[CO] Die diesjährige Demo gegen den Coburger Convent (CC)

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Die dies­jäh­ri­ge De­mons­tra­ti­on gegen den se­xis­ti­schen, eli­tä­ren und ge­schichts­re­vi­sio­nis­ti­schen Co­bur­ger Con­vent wurde sei­nem Auf­ruf „Lie­ber Nackt als Voll­wichs“ in vol­len Zügen ge­recht. 121 Men­schen tanz­ten fried­lich und aus­ge­las­sen in krea­ti­ven Out­fits, mit vie­len Sei­fen­bla­sen, Trö­ten etc. durch die Co­bur­ger In­nen­stadt. Somit konn­te ein schö­ner Kon­trast zu den edlen, ein­heit­lich und mi­li­ta­ris­tisch ge­klei­de­ten Ver­bin­dungs­stu­den­ten dar­ge­stellt wer­den, wel­che sich auf der­ar­ti­gen Ver­an­stal­tun­gen vor allem über ihre Klei­dung selbst de­fi­nie­ren wol­len. Sehr er­freu­lich war, dass die­ses Kon­zept mehr Co­bur­ger_in­nen dazu mo­ti­viert hat, sich an den Pro­tes­ten gegen den für sie stö­ren­den CC zu be­tei­li­gen dazu wur­den auch In­f­of­ly­er an viele Pas­san­t_in­nen ver­teilt, die auch mit gro­ßem In­ter­es­se ent­ge­gen­ge­nom­men wur­den.

 

Bei den Ord­nungs­hü­ter_in­nen kam diese fried­li­che und aus­ge­las­se­ne Grund­stim­mung lei­der nicht an. Diese gin­gen ihrer Auf­ga­be, eine be­stimm­te Quote an Men­schen fest­zu­neh­men, pflicht­be­wusst nach, um ihre Exis­tenz, als auch einen Ein­satz in die­sem Um­fang zu recht­fer­ti­gen. Des­halb war auch in ihren Augen eine der­ar­ti­ge Prä­senz, als auch das Fil­men und Ab­fo­to­gra­fie­ren von De­mo­teil­neh­mer_in­nen le­gi­tim. So wur­den im An­schluss an die De­mons­tra­ti­on meh­re­re Per­so­nen fest­ge­nom­men, weil sie die Pa­ro­le „Schießt den Bur­schis in die Hoden, deut­sches Blut auf deut­schem Boden“ rie­fen. Schein­bar sah die Po­li­zei, die diese Pa­ro­le die ver­gan­ge­nen 2 Jahre dul­de­te und schein­bar kei­nen Straf­tat­be­stand er­ken­nen konn­te, hier­in die Mög­lich­keit, ihre un­nö­ti­ge An­we­sen­heit zu einer Dring­lich­keit hoch­zu­spie­len. Die ört­li­che Pres­se in Form von Volker Fried­rich hat, wie so häu­fig, ein stark ver­zerr­tes Wahr­neh­mungs­pro­blem. Bei­spiels­wei­se lau­tet die Über­schrift des Ar­ti­kels zu den Pro­tes­ten in der Neuen Pres­se Co­burg: „Vier Fest­nah­men bei Demo gegen den CC“. Da­durch sol­len die Pro­tes­te so­fort in eine kri­mi­nel­le Ecke ge­scho­ben wer­den. Im gan­zen Ar­ti­kel keine Er­wäh­nung von Men­schen in bun­ten Out­fits, Sei­fen­bla­sen etc.. Viel­leicht soll­te die Neue Pres­se ihren Jour­na­lis­t_in­nen Bril­len spon­sern ?!


Ge­ra­de­zu wi­der­lich sug­ge­riert er, dass es ja „fe­mi­nis­tisch“ sei, wenn bspw. Femen ober­kör­per­frei mit Kör­per­be­ma­lung pro­tes­tie­ren, aber gleich­zei­tig der Se­xis­mus ja einer der Haupt­vor­wür­fe gegen den CC ist – er re­la­ti­viert. Was nicht fair ist, denn Femen wol­len doch ge­ra­de dar­auf auf­merk­sam ma­chen: Dis­kri­mi­nie­rung eines Ge­schlechts indem man es zum Ob­jekt her­ab­stuft, für Lust, Be­gier­de, Re­pro­duk­ti­on usw., was sich dann dem ent­spre­chend mes­sen lässt und das nicht nur durch Ein­kom­men. Dort sind die Un­ter­schie­de näm­lich rie­sig: Es ist Fakt, dass der gen­der wage gap ( was Frau­en re­la­tiv ggü. Män­nern ver­die­nen ) in Deutsch­land noch 23% be­trägt.


Und Herr Fried­rich legt guten Ge­wis­sens noch ein­mal nach zum Thema Se­xis­mus, der seine ab­so­lu­te Ah­nungs­lo­sig­keit ent­blößt:
„Die Frau­en von Femen sind dafür be­kannt, dass sie gerne mal blank zie­hen, um ihren Pro­test gegen was auch immer mehr Auf­merk­sam­keit zu ver­schaf­fen“. Ja genau, die zie­hen sich aus, weil sie Auf­merk­sam­keit haben wol­len und viel we­ni­ger weil sie auf etwas auf­merk­sam ma­chen wol­len….

 

Am Rande der Demo waren stets stadt­be­kann­te Neo­na­zis, unter an­de­rem Mario Krau­ser und Ste­fan Fritz, zu sehen, was die Po­li­zei nicht stör­te. Dies zeigt deut­lich, dass der Frän­ki­sche Hei­mat­schutz Co­burg wei­ter­hin aktiv ist. Zur­zeit ver­ste­cken sie sich hin­ter der Face­book-​Sei­te „Frei statt Bunt“, doch wir wer­den uns von der­ar­ti­gen Aus­weich­ma­nö­vern nicht be­ir­ren las­sen.

 

Alles in Allem konn­ten wir uns durch eine krea­ti­ve De­mons­tra­ti­on viel Gehör bei der Co­bur­ger Be­völ­ke­rung ver­schaf­fen. Das ag­gres­si­ve Auf­tre­ten der Ver­bin­dungs­stu­den­ten und der Po­li­zei zeigt, dass der Pro­test gegen den CC ein Dorn im Auge der kon­ser­va­ti­ven Kräf­te ist. Auch der Um­gang mit Pro­test­for­men, die sich von einer ge­ord­ne­ten, klar struk­tu­rier­ten De­mons­tra­ti­on un­ter­schei­den, zeigt, dass wir auf dem rich­ti­gen Weg sind und un­se­re Kri­tik ab­so­lut von Nöten ist.

 

Wir wer­den es uns auch in Zu­kunft nicht neh­men las­sen, Co­burg und dem CC zu zei­gen, was wir von die­ser Ver­an­stal­tung jedes Jahr an Pfings­ten hal­ten.

Gegen Se­xis­mus und eli­tä­re Män­ner­bün­de!

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Das ag­gres­si­ve Auf­tre­ten der Ver­bin­dungs­stu­den­ten

 

Welche Aggressionen kamen denn, gibts da Infos?