[Böhl-Iggelheim] Flugblattverteilaktion bezüglich der geschichtsrevisionistischen "Rheinwiesenlager"-Kampagne der Neonazis!

es gibt kein ruhiges Hinterland

Am späten Abend des 12. November 2013 trafen sich mehrere Antifaschist*innen aus der Vorderpfalz um gemeinsam rund 400 Flugblätter in Böhl-Iggelheim zu verteilen. Wie in den Jahren zuvor, ist auch dieses Jahr am Wochenende um den 17. November 2013 zu erwarten, dass die lokale Neonaziszene versuchen wird einen geschichtsrevisionistischen "Trauermarsch" im Rahmen der neonazistischen "Rheinwiesenlager"-Kampagne durchzuführen. Neben dem "Gedenkstein" in Ludwigshafen-Rheingönheim, war auch der ehemalige Standort des Rheinwiesenlagers in Böhl-Iggelheim in den letzten Jahren Anlaufpunkt für solche Kundgebungen.

 

Hier der Text des verteilten Flugblattes:

 

Sehr geehrte BürgerInnen von Böhl-Iggelheim,

 

am kommenden Sonntag, dem 17. November, ist zu erwarten, dass vorderpfälzische Neonazis versuchen werden, in der Region einen sogenannten "Trauermarsch" durchzuführen. Neben Rheingönheim war auch Böhl-Iggelheim in den letzten Jahren ein begehrter Anlaufpunkt für geschichtsrevisionistische Kundgebungen der lokalen Neonaziszene.

 

Diese ist Teil der sogenanntenb "Rheinwiesenlager-Kampagne". Die Neonazis mussbrauchen dieses Datum, um die Geschichte zu verfälschen, indem sie einen deutschen Opfermythos propagieren. So wollen sie an die im Krieg gefallenen Soldaten und Zivilisten, sowie den in Böhl-Iggelheim umgekommenen deutschen Gefangenen des dortigen allierten Gefangenenlagers gedenken.

 

Sollte der Aufmarsch stattfinden, werden die Neonazis vom Bahnhof Böhl-Iggelheim zu dem etwa 300m entfernten Gedenkstein an der Iggelheimer Straße in der Nähe des Wasgau und Lidl-Supermarktes laufen. Am Gedenkstein selbst werden die Neonazis eine Kundgebung in Form von Redebeiträgen und einer Schweigeminute abhalten. Danach gehen sie zurück zum Bahnhof.

 

Falls der Neonaziaufmarsch stattfinden sollte, fordern wir sie dazu auf sich den Faschisten entgegenzustellen, sei es durch Sitzblockaden oder lautstarkem Übertönen der Kundgebung!

 

Achtet auf Ankündigungen!

 

Allerdings ist das Naziproblem nicht gelöst, indem ein Aufmarsch gestoppt wird. So zeichnete sich im letzten Bundestagswahlergebnis in der Gemeinde eine vergleichsweise große Aktzeptanz dem rechten Gedankengut gegenüber ab, so kamen NPD und REP zusammen auf 2,3 % der abgegebenen Stimmen. Das sind immerhin 148 BürgerInnen.

Deshalb ist es wichtig, sich tagtäglich dem existierenden Alltagsrassismus entgegenzustellen und homophobes, faschistisches, antisemitisches und geschichtsrevisionistisches Gelaber zu unterbinden!

 

Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!

Alerta Antifascista!

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In Remagen findet eine Woche später, am 23.11, wie jedes Jahr der überregionale Naziaufmarsch zu diesem Thema statt.

Dieses Jahr mobilisiert die Kampagne NS Verherrlichung stoppen. Den Nazis in Remagen entgegentreten! zu einer antifaschistischen Demo. 10 Uhr Bahnhof Remagen.

 

Mehr Infos: www.remagen2013.blogsport.de