Heute am frühen Morgen betraten zwei nicht als der rechten Gesinnung zu erkennende Personen die Bar in der Gerber 3 und bestellten Getränke. Kurz darauf wurden von diesen Personen unbemerkt, trotz eigentlich schon geschlossener Tür, noch weitere drei Personen in die Bar der Gerber gelassen. Nachdem einige dieser Personen ihre Jacken ablegten, wurden sofort Thor Steinar Labels sichtbar. Darauf wurden die Personen sofort des Hauses verwiesen. Um die Lage zu deeskalieren wurde sich friedlich verhalten. Darauf hin fingen die besagten Personen an die Sanitärenanlagen zu beschädigen und einen der afrikanisch stämmigen Gäste zu beschimpfen. Die noch anwesenden Gäste beschlossen sofort die nun offensichtlich erkenntlichen Nazis des Hauses zu verweisen.
Diese weigerten sich jedoch das Haus zu verlassen und es kam von Seiten der Nazis zu Handgreiflichkeiten, dabei wurde dem afrikanisch stämmigen Gast eine leere Flasche ins Gesicht geschlagen und dieser erlitt schwere Schnittwunden.
Nach einiger Zeit traff die Weimarer Polizei ein (die nicht vom Haus gerufen wurde). Als vier von den Nazis von der Polizei gestellt wurden, es auch einen verletzten Gast gab und zusätzlich der eigentliche Täter der Gruppe schon geflüchtet war, wurde beschlossen mit der Polizei zu kooperieren.
Der verletzte Gast wurde mit Schnittwunden von Sanitätern ins Krankenhaus gefahren. Kurze Zeit später wurde bei der Behandlung des Verletzten im Krankenhaus, das Arztzimmer aufgerissen und der Geschädigte weiter von zwei beteiligten Nazis bedroht. Beim verlassen des Krankenhauses kam es zu weiteren Handgreiflichkeiten gegenüber des Geschädigten.
Die widerum dort eintreffende Polizei erwies sich als nicht weiter hilfreich, und befasste sich garnicht mit den Nazis, sondern verwies nur den Geschädigten des Krankenhauses, ohne ihm trotz eingehender Bitte, Schutz zu gewährleisten. Als Antwort bekam er nur, dass die Polizei kein Taxiservice wäre. Schon bei der Vernahme der Täter, ist es Seitens einer der Polizeibeamten u.a. zu Aussagen ''Was war jetzt mit dem Neger'' gekommen. Auch im weiteren Verlauf der Nacht mussten sich gehende Gäste weiteren massiven Repressionen von Weimarer Polizeibeamten aussetzen. Wir als Gerber-Kollektiv, werden uns auch weiterhin rigoros gegen Rassismus und Faschismus einzusetzten. Wir rufen alle dazu auf, solch inhummane und menschenverachtende Einstellungen in jeglicher Form zu bekämpfen!!!
+ + + FCK NAZIS! FIGHT RASSISM! + + +
Support
WAAAS!?!? Sowas gabs ja schon lange nicht mehr! Hoffe es bleibt nur ein Einzelfall, keep on fighting fascism!!
Solidarische Grüße!
Ist übrigens in Weimar
Nu so zur Info :)
Zeitungsartikel TLZ
http://weimar.tlz.de/web/weimar/startseite/detail/-/specific/Scheiss-Nig...
Sprache
Ich schrieb einen ähnlichen Kommentar schonmal. Der wurde gelöscht, vielleicht, weil es eine Antwort auf eine Nazi-Fake-Vermutung war.
Mods, in letzter Zeit nimmt das Löschen von Kommentaren in meinen Augen Überhand! Manche vielleicht erstmal trollig wirkenden Kommentare und Antworten darauf sehe ich durchaus als sinnvollen Beitrag zu Debatten.
Gerade hier, wo nun nirgendwo eine Kritik an der verwendeten Begrifflichkeit stehengeblieben ist, wäre das in meinen Augen wirklich das kleinere Übel gewesen.
"afrikanisch-stämmig" ist ein Begriff, der in emanzipatiórischen Zusammenhängen nichts verloren hat.
Ja, auch ich verstehe durch meine Sozialisierung in dieser von Rassismus durchwobenen Gesellschaft, dass ihr damit wohl "poc" oder "schwarz" meint.
Es gibt ja aber nun auch Weiße, deren Eltern in Afrika geboren wurden, so wie auch nicht davon ausgegangen werden sollte, dass Deutsche alle weiß sind.
Also, wenn ihr das Äußere einer Person beschreiben wollt, tut das mit Worten, die eben das beschreiben, nicht mit Worten, die an Blut-und-Boden-Ideologie erinnern.
Sprache
Oh jeee...na Hauptsache die Begriffe sind zeitpolitisch korrekt (was sich bei manchen immer hochfrequenter ändert, das politisch korrekte Begriffswesen), dann ist ja alles gut im Leben.
Sachliche Kritik
Sachliche Kritik an rassistischer und postkolonialistischer Ausdrucksform ist nicht nur völlig legitim sonder auch stark notwendig, auch und gerade innerhalb linker Zusammenhänge. Ich kann kein bisschen nachvollziehen wo dein Problem ist! Der Kommentar ist kein bisschen desolidarisierend oder gar bashend, er macht die Verfasser*innen des Textes nur auf eine inhaltliche Problematik aufmerksam was gut, wichtig und richtig ist. Dem*Der Autor*in des Kommentars zu unterstellen es gehe ihr*ihm ja bloß um irgendeine "politische Korrektheit" und um nichts anderes ist einfach eine unreflektierte Unterstllung und depolitisiert den Diskurs über Konsequenzen und Auswirkungen von Ausdruck und Sprache mit stark konservativen und rechtspopulistischen Argumenten ganz nach dem Motto: "Diese PC wollen mir meinen guten deutschen Sprachgebrauch wegnehmen anstatt sich um wirkliche Probleme zu kümmern."
Sowas ist einfach antiemanzipatorischer und regressiver Mist.
Es ist übrigens auch ganz schön scheiße das N-Wort im öffentlichen (natürlich aber auch im nicht öffentlichen) Sprachgebrauch zu verwenden, auch als Zitat! Um solche Begriffe nicht zu verwenden kann man auch "rassistische Beleidigung" schreiben oder so damit wird rassismus nicht dierekt wieder reproduziert. Hier ein paar anregungen zu dem Thema: http://www.derbraunemob.info/download/ http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/afrikanische-diaspora/59448/das... http://www.noahsow.de/blog/2013/01/19/zur-aktuellen-n-wort-debatte-stimm...
Selbstverständlich wünsche ich den Verletzten gute Besserung und hoffe das ihr einen Umgang mit dem Angriff findet und das soetwas nicht wieder vorkommt. Solidarität mit den Betroffenen von Nazigewalt. Nazis und Rassisten aus dem Viertel jagen!
krieg dich ein
oar, weißte... -.-'
um was gehts denn?!
es gab hier einen rassistischen übergriff und du hast nichts besseres zu tun, als auf ausdrucksweisen und rechtschreibung zu achten...
Nazi Übergriff(e) in Weimar
Am vergangenen Wochenende ist es in Weimar zu mindestens einem Übergriff von Neonazis gekommen. Medienberichten und einer Stellungnahme zufolge kam es in der Nacht von 24. auf 25. Januar zu einem rassistischen Übergriff in der Gerberstraße 3. Dabei sollen fünf, nicht näher bekannte, Nazis einen Menschen nicht weißer Hautfarbe mit einer Flasche geschlagen haben. Der Zeitungsartikel sowie die Stellungnahme sind hier zu lesen: http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/Scheiss-Nigger-Randale-in-Weimar-enden-im-Krankenhaus-418640874 und https://linksunten.indymedia.org/de/node/104507 Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt dem Opfer. Gerne sind wir bereit ihn zu unterstützen.
Am darauffolgenden Abend kam es im C.Keller Weimar zu einer weiteren Auseinandersetzung mit Neonazis: https://linksunten.indymedia.org/de/node/104617
Wir sehen uns gezwungen einige Punkte zu diesen Übergriffen hinzuzufügen. Damit wollen wir in keinster Weise die Taten relativieren und das Opfer in den Hintergrund stellen. Es geht uns darum, solche Taten in Zukunft zu verhindern und präventiv gegen solche Aktivitäten vorzugehen.
In den letzten Jahren standen wir als Gruppe immer mal wieder mit den beiden Kneipen Gerberstraße 3 sowie C.Keller/Markt 21 im Kontakt. Dabei ging es immer darum, dass wir als AAGWeimar den Umgang mit Neonazis oder rechts offenen Personen kritisierten. Die Naziaktivitäten sind in den letzten Jahren zwar durch konsequentes antifaschistisches Eingreifen stark zurückgegangen, aber die Szene ist weiterhin aktiv. Leider gab es von beiden Seiten entweder gar kein Bekenntnis oder keine eindeutige Stellungnahme. So erfuhren wir, dass sich an einem Abend Ende 2012 wohl mehrere Neonazis in der Gerberstraße 3 aufhielten. Um diese Information zu bestätigen und mehr darüber zu erfahren, schrieben wir dem Haus eine Mail, in der wir um Aufklärung des damaligen Vorfalls sowie einen Plan zur Verhinderung ähnlicher Vorkommnisse in Zukunft baten. Leider erhielten wir nie eine Antwort. Die Kritik an dem Haus Gerberstraße 1 und 3 ist aber nicht nur an diesem Beispiel festzumachen. Mindestens eine uns bekannte Person aus der Gerberstraße 3 machte Aussagen bei der Polizei, dies steht aus unserer Sicht im krassen Widerspruch zu linker Politik und allen Grundsätzen für die es einzutreten gilt. Des weiteren veranstaltet das Haus seit Jahren unpolitische Feiern, an denen dann auch gerne mal rechts offene Personen den Türschutz übernehmen. Die Bedienung und Akzeptanz von Nazis im angeblichen links politischen Freiraum Gerberstraße ist schon länger bekannt. Aufmerksamkeit erlangt sie leider nicht mehr über politische Veranstaltungen, Vorträge, Aktionen. Dadurch ist es für uns auch kein politischer Freiraum mehr, sondern eine Kneipe, wie jede andere. Dass sich die Gerber nun als aktives politisches Element der linken Szene Weimars inszeniert, ist dem Opfer und allen durch rassistische Gewalt verletzten Menschen gegenüber eine Farce. Wer mit Bullen kooperiert und wer Nazis, homophobe, rechts gerichtete und antisemitische Menschen in seinen Räumen zulässt, ist kaum ernstzunehmen.
Am 27. Juli 2012 hatten wir Kontakt mit dem C.Keller/Verein Markt 21 e.V, auch hier gab es Informationen, dass sich immer wieder bekannte Neonazis (z.B. Christian Pohlmann, Leute mit Thor Steinar Kleidung etc.) in den Räumlichkeiten aufhalten. Der Verein zeigte sich zwar interessiert daran als Konsequenz der damaligen Vorkommnisse etwas zu ändern, doch es blieb allein bei Lippenbekenntnissen.
Damit kommen jene Übergriffe der letzten Woche keineswegs aus heiterem Himmel, sondern sind Konsequenz fehlender Bekenntnisse gegen Nazis sowie einem entsprechendem Handeln. Die von uns geäußerte Kritik sollte jeden Menschen in Weimar klar machen, dass es in Weimar keinen politischen Freiraum mehr gibt bzw. keine einzige Kneipe bereit ist, sich klar gegen Neonazis zu bekennen. Sicherlich wären manche bereit gegen Sexismus, Rassismus und Antisemitismus Position zu beziehen. Doch das ist nichts wert, wenn aus solchen Positionen kein konsequentes Handeln resultiert. Vielleicht sind die Ereignisse der letzten Tage ja für die eine oder andere Lokalität Grund genug sich klarer zu positionieren und auch dem entsprechend zu handeln.
Ansonsten gilt es wohl in Weimar wieder für linke politische Freiräume einzustehen und zu kämpfen – jede Woche und jeden Tag.
Good night white pride and still not loving police!
(aagweimar.blogsport.de)