ACHTUNG! Der Termin der Kungebung gegen Antisemitismus wurde um einen Tag auf Donnerstag, den 20.02. um 19 Uhr, VORVERLEGT. Damit wollen wir dem auf uns zugetragenen Wunsch nachkommen, die Kungebung nicht während des Shabbats stattfinden zu lassen.
Zum wiederholten Male(1) wurde das Mahnmal auf der Wiwili-Brücke, welches an die Deportation der Freiburger Jüdinnen und Juden am 22.10.1940 erinnert, gezielt beschädigt. Nach den antisemitischen Schmierereien Ende November zerkratzen Unbekannte im Laufe der letzten Woche den auf dem bronzenen Mantel abgebildeten Davidstern.
Im historischen Nationalsozialismus mussten Jüdinnen und Juden in Öffentlichkeit diesen als „Erkennungszeichen“ tragen. Der Davidstern ist heute nicht nur ein Symbol für das religiöse Judentum sondern auch Teil der offiziellen israelischen Staatsflagge. Somit ist es, ebenso wie Ende November, unklar aus welchem genauen politischen Hintergrund die Beschädigung entstanden ist. Doch unzweifelhaft steht fest, dass es sich um eine Geste des Hasses auf Jüdinnen und Juden handelt. Waren die Schmierereien noch relativ leicht zu entfernen ist das Mahnmal nun dauerhaft beschädigt.
Während die lokale Presse keine Kosten und Mühen scheut im Trümmerhaufen der Freiburger Stadtgeschichte zu wühlen und den alliierten Luftangriff auf Freiburg noch bis auf den letzten Tropfen deutsch-revisionistischen Selbstmitleids auspresst(2), gab es für die antisemitischen Schmierereien nur eine kleine Randnotiz(3). Auch sonst fällt die Badische Zeitung in diesem Kontext nur negativ auf. Nach Veröffentlichung einer antisemitischen Karikatur wählte das Simon-Wiesenthal-Center den Beitrag des Provinzblattes (gemeinsam mit denen anderer Zeitungen, wie etwa der SZ) auf Platz sieben ihrer Top Ten Liste antisemitischer/ antiisraelischer Schmähungen 2013(4). Auch die mehrmalige Hofierung des Holocaustrelativierers und völkischen Antisemiten Gilad Atzmon durch das Café Palestine findet keinerlei kritische Erwähnung(5). Auch über die Badische Zeitung hinaus rief die Beschädigung des Mahnmals für die deportierten Jüdinnen und Juden Freiburgs keine weiteren Reaktionen hervor. Nur die jüdische Gemeinde Freiburg veröffentlichte eine kurze Pressemitteilung in welcher sie ihre Betroffenheit zum Ausdruck brachte.
In unseren Augen ist es nicht hinnehmbar, dass das Mahnmal an die schwärzeste Zeit der Freiburger Stadtgeschichte Angriffen dieser Art ausgesetzt ist. So etwas passiert nicht aus heiterem Himmel sondern ist Ausdruck eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses. Wenn selbst die bürgerliche Friedrich Ebert Stiftung zu dem Resultat kommt, dass 10 Prozent der deutschen Bevölkerung ein geschlossenes antisemitisches Weltbild vertreten, bzw. 30 Prozent latent antisemitisch wären(6), dann kann es nicht überraschen wenn auf Worte regelmäßig Taten folgen.
Es ist außerdem beschämend, dass die jüdische Gemeinde mit diesen Vorfällen alleine gelassen wird.
Deshalb rufen wir dazu auf, am Donnerstag um 19:00 Uhr mit uns auf die Wiwilibrücke zu kommen und ein entschlossenes Zeichen gegen Antisemitismus, die virulenteste und brandgefährliche Krisenideologie der kapitalistischen Moderne, zu setzen. Wir fordern darüber hinaus die Stadt Freiburg auf, den Schaden am Mahnmal unverzüglich zu beheben.
Antifaschistische Initiative Freiburg: http:// aif.blogsport.de
2: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/aufruf-ich-will-mich-erinnern-dass-ich-nicht-vergessen-will
3: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/judenfeindliches-geschmier-an-ma...
5: http://thementage.blogsport.de/images/flugblatt_atzmon.pdf
6: http://www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/pdf_12/ergebnisse_mitte_studie_2012.pdf
Immer wieder thematisieren
So etwas muss immer wieder thematisiert werden.
Du hast mit deinem Artikel sehr recht, Antisemitismus ist immer noch ein Problem. Leider wird er zu oft vergessen und verharmlost, dabei ist er wieder in der Mitte der Bevölkerung, in allen Schichten und Lagern angekommen. Gerade wir Linke müssen uns aber auch klar sein, dass Antisemitismus kein Problem der Äussersten Rechten und der Mitte ist, sondern unglücklicherweise auch ein Problem in der Linken.
liebe Grüße
keine nationalfahnen
dieses mal aber keine nationalfahnen....man sollte das nicht immer ideologisch nutzen für die eigene politik sondern schauen dass man möglichst viel menschen erreicht....wenn ich eine nationalfahne sehen sollte werde ich sofort gehen.....
Wichtiges Thema, aber falsche Mobilisierung
Leute, es ist wichtig, gegen Antisemitismus zu protestieren. Trotzdemk weiß ich nicht, ob ich zu eurer Kundgebung kommen kann, weil ihr wieder mal die Gelegenheit ausnutzt, um eure ganze antideutsche Agenda gleich mit zu verbreiten. Es sollte sich eine andere politische Kraft aus Freiburg dieses Themas annehmen.
guter grund - falsche linke
leider hat mich eure kundgebung vom letzten mal nachhaltig verstört, so dass ich mit meinen leuten diesmal lieber zum burgerking gehe, um nachhaltiger politisch aktiv zu sein. ist ja schliesslich auch ne form von struktureller israelsolidarität und prokapitalistischem antifaschismus...
spass bei seite: ihr werdet aller voraussicht nach den - und sei er noch so wenig vertretbar - bösejungsstreich zu einem völlig überdimensionierten drama hochstilisieren, wie eure geistigen brandstifter-kumpels von der badischen. auch diesmal wird sich eure kritik an der josfritz-passage (wo ihr ja glücklicherweise veranstaltungsverbot habt) erneut entladen und das "judenhass-cafe" (eigentl. cafe palestine) möglicherweise erneut unter kopfschütteln von mitgliedern der jüdischen gemeinde (so diese nochmal kommen) für den antisemitismus in der gesellschaft verantwortlich machen. nebenbei werdet ihr noch die internationalist_innen dissen, die kts, die anarch@s und überhaupt alle linksradikalen - anstatt probleme aufzuzeigen die wirklich relevant sind in diesem kontext . das letzte mal redetet ihr in einer hochnäsigen verachtenden sprache von eigentlich solidarischen akteuren (und arschlöchern), warft alles in einen topf und stelltet ansprüche an die politische correctness linker strukturen. kein wort über die gewalt der nazis. kein wort über in der vorherigen woche verwüstete friedhöfe und von faschist_innen angegriffene synagogen. aber hauptsache geile nationalfahnen und einen positiven bezug zum rechtsradikalen staat israel darstellen. sich zu enthalten und nicht auf die kundgebung zu kommen ist eigentlich das fortschrittlichst-diplomatische was getan werden kann. sollte die kundgebung verlaufen wie das letzte mal, wäre es eigentlich zeit gegenmobilisierungen anzustoßen. das heisst gegen eure knetköpfigkeit und euren konstanten geschichtsrevisionismus zu demonstrieren und euch daran zu hindern nationalistische propaganda auf die straße zu tragen.
feuer und flamme jedem staat - antideutsche nach antideutschland!
stimmt
ich hatte eigentlich vor dieses mal die fresse zu halten aber der kommentar bringt es auf den punkt. es ist einfach nur zum kotzen wie ihr antisemitismus für eure nationalistische propaganda missbraucht. pfui!
Same shit, different toilet
Was ist denn bei euch los ?! Ein Denkmal für die ermordeten Juden und Jüdinnen wird beschädigt und ihr fangt an zu heulen, weil ein paar Leute mit Israelfahnen rumlaufen?! Wenn das für euch so unerträglich ist, dann macht doch einfach ne eigene Kundgebung, da könnt ihr dann auch nochmal erklären, warum die neuen Faschisten sich jetzt im "rechtsradikalen Staat" Israel organisieren, wie Sie den Antisemitismus selbst produzieren und den ganzen anderen Schmu den ihr noch so glaubt.
Danke
Danke das ist gut auf den Punkt gebracht
und wenn es eine andere linke Stömung aufgreift
dann läuf das dann ohne die entsprechende Propaganda ab?
undogmatisch
jo wenn es eine andere linke strömung ist die auf dogmatische scheiße verzichtet und nicht gleich behauptet, dass wer nicht grenzenlos solidarisch mit israel ist ein antisemit ist, dann wäre das schon mal ein fortschritt....jeder staat und jede nation gehört zerschlagen....für die anarchie!!
aha
wo behauptet die Gruppe das?
ahoi
hey mensch...schau dir doch einfach mal die fotos von der letzten kundgebung an....eine israelfahne die von allen dort gefeiert wird sagt ja wohl schon alles aus...dass es hier um die verherrlichung eines nationalstaates geht----israel---
springt sofort ins Auge
der Zusammenhang zwischen tragen einer israelischen Nationalfahne bei einer Demo gegen Antisemitismus und jegliche Kritik an Israel als Antisemitismus zu brandmarken.
GUT ERKANNT
gut erkannt...auch antideutsche können dazu lernen
Die radiakel deutsche Linke ist peinlich
Wie kann es sein, dass man wegen einer Fahne so aus dem Häuschen ist? Und wie kommst du darauf, dass Israel als Staat "rechtsradikal" sei? Ich will wirklich nicht rumstänkern, sondern bin wirklich an deiner Meinung interessiert, denn ich lebe zufällig dort.
Nicht unbedingt
Das müssen nicht unbedingt Nazis gewesen sein. Ihr wisst sehr wohl, dass es inzwischen auch andere Antisemiten in Deutschland gibt, aber das thematisiert ihr ja nicht.
TERMINÄNDERUNG
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ACHTUNG!
Der Termin der Kungebung gegen Antisemitismus wurde um einen Tag auf Donnerstag, den 20.02. um 19 Uhr, VORVERLEGT. Damit wollen wir dem auf uns zugetragenen Wunsch nachkommen, die Kungebung nicht während des Shabbats stattfinden zu lassen.
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net bös gemeint
aber ich denke nicht dass außer euch noch andere menschen kommen....
y u say dat
Also letztes mal waren 70 Menschen anwesend. Solange die AIF keine 70 Menschen sind, kann man davon ausgehen, dass auch dieses mal wieder Leute kommen werden.
Kommunismus oder Sieg? Hauptsache ✡!
Eisenbahnunterführung Freiburg