In den letzten Monaten begegnete mir in Kommentaren zum Ukraine-Krieg häufiger die folgende Aussage: "Wenigstens werden bei den Separatisten keine Antifaschisten verfolgt, wie in der Ukraine." Vielen ist es sicherlich inzwischen klar, aber ich sage es nochmal explizit: Das ist nichts weiter als eines dieser Ammenmärchen, mit denen die Kremlmedien die deutsche Linke bombardieren, um Sympathien zu fischen. Ich bin selbst Linker, in Berlin aktiv in die Flüchtlingsarbeit engagiert, war oft in der Ukraine, und auch auf dem Maidan. Zu keinem Zeitpunkt musste man als Linker irgendwo befürchten verfolgt zu werden, höchstens, wenn man zum falschen Zeitpunkt einem der bewaffneten Schläger der Janukowytsch-Regierung (sog. "Tituschkis") über den Weg lief. Im Gegenteil, Linke waren aktiv beteiligt, organisierten u.a. die Maidan OpenUniversity, die Besetzung des Bildungsministeriums und der Migrationsbehörde, #LeftMaidan und zahlreiche Menschenrechtsgruppen. Wie gelangt also die Desinformation, Linke würden verfolgt, in die deutsche alternative Szene?
Ein Grund dafür liegt wohl in der Unkenntnis der ukrainischen Parteienlandschaft. Weder bei der Kommunistische Partei der Ukraine, noch bei der sogenannten Borotba-Organisation handelt es sich um genuin linke, damit emanzipatorische und antimilitaristische Organisationen. Im Gegenteil. Beide Organisationen lassen sich am ehesten unter der Bezeichnung "Querfront" beschreiben, die gerne auch mit antisemitischen, rassistischen und klerikalen Organisationen paktieren, und sich generell eher durch Kremltreue als durch "Graswurzel"-Charakter auszeichnen. Details findet Ihr in einem Flugblatt des ukrainischen Anarchisten, Künstlers und ehemaligen Politgefangenen Aleksander Wolodarski oder auf der Seite der Autonomen Arbeitergewerkschaft.
Und genau diese scheinlinken Querfront-Organisationen mit ihren autoritären und rassistischen Verstrickungen betreiben aktiv Lobbyarbeit bei der deutschen Linken, insbesondere bei der Partei Die LINKE: So gab es u.a. Veranstaltungen in Aachen, Berlin, Hamburg, NRW u.v.m. (Deutscher Koordinator: Sergej Kiritschuk)
Hier Screenshots aus dem VKontakte-Auftritt von Borot'ba (russisch: Bor'ba/Kampf), die den Charakter dieser Organisation auch ohne Russischkenntnisse gut verständlich machen.
1. Militaristischer Borot'ba-Internetaufruf: "DU KANNST AUCH HELFEN"
2. "Es lebe die Charkower Republik!" Aufruf von Borot'ba zum illegalen Separatismus im bisher friedlichen Charkow nach Vorbild der von Nazis und russischen Soldaten geführten paramilitärischen Marionettenstaaten DVR und LVR
3. Charkower Borot'ba: "WLADIMIR! RUS' WARTET AUF DEINE ENTSCHEIDUNG" vor dem Hintergrund der russischen Nationalflagge. Mit Wladmir ist natürlich Putin gemeint und Rus' ist eine historische Region, die die heutige Ukraine und Russland umfasst.
Das Hauptcharakteristikum dieser Organisation ist also kein irgendwie geartetes Linkssein, sondern rotlackierter militanter Separatismus und russischer Nationalismus im Stile der durch paramilitärische Einheiten geformten Organisationen "Donezker Volksrepublik" und "Luhansker Volksrepublik", die nichts Linkes im Sinn haben (wie sich ja an der nationalistischen, klerikalen und kapitalistischen "Verfassung" der DVR bereits gezeigt hat, aber auch daran, das deren Anführer Neonazis und russische Soldaten sind, sowie mit den russischen Faschisten Prochanow, Schirinowski und Dugin und auch diversen europäischen Spinnern zusammenarbeiten), sondern das "russische Volk" "heim ins Reich" holen wollen, wie es Putin auf seiner Rede zur Krimannexion ja bereits angekündigt hat.
Die Unterstützung für diese vieles, aber nicht linken paramilitärischen Einheiten mit ihren Georgsbändern wird auch von Borot'ba überhaupt nicht verborgen. Wer Russisch kann, findet Links zu den entsprechenden Erklärungen, Screenshots, Videos und Dokumentation der schlagfester Unterstützung für die pro-Kreml Militanten hier und hier.
Es scheint mir gelinde gesagt inkonsequent, dass die Partei "Die LINKE" einerseits den Rechtsextremismus der "Swoboda"-Partei immer wieder hervorhebt (was man tun sollte! Für Rechtsextremisten sollte niemals Platz in einer Regierung sein!) andererseits aber in Deutschland mit den kryptofaschistischen und latent antisemtischen Montagsdemos kooperiert und dann auch noch die pro-Kreml-Querfrontler der ukrainischen KP und Borot'ba hofiert, die in der Ukraine mit der tatkräftigen Unterstützung nationalistisch-mafiöser Marionettenstaaten Öl aufs Feuer des Krieges gießen.
P.S. Hier eine neue englischsprachige Facebookseite über die Ereignisse in der Post-Maidan-Ukraine aus einer linken Perspektive
Querfront
Ich halte den Artikel für Inkonsistent. Einerseits wird Borot'ba querfront vorgeworfen, was aber nur mit der generellen politischen Unterstützung für die Seperatisten begründet wird. Andererseits gibt der Autor an Teil der Maidan bewegung gewesen sein in der Überall Linke mitgearbeitet hätten. Dabei geben 1. selbst die Anarchisten, die als Kronzeugen gegen Borot'ba zitiert werden an, dass sie von Faschisten vertrieben wurden sobald sie sich als Linke zeigten und 2. hat der Autor damit nachweißlich selbst eine Querfront-Strategie verfolgt, weil eindeutig die Ukrainischen Faschisten ein sehr zentraler Faktor der Maidan bewegung waren und z.B. die Parolen, aber auch die Verteidungsstrukturen auf dem Kiewer Maidan sehr stark geprägt haben.
Was richtig ist, ist dass es Falsch ist sich blind mit den Seperatisten in der Ost-Ukraine zu solidarisieren. Europäische Faschisten haben sie in den letzten Wochen des öfteren Besucht. Russische Faschisten sind anwesend. Trotzdem gibt es einen sehr großen Unterschied zwischen der Situation in der Westukraine, wo Organisationen wie Borot'ba, obwohl sie anders als die Rechts-Stalinistische KP Janukowitsch eindeutig bekämpft haben, nur noch im Untergrund aktiv sein können, weil sie sonst entführt und gefoltert werden zur Ostukraine, wo es eine sehr heterogene Widerständigkeit auch in der Bevölkerung gegen die neue ukrainische Regierung unter Oligarchenkontrolle und mit Faschistenbeteiligung gibt.
inkonsequent
du kannst den artikel drehen und wenden, wei du magst, hast jedoch einen simplen zusammenhang nich zu ende gedacht: fakt ist, dass borot´ba durch neonazis infiltriert ist. borot´ba steht öffentlich dazu. das ist auch aus dem link der von dir erwähnten anarchisten ersichtlich. was soll bitte dieser dualer vergleich sein und wozu soll der führen? ja, faschistengruppierungen auf dem maidan sind scheisse. ja, faschisten in der ostukraine sind scheisse, egal ob sie russisch, ukrainisch rechts-stalinistisch oder europäisch sind. ja, borot´ba faschisten sind scheisse (die im übrigen mit russischen faschisten sympatisieren)! da gibt es keine differenzierung.
mal ein Wort zu "den" Anarchisten
Die sog. "Anarchistische Föderation" ist eine Kleinstgruppe in der Ukraine, die selbst unter AnarchistInnen sehr umstritten ist. Ihre wenigen Mitglieder glänzten in den letzten Jahren u.a. dadurch, Kuba und Venezuela als "faschistisch" zu bezeichnet.
Hm hm
Ich würde jetzt mal vermuten hinter diesen Bezeichnungen stand etwas mehr als nur der Satz "Kuba/Venezuela ist ein faschistisches Land." oder?
Und wenn du der Meinung bist dass die Menschen in Venezuela oder Kuba "frei" sind, bist du dann doch ziemlich naiv, bloß weil "sozialistisch" drauf steht muss es noch lange nicht eine freie Gesellschaft sein.
Und was das ganze jetzt mit Borotba zu tun hat, erschließt sich mir auch nicht.
In dem Artikel geht es darum das Borotba pro-russische Nationalisten sind, in der Frage spielen Kuba und Venezuela eine doch eher geringe Rolle.
Information geht anders
Borotba soll anscheinend isoliert und geflüchtete Aktivisten dieser Gruppe als "pro-russisch" denunziert werden. Wer auch nur mal einen Vortrag des im Artikel erwähnten Borotba Aktivisten angehört hat, weiss, dass das Quatsch ist. Er hat in den vergangenen Wochen mehrfach über die unterschiedlichen Ansätze von Borotba und den Aufständischen im Osten der Ukraine geredet. Im wesentlichen war Borotba eine legale politische Organisation, die durch faschistischen und staatlichen Terror innerhalb weniger Tage zerschlagen und in den Untergrund und damit Bedeutungslosgkeit getrieben wurde. Sie als Feindbild hoch zu stilisieren ist so gewöhnlich, wie es alle westlichen StaatsführerInnen seit 9/11 auch gemacht haben. Das Rezept: dämonisiere ein künstliches Feindbild und hole dir den Freifahrtschein für jede weitere Gewalttat einschliesslich Krieg. Geht was schief, benutze das als die Bestätigung deiner eigenen Propaganda vom "bösen Feind".
Um auf die Frage dews Zusammenhangs einzugehen - es geht um die Einordnung des Autoren, seiner übersetzenden UnterstützerInnen und um die (vermutlich unfreiwilligen) Kronzeugen, die "AnarchistInnen":
zuerst kurz zu Venezuela und Kuba: den Menschen dort geht es trotz großer Probleme auch heute bedeutend besser, als es ihnen jemals vorher unter den Kolonialregierungen mit us-amerikanischer Ausrichtung und Profitabfuhr ging. Um das zu erkennen, muss mensch kein Freund der jeweiligen Regierungen sein. Sie aber als faschistisch zu bezeichnen ist falsch. FaschistInnen sitzen derzeit u.a. in der Regierung in Kiew, in der Justiz (z.B. der Staatsanwaltschaft), der Polizei und den Freicorps (oder Maidan Hundertschaften), die zahlreiche Morde innerhalb der Ukraine begehen.
zu "den" AnarchistInnen: z.B. wird die Anarchistische Föderation sowohl in den Kommentaren hier als auch in anderen Indymedia Publikationen wiederholt als Kronzeuge für Kiewer Regierungsinteressen gegen die Aufständischen im Osten der Ukraine oder auch gegen den russischen Imperialismus verwendet. Mitverschuldet haben sie das durch ihre eigenen Publikationen zweifellos. Dass es sehr starke westlich-imperiale Interessen in diesem Konflikt gibt, wird sowohl von der rechtslastigen Kiewer Regierung als auch von der Anarchistischen Föderation weitesgehend ignoriert. Während es bei ersterer nicht verwundert (auch der Autor dieses Artikels scheint zmindest Sympathien für diese Regierung zu haben), ist die wiederholte Erwähnung der Anarchisten wohl eher als Angebot für Indymedia-LeserInnen gedacht.
Überhaupt habe ich das Gefühl, dass die (für Indymedia ungewöhnliche) Berichterstattung lediglich das Ziel verfolgt, hier lebende Linke dazu anzuhalten, keine praktische Solidarität mit Opfern des neuen Staatsterrors aus Kiew zu üben. Etwas anderes kann ich in den meisten Veröffentlichungen der vergangenen Monate nicht erkennen.
Information geht anders.
Spendenaufruf für verfolgte Antifaschist*innen in der Ukraine
Eugen scheint es um diesen Aufruf zu gehen:
Unsere Solidarität gegen anhaltenden rechten Terror in der Ukraine! Rote Hilfe e.V. richtet Spendenkonto für verfolgte Antifaschist*innen ein
http://www.rote-hilfe.de/component/content/article/77-news/551-unsere-so...
Stellungnahme der Roten Hilfe e.V. zur Spendenkampagne für verfolgte Antifaschist*innen in der Ukraine
http://www.rote-hilfe.de/presse/bundesvorstand/560-stellungnahme-der-rot...
Richtiger Zeitpunkt
Ich denke auch, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, die inneren Streitigkeiten der ukrainischen Linken zu klären - wann ginge das besser, als in einem Moment, in dem Faschisten in der Regierung sitzen, Parteibüros zerstört werden und sich zahlreiche Vertreter der Linken aufgrund der Verfolgung im Exil befinden?
das ist leider noch steigerbar
z.B. wenn die Kiewer Faschos die Todesstrafe wieder einführen und diverse Gefangene von staatlicher Ermordung bedroht sind. Da wird sich dann bestimmt noch ein Online Debatier Club finden, der uns erklären wird, dass wir nicht auf der Straße und vor der ukrainischen Botschaft protestieren sollen.
Haben wir hier alles schon gehabt.
Interessante Frage
Wie gelangt also die Desinformation, Linke würden verfolgt, in die deutsche alternative Szene?
Das würde mich auch interessieren, wenn es denn so ist.
Berichte über Todeslisten etc. alles nur fake?
Ich bin selbst Linker, in Berlin aktiv in die Flüchtlingsarbeit engagiert, war oft in der Ukraine, und auch auf dem Maidan. Zu keinem Zeitpunkt musste man als Linker irgendwo befürchten verfolgt zu werden,
Das will ich aber auch stark in Zweifel ziehen und warte gespannt auf gegenteilige Infos.
Selbst der von dir übersetzte Artikel enthält andere Infos:
Der Nazi-Symbolismus auf dem Maidan war beängstigend für viele von uns, und das zu Recht.
Du hast klare Indizien gezeigt, dass Borotba obskur ist.
Anhand eigenem Verständnis nur beim Lesen deren Veröffentlichungen teile ich diese Kritik.
Doch es gibt auch selbst von anarchistischer Seite Berichte mit einer klaren Selbstkritik.
https://linksunten.indymedia.org/de/node/113715
Das Ziel deines Artikels ist wohl Borotba zu kiritisieren und eine Zusammenarbeit von deutschen Linken in Frage zu stellen.
Hier irgendwelche Dinge zu verharmlosen schadet nur dem eigenen Anliegen.
Dabei ist das doch recht einfach.
Wer mit Nazis kuschelt braucht sich nicht beschweren wie einer behandelt zu werden ist eine altbekannte Devise in linken Kreisen.
Borotba ist nach den Fotos auf dem Flugblatt und den screenshots ja schon sehr eindeutig eine politische Aktion aus der Grauzone bzw. Querfront.
Meine Erkenntnis daraus von der kritischen Solidarität zur Distanzierung. Die Fakten verdichten sich:
Abteilungen von Borotba haben an gemeinsamen Aktionen mit der PSPU (Progressiven Sozialistischen Partei der Ukraine - einer antisemitischen, rassistischen, klerikalen Partei, die in keinem Zusammenhang mit der sozialistischen Bewegung steht) teilgenommen sowie an Aktionen der Charkiver „Oplot“, einer regierungsfreundlichen antisemitischen und homophoben Gruppe; außerdem sind Kontakte mit dem berüchtigten Journalisten A. Chalenko, der offen für die Positionen eines russischen Großmacht-Chauvinismus eintritt, bekannt.
Sergej Kirichuk (Borotba) zusammen mit den russischen extremen Nationalisten Chalenko (mal lesen was der denkt http://www.promes.org/en/s18/7316.html)
und mit dem bekanten Antisemiten Israel Shamir http://de.wikipedia.org/wiki/Israel_Schamir
Von daher eindeutiger Support: Fuck the greyzone! Keine Zusammenarbeit mit borotba!
Sergej Kiritschuk der deutsche Koordinator hat sich fotografieren lassen mit Shamir und Chalenko zwei ganz ganz komischen Typen.
Einer ist Holocaustleugner (Shamir) und der andere eine Anhänger großrussicher Ideen (Chalenko)
Auf der zweiten Seite das Bild: http://shiitman.net/wp-content/uploads/2014/05/1.pdf
Wer mit solchen Typen abhängt hat meiner Ansicht nach in linken Zusammenhängen hier nichts zu suchen. Ganz einfach!
Dass die Linke trotz der Vorwürfe und des bekannten Bildes mit so jemand Kontakte pflegt aus meiner Sicht sehr fragwürdig
Hier prominente Linke mit Kiritschuk: http://medien.linksfraktion.de/bilder/sd-was-war-dl-553x300.jpg
Fuck the Querfront and Fuck the Greyzone!
Kiritschuk kein Podium bieten. Borotba immer mehr hinterfragen. Bitte mehr klare Facts! Danke
Rechtefertigung der Querfront
Borotba mit einer Version die Querfront-Strategie zu legitmieren:
Die Statements von Borotba Aktivist Viktor Shapinov sind eine unsägliche destruktive Polemik und damit auch gleichzeit eine pauschalisierende Apolegtik, die bei mir allerlei Haare zu Berge stehen lässt. http://borotba.org/donbass_is_todays_vietnam._by_victor_shapnov.html
They will tell you that among the militias are Orthodox bigots -- although they now include “Slav hostile” Chechens in their ranks to look fashionable. But among the political officers of the guerrilla army in Congo, coached by Ernesto Che Guevara, sorcerers often performed, and the soldiers believed in magic and ancestral spirits.
You will be told that the leaders of the People's Republic of Donetsk profess the wrong political views. But students who protested against the Vietnam War did not always or fully share the views of Comrade Ho Chi Minh. Among them were devout Christians or liberals from wealthy families. They felt they had to do the right thing to stop the killings, the murders, occurring in their name.
There are many excuses – it’s not a great difficulty to come up with them. But how will the current generation of young people look into the eyes of their children, regardless of what the country is called after this war? Will they also despise their parents, as a generation of young Germans of the sixties looked at their parents who dutifully bore Nazi crimes, eagerly buying their propaganda and joyfully marching for war against the "wild, defective eastern rednecks"?
Ein ähnliche Statements in der er anführte im spanischen Bürgerkrieg hätten in der Volksfront auch Ukraine gekämpft die Anhänger von Petljura gewesen seien
http://borotba.org/categorical_imperative_for_anti-fascists.html
Among those who fought for Republican Spain were not only ideologically pure communists. It is known that among the Republican combatants you came across even former Petlyura troops. It’s enough to read "For Whom the Bell Tolls" by Hemingway to understand that to defend the Republic, people arose with different, often dubious pasts. And yet they went down in history as anti-fascist heroes. Volunteers from other countries far away from Spain fought as part of the International Brigades -- including many representatives from Western Ukraine. And General Franco’s fascist propaganda called them "Stalinist tourists," "saboteurs" and "terrorists" too.
Was ist denn das für eine Argumentation? Im spanischen Bürgerkrieg haben damals auch ehemalige Petljura Truppen gekämpft also
sind heute alle ehemalige ekelhafte antisemitischen Nationalisten allein schon weil sie jetzt mit den vermeintlichen Richtigen kämpfen genau so zu feiern, wie damals die ehemaligen Petljura Truppen? Hä Hä? Also wer von kategorischen Imperativ redet sollte zumindest auch was von historischen Materialismus verstehen! Oder nicht? Das ist jedenfalls not the way I like itl. Ich kenne den Genossen nicht und bin daher vorsichtig. Dennoch habe ich ein sehr ungutes Bauchgefühl. Auch dieser Vergleich Vietnam und Ukraine ist schon so was von assymetrisch und dann auch noch solche Stories von Che Guevara im Kongo mit Shamanen.
Auch hier wieder die Logik: Im Kongo hat damals Che mit Shamanen gekämpft also sind zu feiern wenn wir heute wieder mit sämtlichen religiösen homophoben Spinner Seite an Seite kämpfen und die Kritik ebenso zu unterlassen wie es damals auch getan wurde.
Ich dachte immer borotba sei mit der Situation überfordert und hat Mangel an theoretischer und praktischer Erfahrung, was ja verständlich wäre.
Jedoch verdichtet sich von meiner Seite immer mehr der Eindruck, dass Borotba defintiv eine Querfront Organisation ist.
Fuck the
Bist du der Artikel Autor
Deine Argumentation ist nicht schlüssig, wichtig scheint dir letzte Absatz zu sein. Frage: bist du der Autor des gesamten Artikels?
Antwort und Gegenfrage
Antwort: Nein
Wie gesehen stelle ich Teile des Artikels am Anfang sehr in Frage und habe bisher keine Antwort darauf bekommen.
Was bedeutet also dieses Schweigen?
Aus meiner Sicht gibt es einige Hinweise sowohl von externer Seite, den ominösen awu, die laut Aussage des lowe class magazine nicht erreichbar sind, und aus der Interpretation von deren eigenen Statements.
Diese Interpretation habe ich erläutert.
Zu den Vorwürfen der awu zu dem Foto von dem Foto von Kiritschuk mit Israel Shamir und Alexander Chalenko, dem Vorwurf der Kooperation mit PSPU und den Fotos auf den Demos mit der zaristischen Imperialismus Fahne wurde nichts geschrieben.
Ebenso zum Vorwurf, dass die Finanzsituation verdächtig sei.
Auf andere Vorwürfe wie die Ereignisse in Charkiw wurde genau eingegangen.
Die screenshots von Eugen sind ein klarer Widerspruch zur Position auch gegen den russischen Imperialsmus zu sein.
Dazu einfach mal heute die HP lesen:
http://borotba.org/simferopol-_crimea-_borotba_activists_commemorate_vic...
Da wird der Terminus "Great Patriotic War" verwendet. Das ist der Begriff "Großer vaterländischer Befreiungskrieg"
Mit diesem Begriff wird der 2. Weltkrieg von Stalin umgedeutet, dass das russische Volk den Sieg errungen habe und auch die meisten Opfer zu beklagen haben. Eine Umdeutung der Geschichte.
Dass genau dieser Begriff verwendet wird spricht nicht unbedingt für ein kritisches Verhältnis zum russichen Nationalismus.
Dann der Widerspruch eine klare Kritik an der KP der Ukraine zu haben jedoch mit ihnen zusammen aufzutreten und auf Fotos zu gehen?Auf den verlinkten Fotos aus Simferopol übrigens auch mit der KP-Fahne auf dem Foto.
Die Vorstellungen zum demokratischen Föderalismus und der Vergleich zu dem Konzept von Öcalan halte ich auch für äußerst schief. Wer das Interview ließt und verstanden hat was Öcalan für Vorstellungen hat der wird sich doch auf jeden Fall sehr irritiert sein weshalb nun in einer Bürgerkriegssituation und Verteidigungsposition gegen Faschisten plötzlich die Rede von demokratischen Förderalismus ist?
Da stellt sich mir die Frage: Was bedeutet dieses Schweigen und diese vielen Widersprüche?
Für mich ergeben diese ganzen genannten Punkte ein immer geschlosseneres Bild, dass Borotba ein Querfront / Grauzone Organisation ist.
Ich finde diese Fragen berechtigt ebenso die kritische Nachfrage weshalb denn Kiritschuk ohne dass für mich nachvollziehbar eine Klärung bzw. Nachfrage statt gefunden hat in linken Zusammenhängen hier durch die Lande tingelt?
Sowohl die Position von Eugen bzgl. der Verharmlosung der Ereignisse auf dem Maidan als auch die sich verdichtende Hinweise von Querfront bzgl. Borotba zu nennen und um Aufklärung bitten finde ich berechtigt. Ich betone dass es sich um offene Fragen zu Vorwürfen und Widersprüchen und eine Feststellung über sich verdichtende Anhaltspunkte (!) handelt. Sie zu stellen bedeutet ja nicht, dass es dazu keine Antworten oder Erklärungen gibt.
Die Antwort weiter oben ist ein uraltes Schema der Umkehr des historischen Materialismus.
Sie als Feindbild hoch zu stilisieren ist so gewöhnlich, wie es alle westlichen StaatsführerInnen seit 9/11 auch gemacht haben. Das Rezept: dämonisiere ein künstliches Feindbild und hole dir den Freifahrtschein für jede weitere Gewalttat einschliesslich Krieg. Geht was schief, benutze das als die Bestätigung deiner eigenen Propaganda vom "bösen Feind".
Das geht in keinster Weise auf die Fragen ein. Dass die Situaion so ist, das ist auch nichts Neues:
Im wesentlichen war Borotba eine legale politische Organisation, die durch faschistischen und staatlichen Terror innerhalb weniger Tage zerschlagen und in den Untergrund und damit Bedeutungslosgkeit getrieben wurde.
Hier geht es nicht darum jemanden zu dämönisieren. Wie will ich solidarisch sein zu einer Organisation deren Vertreter in so einer beschissenen Situation durch die Lande tingelt um Unterstützung bittet, wenn ich gleichzeitig noch so viele offen unbeantwortete Fragen habe?
Gegenfrage: Was ist denn daran nicht schlüssig?
Die Freunde von Sergej Kirichuk
http://shiitman.net/wp-content/uploads/2014/05/1.pdf
Sergej Kirichuk (rechts) von Borotba einerseits auf dem Foto mit:
Israel Shamir (2.v. rechts) http://de.wikipedia.org/wiki/Israel_Schamir#mediaviewer/Datei:Israel_Shamir_RN_MOW_05-11.jpg
Alekansadr Chalenk (3. von rechts): http://i1.ytimg.com/vi/vDOsa-fkBMg/0.jpg
Anderes Bild:
http://www.linksfraktion.de/nachrichten/was-war-los-sevim-dagdelen/
Achja und die KP von der sich borotba so heftig distanzieren plötzlich mit auf dem Bild?
Für mich verdichtet sich immer mehr, dass borotba wirklich äußerst strange ist ...
Zwei Interviews
Laber nich: Ukraine - Keine Faschisten auf dem Euromaidan?
Die Ukraine - zwischen Ultra-Nationalisten und den Interessen der Großmächte
Zwei verschiedene Diskussionen
Die Intention des Artikels ist eine Kritik an der Zusammenarbeit der deutschen Linken mit Borotba.
Aus meiner Sicht sind die Verhältnisse auf dem Maidan und selbst was in Odessa passiert ist völlig unerheblich für diese Diskussion.
Es geht einfach darum. Borotba - Querfront ja/nein und welche Konsequenzen dies für den Umgang hat.
Wer hier Verhältnisse in Odessa oder Kiew mit in die Diskussion einbringt macht die Sache unnötig kompliziert und lenkt von dem Thema ab.
äh, nein.
Ich glaube doch, dass es hauchzart einen Unterschied macht wie groß die faschistische Bedrohung ist, für die Frage mit wem man zusammenarbeitet. Wenn die Perspektive physische Zerschlagung der eigenen Organisationen und lebensgefahr für die Mitglieder ist, das bietet der rechte sektor an, erscheinen ätzende Bündnispartner schnell weniger ätzend. Wer daraus, vor seinem Rechner sitzend, GenossInnen in der Ukraine einen Vorwurf drehen will dem wünsche ich viel Spaß, gottseidank hat es auch historische Entwicklung wohl keinen Einfluss was auf linksunten so diskutiert wird.
Ähm doch.
Wie gesagt trenne ich die Diskussion um das was in der Ukraine passiert von dem was bei uns passiert. Wer da mit welchem Bürgermeister strategisch was macht kein Plan. Alles sehr sehr kompliziert von außen betrachtet ohne verlässliche Quellen.
Deine Argumentation geht ja wohl ins Leere. Wenn die faschistische Bedrohung groß ist muss ich mich mit einem Holocaust-Leugner und einem großrussischen Hardliner fotografieren lassen - Toller antifaschistischer "Kampf" - alles klar! Ja gut, aber wenn es notwendig sein soll will ich da nicht weiter dazu diskutieren zumal mir die Hintergründe des Fotos reichlich egal sind ...
Jetzt tingelt jedoch genau der Typ duch Deutschland und Österreich erzählt etwas von demokratischen Förderalismus http://www.antiimperialista.org/de/node/244524
Das ist dann der Höhepunkt des antifaschistischen "Kampfes" und du und viele anderen spendieren fließig Applaus und unterstützen seine Apolegetik.
Hierzulande wird intensiv über Querfront und Grauzone diskutiert und allerelei Apolegetik was das betrifft wird strikt zurück gewiesen. Wenn nun aber dieser Borotba Typ rumtiegert soll plötzlich die faschistische Bedrohung als Entschuldigung gelten und alles ist in Ordnung ... Das ist sowas von ungleich!
Das lasse ich jedenfalls nicht mit mir machen.
Das zu hinterfragen ist ja wohl kein Grund andere als realitätsferne Nerds zu beschimpfen.
Weder Stalin, noch Bandera
Leider sehe ich in der ukrainischen Politlandschaft kaum politische Kräfte, mit denen man solidarisch sein könnte. Einige Anarchisten (darunter die Autonome Arbeitergewerkschaft) waren doof genug, sich am Maidan zu beteiligen und sich schliesslich damit zu begnügen, im Medizinteam verwundete Faschisten zu behandeln, unter der Bedingung, ihre politische Position nicht zu erwähnen. Echt toller Deal! Auf der anderen Seite profitieren die ukrainischen Stalinisten, eine "antifaschistische Front" heraufzubeschwören, deren General Putin ist. Zumindest die Autonome Arbeitergewerkschaft gab sich im Verlauf der Zeit etwas selbstkritisch, im Gegensatz zu den Studi-Anarchos der Direkten Aktion. Das mit der Revolution könnte verdammt kompliziert werden...
Zentraler Kommentar
Für mich ist das der zentrale Kommentar in der ganzen Debatte.