Zur "Intervention" der Antideutschen

Erklärung der Antifaschistische Jugend Bochum und Azzoncao

Laut einer Website, die sich "Intervention gegen die Rote Antifa" nennt, wird von den anonymen VerfasserInnen und den UnterstützerInnen die Behauptungen gegenüber Mitgliedern der AJB erhoben, diese hätten anläßlich einer Demonstration gegen den Essener Thor Steinar-Laden "Oseberg" am 6. Juni Antideutsche attackiert. Wir stellen fest, dass sich kein Mitglied der AJB an diesem Tag in Essen befand. Wir haben zeitgleich zur Demo unsere Filmpremiere in Bahnhof Langendreer begangen.
(http://ajb.blogsport.de/2009/05/30/filmpremiere-uno-di-noi)

Diese Behauptung der AutorInnen und ihrer UnterstützerInnen stellt eine unverschämte Lüge dar. Wir fordern von all den UnterzeichnerInnen die Rücknahme dieser Behauptung.

 

Diese Behauptung reiht sich ein in weitere Lügen seitens Anti-Deutscher, die sie seit geraumer Zeit gegenüber der AJB äußern. So z.B. das angebliche Zeigen einer Iran-Fahne anläßlich der Antifademo am 25.10.2008 in Bochum. Und im gleichen Zusammenhang die haltlose Behauptung, Antideutsche wären auf dieser Demo von der "Roten Antifa" beleidigt oder körperlich bedroht worden. Mitglieder von AJB und Azzoncao standen daneben und können bezeugen, dass das Verhalten der Antideutschen provokativ und beleidigend war. Das der "Roten Antifa" hingegen erstaunlich ruhig und gelassen.


 

Wem nutzen diese Lügen?

Dazu müssen wir etwas ausholen:
Das Polit-Cafè Azzoncao hat schon 2007 die Zusammenarbeit mit der antideutschen Gruppe "Antifa Union" eingestellt. Diese erhielt auf einem Koordinierungstreffen gegen den Thor Steinar - Laden "Goaliat", der nach Dortmund gezogen war, auf einem Treffen in Bochum sämtliche, veröffentlichten und unveröffentlichten, Informationen. Abgesprochen war eine Kooperation. Die Antideutschen nutzten diese Informationen, hielten sich aber nicht an die Vereinbarungen.

Anläßlich der 1. Mai Demonstration 2007 kam es in Dortmund zu weit über 100 Verhaftungen von Antifas. Die "Antifa Union" hatte den EA von einer anderen Stadt machen lassen. Die übermittelten Daten der Verhafteten vernichtete die "Antifa Union". Über 15 Bochumer Jugendliche waren mit einer Anzeige wegen "Landfriedensbruchs" konfrontiert.  Azzoncao versuchte mit diesen eine Antireppressionskampagne zu initiieren. Das gestaltete sich mehr als schwierig, da keine Daten von Verhafteten vorlagen. Mehr als 20 weitere Personen konnten nicht von uns ermittelt und betreut werden. Erst recht Jugendliche von außerhalb waren auf sich gestellt. Die "Antifa Union" machte darüber hinaus keinerlei Anzeichen Antirepressionsarbeit zu leisten. Anfragen von uns hielt sie nicht für nötig zu beantworten.

Anläßlich der September-Demonstration 2007 eskalierte die Situation in Dortmund durch das Verhalten der Antideutschen, dass es fast zurMassenschlägerei kam. Die anwesenden Antideutschen beleidigten die diversen Antifas, in dem sie sie auf vielseitige Art mit den Nazis verglichen. Nicht nur in ihrem Aufruf, sondern auch auf der Demonstration selbst. Zeitgleich führten die Antideutschen diverse USA-Fahne mit. Als einige Punks eine USA-Fahne zerstörten, wurde ihnen aus dem Lautsprecher Gewalt angedroht. Azzoncao, AJB, die Rote Antifa und andere organisierten daraufhin spontan die Abspaltung eines gewissen Teils der Demo, die am Ende des Demozuges ging.

Bei der Vorbereitung zur Antifa-Demo gegen den Naziaufmarsch 2008 wurden explizit diverse Anti-D kritische  Gruppen erst gar nicht eingeladen. Trotzdem verließen regionale Gruppen schwer empört über die Anti-Ds das Treffen und riefen sogar zum Boykott der Demo auf. Die AJB initiierte daraufhin kurzfristig einen Aufruf zu einem Antinationalen Jugendblock und fertigte für diesen das Fronttransparent an. Halbwegs organisiert schaffte man es in der kurzen Zeit ca 150-200 Antifas dorthin zu mobilisieren.

Anfang des Jahres gingen unsere beiden Gruppen aus dem S5 Bündnis heraus, nachdem hier behauptet wurde, es wäre weder Zeit, noch Personal, noch Konzepte für einen aktiven Widerstand vorhanden. Man wolle mit den Bürgerlichen den Protest organisieren. Auf Grund dieser Kapitulationserklärung, vor allem durch den Impuls und die Antideutschen, verließen wir dieses Zweckbündnis und schickten ihnen ein Schreiben, in dem es heißt "...Ihr bedient die Klientel dieser staatstragenden Organisationen, verstärkt ihre Positionen, schwächt antifaschistischen Widerstand....", "....Was uns bei dem ganzen Treffen noch aufstieß, war die selbstverständliche Teilnahme der antideutschen Gruppen, der  "Union" vorneweg. Keine Gruppe, die wir kennen, hat über ihre desaströse und unsolidarische Praxis dermaßen der Antifa im Ruhrgebiet geschadet, wie diese Gruppe. Mal ganz abgesehen davon, dass ihre permanenten Angriffe auf andere Antifas und Linke, die Aktionsfähigkeit aller stark geschwächt hat...." und "...Wir hoffen, dass sich schnell eine andere politische Struktur findet, die eine bundesweite Kampagne zur Blockade der Nazidemo im September vorbereitet und dazu aufruft....".

Nachdem der Naziangriff auf die Gewerkschaftsdemo am 1. Mai auch den letzten Demokraten mobilisiert hatte, konnten auch die Anti-Deutschen auf dem Protestticket nicht weiterfahren. Plakate und Aufrufe waren so schnell von dem S5-Bündnis gedruckt. Nun galt es noch die Definitionshoheit auf das zu haben, was angeblich radikaler Antifaschismus sein soll. Einen antinationalen / linksradikalen Aufruf ohne ihre Beteiligung galt es zu verhindern.

Wir gehen davon aus, dass die Union und die diversen anderen Antideutschen Gruppen die Kampagne gegen die "Rote Antifa" und auch die AJB absichtlich zum 5. September hin initiiert haben. Eine politische Einflussnahme durch Ausgrenzung kritischer Gruppen sollte gezielt durch eine vorausgegangene Denunziationskampagne erreicht werden. Da wir die Antideutschen Gruppen als unzuverlässige, denunziatorische und politisch anti-emanzipatorische Kraft kennenlernen durften, glauben wir, dass viele der Vorwürfe gegen die "Rote Antifa" unbegründet sind. Über den Rest ließe sich reden. Das aber solidarisch-kritisch und nicht in diesem eliminatorischen Klima des Denunziantentums und des Verrats.

Über die Ereignisse der letzten Wochen und die Lügen- und Schlammschlacht, die die Antideutschen auf fast allen szeneinternen Ebenen hier im Ruhrgebiet entfacht haben, erleben wir eine Demobilisierung ungeahnten Ausmaßes. Erst Recht auswärtige Antifas sind zutiefst verunsichert am 5. September nach Dortmund zu fahren. Alles ein Resultat der Machtgelüste nach Definitionshoheit der Antideutschen. Sie tragen die Verantwortung für diese Demobilisierung und zur Spaltung des Widerstands.

Wir können diese Antifas nur auffordern "frei" nach Dortmund zu kommen, sich gezielt von den "Antideutschen" abzugrenzen und ihr eigenes Ding zu machen.


Azzoncao, ein Polit-Cafè - http://nadir.org/azzoncao/
Antifaschistische Jugend Bochum (AJB) - http://ajb.blogsport.de

P.S.: Noch einmal: Wir erwarten eine öffentliche Entschuldigung bei der AJB aller Unterzeichner der "Intervention gegen die Rote Antifa".

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Das S5 ist gegen Proteste und will unbedingt mit Bürgern rumfeiern. Deswegen ja auch all die Parteien und Bürgerlichen Gruppen und so auf der UnterstützerInnen Liste...

Das S5 hat sich ja mit den bürgerlichen Zerstritten anhand der Roten Antifa.

Monatelang wollte das S5 auf die bürgerliche Demo mobilisieren und erst als die bürgerlichen gesagt habe, "wir wollen blockieren", gab das S5 die Parole "Naziaufmarsch verhindern" aus. Ob das so glaubwürdig ist, ist die andere Frage.

Das S5 Bündnis stellt fest:

1. Das S5 Bündnis ist eine Zusammenschluss von Gruppen und Personen, die sich wahlweise anarchistisch, undogmatisch kommunistisch, autonom, postautonom, antideutsch, sozialrevolutionär, sozialistisch oder antifaschistisch verorten. Einige des S5 Bündnis brauchen gar keine Label (mehr) um gegen das Naziproblem in Dortmund antifaschistische Gegenwehr zu organisieren.

2. Das S5 Bündnis sieht sich als ein Teil des antifaschistischen Widerstands gegen den Naziaufmarsch am 5. September in Dortmund. Das S5 Bündnis hat kein Interesse sich von den jeweiligen Aktivitäten der anderen Antifaschist/innen abzugrenzen.

3. Das S5 Bündnis ist angetreten, um eine widerständige Infrastruktur für alle antifaschistischen Kräfte zu organisieren.  Dazu organisieren Gruppen des S5 Bündnis neben den beiden antifaschistischen Demonstrationen am 4. und 5. September:
  
* ein Covergence Center mit Übernachtungsmöglichkeiten
* einen EA
* eine Sanisstruktur
* eine mobile Vokü
* einen Ticker
* und eine Liveberichterstattung per Internetradio

All dies dient ausdrücklich nicht nur dazu irgendeine politische Splittergruppe zu bedienen. Wir wollen damit dazu beitragen, dass möglichst viele an dem Wochenende nach Kräften den Nazis das Leben schwer machen, damit es in Dortmund normaler wird Faschist/innen in ihre Grenzen zu weisen.

4. Das S5 Bündnis ist offen für Kritik und wir sehen uns als verantwortlich für das, was wir tun. Wir haben eine Mailaddresse, schreibt uns, was ihr falsch und was ihr richtig findet. Wir haben kein Interesse, dass die Kommentarspalten von Indymedia für anonymes Gedisse, Halbwahrheiten und Lügen, die Verbreitung von Gerüchten oder das Ausquatschen von Interna benutzt wird. Trolls, Nazis & Bullen: fuck off!

Erläuterungen von Dortmund-stellt-sich-quer zu der politischen Auseinandersetzung mit dem sogenannten „S5“-Bündnis

Das sogenannte „S5“-Bündnis schreibt derzeit bundesweit linke Strukturen an und versucht unser Bündnis mit Behauptungen und Lügen zu diskreditieren. Hinzu kommt eine von Teilen des Bündnisses aus der Anonymität heraus gesteuerte Internetkampagne gegen Unterstützer/innen und Organisatoren von Dortmund-stellt-sich-quer.

Wir wollen uns als Bündnis auf die Verhinderung des drohenden neofaschistischen Großaufmarsches am 5. September in Dortmund konzentrieren und uns nicht weiter von den Schmutzkampagnen des mit wenigen Ausnahmen von sogenannten „antideutschen“ Gruppen dominierten „S5“-Bündnisses auseinandersetzen.

Daher nur einige einmalige Anmerkungen zur Klarstellung:

  1. Das Bündnis Dortmund-stellt-sich-quer ist ein bundesweites strömungsübergreifendes Bündnis von Antifaschist/innen und Kriegsgegner/innen, welches im Gegensatz zum sogenannten „S5“-Bündnis auf der Zusammenarbeit mit der Dortmunder Aktion 65plus, Mitgliedern des Bündnisses Dortmund gegen Rechts und weiteren in Dortmund tätigen Antifaschist/innen fußt.
  2. Wir arbeiten mit allen Gruppierungen zusammen, die rassistischer Stimmungsmache und Kriegshetze eine Absage erteilen. Vor diesem Hintergrund ist eine Zusammenarbeit mit weiten Teilen des sogenannten „S5“-Bündnis leider nicht möglich. Wir haben versucht, auf der Basis eines Nationalstaatsfahnenverbotes mit dem „S5“-Bündnis zu verhandeln. Dies war nicht erwünscht. Bereits im Vorfeld eines verabredeten Treffens signalisierte die sogenannte „Antifa Union Dortmund“, dass sie sich auf kein Verbot von Nationalstaatsfahnen einlassen wird. Die aktuelle Schutzbehauptung des „S5“-Bündnisses, ein Nationalstaatsfahnenverbot war „nie Gegenstand einer Auseinandersetzung“, ist vor diesem Hintergrund absurd.
  3. Der sogenannte „Antifaschistische Impuls Dortmund“, eine der dominierenden „antideutschen“ Gruppen des „S5“-Bündnisses, drohte noch bevor ein Treffen der beiden Bündnisse überhaupt zustande kommen konnte, per email, eine Gruppe unseres Bündnisses von der Sitzung zu „entfernen“. Dies betrachten wir als Ankündigung von gewalttätigen Übergriffen, die durch nichts zu rechtfertigen sind.
  4. Trotz dieser Gegebenheiten haben wir einem Treffen unseres Bündnisses mit dem „S5“-Bündnis zugestimmt. Wir erklärten im Vorfeld unsere Gesprächs- und Kooperationsbereitschaft mit ausnahmslos allen Kräften auf der Grundlage eines Nationalstaatsfahnenverbotes. Als wir an dem Treffen teilnehmen wollten, verweigerten die „antideutschen“ „S5“-Gruppen jegliches Gespräch, bedrohten einzelne unserer Bündnisaktivist/innen, beschimpften ein uns nahestehendes Mitglied des Rote-Hilfe-Bundesvorstandes und verließen geschlossen den Raum.
  5. Trotz aller Nebelkerzen, die das „S5“-Bündnis jetzt zu werfen versucht: Der eigentliche politische Kern der Auseinandersetzung ist, dass „Antifa Union“ und andere in den vergangenen Jahren bekanntermaßen mit USA- und Israelfahnen aufmarschierten. Die „Antideutschen“ haben kein Interesse an der Bildung einer antifaschistischen, antimilitaristischen Einheit, sondern konzentrieren sich darauf, die Friedensbewegung und Kriegsgegner/innen mit den Symbolen kriegsführender Staaten zu provozieren.
  6. Das „S5“-Bündnis mobilisiert weiterhin (mit einer Stunde Verspätung) auf den von uns angemeldeten Demonstrationspunkt. Dies ist weder mit uns abgesprochen, noch von uns erwünscht.
  7. Wir werden am 5.9. eine entschlossene Bündnisdemonstration in Dortmund veranstalten um den Neonaziaufmarsch zu verhindern und rufen alle Antifaschist/innen und Kriegsgegner/innen zur Teilnahme auf.

Organisationskreis des Bündnisses Dortmund stellt sich quer

Ist doch bestimmt auch der, der Anfang des Jahres auf einer Hamas- "Friedensdemo" teilgenommen hat... Na ja, Friedensfreunde halt, weil Selbstmordattentäter ja sooooo viel Rücksicht auf Zivilisten. Wie nennen das denn so friedliche Leute? Kollateralschaden? Na ja. Zum Punkt 5 kann man nur lachen. Der Punkt ist vor allem, dass die Rote Antifa sich an dem Bündnis beteiligt. Die Sachen, die sich diese Leute geleistet haben, können allesamt unter der Intervention nachgelesen werden. Während nun hier abgestritten wird, das ein Teil dieser Geschehnisse überhaupt passiert ist, kann ich als persönlich Anwesender bei einigen Vorkommnissen nur von einem Sammelsurium von Lügen und Intrigen sprechen. Diese Menschen verhalten sich unsolidarisch und gehen gewalttätig gegen andersdenkende Linke vor. So werden Menschen mit Israelfahnen verprügelt, und dieses in einer nachfolgenden Stellungnahme mit der Aussage gerechtfertigt, dass man "mal die Grenzen aufzeigen "wollte . So geschehen beim Antikriegstag 2007. Und die angebliche Drohung mit Gewalt vom Lauti herunter gab es nicht. Das ist gelogen, und zwar bewusst. Nicht ohne Grund haben sämtliche linke emanzipatorische Strukturen des Ruhrgebiets die Intervention unterschrieben. Darunter in der Mehrzahl Gruppen, die ganz bestimmt nicht Antideutsch sind. Aber das würde ja nicht in die Verschwörungstheorie passen. Aber mal auch wieder zurück zum Fahnenverbot. Es wurde von Gewerkschaften der erste Antikriegstag als Erinnerung an den Tag des Kriegsbeginns Deutschlands mit dem nachfolgen größten Verbrechen an der Menschheit seitens des deutschen Volks. Das Resultat war der Staat Israel, und dass Ende des Krieges wurde durch Amerikaner, Engländer, Russen und Franzosen herbei geführt. Da kann man sich nun drehen wie man will, aber Deutschland hätte weiter gemacht, von daher kann man nur froh sein, dass diese Mächte eingegriffen und Deutschland mit hohen Verlusten besiegt. Gut so. DAMIT WURDE NÄMLICH UNSER DEUTSCHER KRIEG BEENDET! Ganz im Sinne eines Antikriegstages. Und die Fahnen dieser Staaten an einem solchen Tag zu tragen ist okay. Auch wenn Ihr Friedensfreunde dass nicht aushaltet.

Es war doch bereits vor einigen Jahren absehbar, dass es irgendwann zum Bruch zwischen Antideutschen und der Restlinken kommen musste.

Dazu sind die Positionen doch viel zu antagonistisch. In den meisten Betätigungsfelder linksradikaler Politik sind Antideutsche ja ohnehin nicht aktiv, weil sie mit ihrem elitären Kaderdenken ohnehin keine direkten Aktionen mitmachen und vor allem, weil sie als Apologeten des bürgerlich-kapitalistischen Systems einen aktiven, radikalen Widerstand dagegen nur barbarisch finden können. Auch die Untermauerung mit einem mackerhaften Antisemitismus-Vorwurf hilft den Antideutschen da wenig weiter. Es scheint ja Tradition in der radikalen Linken zu haben Begriffe wie Sexismus, Rassismus und neuerdings Speziesismus und Antisemitismus zweckzuentfremden und so zu instrumentalisieren, dass man sich zum Macker in der eigenen Szene machen kann.

Im Bereich Antifa lässt der Bruch zwischen Antideutschen und den anderen Linksradikalen noch auf sich warten. Denn bisher zog ja noch das durchaus vernünftige Argument "Alle gegen die Nazis". Aber es läuft den Antideutschen einfach zuwider einfach mal zweckmäßig die Nazis anzugehen. Immer wieder muss man alle anderen mit Nationalfahnen, Militarismusverherrlichung und elitärem Getue vor Augen führen, wie viel besser man doch ist. Und das provoziert massiv. Solche Leute will niemand in der Szene haben und solche Leute toleriert man nur eine begrenzte Zeit auf Demos. Irgendwann reißt der Geduldsfaden und dann passiert das, was im Moment im Ruhrgebiet passiert. Das sieht in der Tat sehr unschön aus, ist aber wohl bitter nötig. Denn die radikale Linke und der unabhängige Antifaschismus können nur dann erfolgreich sein, wenn es gewisse Grundsätze gibt. Es geht hier nicht, um eine tiefgreifende Einigkeit in Theorie und Praxis, sondern um einen Konsens über ganz grundlegende Dinge. Und dieser kann mit Antideutschen nicht existieren. Deswegen müssen sie auch aus dieser Bewegung raus.

...dass die "antideutschen" vom S5 offenbar die zusammenarbeit mit dem bürgerlichen bündnis verweigern. passt hier nicht ganz zum vorwurf "apologeten des bürgerlich-kapitalistischen systems".

Das in der Tat bürgerliche Bündnis Dortmund quergestellt besteht allerdings hauptsächlich aus traditionsmarxistischen/marxistisch-leninistischen Gruppierungen und Verbänden, mit denen die Antideutschen ja bekannt ohnehin nicht gut können.

Ich würde einfach mal zwischen Theorie und Praxis differenzieren. Obwohl die Antideutschen im Rahmen ihrer fortschrittsgläubigen Ideologie die "bürgerlichen Freiheiten" und "zivilisatorische Standards" als zu verteidigende "Errungenschaften" definieren, halten sie ihre Ideologie dennoch für den letzten Schrei der Radikalität. In Wirklichkeit ist ihr Verhalten viel weniger radikal als elitär.

Übrigens: das sind interessante Parallelen zu den Traditionsmarxisten/Marxisten-Leninisten. Vielleicht könnte man ja doch ein Bündnis in Erwägung ziehen...