[Sinsheim] Nazi-Schläger kandidiert für Betriebsrat

Stephen Labudda am 1. Mai 2011 auf der Nazi-Demo in Heilbronn hinter dem gemeinsamen Transparent von "FN Kraichgau" und "Weiße Rebellion"

Bei den Betriebsratswahlen der Sinsheimer Unternehmensgruppe Alfred Bohn (al bohn) am 26. Juli 2014 kandidiert auf der Liste 2 "PVC Produktion" der Sinsheimer Neonazi Stephen Labudda. Der vorbestrafte Faschist, der den Listenplatz 1 belegt, ist einer der führenden Köpfe der rechten Skinhead-Gruppierung "Weiße Rebellion" (WR). Er ist seit den 1990er Jahren in der Nazi Szene der Region aktiv.

 

Bereits 1997 fiel der Neonazi durch mehrere brutale Angriffe auf Menschen mit Migrationshintergrund auf. Zusammen mit anderen AnhängerInnen der rechten Szene hatte Labudda in Dielheim, Eschelbronn und bei Meckesheim Menschen aus rassistischen Motiven brutal überfallen. Dabei hatten die vermummten Neonazis auch mit Totschläger und Baseballkeule zugeschlagen. Einem Menschen hatten sie gezielt mit einer Gaspistole ins Gesicht geschossen. Dafür wurden Stephen Labudda und sieben weitere AnhängerInnen der rechten Szene im Dezember 1997 veruteilt. Er musste als einer der Hauptangeklagten eine Haftstrafe verbüßen.
Stephen Labudda nimmt regelmäßig an Kundgebungen und Aufmärschen der rechten Szene teil. Unter anderem war er bei den Nazi-Demonstrationen und -Kundgebungen in Sinsheim-Hoffenheim (27.11.2010), Heilbronn (01.05.2011), Gießen (16.07.2011) und Sinsheim (am 10.03.2012 und 23.03.2013) anwesend.

Die rassistische "Weiße Rebellion" existiert seit dem Jahr 2000 und ist vor allem im Rhein-Neckar-Kreis um Sinsheim sowie im Landkreis Heilbronn um Eppingen aktiv. Schon in ihrem Namen "Weiße Rebellion" propagiert die Nazi-Gruppierung eine vermeintliche Überlegenheit einer konstruierten "weißen Rasse". Gute Kontakte unterhält die WR unter anderem zu den "Freien Nationalisten Kraichgau", weiteren subkulturellen Nazizirkeln und Vertretern des Rechtsrock-Business. Einzelne WR-Anhänger fallen immer wieder durch Körperverletzungsdelikte auf.

Seit Jahren ist bekannt, dass bei dem Sinsheimer Untenehmen "al bohn" organisierte Nazis beschäftigt sind. So soll beispielsweise der NPD-Ortsvorsitzende von Sinsheim und Aktivist der "Freien Nationalisten Kraichgau" Johannes Bachmann bei "al bohn" arbeiten. Bachmann ist maßgeblich an allen Aktivitäten der rechten Szene in Sinsheim und dem Kraichgau beteiligt.
Auch Michael Buschbacher, ebenfalls bei den FN Kraichgau aktiv, soll in dem Fensterbaubetrieb eine Beschäftigung gefunden haben. Buschbacher war im Jahr 2011 am Überfall auf zwei vermeintliche politische Gegner beteiligt, bei dem diese brutal zusammengeschlagen wurde. Die drei Täter aus dem Umfeld der "Weißen Rebellion" konnten 2012 zu einer Haftstrafe sowie Geld- und Jugendstrafen verurteilt werden.

Ein Nazi wie Stephen Labudda hat in einer MitarbeiterInnen-Vertretung nichts verloren – ebenso wenig wie ein NPD-Funktionär wie Christian Hehl in einem Stadtparlament.
AnhängerInnen rassistischer und faschistischer Ideologien gehören nicht in demokratisch gewählte Organe. Sie propagieren eine Politik der Menschenverachtung und Ausgrenzung und wollen diese teils mit gewaltsamen Mitteln durchsetzen – letzendlich um die demokratische Mitbestimung zu beseitigen.
Was Nazis mit betrieblicher Mitbestimmung und gewerkschaftlichem Engagement machen, haben sie bereits am 1. Mai 1933 gezeigt. Die freien Gewerkschaften wurden zerschlagen, die Gewerkschaftshäuser besetzt, Funktionäre wurden inhaftiert und misshandelt. Damit war die betriebliche Mitbestimmung in Deutschland beseitigt.

Keine Nazis in Betriebsräte und Parlamente!
Keine Stimme den Faschisten!

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Gute dass ihr davon berichtet. Gibt es eine Äußerung des Betriebes bzw. Tendenzen eine solche zu erreichen?

seiner belegschaft egal. viel mehr noch scheinen die nazis dort einen wohlgesinnten arbeitgeber gefunden zu haben, der selbst ideologisch dem rechtsextremen lager zuzurechen ist. so wurde extra eine schicht gegruendet, in der bis auf eine person nur rechtsextremisten zusammenarbeiten. scheinbar hat die betriebsleitung angst vor problemen mit auslaenischen kollegen.

bachmann wurde uebrigens kuerzlich von der kriminalpolizei zuhause abgeholt. er wurde von der kripo im zusammenhang mit dem rassistischen ueberfall in schwetzingen vernommen. einzelheiten noch nicht bekannt, kriegen wir aber auch noch raus.

Der Bachmann war nicht der einzigste. Es wurden mehrere Personen aus der Kraichgau Region Zuhause abgeholt. Namen sind mir aber nicht bekannt.

es ist sehr befremdlich hier Leute mit in das Boot zu nehmen , die aqnständig Ihrer Arbeit nachgehen und keinerlei rechtes gedankengut vergreiten . Man kann den Herr Labudda hier ansprechen , der direkt kandidiert aber doch niemals einen Herrn Bachmann oder andere . Diese Personen haben mit der Wahl nichts zu tun und verhalten sich wie auch Herr Labudda vorbildlich im Umgang mit den Kollegen und den Vorgesetzten.Einen Alfred Bohn hier noch mit hineinzuziehen ist ja wohl schon eine Straftat im Sinne von übler Nachrede.  Wenn sich die Antworten nur auf Fakten beziehen würden wäre der Hauptartikel wesentlich kleiner es nützt auch niemanden die Firma als solche gestanden auf dem Markt in der Weise in Mißkredit zu bringen.

... ganz lieb, dass die Faschos zu ihren Kollegen total nett sind. Leider sind sie das zu anderen Menschen nicht und propagieren ein autoritäres Weltbild in dem für viele Menschen kein Platz ist.

Für gewöhnlich zieht man für die Beurteilung von Menschen nicht nur ihr Verhalten sich selbst gegenüber in Betracht, sondern auch was sie sonst so tun. Ansonsten wäre man ein ziemlich egozentrischer Mensch.

das was du schreibst, mag für die kommentare gelten, aber die informationen im artikel sehen schon so aus, als hätten sie hand und fuß.

die "herren" bachmann oder labudda, erklärte rassisten, gewaltbereite nazis und verehrer des hitler-faschismus*, als vordbildlich zu bezeichnen ist der gipfel - das mag vielleicht für den betrieblichen umgang gelten. trotzdem sind das nazis!

zudem sehe ich im artikel keine anstalten, den arbeitgeber in misskredit zu bringen. außerdem könnte sich der arbeitgeber ja eindeutig gegen nazis und rassist_innen positionären. das wär doch mal was, oder?

 

* übrigens: bachmann trägt als tattoo auf dem unterarm die worte "ich bereue nichts" - die schlussworte des hitler-stellvertreters und kriegsverbrechers rudolf heß im nürnberger prozess.

die vom rassisten theodor heuss mitbegruendete, reaktionaere  rhein neckar zeitung, druckte gestern uebrigens einen artikel ueber rechtsextreme strukturen im rhein neckar kreis. seltsamerweise erschien der artikel nur in der druckausgabe......

jedenfalls kuendigte der problem-ob albrecht  in diesem artikel an, dass er auch weiterhin auf eine tolerierung und duldung der nazistrukturen in sinsheim setzt. angesichts des zu erwartenden, knappen wahlausgangs bei der naechsten ob wahl verwundert es diejenigen, die albrecht kennen nicht, dass er auf 2,5 % npd waehlerstimmen nicht verzichten moechte.

anschliessend verhoehnte albrecht noch die einwohner sinsheim und unterstellte ihnen mangelnde mobilisierungsfaehigkeit bei nazi demos, obwohl ER es war, der zusammen mit dem  99% vassallenstadtrat bei der letzten nazi demo dazu aufgerufen hatte NICHT zu demonstrieren.

der durchschnittliche antifaschistische beobachter in sinsheim und umgebung schuettelt den kopf, angesichts der zustaende in sinsheim.

ergaenzend sei auch noch die weigerung des herrenfussball bundesligisten tsg hoffenheim erwaehnt, sich an anti-nazi demos in sinsheim zu beteiligen.

Der Artikel ist auch online zu finden. Und in der Linksunten-Presseschau hier.

hatte den artikel online nicht gefunden. danke fuer die links!

Ist eine Info an die Geschäftsleitung erfolgt? Wenn dem so ist u. es wird innerbetrieblich tolleriert, wäre der nächst sinnvolle Weg, der zur regionalen Presse.

Die Presse wurde von der AIHD bereits zeitnah über den Sachverhalt informiert.

Welche Zeitung?

"Der Verräter" so wird er zur Zeit genannt "Michael Buschbacher" distanziert sich seit Anfang 2014 stark von der Rechten Szene ich beobachte das schon länger er war seit 2013 auf keiner Kuntgebung oder Demo in Sinsheim mehr dabei auch sein äußeres Erscheinungsbild hat sich stark verändert.Wie ich mitbekommen habe soll er auch bei der FN Kraichgau und der NPD kein Mitglied mehr sein! Nun zu meinen Sorgen ich kann es leider nicht gut heißen was hier steht ihr solltet den Jungen Mann lieber unterstützen als ihn wieder zurück in den braunen Schmodder zu ziehen jeder hat eine zweite Chance verdient!

Wenn das so ist, dann soll Buschbacher vollumfänglich auspacken, und zwar nicht beim Staatsschutz oder dem VS, sondern bei denen, die es ernst meinen. Aussteiger ist nur, wer so viel auf den Tisch legt, dass er nicht mehr zurück in die rechte Szene kann.

Bislang sieht zumindest sein fb-Profil nicht nach Ausstieg aus: Er posiert vor einem "Kraft durch Freude"-Plakat der Nazis und hat ansonsten alle seine "Freunde" (vor allem "Kameraden") noch. Distanzierung sieht etwas anders aus. Aber, was nicht ist, kann ja noch werden.

Die Antifa hat Kontaktadressen.

Zuverlässige Quellen geben zur Zeit an, dass Labudda nach dem vorläufigen Wahlergebnis wohl nicht in den Betriebsrat gewählt wurde.

Dafür ist aber als Abschreckung von Seiten Al Bohn ,in dem Fall Andreas Bohn der Hausmeister draußen . Man hat ihm sofort nach Erkennung der Person die Werkswohnung gekündigt und ihm und seine Frau nebst der drei Kinder die Werkswohnung gekündigt . Kinder sind 13 , 5 , und 3 Jahre alt . Dem WIH Mitarbeiter , Elektriker hat man ein Ausstiegsgeld und die Kündigung angeboten. Im Alu Bau fand eine Strafumsetzung statt , eine Kündigung zusätzlich . Herr Bohn Senior und Junior schaffen Arbeitsplätze.

Aber Schichtleiter und Geschäftsleitung stehen voll hinter Ihren Mitarbeitern, leider nur hinter den rechten Mitarbeitern , Demokratie und Links ist nicht geduldet.

Das schreibt die IG Metall (am 25.07.2014) nach der Betriebsratswahl bei "al bohn":

 

"Betriebsratswahl bei Al Bohn in Sinsheim
Ein Erfolg für die Demokratie!

Mit tatkräftiger Unterstützung der IG Metall hatten 3 Beschäftigte der Unternehmensgruppe Al Bohn am 26.5.2014 zu einer Betriebsversammlung eingeladen, auf der ein Wahlvorstand zur Durchführung einer Betriebsversammlung gebildet wurde.

Am gestrigen Donnerstag, den 24.7.2014 wählten die Beschäftigten den 11 köpfigen Betriebsrat der Unternehmensgruppe Al Bohn.
Die von der IG Metall unterstützte Liste "Kollegen für Kollegen" errang mit Abstand die meisten Stimmen und bildet mit 5 Mandaten die stärkste Fraktion im erstmalig gewählten Betriebsrat.
"Ein starkes Signal für die IG Metall" sagt Michael Seis, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Heidelberg. Großen Respekt zollt der Gewerkschafter den 3 Kollegen, die die Sache in die Hand genommen haben.

Der Inhaber und Teile der Geschäftsleitung hatten an jeder nur denkbaren Stelle versucht Einfluss auf die Wahl zu nehmen, bis die IG Metall eine einstweilige Verfügung auf Unterlassung am Arbeitsgericht erwirkte.

Besonders bedrohlich wurde die Situation als bekannt wurde, dass ein in der Region bekannter, dem rechtsextremen Lager zuzuordnender Arbeitnehmer auf Platz 1 einer Liste kandidierte.
Mit dem Begriff "Gewerkschaftsunabhängig" warb diese Liste für den Einzug in den Betriebsrat. Kraft der Erinnerungen an das dritte Reich eine fürchterliche Vorstellung, dass Menschen die Abseits unserer demokratischen Werteordnung stehen in ein demokratisches Gremium einziehen. Eine im Internet veröffentlichte Meldung machte die Sache im Unternehmen publik.

Es ist erfreulich, dass die Belegschaft des Unternehmens dieser Liste eine klare Absage erteilt hat, war aus Kreisen der IG Metall zu hören.
Die Liste erreichte nicht die erforderlichen Stimmen zum Einzug in den Betriebsrat.

Ein Erfolg für die Demokratie!
Und ein Zeichen, dass Wegschauen und ignorieren nichts bringt!"


Quelle: IG Metall Heidelberg - www.heidelberg.igm.de - 25.07.2014

Die Rhein Neckar Zeitung ist zu Feige gewesen oder in der rechten Szene tätig auf jeden Fall ist kein Krümmel der ganzen Aktion in der Zeitung erschien.Am Wahltag zum Betriebsrat noch der Text -- Der Arbeitgeber steht voll hinter dem Mitarbeiter Labudda noch als Wahlpropaganda.Nein die Medien haben lieber von einem Laden geschrieben der rote Zahlen schreibt. Ist die RNZ vorbelastet.?Jetzt kam der Text bei der Ehrung der Mitarbeiter -- Es sind die richtigen Betriebsräte gewählt . Aus Alfred Bohn seinen Mund , der vorher voll hinter der Liste Produktion PVC steht .

Hier möchte ich auch einmal Herr Knopf hat fleißig die Kandidaten besprochen mit auch unterschwelligen Drohungen von der Liste Kollegen für Kollegen im Betrieb mittlerweile auch Kommunisten Schw. Genannt

Kam aber damit nicht zum erwünschten Ziel , darum Hat Tebau Czemmel gleich noch mit Geldkürzungen am 24.07.2014 gedroht wenn man die Liste 1 wählt. Wahlbeeinflussung und eine Straftat.

Die Kollegen haben aber durch die Wahl der rechten Schiene eine klare Abfuhr erteilt und die Kommunisten Schw. Leider zur stärksten Liste gewählt.