Vor mehr als einem Jahr – im November 2012 – protestierten KollegInnen aus dem belgischen Ford-Werk in Genk zusammen mit deutschen KollegInnen in Köln für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze vor der Ford-Zentrale. Eine kämpferische Geste der Solidarität in mitten des sonst üblichen Standortnationalismus, der einzelne Betriebe gegeneinander ausspielen soll.
Der deutsche Staat antwortete auf diesen gemeinsamen Protest
mit Repression in Form von stundenlangen Einkesselungen,
Festnahmen und anschließenden Ermittlungsverfahren. Schwerer
Landfriedensbruch wurde deutschen und belgischen Kollegen
zuerst vorgeworfen. Danach wurde bereits abgeschwächt – am Ende
sind es jetzt noch 15 belgische Beschäftigte, denen in den
nächsten Tagen oder Wochen in Deutschland wegen angeblicher
gefährlicher Körperverletzung der Prozess gemacht werden soll.
Ein vorher erstellter Strafbefehl wurde natürlich von keinem
der Kollegen akzeptiert.
Für uns ist der von den belgischen Kollegen angestoßene
grenzüberschreitende kämpferische und kreative Widerstand
gegen die Chefetagen motivierendes Beispiel – sorgen wir in all
unseren Kämpfen verstärkt dafür, die von Oben gewollte Spaltung
in Standorte zu bekämpfen, Kolleginnen und Kollegen zusammen
zu bringen und unseren Widerstand entschlossen und nach unseren
Vorstellungen auf die Straße zu tragen.
Mit einer Kundgebung am 19. Februar vor der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens wollen wir uns mit den angeklagten Kollegen solidarisieren – wir wollen damit zeigen, dass wir ihren Kampf um ihre Arbeitsplätze, ihren Kampf gegen die deutsche Justiz und ihre standortübergreifende Solidarität unterstützen!
Wir fordern alle Kolleginnen und Kollegen, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sowie alle linken Aktivistinnen und Aktivisten auf, ihrer Solidarität mit vielfältigen Aktionen Ausdruck zu verleihen und zur Kundgebung zu kommen!
Freispruch für die belgischen Kollegen – Einstellung der Verfahren!
Gegen Sozialpartnerschaft und Standortnationalismus – für Solidarität und Klassenkampf!
Mittwoch | 19. Februar, 14:00 Uhr | vor der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen | Hiroshimastraße 12-16