Ir­gend­wann merkt man immer, wenn’s das war …

AFBaer

„Ir­gend­wann merkt man immer, wenn’s das war …“ (Oma Hans) // Hier­mit gibt die An­ar­chis­ti­sche Fö­de­ra­ti­on Ber­lin (AFB) ihre Auf­lö­sung be­kannt.

Die AFB wurde in der Wal­pur­gis­nacht 2006 ge­grün­det und war der Ver­such einer Ver­net­zung an­ar­chis­ti­scher Struk­tu­renund Per­so­nen in Ber­lin – ein Ziel, das zeit­wei­lig mehr, wäh­rend län­ge­rer Pha­sen we­ni­ger er­reicht wurde. Statt einer Ver­net­zung, die haupt­säch­lich von Grup­pie­run­gen ge­tra­gen wurde, spiel­te sie häu­fig die Rolle einer Me­ta­struk­tur von Ein­zel­per­so­nen und we­ni­gen De­le­gier­ten.

 

Im Laufe der acht Jahre ihres Be­ste­hens wur­den zahl­rei­che Pro­jek­te in­iti­iert, die re­gio­nal und über­re­gio­nal Be­deu­tung er­lang­ten. Dazu ge­hö­ren das „Do­ku­ment A – An­ar­chis­ti­sche Jahr­buch“, das ur­sprüng­lich als Rück­blick auf die an­ar­chis­ti­schen Ak­ti­vi­tä­ten in Ber­lin von 2007 von der Grup­pe „An­ar­chis­tIn­nen aus dei­ner Um­ge­bung“ (Anadu) in­iti­iert wurde. Es er­schien bis zum Rück­blick auf 2012 ins­ge­samt sechs Mal, wobei die Zu­sam­men­stel­lung all­jähr­lich tat­kräf­tig von der AFB un­ter­stützt wurde.

 

In Ko­ope­ra­ti­on mit der So­li­grup­pe „Aten­co Re­sis­te“ ge­lang es der Fö­de­ra­ti­on im Ja­nu­ar 2007, ein Tref­fen des da­ma­li­gen me­xi­ka­ni­schen Prä­si­den­ten Cal­derón mit Wirt­schafts­leu­ten im „Haus der deut­schen Wirt­schaft“ in Ber­lin zu ver­hin­dern. Der me­xi­ka­ni­sche Prä­si­dent der rech­ten PAN-​Par­tei sagte die Fei­er­lich­kei­ten auf­grund einer De­mons­tra­tio­nen aus „Si­cher­heits­grün­den“ ab.

 

2009 wurde ein kon­tro­ver­ser an­ar­chis­ti­scher Kon­gress in Ber­lin aus­ge­rich­tet, der bis zu 500 Men­schen in die Stadt lock­te und trotz einer me­di­al her­bei­ge­führ­ten Ver­wei­ge­rung der Räume in der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät unter pre­kä­re­ren Be­din­gun­gen in der New Yorck im Be­tha­ni­en durch­ge­führt wurde.

Jah­re­lang dien­ten von der AFB or­ga­ni­sier­te of­fe­ne an­ar­chis­ti­sche Stamm­ti­sche (zwei Mal im Monat) als An­lauf­punkt für spä­ter wei­ter in an­de­ren an­ar­chis­ti­schen Struk­tu­ren ak­ti­ve Men­schen.

 

Die Um­struk­tu­rie­rung zur Mi­ni-​Fö­de­ra­ti­on in 2010 führ­te zur Bil­dung neuer Grup­pen, die zum Teil bis heute noch aktiv sind (A-​Ra­dio Ber­lin und Grup­peX mit ihrem Re­a­der „Game over – Po­li­tisch aktiv, ohne ka­putt­zu­ge­hen“).

 

Ab 2010/11 war die AFB schließ­lich stark am Auf­bau bzw. der Er­neue­rung über­re­gio­na­ler Ver­net­zungs­struk­tu­ren im Rah­men der heu­ti­gen „Fö­de­ra­ti­on deutsch­spra­chi­ger An­ar­chist*innen“ (FdA) be­tei­ligt.

 

Im Mai 2014 gab die Fö­de­ra­ti­on das An­ar­chis­ti­sche Wör­ter­buch her­aus, ein Nach­schla­ge­werk für alle, die mehr über an­ar­chis­ti­sche Theo­rie und Pra­xis er­fah­ren möch­ten.

 

In der letz­ten Zeit wurde die AFB al­ler­dings lange Zeit nur von einer Hand­voll Men­schen ge­tra­gen, die be­son­ders in den letz­ten Mo­na­ten ihre we­ni­gen frei­en Ka­pa­zi­tä­ten lie­ber in Haus­pro­jek­te, Kie­zin­itia­ti­ven und Ba­sis­grup­pen ge­steckt haben und dort, wie auch in Me­di­en­grup­pen, zu­künf­tig ver­stärkt tätig sein wer­den.

 

Die AFB als Struk­tur der so­wie­so pri­vat be­kann­ten Men­schen auf­recht zu er­hal­ten, scheint vor die­sem Hin­ter­grund nicht sinn­voll. Daher wurde auf dem Ple­num am 4. Mai 2014 die Auf­lö­sung der AFB be­schlos­sen.

 

Wir dan­ken allen, die uns die letz­ten acht Jahre mit Tat­kraft und Sym­pa­thie un­ter­stützt haben!


Wir hal­ten wei­ter­hin an der Idee fest, dass eine kon­ti­nu­ier­li­che Ver­net­zung li­ber­tä­rer Grup­pen in Ber­lin und dar­über hin­aus sinn­voll ist. Wir wün­schen allen zu­künf­ti­gen der­ar­ti­gen Pro­jek­ten viel Kraft!

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Danke für eure Arbeit.

für eure arbeit!

mir hat der A-Rückblick immer sehr gefallen!!