Nach antisemitischen Schmierereien: Kundgebung und Spontandemonstration in Freiburg

Interessierte Fußgängerin

Am 26.11.2013 versammelten sich gegen 19 Uhr circa 60 Menschen an der Wiwili-Brücke in Freiburg zu einer Kundgebung gegen Antisemitismus. Zwei Nächte zuvor war die Gedenktafel, die an die Deportation von Jüdinnen und Juden aus Freiburg errinnert, mit einem Hakenkreuz und einem Spruch beschmiert worden.

 

Nach der Kundgebung setzten sich die TeilnehmerInnen zu einer Spontandemonstration in Bewegung. Auf dem Weg Richtung Innenstadt wurden die DemonstrationsteilnehmerInnen vor dem Jos-Fritz-Café auf die Aktivitäten des Café Palestine Freiburg hingewiesen. Vor der Badischen Zeitung in der Innenstadt fand dann erneut eine Kundgebung statt, dort endete die Demonstration dann auch.


Die Demonstration war sehr gelassen aber lautstark - die DemonstrationsteilnehmerInnen machten mit Sprechchören und einem Front-Transparent auf ihre Anliegen aufmerksam. Während der Demonstration wurden Flyer an interessierte FußgängerInnen verteilt. Der Flyertext ist auf der Seite der antifaschistische Initiative Freiburg nachzulesen:

http://aif.blogsport.de/2013/11/25/antisemitische-schmierereien-auf-der-wiwili-bruecke-in-freiburg-aufruf-zu-einer-kundgebung-gegen-antisemitismus-am-26-11-2013-um-19-uhr-auf-der-wiwili-bruecke

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Am besten immer eine Israel-Fahne mitführen. Dann kann man sich ganz, ganz radikal vorkommen, weil man ja der letzte aufrechte Verteidiger des staatlich gesicherten Schutzraumes für Juden und Jüdinnen ist. Während man aber eigentlich doch nur ein ganz stinknormaler Nationalist mit einer etwas weiter entfernten Projektionsfläche für den eigenen Wunsch nach einem starken Staat ist. Fail.

sehe ich genauso....ich dachte die radikale linke hätte den nationalismus hype...sei es jetzt kuba, israel, usa oder nordkorea überwunden.....schade finde ich auch dass sich die anderen demoteilnehmer nicht an der nationalfahne stören...und damit das auftreten der "unglaublich radikalen isrealsolidarischen" person unterstützen....also allen sollte klar sein dass man antisemitismus rassismus....etc....nicht MIT nationalismus bekämpft......schade freiburg beim nächsten mal sind dann wahrscheinlich nur noch 10 teilnehmer bei der kundgebung

einfach vorher mal den aufrufe lesen. dann wäre klar gewesen, dass das isreal-spinner sind.

Und der Aufruf wurde bei der Demo auch mehrfach verlesen. Trotzdem gab's keine Empörung. Da kommt mir ein Verdacht: Vielleicht waren alle 60 Teilnehmer "Israel-Spinner".... Oder haben zumindest kein so primitives Konzept von Antinationalismus, dass sie sich "im Stande der Unfreiheit" auch mit staatlichen Projekten solidarisch erklären können, sofern sie regressiver Kritik ausgesetzt sind.

Dass es Genoss/-innen gibt, bei denen die Israelsolidarität in einen peinlichen und recht offenkundigen Proxynationalismus umgeschlagen ist, ist davon natürlich unbenommen. Diese Unterscheidung ist dir aber wahrscheinlich auch ziemlich egal...

staatliche Projekte???

so nennt man heut kapitalistische NationalKonstrukte?? :D

 

Danke Freiburg, ihr habt wieder mal beweisen das ihr 1948 Hängengeblieben seid.

 

Sogar eure "anarchistische" Gruppe ist so kaputt das sie dem Antideutschen-Dresscode huldigt.

Was ist da bei euch nur passiert?

 

Ich glaube es liegt daran das es in Freiburg nur ein Thema gibt.

Haha genau ein Nicht-Freiburger Onlinekommentator weiß natürlich besser wie sich die FreiburgerInnen in Zukunft verhalten werden. :D

 

Zum Glück findet hier Unterstützung noch nach Inhalten sowie Situationsbezogen statt und nicht ob man auf der vermeintlich "richtigen" oder "falschen" Seite im Nahostkonflikt steht oder gar ob man von Indy-Trolls als als vermeintlich "antideutsch" oder was auch immer bezeichnet wird, die hingegen einen wirklichen Israelknacks zu haben scheinen, wenn man sich die Kommentare hier so durchliest.

Auch wenn ich dieses Israelfahnenschwenken für recht lächerlich halte, so gibts doch weit aus wichtigeres als deswegen einen dämlichen Streit auszutragen (zumal angesichts dessen, um was es hierbei ging). Und ich sehe auch keinen Grund warum ich künftig Aktionen an denen die AIF organisatorisch beteiligt ist meiden soll, nur weil irgendwelche Trolls ihrer von latentem Antisemitismus getragenen Israelfeindschaft mehr Geltung schenken, als dem Kampf gegen Antisemitismus.

In deinem Weltbild gibt es doch gar keine Israelfeindschaft ohne Antisemitismus, also lass doch dein vordergründiges Ausdifferenzieren – glaubt dir eh niemand. Diese Aktion war richtig scheiße, hier wurden antisemitischen Schmierereien instrumentalisiert, um der eigenen Propaganda gegen das Café Palestine einen Schub zu geben.

dir geht es doch garnicht um Politik, sondern nur darum nen Dicken zu markieren, weil du krasse Standpunkte vertrittst. Tu doch nicht so als ob dich das irgendwie interessieren würde. Du würdest doch genauso auf der anderen Seite stehen können und von der Seite dumme Kommentare und haltlose Unterstellungen vor dich hin pöbeln.

Am besten immer nie Israel-Fahne mitführen. Dann kann man sich ganz, ganz radikal vorkommen, weil man ja auf keinen Fall Verteidiger des staatlich gesicherten Schutzraumes für Juden und Jüdinnen sein will. Während man aber eigentlich doch nur ein ganz stinknormaler realitätsferner Mensch ist, dem diskriminierte Menschen - besonders aber alle von Antisemitismus Betroffenen - egal sind, solange es ihn selbst nicht trifft und mit einer etwas weiter entfernten Projektionsfläche für den eigenen Wunsch nach der Vernichtung von Schutzraum von Diskriminierten ist. Als nächstes sind dann die Leute die hier Asyl bekommen, weil sie woanders verfolgt werden, dran. Wo kommen wir denn hin, wenn wir uns mit solchen Leuten solidarisieren? Fail.

Du vergleichst das Schicksal von Flüchtlinge mit dem Gebaren des Staates Israel? Geh blau-weiße Bengalos anzünden und halt deine Fresse.

den staat der shoa-überlebenden und den durch die arabian forces 1948-49 aus den arabischen staaten, der westbank und ostjerusalem vertrieben juden irgendwie mit "flüchtlingen" in verbindung zu bringen

nur haben wir nicht mehr 1948 sondern 2013. mittlerweile hat der staat israel rein gar nichts mit flüchtlingen zu tun. außer natürlich, dass dort flüchtlinge (z.b. aus afrika) genauso schlecht behandelt werden wie in den meisten anderen kapitalistischen staaten auch. aber blau-weiszer nationalismus ist natürlich was ganz anderes, nicht wahr?

antisemitismus natürlich nirgends in der welt mehr ein grund zur flucht ist, eigentlich nur noch ein problem der vergangenheit

Natürlich gibt es weiter Antisemitismus und ich kann mir vorstellen, dass auch heute Menschen aufgrund von Antisemitismus fliehen müssen. Ich habe - ganz ehrlich - gerade kein aktuelles Beispiel parat, aber ich denke, dass es auch heute noch Flüchtlinge aufgrund von Antisemitismus gibt. Dennoch lässt sich die Situation heute nicht mit der 1948 oder gar mit der Zeit davor vergleichen.

 

Aber nur, weil ich Antisemitismus als Fluchtgrund sehe, idealisiere ich nicht Israel als Schutzraum von Flüchtlingen. Denn Israel sorgt selber für Flüchtlinge aufgrund des "ganz normalen" Kapitalismus, Nationalismus und Militarismus, der dort wie in vielen anderen westlichen Industriestaaten Alltag ist. Das ist das Problem mit den Antideutschen: sie relativieren den (israelischen) Kapitalismus, Nationalismus und Militarismus und sie hierarchisieren Fluchtgründe und damit auch die Flüchtlinge. Das ist rassistisch.

israel ist und bleibt eben der staatlich verfasste sichere schutzraum für die von antisemiten bedrohten, nicht mehr und nicht minder. die tatsache, dass auch heute nochmenschen vom antisemitismus bedroht werden macht diesen staat einfach mal weiterhin nötig, solange es die vorrausetzung für antisemitismus gibt, so einfach. was ist naheliegender, als nach einem antisemitischen angriff, wie die schändung dieses mahnmals, seine solidarität mit dem EINZIGEN jüdischen staat (und schutraum usw) auszudrücken? haben die usa wg auschwitz eingegriffen? nein! hat sie su wg auschwitz eingegriffen? nein! england? frankreich? irgendwer? nein. kann etwas ähnliches nie wieder geschehen?
und weil man jetzt bei einem antisemitischen übergriff  antisemitismus kritisiert und auf israel hinweist ist man ein rassist, das nenne ich eine sehr, sehr interessante "logik"

Nochmal: selbst wenn Israel als jüdischer Staat ein Schutzraum für von Antisemitismus sein sollte, so dürfen der Militarismus, Nationalismus und Kapitalismus dieses Staates nicht ausgeblendet werden, da sie Flüchtlinge produzieren. Bei dir kommen diese Flüchtlinge aber nicht vor, deswegen unterstelle ich dir, dass du ihre Fluchtgründe als weniger wichtig ansiehst als die Flucht vor Antisemitismus. Nicht der Hinweis auf einen antisemitischen Übergriff oder die Kritik an Antisemitismus ist rassistisch, sondern deine Ignoranz der anderen Flüchtlinge und ihrer Fluchtgründe, die ein Staat wie Israel produziert. Du gehtst aber ja leider mit keinem Wort auf meine Argumentation ein. Ich kann deshalb nicht beurteilen, ob du meine Kritik verstanden hast. Aber vielleicht schaffst du das ja noch. Du Rassist.

einfache rechnung, ohne idf wär israel schon seit 1949 längst wieder geschichte, ohne zionismus wärs nie entstanden

Selbst wenn du den Staat Israel als Notwendigkeit siehst, so entbindet dich das nicht davor, die Flüchtlinge wahrzunehmen, die ein kapitalistischer Staat wie Israel produziert. Außer natürlich, dir geht das Schicksal dieser Flüchtlinge am Arsch vorbei. Aber was hast du dann hier zu suchen?

wer im Jahr 2013 noch immer ERNSTHAFT einen Staat als Schutzraum betitelt... FAIL

Ich bin immer wieder erschrocken wie sich leider auch in linken Zusammenhängen ein kaum verbrämter Antisemitismus breit macht, regelmäßig mit der Projektionsfläche Israel, um im Sprachgebrauch eines Kommentators zu bleiben. Ich frage mich, ob die deutsche Linke es den Juden neidet, dass ohne sie linke Politik lange nicht die Bedeutung hätte, in der Theorie schon gar nicht.

antideutsche... Israel und USA... Das ist keine Antifa!

Die USA hat im 2. Weltkrieg gegen die Nazideutschen gekämpft und besiegt. Amerika ist dadurch für alle Zeit eine Antifaschistische Siegermacht des 2. Weltkrieges. Israel ist auch eine Antifa, Israel hat das Recht sie gegen antisemitische Aggressionen zur Wehr zu setzen. Zudem hat Israel  den SS-Schergen Eichmann verurteilt und hingerichtet

ich dachte solche Opfer die ernsthaft USA und Israel als antifaschistisch bezeichnen sind ausgestorben.

Das gibts dann wohl doch nur noch in Freiburg.

Was ne Gegend.

 

-2 Atombombenabwürfe

-Todesstrafe

-Massenüberwachung

-Foltercamps

-unzählige Angriffskriege

-Faschisten an die Macht geputscht

 

ach die haben ja mal gegen Faschisten gekämpft.

Na dann sind sie ANTIFA.

 

wie Kaputt kann man eigentlich sein? :D

wenn man also israel kritisiert, dann ist dass bei euch antideutschen nationalisten also gleich antisemitismus....ich frage mich warum???   darf man israel also gar nicht mehr kritisieren ohne ein antisemit zu sein??? das ist wirklich eine widerliche logik....letztenendes verharmlost ihr damit die eigentlich antisemiten weil ihr eigentlich jeden der euch nicht passt als antisemit abstempelt....aber das ist in eurem völkisch-nationalistischem denken ja kein problem

 

ach und noch was....hört mit dem widerlichen begriff schutzraum auf!!! schutzraum ist eine nazibezeichnung für zonen die sicher gemacht wurden für luftangriffe....ein schutzraum kann niemals ein ort sein an dem ein mensch auf würdige art und weise leben kann!

nein, ist es nicht, allerdings ist leider ein grossteil der angeblichen "kritik" nicht mehr als ein aufguss alter antisemitscher klischees, in denen "jude" einfach durch "israel" ausgetauscht wurde, einfach mal konkret oder jungle world etwas aufmerksamer lesen ;)

Also oben gehst du auf die von dir geforderte Kritik nicht ein. Stattdessen lieber auf Zeitschriften verweisen und die dogmatischen Plattitüden mit einem Smiley garnieren. Danke, dass du mir in Erinnerung gerufen hast, warum ich euch nicht leiden kann.

wurde doch beantwortet, nein nicht JEDE kritik am handeln des staates israel ist zwangsläufig antisemitisch, die einordnung ob antisemitisch oder nicht ergibt sich aus dem inhalt und kontext, und um das zu untermauern habe ich dich auf 2 zeitungen hingewiesen, welche du vermutlich "den antideutschen" zurechnen würdest, in der letzten konkret zb eine recht deutlich, fundierte UND differenzierte kritik an der israelischen siedlungspolitik, überprüf doch deine vorurteile erstmal

Flagge oder nicht Flagge auf der Kundgebung und dem Sponti: Fest steht, dass antisemitische Schmierereien da waren und dass das gar nicht geht. Darum ging es doch bei der Sache und dagegen muss man auf die Straße gehen. Genauso wie gegen jede andere Form von Rassismus. Den Anti-D vs. Anti-Anti-D Standard-Konflikt, finde ich, müssen beide Seiten im Kampf gegen Rassismus beiseite lassen wollen. Für eine starke Linke.

Wenn am heutigen Mittwochabend der Publizist Henryk Broder im Jos Fritz Café auftritt, ist dies zugleich das Ende einer Tradition. Seit vielen Jahren stellt das Café unentgeltlich alle zwei Wochen der benachbarten Initiative Sozialistisches Forum – kurz: ISF – den Gastraum zur Verfügung für den "jour fixe" der Initiative. Damit ist es nun vorbei, erklärt Günther Glanz, Betreiber des Szenecafés, er habe keine Lust auf "Stellvertreterkriege".

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/101697