Aufruf: Zusammen gegen Antisemitismus! Am kommenden Mittwoch, den 23.07.14, soll eine pro-palästinensische Großdemonstration unter dem Motto „Für Gerechtigkeit und Frieden in Palästina“ durch Bremen ziehen. Der selbe Personenkreis, der diesen Aufzug organisiert, war maßgeblich an mehreren antisemitischen Spontandemonstrationen beteiligt.
Seit der erneuten Eskalation des Nahost-Konflikts kam es deutschlandweit zu ähnlichen Versammlungen. In der Nacht vom
Samstag, den 12.07.14, auf Sonntag, liefen rund 150 Menschen durch die Bremer Innenstadt sowie das Steintorviertel.
Teilnehmer riefen Parolen wie: „Kindermörder Israel!“, „Israel – Terroristen!“, „Zionisten sind Faschisten!“. Aus dem
Aufzug heraus wurden Passant_innen unter anderem als „Scheiß Juden“ beschimpft. Am Rande kam es zudem zu gewalttätigen
Aktionen. So griffen Demonstrationsteilnehmer Passanten an. Die anwesende Polizei verhinderten diese Übergriffe nicht. Die
Demonstranten konnten unbehelligt weiterlaufen. Noch rund eine Stunde zogen diese in Begleitung der Einsatzkräfte ungehindert bis
zum Bahnhofsvorplatz.
Aufgrund der deutschlandweiten „Friedensdemonstrationen“ mit antisemitschen Inhalten, den Ereignissen am 12.07.14, sowie der Großdemonstration in Bremen am 23.07.14, rufen wir zu einer Kundgebung gegen Antisemitismus auf.
Dienstag, 22.07.14, 17.00 Uhr, Am Marktplatz (am Roland)
Auch wenn es im Bündnis keine einheitliche Meinung bezüglich des Zeigens von Nationalfahnen auf der Kundgebung gibt, bitten wir euch auf diese zu verzichten.
Zusammen gegen Antisemitismus!
verdammte
mit keiner der beiden momentan vorhanden politischen parteien ist eine solidarisierung aus linker sicht möglich
meiner meinung nach
antideusches dreckspack
NO NATION
NO BORDER
Steht...
... da irgendwas von "bedingungsloser Solidarität mit Israel"? Nein... es geht um Antisemitismus... wenn du da gleich auf "antideusches dreckspack" schimpfen mußt, stimmt bei dir eindeutig was nicht.
wer, wie, was
Hallo,
aus dem hier veröffentlichten Aufruf geht zwar hervor, dass ein Bündnis zur Demo aufruft, nicht aber um welches bzw. was für ein Bündnis es sich handelt.
Das ist ärgerlich, zumal an diesen Prozessen nicht beteiligten Menschen wie mir dadurch erschwert wird, im Aufruf kolportierte Behauptungen zu überprüfen und z.B. festzustellen, ob diese tatsächlich auf Recherchen beruhen oder lediglich auf Mutmaßungen.
Beispiel: Im Aufruf heißt es „Der selbe Personenkreis, der diesen Aufzug organisiert, war maßgeblich an mehreren antisemitischen Spontandemonstrationen beteiligt.“ In einer Mail, die über den Bremer Sozialfourms-Verteiler ging, klingt das hingegen ganz anders; dort heißt es „In mehreren Vorbesprechungen haben die an der Demonstration beteiligten Gruppen Maßnahmen getroffen, damit es weder zu Gewalt noch zu antisemitischen Ausschreitungen und anderen Provokationen kommt. So werden über 100 Ordner mit genauen Anweisungen im Einsatz sein. In einem Video werden die Teilnehmer zu ordentlichem und diszipliniertem Verhalten aufgefordert: [https://www.facebook.com/photo.php?v=828905423796113] Niemand von den Gruppen oder Personen, die die Demonstration am Mittwoch planen, war an der nächtlichen Demonstration am vorvergangenen Wochenende beteiligt, bei der ein Journalist und ein Passant angegriffen wurden. “ (zitiert aus einer Mail des „Bremer Friedensforum“ im Verteiler vom 21.7.)
Ich kann zur Zeit wie gesagt nicht beurteilen, welche Darstellung die Tatsachen verzerrt (oder ob es beide tun).
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass weder das "Bremer Friedensforum" noch Bremens im weitesten Sinne „antideutsche“ Zusammenhänge es in derartigen Auseinandersetzungen mit der Wahrheit allzu genau nehmen.
Jedenfalls werde ich mich nicht an irgendeiner Demo beteiligen, auf der meine Anwesenheit möglicherweise für die Zwecke von Leuten instrumentalisiert wird, denen es vor allem darum geht, eine Form von Terror gegen die Zivilbevölkerung zu legitimieren – egal, ob es sich dabei um den Terror einer Staatsarmee handelt oder um den nicht staatlich legitimierter bewaffneter oder paramilitärischer Gruppen.
Unabhängig von all dem wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, eine Demo oder Mahnwache zu den konkreten Übergriffen und gegen Antisemitismus zu machen.
Emanzipatorische Grüße,
m.
P.S.: noch ein Verweis auf einen lesenswerten Denkanstoss in der Debatte um hiesige Reaktionen auf die aktuelle Eskalation des Konfliktes: http://lowerclassmagazine.blogsport.eu/2014/07/irre-debatte/