Autonomes Blättchen Nr. 14 ist da!

Autonomes Blättchen

Vorweg, einen herzlichen Dank für das Lob, die Spenden, die zugesandten Texte und – wir wollen es nicht verschweigen – die Aufmunterungen, unbeirrt weiter zu machen. Das tut gut.


Schlechte Nachrichten gibt es natürlich auch: Zu wenig Spenden, eingereichte Texte und Lob. Aber nach nun 14 Ausgaben lässt sich das autonome Blättchen nicht so schnell unter kriegen. Wir haben auch dieses mal an einer lesenswerten Ausgabe gearbeitet. Was drin ist, seht ihr ja. Was nicht drin ist, wurde schon woanders ausgiebig veröffentlicht.

 

In unserer Nähe fanden Anfang August eine Blockade gegen die Nazi-Demo in Bad Nenndorf und der Protest gegen das Sommerfest der 1. Panzerdivision in Hannover statt. Zu beidem erreichte uns kein Bericht. Schade. Die offiziellen Presseerklärungen des Bündnisses gegen den Nazi-Aufmarsch sind leider nicht für linke Publikationen geeignet. Pressemitteilungen die uns erklären, dass der olle Bundestagsvizepräsident mit blockiert und dass das toll sei, halten wir nicht gerade für gelungene Vermittlung linker Inhalte. Wenn ihr wollt, dass wir eure Texte abdrucken, schickt uns Berichte, Auswertungen oder Analysen aus linksradikaler Perspektive und nicht dieses Gewäsch, das um Gehör in den bürgerlichen Medien fleht.

Obwohl wir eine Ausgabe mit einigen inter- oder transnationalen Bezügen zusammengestellt haben, fehlen uns schmerzlich Texte zu den aufständischen Situationen in der Türkei, Brasilien, Schweden, Bulgarien... und dem Aufstand/Bürgerkrieg in Syrien. Amliebsten hätten wir nämlich Texte, die darüber hinaus gehen, die Ereignisse zu schildern. Aus Brasilien, genauer Rio, gibt es wenigstens einen frisch übersetzten Text von 2011. Der ersetzt zwar keine Einschätzung der aktuellen Ereignisse, erlaubt aber zumindest einen Einblick in die schon lange gärenden sozialen Konflikte in Rios Favelas. Zu Syrien haben wir zwar viel gefunden und diskutiert, doch die Berichte oder Einschätzungen schienen uns stark propagandistisch geprägt. Wir selbst können aber nicht immer einschätzen, wer die Person/Gruppe ist, die interviewt wurde oder blogt und haben wenig Lust Propaganda der einen oder anderen Seite eines militarisierten Konfliktes abzudrucken. Wenn ihr also zum nächsten Einsendeschluss gute aktuelle Texte beisteuern könnt oder Kontakte habt, denen wir selbst Fragen stellen können, her damit!

Wir haben Texte aus anderen Zeitschriften geschickt bekommen und auch selber welche geklaut, von denen wir glauben, dass sie noch nicht genügend Verbreitung erfahren haben. Wundert euch also nicht, wenn ihr den einen oder anderen Text schon mal gesehen habt. Schreibt halt selber Texte, wenn‘s euch stört – egal ob lang, kurz, analytisch oder beschreibend, mit Rechtschreibfehlern oder ohne, sehr schlau oder nur ein bisschen politisch. Fast wäre noch ein Text über die allgemeine und besondere Hoffnungslosigkeit der Lage im Allgemeinen und Besonderen in die Nummer vierzehn gerutscht – aber so lange es noch Besseres zu berichten gibt, schaffen wir es vielleicht auf diesen zu verzichten. Unterstützt das autonome Blättchen und die anderen linksradikalen Zeitschriften, seid widerständig und genießt den heranrauschenden Herbst,

das Redaktionskollektiv

Inhalt:

04: Doku: Glasbruch und Farbe am Innenministerium

04: Doku: Antimilitaristischer Farbanschlag auf DGB

05: Einwohnermeldeamt besetzt

06: Echt heißes Camp!

11: Doku: Attacke auf Bürogebäude von ThyssenKrupp

13: „Spiel mir das Lied vom Tod“ - Musikschau der Nationen stören!

14: Wir schmeißen mit Grundsteinen...

16: Razzien und §129 Verfahren wegen RAZ und Radikal

17: Razzien in Berlin wegen Jobcenter Aktionen und Angriff auf Bullen

17: E-Book? Weg mit dem Dreck!

18: kleine moleküle, großer effekt?

23: »Es dürfen keine Geheimnisse bekannt werden, die das Handeln des Staates beeinträchtigen« -

       Zum NSU-Komplex

28: Keine Moslembrüder, kein Militär - Die Revolution geht weiter

31: Warum die ägyptische Revolution noch lange nicht tot ist

34: Freiwillig in den Kreis, auf den Platz treten (Kairo)...

37: Genozid und Inszenierung - Über die in Rio de Janeiro gemachten Erfahrungen

43: Hungerstreik der Gefangenen in kalifornischen Knästen

44: Berufungsprozess zur Castorblockade in Caen im November 2010

46: Was passiert in Russland?

49: Aufrechte Litauer_innen gegen den verrotteten Westen - Baltic Pride in Vilnius

52: Thesen zu Homosexualität und Homophobie

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Der Grundtenor des Artikels #17 zu Ebooks erinnert mich stark an die Geschichte mit der Linken und den Computern, diese wurden als sie neu aufkamen (und werden ja sogar nicht heute)  auch als Teufelszeug verklärt. Deshalb will ich dazu etwas schreiben:

 

Viele nutzen nicht den Marktführer Amazon Kindle der für Kampfpreise leicht unter Produktionskosten angeboten wird um Marktanteile zu gewinnen.

Aus verschiedenen Gründen wie z.B. um auch eBooks aus eigener Quelle öffnen zu können, eBooks wirklich zu 'besitzen' und Amazon so die Möglichkeit zu nehmen aus der Ferne Bücher vom Gerät zu löschen (schon geschehen) greifen viele zu anderen Readern wie denen der Marke KOBO. Man hat die Auswahl, das kommt im Artikel nicht rüber. 

Ich lese eBooks gar auf meinem Laptop (About Document Viewer, Linux) und meinem Smartphone (Adobe, Window Phone) und besitze keine Reader, warum sollten eBooks nun Dreck seinen und nicht nur die Hardware der Marktführer?

 

Ich kann die Intention ja nachvollziehen, aber hier werden die Haufenweise Vorteile des eBooks übergangen. Ironischer Weise in einem Heft das hier als eBook auf Indymedia publiziert wird. Mir fiele da auf die Schnelle an Vorteilen ein:

  • Der vormarsch der Ebooks hat 'Raub'kopien Tür und Tor geöffnet. Schwarzkopien von Papier-Büchern gibt es kaum bis garnicht mehr, für neue Bücher muss man oftmals über 20€ hinblättern. Es gibt bereits einige Projekte die eBooks kostenlos anbieten, ganz ohne DRM & Co. (bsplw. http://boox.to/)
  • Mit der Digitalisierung des Buchs dürften die Hürden für Leser/Hörer mit Behinderung stark sinken, wenn eh alles digital vorhanden ist. Zum vorlesen digitalen Textes gibts ja schon diverse Software, bei Print-Büchern dürfte das schwerer gefallen sein. Auch Text größer darzustellen geht einfacher.
  • Man kann seine Bücher in einer (nach bekanntem Stand der Mathematik) sicheren Schatztruhe verschließen an die niemand anderes rankommt. Vorrausgesetzt die Hardware bietet das an, sichere Verschlüsslung für Computer ist ja inzwischen ohne Vorkentnisse zu haben. Und auch ein Android-Smartphone lässt sich verschlüsseln (nichtmehr ganz so leicht). Bei Papier-Büchern gibts nichts vergleichbares, die müsste man schon vor der Hausdurchsuchung verbrennen. Ich habe lieber eine Kopie des autonomen Blättchens auf meinem verschlüsselten Computer liegen als in Print auf meinem Tisch.