„Die Rechte“ unterstützt Hooligans

Erstveröffentlicht: 
29.09.2014

Dortmund – Eine Woche, nachdem die Polizei in Essen ein Treffen von großteils als gewaltbereit eingestuften „Fußballfans“ aufgelöst hatte, (bnr.de berichtete) kamen am Wochenende rund 300 Personen zu einer weiteren Veranstaltung der „Hooligans gegen Salafisten“, diesmal nach Dortmund.

 

Anders als in Essen hatten die Organisatoren ihre Veranstaltung am späten Sonntagnachmittag zuvor bei der Polizei angemeldet. Überwiegend bestimmten Hooligans aus Nordhrein-Westfalen das Bild: aus Dortmund, Bochum, Essen, Duisburg, Düsseldorf und Mönchengladbach. Gekommen waren aber auch „Fußballanhänger“ aus Frankfurt, Kaiserslautern oder Magdeburg. Redner wandten sich gegen die Einschätzung, bei den Teilnehmern handele es sich um Neonazis.

Eine ganze Reihe von Neonazis fühlten sich aber erkennbar wohl in der Runde. Allein aus dem Umfeld der Neonazi-Partei „Die Rechte“ und der Hooligantruppe „Borussenfront“ aus Dortmund waren rund zwei Dutzend Teilnehmer gekommen, darunter Alt-Hool Siegfried („SS-Siggi“) Borchardt, und der stellvertretende „Rechte“-Landesvorsitzende Michael Brück. Seine Partei sprach anschließend von einem „eindrucksvollen Zeichen gegen radikale Salafisten und die zunehmende Islamisierung Europas“. Vom „Protest gegen Salafisten und Islamisierung“, die „Symptome der volksfeindlichen Politik“ seien, sei es nicht mehr weit zu einer fundamentalen Ablehnung der multikulturellen Gesellschaft, hofft „Die Rechte“ auf Unterstützung aus den Reihen gewaltbereiter „Fußballfans“.

Zu den Organisatoren zählte der stellvertretende Vorsitzende der rechtspopulistischen, vom Verfassungsschutz beobachteten Partei „pro NRW“, Dominik Roeseler. Das Mönchengladbacher Stadtratsmitglied war in Essen von der Polizei festgesetzt worden. Anschließend war er mit der Aussage zitiert worden, er selbst sei kein Hooligan, teile aber mit der Gruppe den Kampf gegen den Salafismus. In Dortmund führte er Regie, hielt den Kontakt zur Polizei, dirigierte die martialisch wirkende Truppe per Megaphon und stellte sich schließlich zum Gruppenbild, um in den Schlachtruf einzustimmen: „Deutschland – Hooligans!“

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