[Aachen] Kein Stammtisch für die braune Soße! Der AfD den Kampf ansagen!

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Die Al­ter­na­ti­ve für Deutsch­land (AfD) plant of­fen­bar einen re­gel­mä­ßig statt­fin­den­den öf­fent­li­chen Stamm­tisch in Aa­chen. So heisst es auf der Home­page des Stadt­ver­ban­des der AfD, es würde sich im 14-​tä­gi­gen Rhyth­mus ge­trof­fen, der erste Stamm­tisch soll am Mitt­woch, 8. Ja­nu­ar statt­fin­den. „Nette und en­ga­gier­te Men­schen“ könne mensch dort ken­nen­ler­nen, wei­ter heißt es: „dis­ku­tie­ren Sie in lo­cke­rer Runde, auch mit dem Vor­stand des Stadt­ver­ban­des.“

 

Dass der­lei Gast­freund­schaft frei­lich nicht für alle Men­schen gilt, zeig­te sich be­reits im ver­gan­ge­nen Herbst, als etwa 30 An­ti­fa­schist*innen der Grün­dungs­ver­an­stal­tung der Jun­gen Al­ter­na­ti­ve Aa­chen einen Be­such ab­stat­te­ten und dann von wenig gast­freund­li­chen AfD-​Schnö­seln sowie der her­bei­ge­ru­fe­nen Po­li­zei des Rau­mes ver­wie­sen wur­den.

 

Bei der Bun­des­tags­wahl im Sep­tem­ber 2013 trat die AfD be­reits we­ni­ge Mo­na­te nach der Grün­dung an und schei­ter­te nur knapp an der 5-​Pro­zent­hür­de. In den Me­di­en zu Be­ginn oft­mals als „An­ti-​Eu­ro-​Par­tei“ be­schrie­ben, zeigt ein Blick hin­ter die Ku­lis­sen al­ler­dings noch ganz an­de­re Sei­ten. So fin­den sich bei­spiels­wei­se ehe­ma­li­ge An­hä­ger der Re­bu­lika­ner (REP) in der Par­tei, sowie ein ehe­ma­li­ger Be­ra­ter der rechts­ex­tre­mis­ti­schen Par­tei FPÖ aus Ös­ter­reich. Di­ver­se Pos­tings des of­fi­zi­el­len Face­book-​Ac­counts ma­chen aus­ser­dem den auch in­halt­lich ras­sis­ti­schen Durch­wuchs der AfD deut­lich.

Ein zen­tra­les Thema der AfD ist die „Aus­län­der­po­li­tik“ der Bun­des­re­pu­blik. Ein Dorn im Auge sind bei­spiels­wei­se ge­flüch­te­te Men­schen, wel­che in Deutsch­land Zu­flucht vor Krieg und Armut su­chen, al­ler­dings ver­meint­lich keine Fä­hig­kei­ten mit­brin­gen und somit der weiß-​deut­schen Wohl­stands­be­völ­ke­rung kei­nen Nut­zen bräch­ten. Die Lö­sung der AfD hier­für ist ge­nau­so stumpf wie vie­les in ihrem Wahl­pro­gramm: nur noch hoch­qua­li­fi­zier­te Asyl­su­chen­de sol­len auf­ge­nom­men wer­den, damit die deut­sche Fes­tung bloß nicht brö­ckelt.
Dass die Wäh­ler*in­nen­schaft der AfD viele Über­schnei­dun­gen mit offen ras­sis­ti­schen Par­tei­en wie NPD oder Pro­Deutsch­land auf­weist, über­rascht daher nicht.

 

Doch auch bei an­de­ren The­men schmückt sich der rech­te AfD-​Hau­fen nicht ge­ra­de mit be­son­ders tol­lem Ruhm. So zeig­te der AfD-​Po­li­ti­ker und ehe­ma­li­ge ARD-​Asi­en-​Kor­re­spon­dent Ar­min-​Paul Ham­pel gro­ßes Ver­ständ­nis für die In­haf­tie­rung des Olig­ar­chen Michail Cho­dor­kow­ski in einem si­bi­ri­schen Ar­beits­la­ger durch den rus­si­schen Staat.

Marco Trau­ten von der AfD Essen for­dert ein „Ver­bot der An­ti­fa“ um den „Stra­ßen­ter­ror“ zu be­en­den.

Der Kreis­ver­bands­vor­sit­zen­de des AfD-​Kreis­ver­ban­des Hoch­tau­nus durf­te un­längst die Je­wish Claims Con­fe­rence an­ti­se­mi­tisch als „Ho­lo­caust-​In­dus­trie“ be­zeich­nen, weil diese Ent­schä­di­gun­gen für Ho­lo­caust-​Op­fer er­pres­se.

Ein Sym­pa­thi­sant der AfD er­hielt bei einem Info­stand am Aa­che­ner Eli­sen­brun­nen im ver­gan­ge­nen Som­mer eine An­zei­ge wegen dem Aus­ru­fen volks­ver­het­zen­der Pa­ro­len ge­gen­über An­ti­fa­schist*innen und Po­li­zei­be­am­ten.

Vor­stands­mit­glied und AfD-​Spre­cher Kon­rad Adams for­der­te im ver­gan­ge­nen Som­mer die Ab­er­ken­nung des Wahl­rech­tes für Er­werbs­lo­se.

Die Lob­by­is­tin Bea­trix von Storch, wel­che in Ber­lin auf Platz 2 der Liste für die Bun­des­tags­wahl kan­di­dier­te ist pro­mi­nen­tes Mit­glied des rechts­kon­ser­va­ti­ven Ver­eins „Bür­ger­kon­vent“, wel­cher vor kur­zem selbst von der kon­ser­va­ti­ven Kon­rad-​Ade­nau­er-​Stif­tung als „un­de­mo­kra­tisch“ und „rechts­las­tig“ be­zeich­net wurde. Die „In­itia­ti­ve Fa­mi­li­en­schutz“, wel­che sich den Kampf gegen Ho­mo­se­xua­li­tät auf die Fahne ge­schrie­ben hat, ist Mit­glied in der von von Storch ge­grün­de­te­ten „Zi­vi­len Ko­ali­ti­on“, wel­che als ein Sam­mel­be­cken für rund 100.​000 Rechts­kon­ser­va­ti­ve gilt, die nicht in CDU und CSU oder aber in deren bräun­lich-​rech­tem Rand ver­keh­ren.

 

Auch Kon­tak­te und Über­schnei­dun­gen mit ex­trem rech­ten Bur­schen­schaf­ten in­ner­halb der AfD las­sen sich leicht fin­den. So hielt bei­spiels­wei­se der Ber­li­ner Spit­zen­kan­di­dat Joa­chim Star­bat­ty einen Vor­trag bei der Mar­bu­ger Bur­schen­schaft Rhein­fran­ken ab und steht damit in einer Reihe mit Per­so­nen wie dem Ho­lo­caust­leug­ner und Volks­ver­het­zer Horst Mah­ler, dem Pro­Deutsch­land-​Po­li­ti­ker und ex-​NPD’ler Man­fred Rouhs, dem SS-​Sol­da­ten und Re­pu­lika­ner-​Po­li­ti­ker Franz Schön­hu­ber, um nur we­ni­ge von vie­len zu nen­nen.

 

Der Grü­nen-​Po­li­ti­ker Volker Beck be­zeich­ne­te die Al­ter­na­ti­ve für Deutsch­land im Han­dels­blatt als einen „Staub­sau­ger für alles, was sich am rech­ten Rand der CDU und rechts davon tum­melt“ und sowie als „rechts­of­fe­nes Pro­jekt“.

Bei der Par­tei-​In­ter­nen De­bat­te um die Po­si­tio­nie­rung zur Gleich­stel­lung ho­mo­se­xu­el­ler Paare mach­te der Vor­sit­zen­de Bernd Lucke un­miss­ver­ständ­lich klar, dass die Dis­kri­mi­nie­rung ho­mo­se­xu­el­ler Paare ein wich­ti­ger Be­stand­teil des AfD-​Kur­ses ist: „Die steu­er­li­che Gleich­be­hand­lung von gleich­ge­schlecht­li­chen Part­ner­schaf­ten ist ein po­li­ti­scher Ne­ben­kriegs­schau­platz und darf nicht en pas­sant zu einer fak­ti­schen Ent­wer­tung der durch das Grund­ge­setz ge­schütz­ten Ehe füh­ren.“

 

Ein im In­ter­net kur­sie­ren­des Ban­ner, das vom of­fi­zi­el­len Face­book-​Ac­counts der Aa­che­ner Al­ter­na­ti­ve für Deutsch­land ge­teilt wurde, macht zudem end­gül­tig klar, dass diese rech­te Par­tei in allen Be­lan­gen ge­fähr­li­che und mit­tel­al­ter­li­che In­hal­te trägt. „Gen­der-​Wahn stop­pen. Sim­ple Wahr­heit: Mann und Frau sind ver­schie­den.“ steht dort.

 

Nach der Bun­des­tags­wahl im Sep­tem­ber be­dank­te sich der Aa­che­ner Stadt­ver­band der AfD bei sei­nen Wäh­ler*innen und tri­um­phier­te, man habe sich nicht im „Wahl­kampf von (zum teil staat­lich fi­nan­zier­ten) Links­ex­tre­men ein­schüch­tern las­sen“. Was damit ge­meint ist, bleibt offen. Dar­un­ter steht ein Kom­men­tar: „Leute das war erst der An­fang!!“.

Für uns auch! Wir sehen uns, viel­leicht bei einem eurer Stamm­ti­sche oder auf der Stra­ße.

Kein Platz für rech­te Po­pu­list*innen, Neo­na­zis und kon­ser­va­ti­ve Schnö­sel!
Der AfD den Kampf an­sa­gen!


Der Stamm­tisch der Al­ter­na­ti­ve für Deutsch­land fin­det im Café Kränz­chen, Alte Vaal­ser Stra­ße 40 Aa­chen statt. Los gehts laut AfD am 8.​1.​2014 ab 19.​30 Uhr und von da an alle 14 Tage.
Wer sich über die Be­reits­stel­lung der Räum­lich­kei­ten an die AfD be­schwe­ren möch­te kann dort auch ein­fach mal an­ru­fen: 0241 912 666 666

 

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Im Artikel wird die Adresse des Café Kränzchen fälschlicherweise mit Alte Vaal­ser Stra­ße 40 Aa­chen angegeben. Die korrekte lautet Vaalser Straße 40, 52064 Aachen, nachzulesen auf kraenzchen.org