Das Antifaschistische Pressearchiv Potsdam (APAP) hat die Chronik neonazistischer Aktivitäten in Potsdam und Umgebung für das Jahr 2013 veröffentlicht. Die Chronik ist unter anderem auf der Website des APAP einzusehen.
Das APAP bietet eine Material- und Pressesammlung zu den Themen Neonazismus, Antisemitismus und Rassismus. Gesammelt werden Artikel und Materialien über neonazistische Aktivitäten im Raum Potsdam und des gesamte Bundeslandes Brandenburg. Es können Infos zu Angriffen und rassistischen Übergriffen, zu neonazitischer Propaganda und Schmierereien, rechten Demonstrationen sowie zu rechte Organisationen und Konzerte eingeholt werden.
Chronik neonazistischer Aktivitäten in Potsdam und Umgebung für das Jahr 2013
www.rechtesland.de/potsdam – Die APAP-Chroniken auf der Karte
In Kooperation mit dem Antifaschistischen
Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin (APABIZ) und dem
Kartierungsprojekt rechtesland.de haben wir unseren bisherigen Chroniken
2010-2012, die aktuelle Chronik 2013 sowie eine Zusammenstellung von
rechten und neonazistischen Aktivitäten von 1992 bis 2005 auf dem Kartenportal eingebarbeitet. In der nächsten Zeit werden wir auch alte Chroniken und Datensätze digitalisieren, damit sie für alle einsehbar sind.
Es zeigt sich, dass das gesamte Stadtgebiet von Neonazis als
Aktionsfläche genutzt wird. Überall sind Übergriffe und
Propagandaaktivitäten zu verzeichnen.
Die Eintragungen sind natürlich nicht vollständig. Daher benötigen wir
Eure Hilfe. Schickt Eure Erkenntnisse über neonazistische Aktionen und
Übergriffe an uns.
Zum Projekt rechtesland.de
Der Atlas Rechtes Land will die Orte der extremen Rechten, ihre
Verbände, ihre Morde, ihre Überfälle, ihre Termine und aktuelle Vorhaben
kartieren, um sie für alle sichtbar zu machen – online, auf eine
praktische und handhabbare Weise über eine interaktive Karte im Browser.
Es werden aber auch Widerstand und Engagement verzeichnet. Und nicht
zuletzt geht es darum, Orte des Erinnerns an die Nazivergangenheit zu
zeigen und die über 100 Jahre alte Geschichte von Faschisten und Rechten
im Land zu dokumentieren.
Mehr Informationen unter blog.rechtesland.de/ueber
Chronik neonazistischer Aktivitäten in Potsdam und Umgebung für das Jahr 2013
Im
Vergleich zum Vorjahr zeigte sich im Jahr 2013 einen neue Dimension von
Gewalt gegen linke und alternative Strukturen. Zum ersten Mal seit
Jahren kam es wiederholt zu (versuchten) Anschlägen auf alternative
Wohn- und Kulturprojekte. Es waren unter anderem das Café Olga und das
Archiv davon betroffen.
Die Potsdamer Neonaziszene zeigte sich
hingegen in ihrem Auftreten zurückhaltend und verdeckter als noch 2012.
Alte Strukturen sind eingebrochen bzw. nicht mehr wahrnehmbar.
Allerdings entwickelten sich neue Strukturen, die schwerer greifbar
sind. So kam es auch im vergangenen Jahr zu vielen Propagandaaktionen,
die oft klandestin durchgeführt wurden (siehe "Licht und Schatten").
Neonazis in Potsdam sind weiterhin aktiv, jedoch scheint es, als wären
sie vorsichtiger geworden, möglicherweise um Repression aus dem Weg zu
gehen.
Es bleibt weiterhin festzustellen, dass auch 2013 die NPD in
Potsdam nicht Fuß fassen konnte. So hing zur Bundestagswahl im September
2013 kein einziges Wahlplakat der NPD in der Landeshauptstadt. Laut
Ankündigung der NPD soll sich das jedoch im Jahr 2014, in dem die
Kommunal- sowie die Landtagswahlen anstehen, ändern.
Diese Chronik kann nicht als vollständiger Bericht für den angegebenen Zeitraum angesehen werden, da Betroffene von neonazistischer oder rassistischer Gewalt ihre Erfahrungen häufig aus Angst vor weiteren Übergriffen nicht äußern und sie somit nicht öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Chronik ist ein Versuch, Neonaziaktivitäten im Raum Potsdam und Umland zu erfassen. Dabei dienen zahlreiche Berichte aus der Lokalpresse, der "Opferperspektive e.V.", lokalen antifaschistischen Zusammenschlüssen und dem "Antifaschistischen Pressearchiv Potsdam" (APAP) als Datengrundlage. Es werden aber ebenfalls Aktionen und Berichte der Neonazis selbst dokumentiert.
"Infoportal Potsdam" eingestellt - "Licht und Schatten" als Nachfolgestruktur
Im Laufe des Jahres waren die "Freie Kräfte Potsdam" (FKP) als
Akteur_innen zunehmend weniger aktiv. Das Online-Sprachrohr dieser
Gruppierung - das "Infoportal Potsdam" - wurde monatelang nicht
aktualisiert und keine neuen Inhalte online gestellt. Seit dem
Frühsommer 2013 ist die Website eingestellt. Zeigte sie noch zu Beginn
die Seite der "Volkstodkampagne" der "FKP", wurde später der Inhalt
durch ein Bild ersetzt. Es ist möglich, dass die Domain zu einem
späteren Zeitpunkt wieder als Sprachrohr der neonazistische Szene
Potsdams dienen wird.
Im April 2013 trat die Gruppierung "Licht und
Schatten" mit ihrer Website in Erscheinung. Sie kann als neue treibende
Kraft der Potsdamer Neonaziszene und der neonazistischen Szene im Umland
genannt werden. Eine ihrer ersten Aktivitäten war, ganz in Tradition
der "FKP", eine Gedenkaktion zur "Nacht von Potsdam", dem Jahrestag der
Bombardierung Potsdams am Ende des Zweiten Weltkrieges. Am Ufer der
Havel setzten die Neonazis kleine Kerzen in den Fluss und
veröffentlichten davon Bilder sowie einen kleinen Text auf ihrer
Website. Einer medialen Öffentlichkeit präsentierte sich die Gruppierung
mit einem nicht angemeldeten Fackelmarsch am 8. Mai 2013 in Kloster
Lehnin. Etwa 30 Neonazis führten die Demonstration am Jahrestag der
Befreiung durch, sie warfen Papierschnipsel umher und verklebten Sticker
auf ihrem Weg. Laut Berichten der "Potsdamer Neuesten Nachrichten"
sollen einige der Neonazis aus Potsdam, Werder und Töplitz kommen.
Wie schon in den Aktionsberichten auf "Infoportal Potsdam" zu
beobachten, setzt auch "Licht und Schatten" auf klandestin organisierte
Propagandaaktionen, die im Nachgang auf ihrer Homepage und in sozialen
Netzwerken veröffentlicht werden.
Zwei propagandistische Aktionen zu
den Bundestagswahlen stehen dabei exemplarisch für die Aktionsform von
"Licht und Schatten". Im Vorfeld der Wahlen wurden Wahlplakate der
antretenden Parteien im gesamten Potsdamer Stadtgebiet überplakatiert.
Am Wahltag selbst hingen sie vor Wahllokalen Transparente mit ihren
Losungen auf, ein Eingang wurde mit Ketten und Vorhängeschloss
verriegelt.
Anders als "Infoportal Potsdam" setzt "Licht und
Schatten" auch auf die Verbreitung ihrer Propaganda in sozialen
Netzwerken, wie Facebook. Nichtsdestotrotz vermeiden sie es in der
Öffentlichkeit, wie beispielsweise auf angemeldeten Demonstrationen, mit
diesem Label aufzutreten.
Es ist davon auszugehen, dass große
personelle und strukturelle Überschneidungen zwischen "Freie Kräfte
Potsdam" und der neuen Gruppierung "Licht und Schatten" bestehen.
Gewalttätige Drohungen gegen alternative Wohn-und Kulturprojekte - Bedrohungssituationen im Stadtgebiet
Angriffe auf alternative Wohn- und Kulturprojekte erzeugten eine
Bedrohungslage, die so in den letzten Jahren nicht zu verzeichnen war.
Am 3. Februar 2013 verübten mutmaßliche Neonazis einen Brandanschlag auf
das Archiv. Angezündet wurde ein Papierberg vor der Eingangstür sowie
eine Mülltonne, die direkt an der Fassade des Hauses stand. Das Feuer an
der Eingangstür erlosch glücklicherweise, die brennende Mülltonne
musste von der Feuerwehr gelöscht werden. In der selben Nacht zerstörte
ein Mann ein Fenster des "Kontext" in der Hermann-Elflein-Straße. Er
entkam nach der Tat mit einem Auto. Die Polizei spielte beide Vorfälle
herunter und sieht trotz verklebter Neonazisticker kein politisches
Motiv für die Taten.
Am frühen Morgen des 10. April 2013 zerstörten
zwei Unbekannte die großen Schaufensterscheiben der Szenekneipe "Olga"
in der Charlottenstraße. Im Innenraum hinterließen sie zwei gefüllte
Dieselkanister. Möglicherweise sollte ein Brand gelegt werden. Auch
Besucher_innen des "Black Fleck" in der Zeppelinstraße wurden mehrmals
aus vorbeifahrenden Autos heraus bedroht. Am 21. April schossen
Unbekannte mit einer Paintball-Waffe auf Gäste der Kneipe, die sich vor
dem Haus aufhielten. Mehrere Anwesende wurden getroffen,
glücklicherweise jedoch nicht verletzt.
Weiterhin kam es über das
Jahr 2013 verteilt zu etlichen Übergriffen und Bedrohungsszenarien.
Besonders am "Herrentag" fallen regelmäßig junge Männergruppen auf, die
Andere aus rassistischen und neonazistischen Motiven heraus beleidigen
oder angreifen. Am 9. Mai 2013 erzeugten mindestens 45 Personen eine
massive Bedrohungssituation für nicht-weiße und nicht-rechte Menschen in
der Stadt. Weiterhin wurden über den Tag verteilt mehrmals Frauen von
Männergruppen sexistisch beleidigt und belästigt. Mindestens drei
verschiedene Männergruppen in der Innenstadt, am Heiligen See und in
Waldstadt zeigten "Hitlergrüße", riefen "Sieg Heil" und bedrohten
Passant_innen rassistisch. Zwei der Gruppen spielten neonazistische
Musik ab.
Bundestagswahlen und rassistische Hetze
Von rassistischen Tendenzen in der Themensetzung rund um die
Bundestagswahlen war auch in Potsdam einiges zu spüren. Es gab mehrfach
Aktivitäten, die Geflüchtete und Asylunterkünfte verbal, körperlich oder
symbolisch angriffen. Kleinere rechtspopulistische und neokonservative
Parteien, wie die "Alternative für Deutschland", "Pro Deutschland" und
"Die Republikaner" propagierten mit Wahlkampfmaterialien und Infoständen
ihre menschenverachtenden Positionen. Die Themen Asyl, Migration und
Flucht griff auch die NPD auf und veranstaltete in Potsdam mehrere
Kundgebungen im Rahmen ihrer rassistischen Wahl-Kampagne. Die
"Antifaschistischen Recherche_Potsdam//Umland" veröffentlichte im
September 2013 den Hinweis, dass der Direktkandidat der NPD für den
Wahlkreis 60 Maik Schneider Schüler der Potsdamer Abendschule "Heinrich
von Kleist" ist.
Im Zusammenhang mit den Wahlen führten außerdem
nicht parteigebundene Neonazis diverse Propagandaaktionen durch. Sie
beklebten, beschmierten und zerstörten Plakate von anderen zur Wahl
antretenden Parteien.
Zu den Bundestagswahlen wählten 13 166
Menschen in Potsdam und Umgebung (Wahlkreis 61) mit ihrer Zweitstimme
neonazistische oder rechtspopulistische Parteien (NPD, Republikaner, Pro
Deutschland, Alternative für Deutschland). Mit ihrer Erststimme
votierten allein 3 147 Menschen für den Schöneicher Direktkandidaten der
NPD Florian Stein. Dieser ist auch Pressesprecher des Landesverbandes
der NPD Brandenburg.
Maik Eminger als neonazistischer "Vordenker" mit NSU-Verbindungen
Der ehemalige Potsdamer JN-Vorsitzende Maik Eminger besuchte gemeinsam
mit anderen Neonazis mehrere Prozesstage zum neonazistischen
Terrornetzwerk "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) in München. Er
versuchte dort, seinen angeklagten Bruder André Eminger zu
unterstützen. Maik Eminger bekleidete seit 2008 den Vorsitz der "Junge
Nationaldemokraten" (JN) in Potsdam und kümmerte sich vor allem um die
ideologische Festigung der Brandenburger Neonazis durch Organisierung
von "Lesezirkeln". Zuvor war er u.a. in der verbotenen neonazistischen
Organisation "Schutzbund Deutschland" aktiv.
Im Jahr 2009 nahm er an
einer Bürger_innenversammlung bezüglich des Flüchtlingswohnheims am
Schlaatz teil. Dort war er unter anderem mit den Neonazis Carsten S.,
Thomas P., Mirko K. und Marcel Guse präsent. Letzterer wetterte dabei
rassistisch gegen den Umzug des Flüchtlingswohnheims an den Schlaatz. Im
November 2013 nahm Maik Eminger an einer ähnlichen Veranstaltung in Bad
Belzig teil.
Potsdams neonazistische Musikszene - Altbekanntes und Rechtsrocker als Model für Neonazi-Kleidung
Auch im Jahr 2013 zeigte sich Potsdams neonazistische Musikszene stets
aktiv. Eine tragende Rolle spielt dabei immer noch Uwe Menzel, genannt
"Uwocaust". Dieser trat zum Beispiel mit seiner Band "Burn Down" am 29.
Juni 2013 beim Sommerfest der neonazistischen Partei "Die Rechte" auf.
Das Konzert fand auf dem Grundstück des "Die Rechte"-Landeschefs Klaus
Mann in Finowfurt statt.
Mindestens bei einem Neonazikonzert in
Finowfurt beteiligte sich wenigstens ein Potsdamer Neonazi als Ordner,
gekennzeichnet durch "Staffel"-Shirts, an der Organisation. Das Konzert
war mit 650 Besucher_innen eines der größten neonazistischen Konzerte in
Brandenburg seit Jahren. Auf Grund von "Hitlergrüßen" beendete die
Polizei die Veranstaltung vorzeitig.
Der Rechtsrocker Sacha K. aus
Teltow wollte gleich zu Beginn des Jahres 2013 in Seddin ein Konzert
veranstalten. Dieses wurde jedoch verboten und daraufhin durch K. selbst
abgesagt. Zwei Monate später trat er dann zusammen mit dem Potsdamer
Neonazi Gabor G. als Model für das neu gegründete neonazistische
Kleidungslabel "Fourth Time" auf.
Neonazis und Sport
In diesem Jahr kam es vermehrt zu neonazistisch motivierten Äußerungen
und Übergriffen gegen die Fans und Ultras des "SV Babelsberg 03". Der
Verein ist bekannt für seine linksalternative Fanszene. Trauriger
Höhepunkt war im August das Auftreten der Gästefans von "Lokomotive
Leipzig" - es kam zu mehreren versuchten Angriffen auf antifaschistische
Babelsberger Fans. Vor und während des Spiels wurden beinahe
durchgehend neonazistische Parolen gerufen. Aber auch bei Vereinen, die
nicht primär für rechtsoffene Anhänger_innen bekannt sind, kam es zu
"Hitlergrüßen" und neonazistischen Parolen. Unter anderem zeigten Fans
des "1. FC Magdeburg" während des Spiels den "Hitlergruß".
Trotz
zahlreicher Hinweise der "Antifaschistischen Recherche_Potsdam//Umland"
unternahmen auch im Jahr 2013 Sportvereine wie z.B. "Eintracht 90
Babelsberg" nichts gegen Neonazis in den eigenen Reihen und lassen diese
weiterhin bei sich trainieren. Der inkonsequente Umgang mit der
Problematik ist symptomatisch. Einziger Lösungsversuch ist ein so
genannter "Ehrenkodex" des Stadtsportbundes, hinter dem sich die Vereine
und zuständigen Funktionäre verstecken. Nicht nur an dieser Stelle
erhält das Wort "Toleranz" einen bitteren Beigeschmack.
Ausblick auf das Jahr 2014
Mit den kommenden Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen erwarten wir
auch in diesem Jahr Infotische, Kundgebungen und Demonstrationen von
rechtspopulistischen und neonazistischen Parteien in Potsdam. Die NPD
kündigte über die "Märkische Allgemeine Zeitung" bereits an, dass sie in
Potsdam zur Kommunalwahl am 25.05.2014 antreten wolle.
Eine
Einschätzung über die zukünftigen Aktivitäten anderer neonazistischer
Strukturen in Potsdam ist zu diesem Zeitpunkt hingegen schwierig zu
geben. An dieser Stelle ist es wichtig, dass Potsdamer_innen wachsam
bleiben, um von Aktionen Kenntnis zu erlangen und sie verhindern. Es
ist, wie immer, wichtig sich aktiv und kontinuierlich gegen
neonazistisches und rassistisches Gedankengut zu engagieren – vor allem
mit dem Hintergrundwissen zum "NSU". Auch die rassistische Hetze gegen
Flüchtlingsheime werden sicherlich die NPD und andere neonazistische
Parteien wie auch Gruppierungen als Instrument nutzen, um, getarnt als
"Heimatliebe" und stumpfe Deutschtümelei, auf Stimmenfang zu gehen.
Neonazistische
und rassistische Übergriffe geschehen im gesamten Stadtgebiet,
Propaganda und Schmierereien werden von Neonazis kontinuierlich
verbreitet. Um eine Chronik neonazistischer Aktivitäten so umfassend wie
möglich zu erstellen, sind wir auch auf Informationen von Außen
angewiesen: meldet euch bei uns, wenn ihr Aktionen, Propaganda oder
andere Neonaziaktivitäten mitbekommt! Kontaktiert uns oder den Verein
"Opferperspektive", wenn ihr von rassistischen oder neonazistischen
Übergriffen und Aktionen hört oder selbst betroffen seid. Wir werden
euch bestmöglich unterstützen.
Das APAP wird auch im Jahr 2014 die
Aktivitäten der Potsdamer Neonazis dokumentieren und hofft dabei
weiterhin auf Unterstützung.
Chronik neonazistischer Aktivitäten in Potsdam und Umgebung für das Jahr 2013
Januar
10.01.2013 – Vor der Agentur für Arbeit am Horstweg werden von einem Mann antisemitische Parolen gerufen. (Quelle: PNN)
12.01.2013 – In Seddin soll ein Rechtsrockkonzert, organisiert von Sacha K., stattfinden. Sacha K. ist bekannter Musiker der neonazistischen Szene und stammt ursprünglich aus Teltow. Das Konzert wird jedoch vorher verboten und abgesagt. (Quelle: PNN)
12.01.2013 – Mehrere Potsdamer Neonazis nehmen an einer geschichtsrevisionistischen Demonstration in Magdeburg anlässlich des Jahrestages der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg teil. (Quelle: APAP)
Mitte Januar – Protesttransparente gegen den Verkauf der Heidesiedlung an Häusern in der Großbeerenstraße werden angezündet und brennen zum Teil vollständig ab. Die Transparente hingen direkt an der Fassade. (Quellen: ak_antifa, Neue Farben e.V.)
19.01.2013 – Am frühen Abend führt die Polizei am Potsdamer Hauptbahnhof eine Kontrolle im Sinne des “racial profiling” durch. Passant_innen unterstützen die betroffene Person und deren Begleiter_innen. (Quelle: APAP)
20.01.2013 – Bei einem Fußball-Hallenturnier am Luftschiffhafen kommt es zu neonazistischen Äußerungen durch angereiste Fußballfans. Vor allem ca. 70 Fans des Vereins “Polonia Bytom” zeigen wiederholt den "Hitlergruß". Mehr als 70 rechtsoffene Fans von “Dynamo Dresden” ziehen durch die Potsdamer Innenstadt. Durch die Präsenz der Neonazis müssen antifaschistische Fans von “Tennis Borussia Berlin” das Turnier vorzeitig verlassen, da ihre Sicherheit nicht gewährleistet werden kann. (Quellen: APAP, PNN, Footballwatch)
Ende Januar – An stillgelegte Güterzüge am Bahnhof Park Sanssouci werden von Unbekannten Keltenkreuze und Hakenkreuze gesprüht. (Quelle: APAP)
Februar
03.02.2013 – Auf das "Archiv" und das "Kontext" werden in den frühen Morgenstunden Anschläge verübt. Am "Archiv" erlischt ein angezündeter Papierberg vor der Eingangtür glücklicherweise von alleine, eine brennende Mülltonne an der Fassade wird von der Feuerwehr gelöscht. In der selben Nacht wird ein Mann beobachtet, wie er eine Fensterscheibe des "Kontext" in der Hermann-Elflein-Straße zerstört und danach in einem Auto entkommt. Die Polizei spielt beide Vorfälle herunter und sieht trotz verklebter Neonazisticker kein politisches Motiv. (Quellen: PNN, la datscha, ak_antifa)
15.02.2013 – Potsdamer Neonazis nehmen an einer geschichtsrevisionistischen Demonstration in Cottbus anlässlich des Jahrestages der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg teil. (Quelle: APAP)
22.02.2013 – Neonazis der "FKP" legen an vier Denkmälern und einer Geschäftsstelle der Linkspartei in und um Potsdam Blumen und Kerzen für den am 23.02.1930 erschossenen Nationalsozialisten Horst Wessel nieder und fügen diesen Porträts bei. (Quelle: "FKP")
März
06.03.2013 – Die rechtspopulistische Bürgerbewegung "Pro Deutschland" führt mit fünf Personen einen Infostand auf der Brandenburger Straße durch. (Quellen: PNN, Potsdam bekennt Farbe)
13.03.2013 - Die "Antifaschistische Recherche_Potsdam//Umland" veröffentlicht Informationen über die neue neonazistische Bekleidungsmarke "Fourth Time" aus Teltow. Auf der Website der Marke posiert der bekannte Potsdamer Neonazi Gabor G., der vom Potsdamer Fotografen Benjamin M. in Szene gesetzt wird. M. ist auch für weitere Grafikarbeiten der Website von "Fourth Time" verantwortlich. Als weiteres Model tritt der Rechtsrocker Sacha K. auf. (Quelle: ARPU)
13.03.2013 – Die rechtspopulistische Bürgerbewegung “Pro Deutschland” führt mit vier Personen einen Infostand auf der Brandenburger Straße durch. (Quellen: PNN, Potsdam bekennt Farbe)
14.03.2013 - Eine Person wird Opfer einer rassistisch motivierten Körperverletzung. Es kann ein Tatverdächtiger ermittelt werden. (Quelle: Opferperspektive)
15.03.2013 - Die "Antifaschistische Recherche_Potsdam//Umland" veröffentlicht Informationen über den Potsdamer Neonazi Jens K.. Er ist hauptberuflich in der Landschaftspflege tätig. K. war an mehreren Übergriffen auf Andersdenkende beteiligt und nahm an mehreren neonazistischen Demonstrationen teil. (Quelle: ARPU)
20.03.2013 – Die rechtspopulistische Bürgerbewegung “Pro Deutschland” führt mit drei Personen einen Infostand auf der Brandenburger Straße durch. (Quellen: PNN, Potsdam bekennt Farbe)
Ende März – Im Musikerviertel am Stern bringen Neonazis die Schriftzüge "Nationaler Sozialismus Jetzt!", "BRD = Volkstod" und "88" (für "Heil Hitler") an Hauswänden und Verteilerkästen an. (Quelle: APAP)
April
10.04.2013 – Am frühen Morgen zerstören zwei Personen ein Schaufenster der Szenekneipe "Olga" und hinterlassen zwei gefüllte Dieselkanister im Innenraum. (Quellen: MAZ, PNN, ak_antifa, Neue Farben e.V.)
13.04.2013 – Im Rahmen der rassistischen Kampagne "Einmal Brandenburg und zurück – Asyl ist kein Selbstbedienungsladen!" hält die NPD am Magnus-Zeller-Platz eine Kundgebung mit 20 Teilnehmer_innen ab. Ein angemieteter LKW mit Soundanlage kommt ebenfalls zum Einsatz. (Quellen: Potsdam Vibes, PNN)
14.04.2013 – Potsdamer Neonazis der "FKP" und "Licht und Schatten" legen anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Potsdams am Obelisken an der Ecke Breite Straße/Lindenstraße Kerzen für die "Bombenopfer" der "Nacht von Potsdam" ab und Teelichter auf der Havel an der Freundschaftsinsel aus. Ebenfalls veröffentlichen sie Fotos ihrer Aktion und einen Artikel auf der Website von "Licht und Schatten". (Quelle: APAP, "FKP", "Licht und Schatten")
16.04.2013 – Nach Abpfiff des Fußballspiels "SV Babelsberg 03" gegen den "FC Hansa Rostock" zeigt ein Gästefan den "Hitlergruß". (Quelle: Potsdam Vibes)
20.04.2013 – Die rechtsoffene Hooligangruppierung "Kategorie EF" des Vereins "FC Rot-Weiß-Erfurt" will beim Spiel gegen den "SV Babelsberg 03" im Karl-Liebknecht-Stadion eine "Happy Birthday"-Choreographie durchführen. Der 20. April ist der Geburtstag Adolf Hitlers. Der Fanbetreuer erfährt im Vorhinein von der geplanten Aktion und sorgt dafür, dass den Personen der Zutritt zum Stadion verwehrt wird. (Quelle: APAP)
21.04.2013 - Aus einem fahrenden Auto heraus schießen Unbekannte mit einer Paintball-Waffe auf Besucher_innen des "Black Fleck", die sich vor dem Haus in der Zeppelinstraße aufhalten. Mehrere Anwesende werden getroffen, glücklicherweise aber nicht verletzt. (Quelle: APAP)
29.04.2013 - Ein Mensch wird aus rassistischen Gründen von mehreren Personen angegriffen und geschlagen. (Quelle: Opferperspektive)
Mai
Anfang Mai – Potsdamer Neonazis führen eine Gedenkaktion zum Geburtstag des inhaftierten Kriegsverbrechers Erich Priebke am Schloss Sanssouci durch. Priebke war während des Zweiten Weltkrieges an Erschießungen italienischer Zivilist_innen in der Nähe von Rom beteiligt. Die "FKP" berichten auf ihrer Website “Infoportal Potsdam” über ihre Gedenkaktion und relativieren die Taten Priebkes. (Quelle: "FKP")
01.05.2013 – Neonazis der Gruppierung "Licht und Schatten" hinterlassen auf der Baumblüte in Werder Papierschnipsel mit ihrer Internetadresse und neonazistischen Parolen. (Quelle: APAP)
04.05.2013 – Nach dem Fußballspiel des "SV Babelsberg 03" gegen die "SpVgg Unterhaching" kommt es vor den Stadiontoren zu Übergriffen von Berliner Neonazis auf Besucher_innen des Spiels. Die Neonazis waren während des Spiels als Ordner_innen vom Heimverein eingesetzt worden. (Quellen: FI99, APAP)
06.05.2013 – Der in Grabow wohnhafte Neonazi-Kader Maik Eminger besucht den Auftakt des NSU-Prozesses in München, um offenbar seinen angeklagten Bruder André Eminger zu unterstützen. Er erscheint zusammen mit dem Münchener Neonazi Karl-Heinz Statzberger. (Quelle: NSU-Watch.info, ARPU)
08.05.2013 – Während des Landespokalspiels des “SV Babelsberg 03” bei der “TuS Sachsenhausen” hängen die Sachsenhausen-Anhänger ein Banner mit der Aufschrift “Gas geben Sachsenhausen” auf. Hinter dem Transparent steht auch ein Spieler der "TuS Sachsenhausen". Fans des “SV Babelsberg 03” weisen sowohl Ordner_innen als auch die Polizei auf das Transparent hin. Als das Banner dennoch nicht abgehängt wird, versuchen die Babelsberg-Fans es zu entfernen, werden jedoch daran durch Ordnungsdienst und Polizei gehindert. Erst nach längerer Diskussion wird das Transparent entfernt. Auf dem Rückweg der Babelsberg-Fans zum Bahnhof zeigt ein Sachsenhausener aus dem Fenster seiner Wohnung den "Hitlergruß". (Quellen: PNN, APAP)
08.05.2013 – Etwa 30 Neonazis aus Potsdam und Potsdam-Mittelmark ziehen nachts mit Fackeln, einem Transparent und Nazi-Parolen durch die Gemeinde Kloster Lehnin. Sie hinterlassen Papierschnipsel und sprühen Schriftzüge auf den Asphalt, die auf die Neonazigruppierung "Licht und Schatten" verweisen. (Quelle: Inforiot)
09.05.2013 – Am "Herrentag" zeigen drei verschiedene Männergruppen in der Innenstadt, am Heiligen See und in Waldstadt "Hitlergrüße" und rufen “Sieg Heil”. Außerdem werden nicht-weiße Personen rassistisch beleidigt und zwei der Gruppen spielen neonazistische Musik ab. Insgesamt schaffen mindestens 45 Personen in der Stadt für nicht-rechte und nicht-weiße Menschen eine neonazistische Bedrohungssituation. Alle Personen kommen aus Potsdam und umliegenden Orten. Weiterhin werden über den Tag verteilt mehrmals Frauen von Männergruppen sexistisch beleidigt und belästigt. (Quellen: MAZ, PNN, APAP)
14.05.2013 – Erneut erscheint der Neonazi Maik Eminger in München, um am zweiten Prozesstag zum “Nationalsozialistischen Untergrund” seinen Angeklagten Bruder André Eminger zu unterstützen. Die beiden Brüder tragen gleiche “ACDC”-T-Shirts. Durch die Blitzsymbole ergibt sich zusammen eine Doppel-Sig-Rune. Begleitet wird Maik Eminger diesmal vom Ex-“Kameradschaft Aachener Land”-Mitglied und Kader des Neonazi-Netzwerkes “Freies Netz Süd” Daniel Thönnessen. Maik Eminger wohnte danach auch weiter dem Prozess unregelmäßig bei. (Quelle: NSU-Watch.info)
14.05.2013 – In der Brandenburger Straße in der Potsdamer Innenstadt fällt ein 24-jähriger Bauarbeiter wegen einer tätowierten Triskele auf dem Oberarm auf. Ein_e Passant_in benachrichtigt deswegen die Polizei, die jedoch nur dazu auffordert, die Tätowierung abzudecken. Ein Ermittlungsverfahren wird offenbar nicht eingeleitet. Eine Triskele ist ein vereinfachtes Hakenkreuz, das als Abzeichen einer SS-Division, als Symbol einer rassistischen Partei in Südafrika und als Zeichen des verbotenen neonazistischen “Blood&Honour”-Netzwerkes genutzt wird. (Quellen: PNN, APAP)
18.05.2013 – Am Waldstadt-Center hält die rechtskonservative Partei “Die Republikaner” einen Infostand mit drei Personen ab. Auch Potsdamer Neonazis lassen sich im Umfeld des Infostandes blicken. (Quellen: Potsdam Vibes, Potsdam bekennt Farbe)
18.05.2013 – Mindestens ein Potsdamer Neonazi ist Teil der Sicherheitsstrukturen eines Rechtsrockkonzertes in Finowfurt. Das Konzert ist eine der größten Neonazi-Veranstaltungen in Brandenburg seit Jahren und wird wegen "Hitlergrüßen" frühzeitig von der Polizei aufgelöst. (Quellen: Antifaschistisches Infoblatt, Indymedia)
21.05.2013 - Antifaschist_innen aus Potsdam veröffentlichen Informationen über den Potsdamer Neonazi Martin Kl.. Er absolviert eine Ausbildung zum Erzieher am Oberstufenzentrum "Johanna Just". Kl. ist im Umfeld der "FKP" tätig, nahm an deren Fackelaufzügen teil und engagiert sich als Ordner bei Rechtsrockveranstaltung auf dem Gelände von Klaus Mann in Finowfurt. (Quelle: Indymedia)
31.05.2013 – Die neonazistische Gruppierung "Licht und Schatten" droht auf ihrer Facebook-Seite dem antifaschistischen "ULTRASH-Festival" auf dem Gelände des “freiLand” indirekt mit Gewalt. Gezeigt wird ein Bild einer Straßenschlacht mit dem Zusatz “Wer hat lust zu spielen”(sic!). (Quelle: APAP)
Juni
08.06.2013 – Die neue rechtspopulistische Partei “Alternative für Deutschland” führt am Brandenburger Tor einen Infostand durch, um Unterschriften für die Zulassung zur Bundestagswahl zu sammeln. (Quellen: APAP, Potsdam Vibes)
15.06.2013 – Die rechtspopulistische und verschwörungsideologische Partei “Neue Mitte” führt auf dem Luisenplatz in der Potsdamer Innenstadt einen Wahlkampf-Infostand durch. (Quelle: APAP)
15.06.2013 – Beim Fußballspiel des “SV Babelsberg 03 II” gegen den ”FC Stahl Brandenburg” fallen mindestens 30 Gästefans durch neonazistische Äußerungen auf. Unter den Gästen auf der "Sandscholle" sind auch bekannte Neonazi-Kader aus Brandenburg, sowie Neonazis aus Potsdam und anderen Regionen. Einige der Gästefans tragen Kleidung von neonazistischen Labels oder Kleidung mit neonazistischen Aufdrucken wie “Good Night Left Side”. Nach dem Spiel liefert sich die Gruppe kleinere Auseinandersetzungen mit der Polizei, bei der die Personalien von 21 Gästefans festgestellt werden sowie Anzeigen wegen Landfriedensbruch gefertigt werden. (Quellen: APAP, MAZ)
28.06.2013 – Die neue rechtspopulistische Partei “Alternative für Deutschland” führt am Johannes-Kepler-Platz einen Infostand durch, um Unterschriften für die Zulassung zur Bundestagswahl zu sammeln. (Quellen: APAP, Potsdam Vibes)
29.06.2013 – Die Rechtsrock-Band “Burn Down” mit ihrem Sänger Uwe Menzel, aus Potsdam spielt zum Sommerfest der neonazistischen Partei “Die Rechte”. Das Konzert findet auf dem Grundstück ihres Landeschefs Klaus Mann in Finowfurt statt. (Quelle: APAP)
Juli
03.07.2013 – Nach einem Testspiel des “SV Babelsberg 03” gegen den “1. FC Union Berlin” wird ein junger Babelsberg-Anhänger am S-Bahnhof Babelsberg antisemitisch beleidigt und körperlich angegriffen. (Quelle: APAP)
09.07.2013 – Auf der Zeppelinstraße hinterlassen Neonazis bedruckte Schnipsel mit Bezug auf den vor fünf Jahren verstorbenen David Fischer und propagieren so eine vermeintliche “Ausländerkriminalität”. (Quelle: APAP)
10.07.2013 – Mindestens zwei Personen verkleben in Babelsberg in größeren Mengen Sticker der Jugendorganisation der NPD “Junge Nationaldemokraten”. (Quelle: APAP)
10.07.2013 – Aus einem schwarzen Kleinwagen heraus pöbeln Unbekannte gegen Besucher_innen des linken Szene-Treffpunkt “Black Fleck” in der Zeppelinstraße. Sie rufen unter anderem “Verpisst euch, Scheiß Zecken!”. (Quelle: APAP)
30.07.2013 – Die neokonservative und rechtspopulistische Partei “Alternative für Deutschland” hängt in der Potsdamer Innenstadt erste Bundestags-Wahlplakate mit eurofeindlichen Inhalten auf. (Quelle: APAP)
August
Anfang August – Die rassistische und neonazistische Partei “Republikaner” hängt im Stadtteil Waldstand erste Plakate zur Bundestagswahl 2013 auf. (Quelle: APAP)
03.08.2013 – Während des Fußballspiels zwischen dem “SV Babelsberg 03” und dem “1. FC Lokomotive Leipzig” geben Gästefans neonazistische Gesänge wie “NSU! NSU!” oder “Zick, Zack, Zigeunerpack” von sich. Eine ungefähr 10 Personen starke Gruppe von Neonazis steht zu Beginn des Spiels im Heimbereich des “Ostblocks” im Karl-Liebknecht-Stadion. Unter ihnen ist auch der Neonazi Oliver Oe., der im Potsdamer “Tram-Prozess” zu einer mehrjährigen Haftstraße verurteilt wurde. Vor Spielbeginn versuchen neonazistische Leipzig-Fans, die antifaschistischen Babelsberg-Fans anzugreifen. Während des Spiels werden die antifaschistischen Fans der Nordkurve mit Steinen beworfen, eine Person trägt dabei eine Platzwunde am Kopf davon. (Quellen: ARPU, APAP)
06.08.2013 – Mitglieder der neokonservativen und rechtspopulistischen Partei “Alternative für Deutschland” hängen am späten Abend im Potsdamer Stadtteil Waldstadt Wahlplakate zur Bundestagswahl auf. (Quelle: APAP)
07.08.2013 – Ein Exhibitionist ruft in Babelsberg nach dem Eintreffen der Polizei neonazistische Parolen und bewirft die Beamten mit Lebensmitteln. (Quelle: MAZ)
18.08.2013 – Beim Spiel des “SV Babelsberg 03” gegen den “FSV Zwickau” sind bekannte Neonazis aus Potsdam und Zwickau anwesend. Ein Fan aus Zwickau zeigt den "Hitlergruß", andere tragen Kleidung von einschlägigen Labels oder mit neonazistischen Aufdrucken. Die neonazistische Fangruppe “A-Block” aus Zwickau solidarisiert sich mit den neonazistischen Fans des “1. FC Lokomotive Leipzig”. Hinter dem “A-Block”-Transparent stehen auch neonazistische Kameradschaftskader aus Zwickau. (Quelle: APAP)
20.08.2013 – Der Ortsbereich Beelitz/Potsdam der NPD hält einen Stammtisch ab. Zu Besuch sollen dabei auch der Vorsitzende des NPD-Landesverbandes Brandenburg Klaus Beier und seine Familie gewesen sein. (Quelle: APAP)
30.08.2013 – In der Nacht verkleben Neonazis in den Stadtteilen Waldstadt, Stern, Kirchsteigfeld sowie in Babelsberg selbstgedruckte Plakate, um vor einem vermeintlichen “Volkstod” zu warnen. (Quelle: APAP)
31.08.2013 – Der Potsdamer Direktkandidat Christoph Hörstel für die Bundestagswahlen 2013 führt mit der verschwörungsideologischen Band “Die Bandbreite” am Brandenburger Tor eine Wahlkampf-Kundgebung durch. (Quelle: APAP)
September
07.09.2013 – Die rechtspopulistische Partei “Alternative für Deutschland” baut am Nauener Tor einen Infostand auf und verteilt Flyer an die Passant_innen. (Quelle: Potsdam Vibes)
07.09.2013 - Die "Antifaschistische Recherche_Potsdam//Umland" veröffentlicht Informationen über den bekannten NPD-Kader Maik Schneider. Er holt momentan sein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg an der "Heinrich von Kleist Schule" nach. Schneider sitzt für die NPD im Kreistag Havelland und nimmt regelmäßig an neonazistischen Kundgebungen und Aufmärschen teil. (Quelle: ARPU)
08.09.2013 - Am frühen Morgen wird eine Person auf dem Weg zum S-Bahnhof Teltow unvermittelt von einem Mann angegriffen. Dem 19-Jährigen kommen zwei Männer entgegen. Als sie auf gleicher Höhe sind, wird er beschimpft. Einer der Beiden schlägt dem Betroffenen mit der Faust gegen den Kopf und geht weiter. Eine Polizeistreife kann den Angreifer und seinen Begleiter wenig später stellen. (Quellen: Opferperspektive, MAZ)
13.09.2013 – Die rechtspopulistische Partei “Alternative für Deutschland” baut auf dem Luisenplatz einen Infostand auf und verteilt Flyer an die Passant_innen. Mit dabei ist auch ihr Info-Mobil mit Münchener Kennzeichen. (Quelle: APAP)
16.09.2013 - Ein Unbekannter beschimpft in der Straßenbahn zwischen Burgstraße und Alt Nowawes mehrere Menschen rassistisch und zeigt mehrfach den "Hitlergruß". (Quelle: PNN)
17.09.2013 – In der Nacht verkleben Neonazis aus Potsdam und Umgebung anlässlich der Bundestagswahl Plakate der Gruppierung “Licht und Schatten” mit dem thematischen Bezug zum “Volkstod”. Die Plakate kleben u.a. in den Stadtteilen Waldstadt, Rehbrücke, Stern, Schlaatz, Kirchsteigfeld, Geltow sowie im Potsdamer Umland. (Quelle: APAP)
18.09.2013 – Die rechtspopulistische und rassistische Partei “Pro Deutschland” macht eine Wahlkampftour durch Potsdam. Auf Zwischenstopps in der Potsdamer Innenstadt Am Kanal, auf der Brandenburger Straße sowie am Flüchtlingswohnheim am Schlaatz verbreiten sie rassistische, sexistische und homophobe Sprüche. Vor allem Generalsekretär Lars Seidensticker fällt durch massive Beleidigungen von Gegendemonstrant_innen auf. (Quellen: APAP, Potsdam Vibes)
20.09.2013 – Die NPD führt eine Wahlkampf-Kundgebung am Johannes-Kepler-Platz durch. Der stellvertretende Parteivorsitzende für Brandenburg Matthias Faust sowie das Mitglied des Bundesvorstandes Ronny Zasowk halten Reden, in denen sie rassistisch gegen Flüchtlinge und Einwanderer_innen hetzen. (Quellen: APAP, Potsdam Vibes)
21.09.2013 – Am späten Abend vor der Bundestagswahl hängen Potsdamer Neonazis der Gruppierung “Licht und Schatten” Transparente vor Wahllokalen auf und hinterlassen Schnipsel, mit denen sie für ihre Gruppe werben. Mit den Parolen “Volkstod stoppen!!!” oder “Die Demokraten beerdigen das Deutsche Volk” versuchen die Neonazis, die Wahlen zu delegitimieren und warnen vor dem vermeintlich drohenden "Volkstod". Außerdem verschließen sie die Türen von mindestens einem Wahllokale mit Eisenketten und Kabelbindern. (Quellen: APAP, PNN)
22.09.2013 – Zu den Bundestagswahlen wählen 13 166 Menschen in Potsdam und Umgebung (Wahlkreis 61) mit ihrer Zweitstimme neonazistische oder rechtspopulistische Parteien (NPD, Republikaner, Pro Deutschland, Alternative für Deutschland). Mit ihrer Erststimme votieren allein 3 147 Menschen für den Direktkandidaten der NPD Florian Stein. (Quelle: Bundeswahlleiter)
29.09.2013 – In der Nacht sprühen Neonazis vor dem Standort eines geplanten Wohnhauses für Asylbewerber_innen in der Heinrich-Mann-Allee Hakenkreuze sowie rassistische und neonazistische Parolen auf den Gehweg. (Quellen: APAP, Polizeibericht)
30.09.2013 – Auf der Bürger_innenversammlung über das geplante Asylbewerber_innenheim äußern sich vereinzelt Besucher_innen rassistisch über Flüchtlinge. Auch der Verschwörungsideologe und Gründer der rechtspopulistischen Parteien “Neue Mitte” und “Deutsche Mitte” Christoph Hörstel äußerte sich und versuchte mit Suggestivfragen, rassistische Stimmung gegenüber Geflüchteten zu erzeugen. (Quellen: APAP, Potsdam Vibes)
Oktober
Anfang Oktober – Im Potsdamer Stadtteil Groß Glienicke werden Sticker der NPD sowie anderer neonazistischer Organisationen verklebt. Motive sind unter anderem rassistische Parolen über Geflüchtete und völkische Kritik am Euro und der Europäischen Union. (Quelle: APAP)
06.10.2013 – Am Rande einer von Flüchtlingen organisierten Demonstration in Teltow tauchen vereinzelt Neonazis auf und versuchen die Demoteilnehmer_innen zu provozieren und zu fotografieren. Zwei Neonazis zeigen den "Hitlergruß". Im Vorfeld wurden in Teltow bereits massiv Sticker mit neonazistischen und islamfeindlichen Inhalten verklebt. (Quellen: Potsdam Vibes, APAP)
09.10.2013 - In der Heinrich-Mann-Allee in Waldstadt werden an mindestens drei Haltestellen neonazistische Kratzereien festgestellt. Zu lesen sind die Parolen "Werde Aktiv", "Frei Sozial National" und "BRD=Volkstod". (Quelle: APAP)
21.10.2013 - An den drei Standorten der Universität Potsdam Griebnitzsee, Neues Palais und Golm verkleben Neonazis große Mengen Sticker der "Identitäre Bewegung". Auch in der Potsdamer Innenstadt werden in der Charlottenstraße und am Luisenplatz Aufkleber angebracht. (Quelle: APAP)
23.10.2013 - Am Neubau des Potsdamer Stadtschlosses wird am späten Abend ein Transparent, auf dem ein Hakenkreuz zu sehen ist, aufgehangen. Darunter steht die Parole "Die Welt soll sehen". (Quellen: PNN, MAZ)
25.10.2013 - An einem rassistischen Aufmarsch von Neonazis und Bürger_innen gegen die geplante Einrichtung für Geflüchtete in Pätz/Bestensee nehmen mindestens zwei bekannte Potsdamer Neonazis teil. (Quelle: APAP)
26.10.2013 – In der Potsdamer Innenstadt werden an Verkehrsschildern sowie an mindestens zwei Döner-Imbissen Sticker mit islamfeindlichem Inhalt geklebt. (Quelle: APAP)
November
08.11.2011 - Bei dem Fußballspiel des "SV Babelsberg 03" gegen den "1. FC Magdeburg" zeigen mindestens fünf Magdeburg-Fans den "Hitlergruß" und rufen unter anderem "Scheiß Antifa". (Quelle: APAP)
09.11.2013 - Unbekannte bringen neben dem ehemaligen Standort der Synagoge den antisemitischen Schriftzug "JOG" ("Jewish Occupied Government") an. Auch mehrere Tage nach der Entdeckung wurde der Schriftzug durch die Stadt nicht entfernt. (Quelle: PNN)
11.11.2013 - Am frühen Abend hängen Unbekannte eine Hakenkreuzfahne von der Eisenbahnbrücke am S-Bahnhof Babelsberg. Die Polizei nimmt die Fahne am späten Abend ab und leitet ein Ermittlungsverfahren wegen des "Verdachtes" der Verwendung verfassungsfeindicher Kennzeichen ein. (Quellen: Polizeibericht, APAP)
12.11.2013 - Unbekannte bringen auf der Gedenktafel am ehemaligen Standort der Synagoge in der Potsdamer Innenstadt neonazistische Sticker an. (Quelle: APAP)
17.11.2013 - Ungefähr 25 Neonazis halten anlässlich des Volkstrauertages eine Kundgebung mit Fackeln in einem Potsdamer Waldstück ab. Außerdem hängen sie an mehreren Orten Transparente mit geschichtsrevisionistischen Inhalten auf. Die Aktion wird von der Neonazi-Gruppierung "Licht und Schatten" initiiert. (Quelle: "Licht und Schatten", APAP)
18.11.2013 - An einer Bürger_innenversammlung in Bad Belzig zu einer geplanten Unterkunft für Geflüchtete nimmt der bekannte Neonazi Maik Eminger, Zwillingsbruder vom angeklagten NSU-Unterstützer André Eminger, teil. Eminger erscheint zusammen mit lokal aktiven Neonazis, die wiederholt versuchen, das Wort zu ergreifen und gegen Asylbewerber_innen zu hetzen. (Quellen: Presseservice Rathenow, APAP)
19.11.2013 - In Oderberg nimmt mindestens ein bekannter Potsdamer Neonazi an einer rassistischen Kundgebung der Partei "Die Rechte" gegen eine geplante Unterkunft für Geflüchtete teil. (Quelle: APAP)
25.11.2013 – Während einer Bürger_innenversammlung, bei der die Unterbringung von Flüchtlingen im Stadtteil Potsdam-West thematisiert wird, hängen Neonazis der Gruppe "Licht und Schatten" ein Transperent mit rassistischen Parolen vor dem Gebäude auf. Auch an der Lenné-Schule wird ein ähnliches Transparent entdeckt und entfernt. (Quellen: Potsdam Vibes, APAP)
Dezember
07.12.2013 - Am Neubau des Potsdamer Stadtschlosses und entlang der Friedrich-Ebert-Straße verkleben Neonazis Sticker mit völkischen und rassistischen Inhalten. (Quelle: APAP)
09.12.2013 - In einem Wohngebiet in der Teltower Vorstadt werden kopierte Zeitungsartikel aus der NPD-Zeitung "Deutsche Stimme" in Briefkästen verteilt. Der Zeitungsartikel propagiert eine völkische Interpretation des Weihnachtsfestes. (Quelle: APAP)
15.12.2013 – In Kleinmachnow entdecken Mitarbeiter_innen einer Sicherheitsfirma an einer Tür der evangelischen Schule Brandrückstände sowie ein Hakenkreuz und die Parole "Sieg Heil", welche in die Tür eingeritzt wurden. (Quelle: PNN)
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Crimark....
Crimark taucht irgendwie gar nicht auf?
Kleben andauernd Sticker am Stern. Einige scheinen da auch zu wohnen, Haltestelle Max-Born-Str.