[FR] Studierende besetzen Bahnhofsgebäude in Freiburg-Littenweiler

Besetzter Bahnhof in Freiburg-Littenweiler 1

Am heutigen Dienstag, den 14. Mai 2013 haben Freundinnen und Freunde des KuCas, im Verlauf eines KuCa-Aktionstages, das Bahnhofsgebäude in Freiburg-Littenweiler besetzt. Grund hierfür ist der von Baubürgermeister Haag angekündigte [1] und vom Freiburger Gemeinderat beschlossene Abriss des selbstverwalteten Studierendenhauses „KuCa“ [2] an der Pädagogischen Hochschule Freiburg Ende 2014.

 

Ein geeignetes Ersatzobjekt, welches die Büros der Studierendenvertretung mit dem selbstverwalteten KuCa sowie Lernräumlichkeiten unter einem Dach verbinden würde und ab dem Zeitpunkt des KuCa-Abrisses bezogen werden könnte, wurde bisher noch nicht in Aussicht gestellt. Die Besetzer*innen fordern deswegen die Stadt Freiburg auf, den Studierenden der PH Freiburg das Bahnhofsgebäude in Freiburg-Littenweiler für ein neues KuCa zur Verfügung zu stellen.

 

Mit der Besetzung setzen die Studierenden ein Zeichen, dass kritische und unabhängige Bildung sowie politisches, soziales und kulturelles Engagement ein wichtiger Teil des Studierendenlebens darstellt. Neben den Studierenden beteiligen sich auch andere Bevölkerungsgruppen an der Besetzung für ein selbstverwaltetes Stadtteilzentrum, welches auch Raum für die Studierenden und deren soziales und politisches Engagement bieten soll.

 

„Das Bahnhofsgebäude in Freiburg-Littenweiler, das unter Denkmalschutz steht, steht seit vielen Jahren zum größten Teil leer. Während sich die Stadt Freiburg und die Hochschulleitung die Verantwortung für ein neues KuCa gegenseitig zuschieben, ist es für uns an der Zeit eigenmächtig zu Handeln“, sagt die Besetzerin Alice K. „Diese in unseren Augen legitime Aktion, soll zeigen, dass wir uns nicht länger hinhalten lassen. Bis zum KuCa-Abriss wird es einen neuen Freiraum in Freiburg-Littenweiler geben, der auf mindestens gleichem Raum Selbstverwaltung, Politik und Kultur ermöglicht!“

 

Die Studierenden der Pädagogischen Hochschule bezeichnen das Studierendenhaus KuCa selbst als „Freiraum“. Ein Freiraum ist für sie ein Raum welcher in Selbstverwaltung von ihnen mit Leben gefüllt werden kann, der als Schutzraum für benachteiligte Menschen dient und in welchem kritisches Denken und alternative Gesellschaftskonzepte erarbeitet und gelebt werden können.

 

Trotz allem zeigt sich die derzeit restriktive Stadtpolitik diesen Freiräumen alles andere als aufgeschlossen: Seien es Projekte wie das Kunst-, Kultur- und Wagenkollektiv „Kommando Rhino“, dass im Sommer 2011 gewaltsam von der Polizei geräumt wurde, der Info- und Umsonstladen in der Gartenstraße 19, der durch eine Nutzungseinschränkung faktisch stillgelegt wurde oder das erst kürzlich per Allgemeinverfügung verbotene Straßenfest zum 1. Mai. Diese Liste ließe sich weiter fortsetzen...

 

„Diese an kapitalistischen Gesichtspunkten ausgerichtet Verbotspolitik der Stadt Freiburg ist so nicht länger hinnehmbar. Die Stadtpolitik sollte sich nach den Bedürfnissen der in dieser Stadt lebenden Menschen ausrichten, ansonsten ist es kein Wunder, dass diese von den Bewohner*innen in Eigenregie übernommen wird. Dies zeigen diese Besetzung, Initiativen den 1. Mai trotz Verbot im Grün zu feiern oder Nomadenwägler_innen“, stellt der Besetzer Achim R. die Situation dar.

 

Auch die Freiburger Wohnraumpolitik scheint immer mehr an Kapitalinteressen ausgerichtet zu sein. Stadtbau-Wohnungen die aus den Sozialbindungen fallen, Umwandlungen von Miets- zu Eigentumswohnungen, Zwangsräumungen und akute Wohnungsnot auch bei Studierenden sind nur einige wenige Erzeugnisse hiervon. Zeitgleich bleibt aber Geld und Raum für weitere Shopping-Malls, Bürobauten und einem Luxuswohnheim für Studierende.

 

„Das mit dieser Besetzung neben der Verbots- und Hinhaltetaktik der Stadtverwaltung auch die Wohnraumpolitik der Stadt Freiburg kritisiert und mehr wirklich sozialer und bezahlbarer Wohnungsbau insbesondere für Menschen in prekären Verhältnissen gefordert wird, ist doch sonnenklar. Wenn sich hier nichts ändert werden Besetzungen in Freiburg bald wieder auf der Tagesordnung stehen.“, bewertet die Studentin Elena H. abschließend die Situation.

 

Kritisches Denken braucht und nimmt sich Zeit und Raum!
Her mit den Freiräumen! KuCa bleibt! 

 

 

[1] http://www.ph-freiburg.com/fileadmin/Schreiben_KuCa_Buergermeisteramt_22...
[2] http://kuca.ph-freiburg.com

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kommt vorbei und zeigt euch solidarisch!

...und bunt. Viele Menschen im Gebäude. Kommt vorbei und zeigt Euch solidarisch.

 

Freiräume aufbauen und verteidigen!!!

Bisher eine Wanne der Bundespolizei vor Ort. Hält sich weitestgehend zurück.

Unruhig wurde es nur kurz als ein Straßentänzer am kriminellen Tanzen auf der Straße gehindert werden sollte.

 

Die ausgelassene Stimmung geht weiter. Die legendäre Hüpfburg der "Kleinen Chaot_innen" steht auch vor dem Gebäude....

gerade sind noch 2 Streifenwagen angekommen. Langsam scheint Bewegung aufzukommen.

 

Kommt vorbei und seid solidarisch!

verhandlungen mit bullen laufen. revier süd-einsatzleiter entscheidet über weiteres vorgehen. viele leute vorort, kommt und solidarisiert euch!

Immernoch gute Stimmung und strahlende Sonne! Es lohnt sich vorbei zu kommen! :D

Das neubesetze Gebäude trägt den schönen Namen KuBa (KulturBahnhof)!!!

Eine Besetzende stellt fest: "Wo kann mensch unter dem Semester schon mal Ferien in KuBa machen?!"

 

Auch wenn vermehrt Polizei aufzieht, erstmal bleibt alles ruhig. Seid trotzdem wachsam und passt aufeinander auf!

 

Mittlerweile gibt es VoKü / KüfA vor dem KuBa...

bis auf eine Streife sind alle Bullenkarren wieder abgezogen (worden).

Kommt vorbei und feiert ausgelassen mit uns...

 

Die Stadt gehört allen!

Das Team der "DB Sicherheit" solidarisiert sich mit den Besetzenden und bedient sich an der VoKü gegen Spende...

Der KuBa bleibt symbolisch besetzt. Der Pozilei wurde die Haustüre vor der Nase zugemacht. Eine Räumung ohne Sachschaden durch die Polizei ist damit unmöglich geworden....

 

KuBa bleibt!

Bullen kommen mit großem Aufgebot und Hunden und wollen Leute rausgreifen. Bleibt zusammen und passt auf Euch auf....!!!!!!!!!!

mit der Räumung des Bahnhofs. Passt auf euch auf!

Bullen sind frustriert weil sie keine Besetzenden fassen konnten. Nun stehen sie vor dem KuCa und sind im Begriff dieses aus Frust zu stürmen um evtl. im Nachhinein noch Leute rauszugreifen.

Kommt alle und lasst uns die schlechten Verlierer_innen daran hindern die OpenStage mitzuerleben....

diese scheissbullen. da is schon alles chillig, dann stressen se rum, und wozu? um ein leeres gebäude zu stürmen. auf der blutrünstigen wunschblase endlich ein paar friedliche studis klatschen zu können. das ist echt peinlich. drecksoffene stadt. diese verwaltung gehört abgesägt und das revier luft ge*********!

solidarität bleibt unsere beste waffe - kuca bleibt!!

Von zwei Menschen wurden / werden Personalien aufgenommen. Kommt alle ins KuCa die Situation bleibt prekär!

 

Eine Klezmerband trällert auf der Straße ihre Lieder zwischen Bullenkette und KuCa.

In diesen Minuten beginnt die OpenStage...

 

KuCa bleibt! Freiräume verteidigen! Bullen verpisst Euch!

...bedanken sich bei allen solidarischen Menschen. Bitte weiter so!!!!

 

Seit kurzem gibt es auch eine Solierklärung des U-AStA der Uni

... und dringen in das Gebäude ein.... umzingeln das Gebäude ...KuBa Besetzung - die Polizei rückt an ...

Bullen vor dem KuCa haben sich zurückgezogen. Es gab keine Ingewahrsamnahme.

Feuerwehr "sichert" jetzt mit Kettensäge im Anschlag das geräumte Gebäude!

 

Wir kommen wieder!

 

BINZ bleibt! Zelle bleibt! KuCa bleibt! Köpi bleibt! KvU bleibt! Her mit den Wagenplätzen!

Räumungen verhindern! Freiräume verteidigen!!!

...auch die Bürgerliche Zeitung (BZ) hat diesmal einen Bericht zur Aktion geschrieben. Gerüchten zufolge soll diesmal sogar ansatzweise recherchiert worden sein....

und friedlich beendet. Das hinderte die Polizei jedoch nicht daran, das mittlerweile wieder leer stehende Bahnhofsgebäude mit einer Einsatzhunderschaft zu "räumen". Gleichzeitig wurde das KuCa von Polizeikräften belagert und von zwei Personen die Personalien aufgenommen. Während der heutigen Gemeinderatssitzung solidarisierte sich die Fraktion der Unabhängigen Listen [UL] mit dem KuCa, Oberbürgermeister Salomon hingegen hatte für die Solidaritätserklärung der UL und somit für die Studierenden kein Verständnis und sprach davon, dass wenn unter "Aktuelles" über das KuCa und die Bahnhofsbesetzung gesprochen wird, der Gemeinderat ja auch gleich über Syrien sprechen könne. Die Aussage des OB lässt tief blicken.

 

http://kuca.ph-freiburg.com

Schade das es nicht geklappt hat. Weiter so! Solidarische Grüße aus Erfurt.