Göttingen: Zur Räumung der Geiststr.

Die Besetzung der Geiststr. war der einzig richtige Schritt in der schleppenden Auseinandersetzung mit dem Studentenwerk. Das ehemalige Studentenwohnheim ist ein herausstechendes Beispiel dafür, wie verantwortungslos mit Ressourcen umgegangen wird, sollte sich ein wirtschaftlich legitim scheinender Grund dafür finden. Die Personen, die das entscheiden, stehen schließlich nicht vor den Problemen, vor denen die (meist Erstsemester-)StudentInnen stehen: Sie müssen mehrfach teilweise sehr weit nach Göttingen reisen zwecks Wohnungssuche, und finden schließlich doch keinen Platz. Die Quote derer, die nicht studieren, weil sie keine Wohnung finden, ist wohl unbekannt. Bei den anderen bedeutet es meist Unterkunft in Jugendherbergen, in Zwischenmiete, auf irgendwelchen Dörfern außerhalb Göttingens; mit Glück auf der Couch von solidarischen Menschen, die man meistens nicht richtig kennt, und für die diese Situation ebenso belastend ist.

Die heutige Räumung ist die Konsequenz repressiver Politik, in der Gewalt gegen Menschen offensichtlich Auseinandersetzung und Diskussion vorzuziehen ist. Dieses Kalkül darf nicht aufgehen. Es liegt an uns, diese Politik zu skandalisieren und unsere Wut kreativ und entschlossen auf die Straße zu tragen. Wir müssen einen Druck aufbauen, der Räumungen zu einem sinnlosen Unterfangen macht.

Mit der kapitalistischen Verwertungslogik brechen - für freies und solidarisches Wohnen!

Solidarität mit den BesetzerInnen!

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Nachdem die Verwaltung der TU Dresden gemeinsam mit dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) Anfang November die Nutzung von zwei alten Baracken, die im Zuge einer mehrmonatigen Besetzung eines Hörsaals vor drei Jahren erkämpft worden waren, stark eingeschränkt hatte, wurde dem Dresdner StuRa wenige Tage vor den Weihnachtsferien eine Räumung bis zum 11. Januar mitgeteilt. Als Begründung für die ersatzlose Streichung wurden von den Verantwortlichen brandschutztechnische Gründe genannt, so sollen die zu Nachtspeicheröfen umgebauten Kachelöfen nach Einschätzung von Experten eine Brandgefahr darstellen.

Die Studentinnen und Studenten kritisieren nicht nur das unkooperative Verhalten der Unileitung, sondern befürchten für die Zukunft auch das Aus für das selbstverwaltete Studierendenprojekt “KOK16″, welches für etliche Hochschulgruppen an der TU Platz bietet und in der Vergangenheit von zahlreichen interessierten Menschen für Seminare und als Rückzugsraum genutzt wurde. Jan Kossick von der Studierendenvertretung der TU Dresden verweist dazu auf das Beispiel der Architekturfakultät, welcher zuvor “wider besseren Wissens und gegen langjährige Verträge und Absprachen” der Fritz-Förster-Bau entzogen worden war, “um dort eine exzellente Verwaltung einziehen zu lassen” und sieht ähnliches auch für die demnächst geräumten Baracken.


Inzwischen wurde als Reaktion auf das Vorhaben eine Petition gestartet, in der noch bis 3. Februar für den Erhalt der letzten studentischen Freiräume an der TU unterschrieben werden kann. Ein Sprecher des Fachschaftsrats der Philosophischen Fakultät forderte die Universitätsleitung zur “Bereitstellung adäquater Räumlichkeiten” auf, um damit dem “Engagement vieler Studierender im POT81 2009″ gerecht zu werden. Heute soll dazu ab 16 Uhr in der Bayreuther Straße 40 eine Infoveranstaltung zu der für diesen Freitag angesetzten Räumung und der Zukunft des Projektes stattfinden.

Weiterer Artikel: TU Dresden setzt Studierende auf die Straße

http://www.addn.me/freiraeume/unigebaeude-wiederbesetzt/

 

Solidaritätsaufruf: Studentischer Freiraum KOK 16 seit zwei Tage

Der KOK 16 auf der Bayreuther Straße 40 ist seit zwei Tagen Wohnort für eine Reihe von Besetzer_innen die sich gegen den Wegfall ihres linken Freiraums an der Uni wehren. Als Begründung für die Räumung, die das Rektorat für den 10. Januar angekündigt hatte, wurden Baumängel genannt. Es geht um die Elektrik mit der die Nachtspeicheröfen des Barackenbaus versorgt werden. Diese wurden von den Besetzer_innen unverzüglich abgestellt - dem Rektorat war das egal.

https://www.libertaeres-netzwerk.info/libertaeres-netzwerk/news-detail/datum/2013/01/12/solidaritaetsaufruf-studentischer-freiraum-kok-16-seit-zwei-tagen-besetzt-uni-erhoeht-druck/ 

 

Noch mehr Freiraum in Dresden gefährdet!

Freiraum erhalten – RM 16 bleibt!



Die Bedeutung solcher Projekte wird immer wieder deutlich, wenn ein Blick auf sächsische Zustände geworfen wird. Sachsen ist bekannt für seine Nazis – die Robert-Matzke-Straße 16 ist dagegen ein Ort für alternatives Wohnen und linke Politik. Jetzt haben wir die Chance, das Haus zu kaufen – oder es zu verlieren. Deshalb brauchen wir deine Unterstützung.

Infos: http://rm16.blogsport.de           https://linksunten.indymedia.org/de/node/75565

 


Freiräume erhalten!

 

„RM 16 bleibt!“ lautet der Aufruf der Robert-Martzke-Straße 16, eines der letzten linksalternativen Wohnprojekte der Stadt Dresden. Im Jahr 1999 besetzten Antifaschist_innen den Altbau im Stadtteil Pieschen. Sie sanierten das Gebäude und 2002 wurde das Projekt von der Stadt anerkannt. Die RM 16 ist seit dem nicht nur ein Wohnhaus, sondern auch Veranstaltungsort für Vorträge, Kinoveranstaltungen, Konzerte und Partys und stellt somit eine linke Alternative zum reaktionären Alltag in Sachsen dar. Die Existenz des Projektes steht jedoch auf der Kippe. Die Bewohner_innen haben die Chance erhalten das Haus von der Stadt zu kaufen – oder es zu verlieren und dafür benötigen sie dringend Unterstützung!
Eine erste Soli-Veranstaltung mit Konzert und Aftershowparty wird es am Samstag, den 12. Januar im AZ Conni geben.
Mehr Infomationen auf: Blog der RM 16

Auch die freien Räumlichkeiten der Studierenden (KOK16) an der Bayreuther Straße 40 bekommen die sächsische Politik zu spüren. Der Freiraum ist aus den Aktivitäten der Studierenden des POT81 im Bildungsstreik 2009 hervorgegangen. Innerhalb der letzten sechs Wochen hatte der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) in Zusammenarbeit mit der Verwaltung der TU Dresden die Nutzung der Räumlichkeiten eingeschränkt. Kurz vor Weihnachten wurde jetzt im Schnellverfahren ohne Rücksprache die Räumung bis Freitag, den 11. Januar, beschlossen. Ersatz ist nicht in Aussicht gestellt. Klar ist allerdings, dass sich die Baracke auf der Bayreuther Str. 40 auf dem Bauland des geplanten “Tor zur Universität” befindet, einem Neubau, der in diversen Medien bereits angekündigt wurde. Der KOK16 reiht sich somit ein in die Gruppe diverser anderer Projekte, die Prestige- und Kapitalinteressen nicht genügen.
Der KOK16 läd nun für Donnerstag, den 10. Januar, ab 16 Uhr zu einer vermutlich letzten Möglichkeit der Besichtigung um die Notwendigkeit eines Freiraumes aufzuzeigen und mit Menschen in Kontakt zu kommen. Es werden außerdem Spenden für exzellente Öfen gesammelt. Ab 20Uhr soll es eine kleine Abrissparty mit Musik und Solibier geben.
Weitere Infos:Wiki des POT81
TU Dresden setzt Studierende auf die Straße
Offener Brief des Freiraums KOK16 an der TU Dresden

http://evibes.blogsport.de/2013/01/10/freiraeume-erhalten/

 

Kletteraktivist*innen zeigen sich solidarisch mit dem besetzten Freiraum an der TU Dresden
Verfasst von: aufs dach steigen. Verfasst am: 14.01.2013 - 20:06. Geschehen am: Montag, 14. Januar 2013. Kommentare: 4

Am heutigen Montag den 14. 01.2013 haben zwei unabhängige Aktivist*innen ein Banner mit der Aufschrift "Was verliert die Uni, wenn sie einen Freiraum behält?" an der Fassade des Hörsaalzentrums der Technischen Universität Dresden aufgehangen. Damit soll auf die Besetzung des Freiraumes „KOK16“ in der Bayreuther Straße 40, der akut räumungsbedroht ist, hingewiesen werden.

Der Freiraum besteht seit den Bildungsprotesten 2009. Die Universitätsleitung duldete das Projekt, will nun aber die Gebäude abreißen lassen, um auf dem Areal das Bauvorhaben „Tor zur Universität“ umzusetzen. Den Freiraumaktivist*innen wurden von Seiten der Universität noch keine Alternativräumlichkeiten angeboten, obwohl Ersatz in Aussicht gestellt worden war. Die Aktivist*innen kritisieren die freiraumfeindliche Politik, die unabhängige und unkommerzielle Projekte zugunsten profitabler Bauprojekte opfert. So soll durch die Aktion auch auf die bevorstehende Schließung der Projekte Freiraum Elbtal und FriedrichstadtZentral aufmerksam gemacht werden. *... Das Binnensternchen dient dazu, verschiedenen Definitionen von Geschlecht Raum zu geben, statt durch männlich (Aktivist) oder binär (AktivistInnen) belegten Bezeichnungen Menschen auszuschließen, die ihr Geschlecht außerhalb dieser Kategorien verorten.