[FR] PM der Schattenparker

Squatting

Pressemitteilung des Wagenplatzes Schattenparker zum Inhalt einer nichtöffentlichen Stellungsnahme der Stadtverwaltung Freiburg in Bezug auf die anstehende Gemeinderatsanfrage für einen neuen Stellplatz der Wagengruppe Sand im Getriebe welcher in einem Artikel der Badischen Zeitung veröffentlicht wurde:

 

In Bezug auf den Artikel “Das Rathaus bleibt bei seinem Nein” der Badischen Zeitung vom Di. 29.4.2014, möchten wir folgende Punkte öffentlich klarstellen :

 

Die Stadtverwaltung ruht sich auf den 3 Wagenplätzen, welche sich auf städtischem Boden befinden, aus und behauptet dass diese voll und ganz ausreichen. Allerdings scheint die Freiburger Stadtverwaltung die Augen vor der Realität zu verschließen, denn diese Plätze sind alle komplett voll und es benötigt mehr Fläche für diese Wohnform. Da immer mehr Menschen in ganz Deutschland das Leben im Wagen wählen, ist es keine Lösung sich davor zu verschließen oder gar Angst und Hass gegen WagenbewohnerInnen zu schüren.

 

Dass der Stadtverwaltung keinerlei private Gelände bekannt sind, solche aber “wohlwollend geprüft” würden, ist eine dreiste Lüge. Jedem privaten Grundstücksbesitzer, der die letzten Jahre Interesse bekundet hat, und davon gab es einige, wurde seitens der Stadtverwaltung die Pistole auf die Brust gesetzt und mit Repressalien gedroht.

 

Seit Jahren schlagen wir, die WagenbewohnerInnen Freiburgs, der Stadtverwaltung Areale und Grundstücke vor, sowohl städtisch als auch privat, die unter teilweise fadenscheinigsten Gründen abgelehnt werden.

 

Auch das Argument mit den Ver- und Entsorgungsleitungen ist ein Vorgeschobenes. Es gibt mobile sanitäre Lösungen, die auf anderen Wagenplätzen seit etlichen Jahren funktionieren, und der Strom kommt bei uns immer noch aus der Sonne. Von daher bedarf es keinerlei infrastrukturellen Großaufwand, um ein Gelände als Wagenplatz zu nutzen. Gerade diese Voraussetzungen sprechen für das Konzept der Zwischennutzung durch Wagenplätze auf brachliegenden Gelände.

 

Außerdem ist eine oft verwendete Ausrede der Stadtverwaltung, dass vorgeschlagene Grundstücke aufgrund ihrer Widmung nicht in Frage kommen. Jedoch ist eine baurechtliche Umwidmung in eine Fläche zum experimentellen Wohnen keine große Angelegenheit, sondern verwaltungsrechtlich einfach zu bewerkstelligen, zumindest wenn der politische Wille dafür vorhanden ist.

 

Wagenleben ist kein Verbrechen, wir fordern die Freiburger Politik auf, endlich das überaus repressive und paranoide Vorgehen der Stadtverwaltung zu unterbinden und in dieser Problematik endlich eine zeitgemäße Lösung zu finden.

 

Schön dass die Grünen, laut ihrem aktuellen Wahlprogramm, jetzt auch das Wagenleben unterstützen. Wir sind auf die Umsetzung gespannt.

 

Willkommen im 21. Jahrhundert Freiburg.

 

Die Schattenparker

 

30.04.14