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Eine Satiresendung als Nachrichtenformat ist ein Spottlied auf Politik und Gesellschaft. Zu früh sollte man sich darüber allerdings nicht freuen. In der spezifisch affirmativen Art dieser Show ist das nämlich zu verstehen als ein ständiger Versuch, die Politiker als untätig zu blamieren und somit jede Härte der deutschen Regierung am Ende noch als Versagen dieser zu verklären und weiteres, härteres durchgreifen zu fordern.

Diese Art des affirmativen Motzens ist vom Stammtisch bekannt, dem Hartz IV bekanntlich nicht Ergebnis deutscher Politik sondern Produkt zu schwacher Regierenden gegen wirtschaftliche Interessen ist. So verwandelt sich was als Kritik an einem Gesetz gestartet ist schnell in die Forderung nach mehr Staatlichkeit und 'richtiger' Herrschaft. Die Heute-Show ist der Gipfel dieser Tour, aus jeder Widerlichkeit welche die deutsche Herrschaft in die Welt setzt noch einen Aufruf zu formulieren, härter und mehr durchzugreifen.

Wenn jetzt sechs Deutsche Soldaten in den Irak geschickt werden weiß diese Satiresendung als Kritik am deutschen Imperialismus nur seine Harmlosigkeit zu zitieren: "Nimm das IS!" wird sich darüber mockiert, dass Deutschland "nur" Waffen schickt und dann auch noch viel zu wenige für den Geschmack der kritischen Politiksatiriker: "Fünf Panzerfäuste und einen alten Forderlader". Der Aufruf ist dabei kaum zu überhöhren und wird dann auch wenig später ausgesprochen: "Wenn im Irak ein Völkermord passiert, und danach sieht es aus, dann hilft sowieso nur ein Militäreinsatz der vereinten Nationen".

Nebenbei werden Araber noch zu Ziegenfickern, aber derart abgeschmackter Rassismus passt zu einer Kultur, die sich Rassismus immer nur verboten hat ohne ihn je kritisieren zu können. Sobald es sich da bei den Arabern um widerliche Gesellen wie den IS handelt ist dann auch kein Klischee mehr zu billig für die Sendung, die noch zuvor den Chauvinismus einer AFD versucht hat durch schlechte Scherze zu diskreditieren. Wir lernen: Rassismus gegen die Richtig geht in Ordnung.

So macht eine Satiresendung Politik und mobilisiert die Heimatfront. Feindbild sind die Ziegenficker die so oder so nur durch einen Militärschlag unter deutscher Beteiligung zu bändigen sind, weil diese auch gar keine Ziele verfolgen außer "uns alle umzubringen". Ist der Feind erstmal ordentlich dämonisiert und sind ihm alle Berechnungen und Zwecke abgesprochen, dann bleibt als Kritik an der deutschen Regierung nur noch übrig, dass sie zuwenig Krieg in der Welt führt. Es steht zu befürchten das Deutschland dieser Verantwortung schon bald nachgehen wird.

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Alle Zitate aus der Heute-Show vom 5.9.2014:
https://www.youtube.com/watch?v=po-mDEOhdpo