Keine AfD-Wahlkampfveranstaltung in Tübingen!

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Am Sonntag, den 11.05.2014 um 19:00 Uhr plant die neurechte Partei "Alternative für Deutschland" eine Wahlkampfveranstaltung in der Hermann-Hepper-Halle in Tübingen. Geladen hat der AfD-Kreisverband Tübingen, der damit wirbt, dass auch ihr Europakandidat Hans-Olaf Henkel zugegen sein wird und dort einen Vortrag hält. Dem muss aus mehreren Gründen entschlossen entgegengetreten werden!

 

Hans-Olaf Henkel - Europakandidat der AfD und ein Rassist unter vielen

 

Angefangen hat die Debatte mit Sarrazin - als er Bücher veröffentlichte, die der bürgerlichen, scheinbar "goldenen" Mitte als Sprachrohr und Legitimation des eigenen Rassismus dienten, um "endlich auch mal ihre Meinung sagen zu können". Im Oktober 2009 bedankte sich Henkel bei Thilo Sarrazin für ein zurecht kontrovers diskutiertes Interview und schrieb, dass er Sarrazins "Äußerungen ohne jedes Wenn und Aber unterstütze" und Sarrazin "sich auch in der Ausdrucksweise nicht vergriffen" habe.

 

Der 74-jährige Henkel war von 1995 bis 2000 Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie und kandidiert jetzt für die AfD in der Europawahl, obwohl er erst seit Januar 20014 offiziell Mitglied der AfD ist. Um von seiner recht offensichtlich anti-muslimischen und rassistischen Geisteshaltung und der Stilisierung von RassistInnen als "Verfolgte" auf andere Thematiken schließen zu können, muss auch nicht lange gesucht werden.

 

So sagte Henkel in einem Interview mit dem Focus, er fände, dass wir in unserer Gesellschaft nicht genug Personen haben, die sich "zum Beispiel um die Rechte der muslimischen Mädchen und Frauen kümmern". Dabei muss nicht nur gesagt werden, dass weder Alltagssexismus als Problem behandelt wird, noch die anderen auftretenden diskriminierenden Formen des heteronormativen Patriarchats, sondern lediglich mit einem vorurteilsbehafteten Scheuklappenblick die muslimischen Menschen in Deutschland in einen konstruierten Fokus gerückt werden sollen. Gleichzeitig startete die AfD-Jugend Anfang des Jahres sogar mehrere antifeministische Kampagnen, wobei die "Ich bin keine Feministin, weil..."-Aktionen am meisten Aufmerksamkeit erregten, bei denen Schilder mit Aussagen wie "Ich bin keine Feministin, weil die Gleichberechtigung der Frauen abgeschlossen ist" den von grundauf realitätsfernen und sexistischen Auffassungen eine Plattform boten.

 

Ein Flügel der Partei, von dem sich nie distanziert wurde, die "Christen in der Alternative für Deutschland", lehnt zusätzlich dazu in ihrer Grundsatzerklärung Schwangerschaftsabbrüche, Sterbehilfe sowie die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften ab.

 

Die AfD geht auf Stimmenfang mit Homophobie, Nationalismus, Rassismus und Sexismus, mit einer gezielten rechtspopulistischen Hetze gegen Minderheiten. Auch in Baden-Württemberg gab es bereits im Vorlauf der diesjährigen Europawahlen mehrere Infoveranstaltungen in Restaurants und städtischen Räumlichkeiten, auf denen die AfD-Mitglieder eine Plattform für ihre "Thesen" gefunden haben.

 

Das muss ein Ende haben!

 

Wenn die AfD und Henkel meinen, am Sonntag ihre Ideologie verbreiten zu können, werden wir sie gebührend empfangen! Seid laut, seid kreativ, zeigt auf, dass die einzige "Alternative" - die einzige Lösung aus der Krise, dem Elend der kapitalistischen Verwertungslogik und der alltäglichen Diskriminierung ein solidarisches Miteinander ist!
Keinen Platz den Rechtspopulisten und Rechtspopulistinnen der AfD!
Keine Tribüne für Hans-Olaf Henkel!
Nationalismus, Rassismus, Sexismus und Homophobie kann NIE eine "Alternative" sein!

 

Sonntag, den 11. 05. 2014 um 19:00 Uhr
(18:30 Uhr Treffpunkt der Gegenproteste vor der Halle)
Hermann-Hepper-Halle, Westbahnhofstraße 23, Tübingen

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Hier ein Text der *[ART]* - Antifa Reutlingen Tübingen vom 22.09.2013 mit weiteren Infos zur AfD Tübingen und Reutlingen.

Linksradikale Gruppen beteiligen sich bundesweit auch an der Kampagne "Nationalismus ist keine Alternative!":

http://antifa.blockupy.org