Bericht vom Treffen der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen in Radeberg

Treffen der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen in Radeberg

Vom 5. bis 7. Juli 2013 fanden sich die Gruppen der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA) zu einem der drei jährlichen Treffen zusammen. Ausgerichtet wurde das Treffen dieses Mal vom Libertären Netzwerk Dresden, das damit bereits zum zweiten Mal nach 2011 die FdA-Versammlung bei sich begrüßen konnte.

 

Das Libertäre Netzwerk Dresden entstand im Jahre 2009 als Zusammenschluss verschiedener libertär-politischer Gruppen und Initiativen. Zu seiner Hochzeit deckte das Netzwerk in seiner Tätigkeit viele Themengebiete ab. So gab es eine Freiraumgruppe, eine Antifagruppe, eine Schüler*innenvernetzung mit der Zeitung Freidruck, ein Hausprojekt, eine Tierrechtsgruppe, den AK Freizeit, eine Gruppe zur gemeinsamen Freizeitgestaltung, eine psychiatriekritische Gruppe und nicht zuletzt das lokale Syndikat der FAU. Die Gruppen profitierten von Austausch, Know-how-Weitergabe und geteilten Ressourcen. Im Jahre 2011 schloss sich das Netzwerk dem damaligen Forum deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA) an und motivierte überregional Anarchist*innen sich an dem Projekt einer Föderation im deutschsprachigen Raum zu beteiligen. Während die FdA seit dem in einer positiven Dynamik begriffen ist, befindet sich das Libertäre Netzwerk in einer Krise, mit der sich im letzten Jahr bereits in der Gaidao auseinandergesetzt wurde. Zur Zeit sind nur noch wenige Gruppen im Netzwerk föderiert und es finden keine Plena mehr statt.

 

Das FdA-Treffen fand in der Kleinstadt Radeberg im Nordosten Dresdens statt, da dort lokale Aktivist*innen der nicht zur FdA gehörigen Autonomen Antifa Radeberg (aARdb) über geeignete Räumlichkeiten verfügen. Immerhin war es die bis jetzt größte Zusammenkunft und internationale (antinationale ;) ) Gäste wurden erwartet. Zudem wünschte man sich eine gemeinsame Abendgestaltung, um dem Kennlernen und Diskutieren außerhalb der Plena Raum zu bieten.

 

Insgesamt nahmen an dem Treffen knapp 50 Personen teil. Darunter Aktivist*innen der FAO (Anarchistische Föderation aus Slowenien), der CSAF (Anarchistische Föderation aus Tschechien/Slowakei), der Organisierten Anachist*innen Finsterwalde, der Gruppe e*vibes aus Dresden und einer anarchistischen Gruppe im Aufbau aus Cottbus. Zusammen waren diesmal fast mehr Gäste als Mitglieder der in der FdA föderierten Gruppen anwesend. Möglich wurden solche Treffen, die ihren Fokus verstärkt auf Austausch und Ideenentwicklung legen, durch die Entfernung der Beschlussfindung von den Treffen. Beschlüsse werden seit dem Frühjahr ausschließlich und jederzeit mit festgelegten Fristen über unsere elektronischen Kommunikationsmittel gefasst. Zudem besteht eine neue Möglichkeit der festen Zusammenarbeit mit der FdA ohne formellen Beitritt und interne Mitarbeit: das sog. „assoziierte Projekt“. Assoziierte Projekte sind zu den FdA-Treffen eingeladen, teilen Ressourcen mit der FdA und berichten von ihren Tätigkeiten. Diese Form der Partizipation eignet sich vor allem für nicht als klassische “Politgruppe” aktive Initiativen, wie Hausprojekte, Kollektivbetriebe oder Infoläden, die eine aktive Mitarbeit in der FdA nicht leisten können oder ideologisch gemischtere Gruppen mit speziellem Themenbezug, die sich nicht zu stark auf Anarchismus festlegen wollen.

 

Freitag


Die meisten Teilnehmenden reisten bereits Freitagnachmittag an und die Küfa-Gruppe Casabunta, die uns das ganze Wochenende aufs Leckerste verpflegte, hatte bereits alles zum veganen Grillen vorbereitet. So verbrachten wir den ersten Abend, wie auch den folgenden an einem großen Lagerfeuer. Überhaupt war das Wetter so sonnig und warm, dass sich viele Arbeitsgruppen draußen zusammenfanden und sich viele der Teilnehmenden entschieden zu zelten.

 

Samstag


Am Samstagmorgen teilten wir uns nach Begrüßung durch die lokalen Organisator*innen und Vorstellungsrunde in zwei Gruppen auf. Zum einen wurde die Tätigkeit der Referate seit dem letzten Treffen besprochen, zum Anderen gab es eine Einführungsgruppe zur internen Struktur der FdA, die besonders für Gäste und neue Mitglieder gedacht war. Dabei handelte es sich wohl um den trockensten Teil des Treffens, den wir aber frisch und mehr oder weniger ausgeschlafen gut überstanden. Mit der Tätigkeit der Referate waren wir alle weitestgehend zufrieden und es wurden im wesentlichen Kleinigkeiten diskutiert oder Aktionen der FdA der vergangenen Monate noch einmal Revue passiert. Erwähnenswert ist vielleicht, dass die nächste CRIFA (das halbjährliche Vernetzungstreffen der Internationale der Anarchistischen Föderationen) im Herbst in Berlin stattfinden wird. Danach wollten wir über die Tätigkeiten der einzelnen Gruppen sprechen, aber es stellte sich heraus, dass sich dieser Themenkomplex bereits ans Lagerfeuer verlagert hatte und es im formellen Rahmen hierzu keinen Gesprächsbedarf mehr gab.

 

Marcos Denegro, ein Mensch aus der Gaidao-Redaktion und Teil der Anarchistischen Föderation Berlin, hat ein Anarchistisches Wörterbuch (http://www.edition-assemblage.de/anarchistisches-worterbuch/) geschrieben, dass in Kürze bei edition assemblage erscheinen wird. Das Buch soll als Nachschlagewerk durch den zum Teil abgehobenen Begriffsdschungel innerhalb anarchistischer und emanzipatorischer Zusammenhänge dienen. Es leistet also einen Beitrag zum Abbau von Wissenshierarchien innerhalb der Bewegung. Marcos bat uns aus der Ferne darüber zu diskutieren, ob es nicht Sinn machte, das Buch im Namen der FdA herauszubringen. Alle begrüßten den Vorschlag grundsätzlich, jedoch wurde auch die durch die Herausgabe von Definitionen entstehende Machtstellung über Sprache und Bewusstsein diskutiert. Schlussendlich wird eine Einleitung der FdA entstehen, die auf derartige Sachverhalte hinweist und die FdA als Mitherausgeberin eines Sachbuchs verortet und nicht als Definitionsmacht in Sachen Anarchismus und soziale Bewegung.

 

Anschließend verlagerten wir uns auf aktionsorientierte Themen und teilten uns in vier Arbeitsgruppen auf, um verschiedene Kampagnen zu planen. Eine beschäftigte sich mit der Solidarität mit den arabischen und anderen Aufständen, insbesondere in Hinblick auf die Verflechtung deutscher Konzerne mit den repressiven, autoritären Regimes der Region. Auf der Agenda stehen hier in naher Zukunft unter anderem Recherche und eine Informationskampagne von Beschäftigten und Öffentlichkeit. Eine weitere befasste sich mit den anstehenden Wahlen und einer möglichen Anti-Wahlkampagne, zu der sich bereits einige Gruppen zusammengefunden haben. Anarchist*innen kritisieren typischerweise das Partizipationssystem in der parlamentarischen Demokratie und befürworten stattdessen Systeme, die eine permanente, politische Beteiligung der Einzelnen an ihrem Umfeld ermöglichen. Auch hier wurden bereits konkrete Ideen erarbeitet und wenn alles gut läuft, habt ihr vielleicht bald Material in den Händen, um euer Kreuz allabendlich jenseits des Wahlzettels zu setzen. Die nächste Gruppe beschäftigte sich mit Aktionstagen zum 3. Oktober, um das Thema des deutschen Nationalismus und Nationalmythos nicht aus den Augen zu verlieren. Nationalismus steht dem anarchistischen Grundprinzip der „Freie[n] Menschen in freien Vereinbarungen“ konträr gegenüber. Hier sind eine Demonstration, verschiedene Aktionen und ein antinationaler Kongress geplant. Außerdem ging es in einer vierten Gruppe um ein Vorhaben der Anarchistischen Föderation Rhein Ruhr (AFRR), in ihrer Region eine dreimonatige Anarchiekampagne mit zahlreichen Infoveranstaltungen durchzuführen.

 

Im Anschluss an diesen Block konnten sich die Beteiligten aus dem deutschsprachigen Raum erst einmal zurücklehnen und den Inputs zu Aufständen anderswo lauschen. Zunächst berichteten die Gäste von der FAO über den Prozess, in Slowenien eine anarchistische Föderation aufzubauen. Ein Prozess, der bereits vor dem erfolgreichen Aufstand in Slowenien gegen die amtierende Regierung begann und durch diesen Fahrt aufnahm. So konnten wir einem spannenden zweiteiligen Vortrag folgen, der uns zum einen die Föderation und zum anderen den Aufstand in Zielen und Methoden näherbrachte. Gleich anschließend fuhren die Karakök-Autonomen, eine Gruppe aus Zürich und der Türkei, fort, über die aktuellen Ereignisse rund um den Taksim-Platz in Istanbul und im ganzen Land zu berichten. Die Türkei verfügt über eine für resteuropäische Verhältnisse sehr schwer nachzuvollziehende politische Landschaft voller Widersprüche, in der es einer anarchistischen Bewegung schwerfällt sich zu behaupten, selbst wenn die Methoden des aktuellen Aufstands häufig anarchistische sind. Dazu empfiehlt sich der Artikel Die Aufstände in Taksim in Gaidao 31.

 

Eigentlich schon viel zu überfordert mit den vielen Informationen umzugehen, stürzten wir uns in den nächsten wichtigen Themenblock: Geschlecht und FdA. Hier teilten wir uns in Gruppen auf und es ging um die Frage, inwieweit und in welcher Form das Geschlecht eine Rolle im Gruppengefüge spielt. Die Diskussionen verliefen anhand vorher formulierter Fragestellungen. Die Diskussionen in den einzelnen Gruppen waren zum Teil sehr unterschiedlich, da auch die Situation in den Gruppen stark divergiert, weshalb hier auch nicht viel dazu gesagt werden kann. In der anschließenden gemeinsamen Diskussion entstand die Idee eines Fragenkatalogs zur Durchführung einer wissenschaftlichen Erhebung innerhalb der FdA-Gruppen, da mitunter sachliche Fakten fehlten. Der offizielle Teil des Tages klang dann mit einer kontroversen, aber freundschaftlichen Diskussion über Sexismus aus. Zum Beispiel ging es darum, inwieweit in Theorie und Praxis biologisches Geschlecht und geschlechtsspezifisch konnotiertes Verhalten zu trennen seien.

 

Sonntag


Am Sonntagmorgen wurden die Referate der FdA neu besetzt. Diese sind zur Zeit das Internationale Referat, das Organisationsreferat, das Referat Website, das Referat Mailingliste, das Öffentlichkeitsreferat und das Finanzreferat. Die Referate werden von Einzelpersonen aus verschiedenen Gruppen betreut und es fanden sich genügend Freiwillige, um sie weiter zu besetzen.

 

Darauf teilten wir uns erneut in AGs auf. Zum einen wurde über die Gaidao, die Monatszeitschrift der Föderation, diskutiert, während die andere Gruppe sich aktuellen Themen in der Internationale der Anarchistischen Föderationen (IFA) bzw. der darüber hinausgehenden internationalen Zusammenarbeit annahmen.

Die Gaidao-Gruppe sammelte zunächst ein Feedback zur Zeitung an sich, das überwiegend positiv ausfiel. Das Abdrucken von Aufrufen wurde als unnötig wahrgenommen, mehrteilige Diskussionen als gewisse Problematik gesehen, für all jene, die nicht regelmäßig lesen. Manche wünschen sich mehr Bilder und weniger „Bleiwüste“. Außerdem wurde bemängelt, dass die Zeitung zur Zeit noch zu selten öffentlich an Treffpunkten ausliegt. Im Anschluss wurden zahlreiche Ideen zu Inhalten der Zeitung und sonstigem Veröffentlichungsmaterial gesammelt. Hier ging es um den Druck von Postern, Postkarten und Sonderausgaben zu politischen Ereignissen.

 

Die IFA-AG diskutierte über die anstehende Ausrichtung der CRIFA-Treffen. Das nächste CRIFA-Treffen (kleineres regelmäßiges Treffen der Föderationen) wird im November in Berlin stattfinden. Darüber hinaus ging es um eine bessere, direkte Zusammenarbeit mit anarchistischen Gruppen in den Grenzregionen. Hier wurden Konzepte und die Lage an den einzelnen Grenzen genauer erörtert. Der Wunsch nach direktem Austausch und Zusammenarbeit manifestiert sich bereits in der Einladung anderer Föderationen zu unseren aktuellen Treffen. Weiterhin soll den anderen Föderationen vorgeschlagen werden, eine feste Fahrtkostenregelung zu etablieren, die durch Subventionierung von Fahrkosten durch die IFA zu einem internationalen Austausch anregt. Thema war außerdem eine direkte Solidaritätsanfrage aus Argentinien, wo einer Angestellten eines international tätigen, deutschen Konzerns mit Sitz in Nürnberg wegen gewerkschaftlicher Tätigkeit gekündigt wurde. Wir beschlossen hier, wenn möglich in Zusammenarbeit mit der Freien Arbeiter*innen Union (FAU), einer anarchosyndikalistischen Gewerkschaft, eine Öffentlichkeitskampagne zu starten.

 

Letzter Punkt des Treffens vor der großen Feedbackrunde war der Vortrag der CSAF zur Lage der Roma im Grenzgebiet zwischen der Tschechischen Republik und der BRD. Diese werden durch Gentrifizierungsprozesse in arme Regionen der Peripherie verdrängt und dort zum Opfer von breit gesellschaftlich getragenem Rassismus. Die Gaidao berichtete in der Vergangenheit bereits ausführlich über Ereignisse wie Progrommärsche oder die Besetzung einer Elendsunterkunft durch Roma-Familien, denen die Obdachlosigkeit drohte. Während dieser Ereignisse hat sich kontinuierlich eine grenzübergreifende Zusammenarbeit antirassistischer und anarchistischer Zusammenhänge ausgebildet, die jedoch noch einen stark informellen, unorganisierten Charakter besitzt. Da sich die Lage in der Region in naher Zukunft eher verschlechtern wird, haben wir im Anschluss an den Vortrag beschlossen ein gemeinsames Forum zur transparenten Kommunikation zu nutzen und möglichst im September eine Konferenz zur Roma-Thematik in der Grenzregion zu organisieren.

 

Damit endete ein weiteres inspirierendes Treffen auf dem Weg zu einer vielfältigen, handlungsfähigen anarchistischen Bewegung.

 

Juli 2013

 

www.fda-ifa.org | fda-oeffentlichkeit@riseup.net

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Das FdA Spektrum und die dazu gehörige FAU legen in letzter Zeit ein anmaßendes Verhalten an den Tag, wenn sie definieren welches Projekt sich als anarchistisch bezeichnen darf oder nicht, bzw. welche Gruppen und Strukturen von ihnen - den wahren AnarchistInnen - aufs Schärfste bekämpft werden müssen.

Das Berliner anarchistische Jahrbuch 2012 kann als Zentralorgan der Berliner Sektionen der FdA betrachtet werden. Dort werden folgende Positionen zum Besten gegeben:

"Leute wie Julien Assange oder hier und da auftauchende marginale Anarchoterrorist*innen oder der sogenannte Schwarze Block, haben dem Anarchismus zu einer eher fragwürdigen Medienpräsenz verholfen, die alte Klischees wieder aufleben lässt."

(Seite 18, Integraler Anarchismus von Ralf Landmesser)

"Alle reden vom Aufstand. Alle? Wir nicht!

Dass Aufstände kommen, kamen und  gingen ist unbestreitbar und unzweifelhaft.  Sich erhebenden Menschen kann meistens kein Vorwurf daraus gemacht werden, dass sie sich in ein Abenteuer mit ungewissem Ende gestürzt haben, in der Hoffnung, durch ihre Opferbereitschaft werde am Ende alles besser. Blicken wir uns aber die Geschehnisse der Vergangenheit an, so sehen wir fast immer, dass sich die Verhältnisse wenig verbessert haben, ja in vielen Fällen sogar verschlimmerten. Aufstände und Revolutionen haben in der Geschichte zwar Impulse gesetzt, aber in ihrer unmittelbaren Folge häufig kaum die Lebensbedingungen verbessert und meist vielen Menschen das Leben oder die psychische Gesundheit gekostet, von den massiven materiellen Zerstörungen von Bürgerkriegshandlungen ganz zu schweigen.

Der heroische Mythos von Revolutionen und Aufständen war in der Vergangenheit von einer gewalthaften Gesellschaft geprägt, die Krieg,

Schlachtengetümmel, Eroberung, koloniale Räuberei verherrlicht hat. Dennoch schwelgen heute eine ganze Anzahl von Menschen wieder in den Vorstellungen von gewaltsamer Revolte, von zügellosem Aufstand oder von vermeintlicher Revolution. Sie finden Aufstände geil (ohne daran beteiligt zu sein) und geilen sind am Kampf anderer Menschen auf. Diese Aufstandsfetischist*innen scheinen aus der Geschichte kaum gelernt zu haben und die Gegenwart zu ignorieren.
(....) Letztendlich führte diese gesamtgesellschaftliche Haltung des Helden- und Raubabenteurertums in die Katastrophe von zwei Weltkriegen und des zyninschen Hitlerismus und Stalinismus. Kriegskult bedeutet Führerkult und Heldenkult. Dies gilt auch für revolutionäre Kriege und weitestgehend auch für Aufstände.
(....) Heroisiert wird auch der Kampf der Partisan*innen – v.a. jener im Zweiten Weltkrieg. Dieser nötige und verzweifelte Kampf gegen die Mordmaschine Hitlers wird häufig besungen und beschönigt. Die Wirklichkeit des Partisan*innenkrieges war jedoch eine dreckige. Auf beiden Seiten wurde gefoltert und liquidiert, oft nur auf Verdacht oder Angst hin.  Auch die Intrigen unterschiedlicher Gruppen untereinander sind selten Thema, so z.B. Resistancegruppen in Frankreich, die von konkurrierenden Gruppen bei der GeStaPo denunziert wurden. Statt dessen wird ein unkritischer Heldenmythos gepflegt und als Beispiel hochgehalten.
(...) Die Ergebnisse solcher Aufstände sind also zumindest fragwürdig. Zu fragen ist aber auch, was angesichts ungeheurer militärischer und polizeitaktischer Aufrüstung in der westlichen Welt nach der sogenannten Wende und dem Zerfall des Warschauer Paktes richtige und wirksame Strategie für gesellschaftliche Emanzipation sei.
(....) Also doch Aufstand? „Für einen anständigen Aufstand!“, wie es die archosyndikalistische FAU mal vor einiger Zeit parolenhaft skizzierte?
Wir haben jeden Grund aufzustehen, uns zu erheben gegen die herrschenden Zustände. Aber gerade wir Anarchist*innen haben aus unserer Vergangenheit zu lernen, dass die bewaffnete Insurrektion selten das probate Mittel der Wahl ist und nur absoluten Notwehrsituationen vorbehalten bleiben sollte, in denen es keine Alternative dazu gibt. Zum Glück sind jedoch nicht alle Tage „Hitlers“
an der Tagesordnung und die Gesellschaft ist im Gegensatz zu der vor 100 Jahren nicht mehr rein militaristisch geprägt – das ist unser Erfolg als Antimilitarist*innen und Libertäre.
(....)
Der Krawall, die Randale, der Aufstand im alten Sinne ist etwas für einfache Gemüter, die sich abreagieren wollen, aber nichts was uns weiterbringt in der sozialen Emanzipation der Gesellschaft, ja der Weltgesellschaft.
(...)
Gewalthafte Ansätze sind wie geschaffen für die altbekannten Provokationen der Staatsmacht und der herrschenden  Kapitalist*innenklasse. Das alte Konzept der Agents Provocateurs funktioniert noch immer erschreckend gut. Wir sehen es alle Nase lang an auffliegenden Spitzeln in unseren Gruppen, an Gewalttätern die sich oft genug als bezahlte Polizei- und Geheimdienstmitarbeiter*innen herausstellen. Gewalthaft orientierte Gruppen ziehen solches Geschmeiß an wie die Scheiße die Fliegen. Und sie schaden damit der allgemeinen Emanzipationsbewegung immer wieder und immens.
Auf der letzten internationalen Polizeikonferenz in Berlin bei der es u.a. um Insurrektionalist*innen wie die sog. „Federazione Anarchica In-
formale“ ging, wurde ein führender Polizeioffizier sinngemäß so zitiert: „Nicht die Insurrektionalisten sind das Problem, sondern die Anarchisten.“
Es geht nicht um ein paar marginale Aufständische oder Insurrektionalist*innen, die sich in Revolutions- und Klandestinitätsphantasien ergehen, sondern es geht um die anarchistische, die libertäre Bewegung an sich, die für die Herrschenden strukturell als Bedrohung empfunden wird, weil sie zunehmend weitere Bevölkerungskreise beeinflusst und ergreift.
 Insurrektionalismus ist ein schädlicher Schritt zurück in die Zeiten niedergeschlagener Aufstände und kriminalisierter Genoss*innen, die die Gefängnisse und Lager füllen."
(Seite 41 - 44 von Ralf Landmesser)
Wer ist dieser Ralf Landmesser? Er ist Mitglied vom Quartiersmanagment Berlin Moabit!
http://www.moabit-ost.de/BETEILIGUNG-Mitglieder-von-Quartiers-und-Vergab...
http://www.moabit-ost.de/BETEILIGUNG-Quartiersrat-stimmt-ab.728.0.html
Über die Funktion von Quartiersmanagment ist auf Linksunten schon einiges veröffentlicht worden, dass eine Person dieser Einrichtung die Partisanen gegen Hitler verurteilt ist nichts überraschendes, dass diese Person in einem FdA Organ um seine Definition des Anarchismus gebeten wird, ist ein Skandal!

Deine Kritik an Ralf Landmesser mag stimmen, oder auch nicht. Ich muss leider los und hab deswegen nicht die notwendige Zeit, mich angemessen mit dem Typen und dem Text auseinanderzusetzen.

 

Allerdings nur hier schon mal der Hinweis:

Das Dokument A ist kein "Organ" der FdA. Im Gegensatz zu eventuell der Gaidao, die sich immerhin als ein Projekt, getragen von der FdA versteht.

Auch der A-Laden in Berlin ist kein Mitglied der FdA, oder ihrer Berliner Regionalförderation der AFB.

 

Gerade das Dokument A verseht sich übrigens als explizit offenes anarchistisches Projekt. Dass dann da die Gruppen drin sind, die drin sind und andere nicht, liegt zum Beispiel ganz klar daran, daran dass es teilweise ganze Strömungen Anfragen nach Texten schlicht ignorieren.

 

 

Also nochmal: Äußere gerne Kritik an der FdA, aber der FdA die Schuld an einem Text zu geben, der in einer Publikation erauskommt, die unter anderen auch von wenigen der in ihr förderierten Berliner Strukturen erstelt wird, finde ich mehr als unulässig.

Woher wil Ralf Landmesser wissen, wer auf dem Polizeikongress in Berlin was über die FAI gesagt hat?

Der betreffende Vortrag war nicht öffentlich, auch nicht für akreditierte Journalisten. Die behördlichen Einschätzungen zu "Euroanarchisten" sind zwar teilweise sehr differenziert, als objektive Wahrheit, welche Strömung den Staate am meisten zusetzt, können sie aber keinesfalls herangezogen werden.

Vermutlich übertreibt Landmesser nur Behördenhinweise der Berliner Bullen an die oftmals angegriffenen QM.

daß landmesser im quartiersmanagement ist, war uns (fda) bisher nicht bekannt. er ist nicht in der föderation und auch nicht in der fau. sein text aus dem dok a ist mir zutiefst zuwider. das dok a ist eine zusammenfassung berliner anarchistischer aktivitäten. da stehen texte verschiedener gruppen und individuuen  mit drinnen, nur manche sind teil der fda. die gruppen innerhalb und ausserhalb der fda haben unterschiedliche positionen. entsprechend liest sich das dok a.  die fda ist strömungsübergreifend und pluralistisch. daß wir eine deutungshoheit über den anarchismus beanspruchten, bildest du dir ein. oder kannst du das irgendwie belegen? es gibt keinerlei veröffentlichung der fda oder von gruppen oder individuuen aus der fda, die sich positiv auf den von dir zitierten landmessertext beziehen. und auch wenn manche die sache  tatsächlich so sehen sollten wie landmesser, heisst das nicht daß das die gesamte fda so sieht.

deine vorwürfe gegen die fau sind ähnlich haltlos. nur weil ralf dreis eine bestimmte meinung hat, meinst du, die gesamte fau würde so denken. warum verschwendet landmesser seine energie in hasstiraden gegen den insurrektionalismus? warum verschwendest du deine energie in hetzte gegen fda-ifa und fau?

Ihr trefft euch vielleicht öfter als andere Gruppen zu Diskussionen über die inhaltliche Ausrichtung des Anarchismus - aber wohin führt dieser Weg? Praktisch kommt gar nichts und für die internationalen Entwicklungen habt ihr nur Phrasen übrig, die von jedem Innenminister kommen könnten. Die Existenz der FAI wird trotz inzwischen weltweiter Verbreitung in Frage gestellt und als Geheimdienstkonstrukt verunglimpft:

 

 "Eine "Federatione Anarchica Informale" aus Italien schließlich, verübte im Dezember 2010 Briefbombenanschläge auf Botschaften in Rom. Ob es sich bei dieser Gruppe allerdings um "Anarchisten" handelt, ist zweifelhaft. ....

 Spätestens seit sich inhaftierte Mitglieder als "neue Strömung des Anarchismus" bezeichnen und die SPF im Januar 2011, Bezug nehmend auf ein Schreiben der ominösen italienischen F.A.I. (Federatione Anarchica Informale) von 2003, zur Gründung eines "internationalen anarchistischen Netzwerks für die Aktion und die Solidarität - informelle anarchistische Föderation" aufrief, gilt es den Wahnsinn zu stoppen.

Der angestaute Hass ist nachvollziehbar, darf jedoch nicht dazu führen, sich in überholte Illusionen der Propaganda der Tat zu retten und durch individuelle Gewaltakte die Gesellschaft ändern zu wollen."

 

zitiert Ralf Dreis in "Anarchistische Bombenleger?" http://www.graswurzel.net/357/griechenland.shtml

 

Ralf Dreis, der u.a. für die FAU spricht folgt der gleichen Linie wie Ralf Landmesser, alles was über den Austausch von Gedanken hinausgeht ist von Geheimdiensten gesteuert, konterrevolutionär, Verrat am Anarchismus. In dem oben zitierten Artikel wird als besonders verwerfliches Verbrechen die Verletzung eines Angestellten der chilenischen Botschaft bezeichnet, weil dieser selbst in linken Initiativen aktiv sei.

Für Ralf Dreis, die FAU, die Graswurzelrevolution und die FdA ist es also möglich als Linker in der chilenischen Botschaft zu arbeiten, umgeben von den gleichen Leuten, die schon zu Pinochet Zeiten die Politik des Landes bestimmten und sich deshalb starken Protesten diverser Bevölkerungsteile ausgesetzt sehen?

 

Was Angst macht ist die stalinistische Manier, mit der FAU bzw. FdA Teile den "wahren Anarchismus" predigen und alles andere bekämpfen;

teilweise mit den Worten der Herrschenden. Ihr seid die miltanten Pazifisten, die sich bei jeder Nazidemo schützend davor stellen um die Steine abzufangen.

Ey sorry, aber sind da vielleicht die Emotionen nen bischen hochgekocht?

 

Als FdA-interne Person hab ich auch eine Menge Kritik, aber an deiner lese ich ab, dass du dich, wenn überhaupt, nur oberflächlich mit der FdA beschäftigst. Bevor ich mir die Mühe mache, die inhaltlich zu antworten, Frage an dich: Wolltest du nur fett pöbeln, oder ernsthaft diskutieren?

in der Logik der FdA ist also eine emotionale Kritik "fett pöbeln"? R. Landmesser ist in der FdA organisiert und hat anscheinend Texte verfasst, die mir bis heute unbekannt waren. Wen seine Ausfälle gegen die Partisanen in WW2 kalt lassen, sollte mal checken ob er/sie nicht auf dem falschen Portal liest. Es gibt auch Blogs von Wehrmachtsveteranen, die dann passender sind.

 

Also gibt es eine Position der FdA zum bewaffneten Widerstand gegen Hitler? War der berechtigt oder terroristisch?

nein, landmesser ist definitiv nicht in der fda und auch nicht in der fau. das steht auch weiter oben schon.

die verurteilung der (informellen) FAI und ihren briefbombenanschlägen kann ich so wie ralf dreis es ausdrückt nicht teilen. als "linker" in einer chilenischen botschaft zu arbeiten ist schon merkwürdig. trotzdem waren diese anschläge vollkommen sinnlos.

 

dein letzter abschnitt ist so krass lächerlich.

keine ahnung wie das vielleicht vor ein paar jahren war, aber meine erfahrung mit der FdA ist total anders.

die FdA respektiert viele "anarchismen". jemand der sich schützend vor ne nazidemo stellt hab ich in der FdA auch noch nich gesehn :D

...und der Inhalt deines Kommentars gehen so weit auseinander wie ich es nicht für möglich gehalten hatte.

Bei der Überschrift dachte ich es kommen sinnvolle Argumente und Kritikpunkte(die es sicherlich mehrfach gibt), statt dessen gehst du den selben polemischen Weg den die "Verschwörung der Zellen des Feuers"(SPF) gehen, nutzt dabei aber Kritikpunkte die ich ebenso gut der "SPF" anlaste, wörtlich das...

...[w]as Angst macht ist die stalinistische Manier, mit der FAU bzw. FdA Teile den "wahren Anarchismus" predigen und alles andere bekämpfen;

teilweise mit den Worten der Herrschenden.

 

Nutze ich also deine Argumentation in Bezug auf den Text der SPF ist alles was sich im theoretischen Aspekt mit der Idee Anarchismus beschäftigt...

von Geheimdiensten gesteuert, konterrevolutionär, Verrat am Anarchismus.

 

Ich persönlich finde es verwerflich als "Linke Person" in irgendeiner Botschaft zu arbeiten, da ich anitnationalistisch eingestellt bin.

Nichts desto trotz stehe ich der FAI(Federazione Anarchica Informale) sowie der SPF (Synomosía Pyrínon tis Fotiás) ablehnend gegenüber da ich mich nicht mit deren Idee des "nihilistisch, egoistischen" Anarchismus anfreunden kann und will.

 

Für mich ist ein Ziel die Emanzipation der Menschen durch die Ideen und Konzepte des Anarchismus, das bedingt allerdings das ich zumindest hin und wieder auch versuche diese Konzepte Menschen zu erklären und ihnen näher zu bringen, unter anderem auch indem ich mich als Anarcha für Probleme der Menschen einsetze und versuche sie zu unterstützen.

 

Ein paar Briefbomben reichen genau so wenig aus diese Gesellschaft besser zu machen als bloße Texte, es ist eine Kombination aus beiden, (radikalem) Kampf und Aufklärung.

Die Militanz ist die Speerspitze der Bewegung, kann aber allein nicht viel erreichen um die Gesellschaft zu verändern.

Das haben sogar die Brigade Rossé erkannt, ohne die Unterstützung der Bevölkerung hätten sie niemals existieren können und um diese Unterstützung zu erlangen mussten sie ihre Ideen vermitteln und sich für die Menschen einsetzen(wie auch immer ihr Weg dann zu werten ist).

Wenn das also stalinistische Kampfgruppen schon in den 1970er Jahren erkannt haben, warum dann nicht auch wir zum heutigen Zeitpunkt?

Anarcho-Nihilismus ist, meiner Meinung nach, nur eine weitere Abgrenzung zur restlichen Bevölkerung ohne viel zu erreichen.

 

 

 

Fünf ist Rechtsaußen.

Liebe Genoss*innen in Schland, es würde uns fassungslos machen wenn die hier zitierten Polemiken von Dreis und Landmesser in der FdA mehrheitsfähig wären.

Hier ist ein aktuelles Video aus Chile http://www.youtube.com/watch?v=4z6P5BpPlbc

Wer kein Spanisch spricht soll sich den Inhalt übersetzen lassen bevor hier wieder Posts kommen, die keine Solidarität mit Bombenlegern fordern.

In Chile gibt es die FAI und andere anarchistische Gruppen. Keine ist terroristisch oder eine Geheimdienstkreation.

Hoffentlich bleiben die Diskussionen in Schland nicht an diesem Punkt stehen.

Ich glaube fast du hast da etwas völlig anders verstanden als ich es gemeint habe,falls du dich auf meinen Kommentar beziehst?

Mit der FAI bezog ich mich explizit auf die Gruppe aus Italien die sich dem Anarcho-Nihilismus verschrieben hat.

Die anderen Argumente die ich zitiere dienen nur dazu, aufzuzeigen wie einfach die "Kritik"-Punkte des Kommentars über mir auf das Gegenteilige bezogen werden können.

Das die "Beiträge" von Dreis und Landmesser von vielen Menschen kritisch betrachtet werden ist meiner Meinung nach klar.

 

Ansonsten versteh ich deine Argumentation nicht so ganz, soweit ich das verstanden habe geht es in dem von dir verlinkten Video auch stark um soziale Kämpfe die in Chile schon lange geführt werden, wieso also dann von deiner Seite aus diese unkritische Solidarität mit der SPF die sich als Anarcho-Nihilistisch und auch explizit egozentrisch bezeichnet?

Ich kann und werde mich einfach nicht mit der SPF eigenen Art anfreunden dass Sie, und nur Sie, den einzig wahren Anarchismus vertreten

und das alle anderen Menschen die sich für einen etwas anderen Weg, die Idee des Anarchismus zu verbreiten, entscheiden haben, in den Augen der SPF strukturell Kollaboration mit dem System betreiben.

 

Ich habe kein Problem mit Briefbomben an Botschaften und Regierungen, ich habe kein Problem mit Bomben in den Autos von Menschenjägern-/schlächtern und ich habe auch kein Problem mit Schüssen auf Menschen die sich am ausbeuterischen System bereichern aber ich habe ein verdammtes Problem mit Menschen die aus einer Idee eine dogmatische Ideologie schaffen und anderen Menschen ihre Meinung aufzwingen wollen, was die SPF und auch die FAI mit ihren Texten meiner Meinung nach macht.

Von mir aus gern mehr direkte (radikale) Angriffe auf das System aber das heißt nicht dass daraus ein alleiniger Wahrheitsanspruch auf die Idee des Anarchismus entspringt.

 

 

 

Fünf ist Rechtsaußen.

kann mir mal jemand sagen was diese ganzen diskussionen in den kommentaren mit der FdA oder dem artikel zu tun haben?

 

sind ralf dreis und ralf landmesser überhaupt in der FdA? und wenn ja: wieso sollte ihre meinung die meinung der ganzen föderation sein?

 

der rest der kommentare sind blinde anschuldigungen ("stalinistische Manier, mit der FAU bzw. FdA Teile den "wahren Anarchismus" predigen und alles andere bekämpfen") oder dinge, die einfach nicht stimmen ("Das Berliner anarchistische Jahrbuch 2012 kann als Zentralorgan der Berliner Sektionen der FdA betrachtet werden.")

und ein weiteres mal: landmesser ist nicht in der fda.

Don't feed the TROLL

Nachdem am 4.8.13 auf indymedia der "Bericht vom Treffen der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen in Radeberg" veröffentlicht wurde, hat es keine 10 Stunden gedauert bis sich der erste Troll zu Wort gemeldet hat.

Das beste was Mensch in dieser Situation machen kann, ist den Troll einfach zu ignorieren. Da ich aber davon ausgehe, das viele Menschen zwar schon mal etwas von der anarchosyndikalistischen FAU und der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (FdA) gehört haben aber nicht wissen wie sie strukturiert sind bzw welche Positionen sie vertreten, hier einige sachdienliche Hinweise. Desweiteren geht es darum einige Trollspezifische Formulierungen hervorzuheben und außerdem sie schwäche der Argumentation von "anonym" offen zu legen.

FAU
Diese genügt sich selbst, d.h. sie hat gar kein interesse daran irgendjmd vor zu schreiben was "Anarchie" ist und was nicht. Die FAU besteht aus lokalen Syndikaten und die Mitglieder der Syndikate sind selbstbewußte Anarchosyndikalisten und Anarchosyndikalistinnen. Sie analysieren und interpretieren alles aus einer spezifischen (nämlich proletarischen) Perspektive. Einzene Mitglieder (also Syndikate) der FAU können nicht im Namen der FAU sprechen und repräsentieren niemals die gesamte FAU. Das gleiche gilt natürlich erst recht für die Mitglieder der Syndikate!
Solcherlei Tatsachen ignorieren Trolle natürlich sehr gerne. Und selbst der redaktionelle Hinweis den man in jeder Zeitzung finden kann (Nemantlich gekenneichnete Artikel spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder) wird von ihnen gerne ingnoriert.

FdA
Diese hat durchaus den Anspruch an sich selbst für alle anarchistischen Strömungen offen zu sein. Die Mitglieder der FdA sind die lokalen A-Gruppen. Alle Gruppen sind autonomn, nur das sie sich alle auf einen (kleinsten) gemeinsamen Nenner, nämlich die FdA, geeinigt haben. Hier gilt, wie bei der FAU das weder einzelne Mitglieder (also A-Gruppen) noch deren Mitglieder in irgendeiner Form die gesamte Föderation repräsentieren könnten.

Und jetzt zum Text von "anonym":


"anonym":
Das FdA Spektrum und die dazu gehörige FAU legen in letzter Zeit ein anmaßendes Verhalten an den Tag, wenn sie definieren welches Projekt sich als anarchistisch bezeichnen darf oder nicht, bzw. welche Gruppen und Strukturen von ihnen - den wahren AnarchistInnen - aufs Schärfste bekämpft werden müssen.

Don't feed the TROLL:
"anonym" fängt mit einer steilen These an. Argumente oder gar Belege in Form von Zitaten hat "anonym" nicht, weshalb die Behauptung im luftleeren Raum hängen bleibt. In Bezug auf die FdA ist er vorsichtiger als in Bezug auf die FAU. Spricht er die FAU konkret an, wird es in Bezug auf die FdA diffuser, hier ist es das sogenannte "FdA Spektrum" - und nicht die FdA selbst.

"anonym":
Das Berliner anarchistische Jahrbuch 2012 kann als Zentralorgan der Berliner Sektionen der FdA betrachtet werden. Dort werden folgende Positionen zum Besten gegeben:

Don't feed the TROLL:
Zum einen fällt auf das er die Mitglieder der FdA in Berlin als "Sektionen" bezeichnet, was im Zweifel ein Indiz für einen bestimmten K-Gruppen Hintergrund sein kann. Das anarchistische Jahrbuch als "Zentralorgan" zu bezeichnen ist jedoch in mehrfacher Hinsicht bemnerkenswert. Zum einen ist es ein weiteres sprachliches Indiz für den K-Gruppen HIntergrund von "anonym". Zum anderen verkennt er die Aufgabe des Jahrbuches, das nicht umsonst "Dokument A" im Titel trägt. Das jahrbuch/Dokument A hat die selbstgesteckte Aufgabe, die anarchistischen Aktivitäten anhand von Flyern, Artikeln, Plakaten usw usf ab zu bilden. Desweiteren bekommen alle Gruppen die Gelegenheit Kontaktdaten und Kurzbeschreibungen zu veröffentlichen. Aus dieser einfachen Tatsache heraus ergibt sich ganz klar, das die dort Dokumentierten Texte, NICHT offizielle Position der FdA sind. Außerdem ist auch klar das eben nicht nur Beiträge von FdA Mitgliedern sondern von mehr oder weniger allen, sich als anarchitsch definierenden Projekten dokumentiert werden.
Das ganze sind natürlich banale Tatsachen, die von einem Troll, wie "anonym" einer ist, natürlich ignoriert werden müssen.

"anonym":
Über die Funktion von Quartiersmanagment ist auf Linksunten schon einiges veröffentlicht worden, dass eine Person dieser Einrichtung die Partisanen gegen Hitler verurteilt ist nichts überraschendes, dass diese Person in einem FdA Organ um seine Definition des Anarchismus gebeten wird, ist ein Skandal!

Don't feed the TROLL:
Auch hier wieder eine steile These, die nicht Belegt oder argumentativ untermauert wird. Laut "anonym" verurteilt R.L. die Partisanen gegen Hitler. Das ist Falsch und jeder und jede die sich die Mühe macht den Zitierten Text zu lesen wird das auch sofort sehen. R.L. schreibt selbst: "Dieser nötige und verzweifelte Kampf gegen die Mordmaschine Hitlers[...]" wendet sich jedoch gegen das beschönigen der Realität des Partisanenkampfes sowie eine einseitige/blinde Betrachtung der Geschichte der Partisanenkämpfe. Wäre "anonym" kein Troll, dann müsste man annehmen das eine so einfach Tatsache, das man den Kampf der Unterdrückten einerseits sehr wohl als notwendig erachten kann, ihn dabei gleichzeitig als verzweifelt wahrnehmen und vor allem mit all seinen Schattenseiten sehen kann (also nicht mystiziehren muss), seinen Intellekt überschreitet. Und am Ende natürlich noch einmal der sachliche falsche Hinweis darauf das es sich beim Jahrbuch/Dokument A um ein "FdA Organ" handeln würde.

Zu guter letzt:
das "anonym" in der Hauptsache die Abschnitte zum "Aufständischen Anarchismus" aus R.L.s Text zitiert erweckt zumindest den Eindruck, das er, wenn überhaupt, mit eben dieser Form des Anarchismus sympathisiert. Auf R.L.s Argumente gegen eine Fetischisierung des Aufstandes (die nicht nur schnell dazuführt Form und Inhalt zu verwechseln, sondern auch Tür und Tor für Provokateure und geheimdienstlich gelenkte Gruppen öffnen) wird gar nicht erst eingegangen.
Ob spätere Postings von "anonym" von der selben Person sind kann leider nicht eindeutig belegt werden. Auffällig jedoch das auch spätere Postings von "anonym" mit den gleichen Methoden arbeiten. so schreibt "anonym" am Sun, 04.08.2013 - 14:23. unter der Überschrift "Wohin will die FdA?": "Ihr trefft euch vielleicht öfter als andere Gruppen zu Diskussionen über die inhaltliche Ausrichtung des Anarchismus - aber wohin führt dieser Weg? Praktisch kommt gar nichts und für die internationalen Entwicklungen habt ihr nur Phrasen übrig, die von jedem Innenminister kommen könnten. Die Existenz der FAI wird trotz inzwischen weltweiter Verbreitung in Frage gestellt und als Geheimdienstkonstrukt verunglimpft" - Auch hier werden steile Thesen formuliert und mit nichts Belegt oder auch nur argumentativ untermauert. Dabei ist es ein leichtes fest zu stellen, das in den letzten drei Jahren die Aktivität der FdA sich nicht nur gesteigert hat, sondern auch immer öfter bundesweite Mobilisierungen stattfanden. Diese Aktivitäten können sicher noch gesteigert werden, insbesondere dann wenn die FdA noch weiter wächst, aber zu behaupten das "nichts kommt" ist doch arg böswillig/einseitig. Die FdA hat sich zu internationalen Themen noch so gut wie gar nicht als FdA geäußert, allerdings versucht sie in der Gai Dao über die Bewegungen in aller Welt zu berichten und die Aktivist*innen selbst zu Wort kommen zu lassen. Im nächsten Abschnitt wird dann ein Artikel aus der Graswurzelrevolution zitiert. Was die GWR aber mit der FdA zu tun haben soll ist wohl nicht nur "anonym" unklar, weshalb er auch hier weder durch Belege noch durch Argumente eine Verbindung herstellt. Noch abstruser wird das ganze (man bedenke bitte das das ganze unter der Uberschrift "Wohin will die FdA" geschrieben ist), wenn dann der Autor des GWR-Artikels noch kurzerhand zum FAU-Sprecher mutiert ("anonym": "der u.a. für die FAU spricht"). Aber das ist noch nicht der Gipfel der hohen Troll-Kunst. So wird erst R.D. und R.L. vorgeworfen, das sie alles jenseits des reinen Gedankenaustausches als "von Geheimdiensten gesteuert, konterrevolutionär, Verrat am Anarchismus" definieren würden (natürlich ohne jeden Beleg oder argumentative Untermauerung). Und das ganze ist nur die Einleitung zum nächsten Satz, wo anhand von R.D. gleich noch GWR, FAU und FdA in ein und den selben Topf geworfen werden und ihnen dann auch noch der Vorwurf des Stalinismus gemacht wird. Diese Methode des Trolls ist besonders witzig und wird schon seit vielen Jahrzehnten eingesetzt. Der Troll behauptet jmd behauptet jmd anderes sei konterrevolutionär ist aber in wirklichkeit selbst konterrevolutionär. Wobei der Begriff schon wieder ein Indiz für den K-Gruppenhintergrund ist.
Am Sun, 04.08.2013 - 18:02. läßt sich "anonym" dazu verleiten ganz plump zu lügen: "R. Landmesser ist in der FdA organisiert". R.L. ist zwar ein vorwende anarchistischen Berliner Urgestein, aber er war nie Mitglied der FdA oder seiner Vorläuferorganisationen, im Gegenteil, R.L. war immer ein scharfer Kritiker der Idee einer FdA.
Am  04.08.2013 - 18:48. kommt "anonym" internationalistisch daher. Der dreiste und leicht durchschaubare Versuch "internationalen Druck" auf die FdA aus zu üben und die FdA dazu zu nötigen sich von R.L. und R.D. zu distanzieren. Schade nur das die FdA mittels der IFA, der internationalen der anarchistischen Föderationen, zahlreiche Kontakte in alle Welt hat.

Langer Rede kurzer Sinn: Don't feed the TROLL