Goverment against People

Der Krieg in Nahost ist schon fast zu einem Ritual geworden. Alle paar Jahre wird im größeren Maßstab wird mit Raketen auf Raketen geantwortet, dazwischen gibt es ein paar "zielgerichtete" Tötungen, das ganze wird mit massiver Propaganda garniert. Auch bei uns im linken Szene-Biotop sind die Reaktionen altbekannt: Da wird zur Solidarität mit Israel und der IDF aufgerufen, auf der anderen Seite wird die Hamas zu einer fortschrittlichen Widerstandsorganisation erklärt. Ein Großteil will sich sicherheitshalber nicht in die Nessel sitzen und verhält sich erstmal passiv.

 

Es ist gut, dieses Spiele nicht mitzuspielen und stattdessen innezuhalten und ein kleines Gedankenexperiment zu machen: Was würde es heißen, Freund_innen und/oder Verwandte sowohl in Gaza-Stadt als auch in Ashkelon zu haben? Was würde es heißen, Angst um ihr Leben haben zu müssen, nur weil sie das Pech haben, auf diesem Stück Land zu leben? Der momentane Krieg hat hauptsächlich ziemlich banale Gründe: Die Kriegstreiber_innenregierung in Israel braucht militärische erfolge und Angst als Wahlkampfmunition, auf der anderen Seite braucht die Hamas den vermeintlich heroischen Widerstandskampf gegen Israel als eigene Existenzgrundlage. Deswegen besteht auch im Moment die Gefahr eines Flächenbrandes, da es im Moment genug Herrscher im arabischen Raum gibt, die einen Krieg zur einer Herrschaftssicherung gut brauchen können.

 

Natürlich ist diese Erklärung zu einfach. So hat der Konflikt eine (oder besser gesagt zwei) lange Geschichte,und die jeweilige Bevölkerung hat die Kriegstreiber_innen mehrheitlich gewählt. Um es genauer zu sagen gibt es 2 sich ausschließende Narrative (die israelische und die palästinensische), die zwar je einen wahren Kern haben, die aber schon längst völlig losgelöst und hauptsächlich als Herrschaftinstrument und zur Legitimierung weiterer Gewalt dienen. Um den momentanen Krieg der Herrschenden gegen die Menschen zu beenden, braucht es eine neues antimilitaristisches, transkulturelles Narrativ von unten!

 

Solidarität mit Menschen, nicht mit (Möchtegern-)Staaten!

Den Kriegstreiber_innen das Handwerk legen!

 

und hier noch ein paar links:


anarchists against the wall

gaza's youth manifest for change

buchempfehlung

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Das Manifest ist großartig- aber leider bereits übverholt. Schaut man heute auf ihre Facebook- Seite wird man überrannt mit Begriffen wie Märtyrer, Ehre & sonstigen reaktionären Parolen. Kein kritisches Wörtchen mehr im Bezug auf Hamas & Co!

Bleibt zu hoffen dass sich nicht die Meinung der Schreiber des Manifestes geändert hat und sie sich eine neue Plattform gesucht haben!