Schlusserklärung vom anarchistischen Treffen in St-Imier

Affiche RIA V allemande

Einstimmig angenommene Resolution von mir am Ende des Treffens:

Wenn wir ganz viele Torten hätten...
Das "anarchistische Treffen" blieb friedlich. Schlussendlich konnten alle entdecken, dass die Anarchisten genauso folgsam sind wie der Durchschnittsbürger. Man konnte endlich der ganzen Welt beweisen, dass die Anarchisten nette Leute und aus moralischen Gründen gegen Gewalt sind. Sie ist schön, die Demokratie, jegliche Kritik (solange sie freilich idealistisch blieb) hatte ihren Platz. Die Organisatoren (in den meisten Fällen Männer, weiss, Europäer) waren so nett, dass sie sogar das Patriarchat quasi abgeschafft haben, indem sie die Anarcha-Feministinnen zuerst sprechen liessen. Herrlich paternalistischer Akt, um so zu tun, als ob man den "Minderheiten"/"Unterdrückten" das Wort gäbe und alle Idealisten spielten mit.

 

Zu viele Männer! Skandal!

Zu viele Weisse! Skandal!

Zu viel Fleisch! Skandal!

Zu viele Palitücher! Alles Antisemiten! Skandal!

Kein Programm für die Gehörlosen! Skandal!

Überall Faschos! Skandal!

Entgegen unseren Erwartungen war die Unterdrückung nicht sofort aufgehoben, sobald wir in St-Imier ankamen, was den Idealisten "aller Tendenzen" die Gelegenheit gab, empört zu sein über die geringste Abweichung zu ihrer imaginären Welt. Doch schlussendlich diskutierten wir über all diese "ganz schlimmen" Probleme, um zur Schlussfolgerung zu kommen, dass wir uns doch alle ganz gut mögen.

Einige Missverständnisse, sicher. Das kann passieren, Irren ist menschlich, das nächste Mal wird's besser. Sogar als Anarchist kann man die Polizei mögen, das bleiben Kameraden, wir müssen alle Meinungen respektieren. Sonst werden wir stalinistisch und totalitär und erschiessen alle, die wir nicht kennen. Und alles in allem ist der Service der Polizei nicht so schlecht, sogar in der Anarchie braucht's Service public.

Schönes Programm. Für das nächste "weltweite Treffen" müssen nur die Würste etwas versteckt und hier und dort ein paar Schwarze, Frauen oder Taube hingestellt werden. Oder vielleicht ist es besser das auch beim nächsten Mal alles gleich bleibt. So wird auch dann niemand von den mühsamen Sachen sprechen.

Schöne Demokratielektion: Befriedung durch Integration. Und durch den "Kampf" haben wir diese schöne pure Sache verteidigt, die wir auf keinen Fall verlieren wollen: den sozialen Frieden. Übrigens eine soziale Errungeschaft. Schliesslich haben wir gemerkt, dass dieser sogar bei den Anarchisten funktioniert.

PS:

Sogar das Fernsehen spricht von "uns":
http://www.espacenoir.ch/~ch/index.php/multimedia/video.html?view=video&id=qLLZfaxow_8

D'Platformistä hend gärn Service public:
http://rebellion-osl.ch/declfinalanarkismo.pdf

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Komisch, eine Freundin, die gerade aus St.Imier retour ist, sagte mir, es habe gar keine gemeinsame Schlußerklärung gegeben. Ist das tatsächlich so - sprich ist die Erklärung von anarkismo.net nur eine der plattformistischen Strömung?

Eine gemeinsame Schlusserklärung kam nicht zustande. Die Chefs vom OSL und Espace noir hatten zwar eine vobereitet, die man nur noch hätte unterschreiben können. Weil jedoch die Atmosphäre ein bisschen angespannt war, haben sie sie schliesslich nicht mal vorgelesen.

 

Es gab Schlusserklärungen von den Platformisten und der Internationalen der Föderationen (und die obige die natürlich nicht minder offiziell ist). Wie die Organisatoren des Treffens als Ganzes, haben es auch sie schliesslich geschafft, ihre Reihen mehr oder weniger zu schliessen. Hinter den Kulissen brodelte es jedoch gewaltig und es ist gut möglich, dass dieses Treffen noch gewisse Konsequenzen haben wird...

Die IFA hat die gemeinsame Abschlusserklärung mit der plattformistischen OSL blockiert und eine eigene veröffentlicht welche auch auf der Abschlussveranstaltung verlesen wurde. Ob wegen inhaltlichen Differenzen oder irgendwelchen Spannungen weiss ich jetzt nicht genau.

Spannungen gab es aber vorallem zwischen den InsurrektionalistInnen und den PlattformistInnen.

Das ist eine Antwort, die sich auf diese gesamte Diskussion bezieht.

Es ist eigentlich nicht meine Art mich so zu produzieren und zu empören. Jetzt schon mal Sorry!

Wie bekloppt, weltfremd. arrogant und überheblich muss mensch eigentlich sein, eine solche Diskussion im Zusammenhang mit diesem Treffen zu führen. Wie wenig realistisch muss unsere Selbsteinschätzung sein. Wir, der kleinste Pups im Universum, haben nichts besseres zu tun als in historischer Regelmäßigkeit uns selbst zu zerfleischen und unsere unwichtigen kleinbürgerlichen Scheißereien so in den Mittelpunkt zu stellen, wenn es darum geht ein derartiges Treffen zu bewerten. Wie wenig Verantwortung zu unserer Sache zeigen wir wenn wir es nicht schaffen die motivierenden und positiven Aspekte eines solchen Treffens in den Vordergrund zu stellen. Wir befinden uns nicht im Vakuum. Wir können nicht ohne jede Strategie und ohne jedes Empfinden zu Außenwirkungen durch unsere selbstkonstruierte Welt trampeln. Wir haben jedes Jahr 365 Tage Zeit, 24 h täglich, unsere unwichtigen Auseinandersetzungen zu zelebrieren und unsere Probleme zu regeln. Warum muss da ein solches Treffen herhalten. Wir verzichten auf eine gemeinsame Abschlusserklärung und damit auf eine starkes Signal mit Außenwirkung und führen jetzt solche Diskussionen.

Ohne genau zu wissen wer oder was genau zu der Kritik geführt hat ist es ganau deren Sieg.

Ich fand alles super, ätsch.

Es muss eine großartige Leistung sein ein solches Treffen zu organisieren.

Es ist toll, dass so viele Leute da waren. Für viele war es sicher nicht einfach anzureisen.

Ich habe tolle Leute getroffen und tolle Gespräche geführt.

Ich empfand das Treffen als sehr motivierend.

Und all das was da nicht gut gelaufen ist machen wir das nächste Mal besser.

Für den Anarchismus

Was erwartet ihr, wenn ihr ein Camp in Mitteleuropa veranstaltet? In Mitteleuropa ist die "anarchistische" Szene nun mal mehrheitlich weiß. Sich diesem Privileg bewusst zu sein, ist ja schön und gut, aber wenn ihr rumjammern wollt, dann ladet doch mal genossen aus Afrika oder Asien ein. Aber denkt auch dran dass wir immer noch in kapitalistischen Verhältnissen leben. Ihr könnt dann die Anreise ja bezahlen.

Es ist doch genau der gleiche Mist wie auf dem NoBorder-Camp.

Weil eine Gruppe strukturell gesellschaftlich unterdrückt wird, sollte sie nicht automatisch sonder-privilegien bekommen, sondern genau andersrum die bestehenden Privilegien müssen abgebaut werden!

Ein Weiss/hetero/Mann* kann nichts dafür, dass er so ist, kann aber trotzdem durch Reflexion seiner Privilegien bewusst werden und diese zurückhalten.

Alles andere ist in meinen Augen autoritär.



Und freut euch doch dass die Medien in irgendeiner Form Interesse zeigen. Eine Szene kann nicht unter sich bleiben, sonst gibt es keine Weiterentwicklung.

Es wurden sogar Genossinnen aus Afrika und Asien eingeladen. Aus den genannten Gründen wurden auch Flugtickets und Unterbringung von der Orga mit Geld unterstützt. Moment, was bedeutet das jetzt eigentlich für deinen Text?

Kann es sein, dass da ein paar Herren aus dem insurrektionalistischen Kuchen nach Werfen desselbigen zu wenig Schulterklopfen und Aufmerksamkeit für ihre sozialdarwinistischen Ansichten bekamen und uns jetzt mit ihren Ergüssen beglücken...?

Toute la journée - ejaculé!
(Knackeboul)

A - ANTI - ANTI-INSURRECTIONALISTA!

Mehr Infos hier

Wenn er wirklich Polizeichef gewesen ist, dann hat die Torte schon den richtigen getroffen und auch der Spruch zu Evian hat diese Antwort verdient. . Meiner Meinung sollten die aufständigen AnarchistInnen nur aufpassen, dass sie nicht dem Nihilismus verfallen, dann haben sie schon ihre Berechtigung.

 

Die jungen TortenwerferInnen scheinen die Spontis der Anarchoszene zu sein und meine Sympathien haben sie, im Gegensatz zu dem einen oder anderen anarchistischen Selbstdarsteller und Egomanen, die uns immer und überall ihre einzige richtige wahre Strömung erklären wollen. Diese scheiß PolitikerInnen.. Die nächst Torte geht an sie!

 

Ich freue mich jedenfalls, auch über unterschiedliche Meinungen und Ideen!

 

Für die soziale Revolution!

Die ganze Sache ist etwas komplexer als Insurrektionalisten vs. Plattformisten. Für die bürgerlichen "Anarchos" von Espace noir, OSL etc. ist es natürlich einfacher das ganze auf gut vs. böse zu reduzieren, doch in Tat und Wahrheit sind sie nicht nur unter Insurrektionalisten unbeliebt...Zudem gibt es unter den Plattformisten (hoffentlich zumindest) auch Leute, die die Polizei nicht für eine wesentliche Zutat der Anarchie halten.

Er ist kein Polizist sondern war mal ein Polizist! Man muss schon einen ordentlichen Dachschaden haben, jemanden anzugreifen nur weil er Polizist war, so als ob sich Menschen nie ändern könnten. Ihr seid keine Insurrektionalisten, sondern einfach nur Idioten, die mit ihren selten dämlichen Aktionen immer wieder das kaputt machen, was andere teils über Jahre hinweg aufgebaut haben!

Das ist auch wieder so typisch. Da entstehen Streits ohne dass wir alle die genaueren Hintergründe kennen. Da gibt´s ne Torte, Menschen ohne Background geben verbalradikal ihren Senf dazu. Haben die Leute mit der Torte etwas zerstört, was Menschen jahrelang aufgebaut haben? Entweder war es eine dämliche Aktion (aber nur mit einer Torte) oder sie war sinnvoll. Gäbe es ein Vernünftiges BekennerInnenschreiben wären wir jetzt besser im Bilde..

 

Was ich bisher gelesen habe ist es, dass dieser Mensch sich auch schon als Polizist als  Anarchist verstanden hat. Wenn es so wäre, hätte sie dann schon den richtigen getroffen, so als keinen Denkanstoß zur Neuorientierung.. Warum dann gerade er mit wichtiger Polizeifunktion sich so in den Vordergrund auf dem Podium spielen muss, deutet darauf hin, dass bestimmte Menschen gerne als Sprachrohr im Mittelpunkt stehen.. Gute PolitikerInnen halt, aber nicht das was mir so von einer freien Welt vorschwebt... ..  

sondern in irgendeiner franz. Lokalregierung als Stellvertreter auch zuständig für die Polizei. Werde mich noch genau informieren. Abgesehen davon, der Mann hat offenbar den Bogen gefunden und ist jetzt einer von uns!

Hilfreich wäre es, wenn jemand, der französisch kann. die Kernaussage dieses Textes übersetzen kann. Ohne weitere Informationen kann ich nicht sagen, er ist jetzt einer von uns. 

 

http://ch.indymedia.org/fr/2012/08/87218.shtml

aber den Text nicht öffen, kannst du mir den als PDF hier reinstellen? Nur weils franz ist, muss es ja nicht stimmen. Wie schon gesagt, ich werde das erhellen mit den Leute die ich in St-Imier kenne, wohne schliesslich hier.

Unter dem Text müsste er zu öffnen sein: z.B. einfach auf die Zeile 17_10_1996-hebdo klicken, dann öffnet sich das jpeg....

für die anderen Seiten gibt´s auch ne entsprechende Unterzeile...

nun aristide wat berater von josef zysjadis (mitglied der partei der arbeit) der mitglied der regierung in lausanne war und dort das amt des polizeichefs übernahm. .aristide war kein polizist, er ist beruf berufschullehrer und sekretär der sud in lausanne.

Ein Anarchist, der ein Mitglied einer Partei berät... sonderbar.. den einzigen Ratschlag, den ich für Politiker hätte, wäre ihr Amt nierderzulegen, StellvertreterInnenpolitik aufzugeben und sich gemeinsam selbst zu organisieren. Anarchismus und Bildung von Parteien schließen sich bekanntermaßen aus.

 

Interessante Frage, ob er sich damals schon als Anarchist bezeichnet hat bzw. aufgrund seiner negativen Erfahrungen erst geworden ist. Gibt´s eine kritische Auseinandersetzung von ihm zu diesem Thema? Sollte er als prominenter Anarchist keine Probleme haben mit PolitikrInnen zu klüngeln, wäre sie verdient, sonst sollte Menschen Veränderungen zugestanden werden..

 

Obwohl es schon sonderbar is, wenn Personen vorher Einfluss hatten und jetzt auch Podestplätze einnehmen und als "anarchistische Prominente" im Mittelpunkt stehen.

Für mich als jemanden, die nicht dort war, gibt dieser Text aber wirklich gar nichts her. Hört sich nach einer wirren Abrechnung eines entäuschten Menschen an.

Oder nach Satire...

Oder nach...

 

Warum steht so was in der Mittelspalte?

diese Aussage zum thema zu viele Weisse und zu viele Männer sei ein Skandal ist ja mal von dummheit nicht zu übertreffen.

 

Es wurde öffentlich dazu aufgerufen dort hin zu kommen, egal welche Hautfarbe oder welches Geschlecht. Die Frage ist eher: Wo waren die anderen?

 

Warum haben sich kaum Frauen oder Menschen mit anderer hautfarbe dort hinbewegt?

 

Die Ausrede: Weil dort zu viele Weisse Männer sind ist einfach nur Falsch, da diese lediglich in der großen Überzahl sind, da sich die anderen anscheinend nicht von der Thematik angezogen fühlen oder letzendlich kein Interesse haben dort teilzunehmen.

 

Dies soll allerdings keine verallgemeinerung sein, da es auch viele leute gibt, die weiblich sind oder eine andere Hautfarbe haben und einfach nur nicht die möglichkeiten oder das Geld haben dort hin zu kommen.

 

Die Sache mit dem Fleisch hätte man besser machen können, da es für niemanden ein Akt ist ein paar Tage auf Fleisch zu verzichten während man auf dem Treffen ist. bzw dieses falls man nciht anders kann ausserhalb der Camps zu verzehren in einer Imbißbude oder sonstiges.

 

Ein Programm für Gehörlose hab ich noch nie Live auf ähnlichen veranstaltungen gesehen. Wäre aber ein Denkanstoß für solche Veranstaltungen. Wobei man als Gehörloser ja in dem Fall auch die Eigeninitiative hätte ergreifen können, da im Programm nichts von Gebärdensprache stand und einfach mal Nachharken kann. (was wiederrum nicht heißen soll das Gehörlose zu faul oder dumm sind, sondern das ich es als nicht Gehörloser in diesem Falle als logischste Handlung sehen würde, auch wenn ich mich nicht wirklich in deren Lage versetzen kann, da ich nicht weiss wie es ist niemals was zu hören und ich mir das nur in gedanken ausmalen kann wie es wäre)

 

soviel dazu.

...der heißen Luft aus diesem Beitrag und den zugehörigen Kommentaren, so könnte man meinen, könnte man glatt ein Kohlekraftwerk einsparen.

Die Diskussion hier scheint Deiner These der "heissen Luft" doch ziemlich klar zu widersprechen...

Mehr "Diskussion" als hier ist in dem verlinkten Beitrag auch nicht zu finden. Nichts auch nur ansatzweise Relevantes, das über ein wenig heiße Luft im Wasserglas hinausgehen würde.

Müsste es diese idiotischen Richtungsstreit eigentlich geben? Nein, wenn alle mal von ihrem hohen Ross der reinen Wahrheit runterkommen würden...

 

die Insurrektionalisten z.B.:

 

müssten verstehen, dass der aufständige Anarchismus nicht nur von jugendlichen LebensabschnittanarchistInnen ausgemacht werden sollte. (Gruß an Alfredo!) Sie müssten menschenverachtende, nihilistische Taten von solchen trennen, die den sozialen Kampf unterstützen. Mit diesen Leuten kann es keine Solidarität geben. Propaganda der Tat,mit der Waffe in der Hand, Toten und Verletzten (Militarisierung) würde uns zurückwerfen.

 

Anderseits gibt es das Recht auf Widerstand in Revolutionszeiten, was nichts Heroisches an sich hat, sondern Lebenserhaltungsmaßnahme ist... Aber bereits vorher kann es solidarische, unterstützende Aktionen geben, wie InsurrektionalistInnen sie tagtäglich ausüben. Nur ist niemandem durch ein "Spiel mit dem Feuer" gedient, das nicht nur den Feind gefährdet, sondern in letzter Zeit auch zu eigenen bösen Verletzungen geführt hat. Außerdem werden die Gefängnisse weltweit mit Menschen gefüllt, die draußen viel mehr auf die Beine stellen könnten.

 

Dennoch gibt es weltweit  Raum für sozial veantwortlich durchgeführte Aktionen.

 

Solidaritätarbeit besitzt folgerichtig eine große Bedeutung in der insurrektionalistischen Bewegung. Trotzdem sollte klar sein, wer unsere Solidarität verdient und wer nicht. Wobei nicht vergessen sollte, dass der Staat sich auch seine Feinde schafft und im Rahmen der "Terrorabwehr" auf die gesamte anarchistische Bewegung einschlägt. (wie derzeit in Italien, wo mit Sicherheit nicht nur die ominöse FAI von Repression betroffen ist.). Militante Umweltbewegungen, an denen sich auch AnarchistInnen beteiligen wie z.B. gegen die Bahnstrecke TAV haben unsere Solidarität verdient. Schlimm werde es, wenn sich zu diesen Leuten abgegrenzt würde, es bedarf unbedingt einer Differenzierung des Insurrektionalismus, selbst wenn er den Fehler begeht, sich nicht konsequent vom Nihilismus loszusagen.  Das solte aber permanent eingefordert werden... 

 

Wenn Menschen sich entscheiden einen selbsternannten Anarchisten zu torten, kann das vernünftige Gründe haben. Ich will den Verantwortlichen ihren Spaß nicht nehmen (den sie in ihrem Schreiben selbst betonen), würde ihn aber etwas zurückstellen. Sollte dieser Mensch wirklich in Evian über "Chaoten" hergezogen haben und (was noch schlimmer ist) mit der Polizei zusammengearbeitet hat, dann ist diese Aktion von mir zu unterstützen. Nur sollte sich dann mehr Mühe mit dem "BekennerInnenschreiben" gegeben werden und die Quellen der Untaten und Hintergründe beschrieben werden. Hier erwarte ich einfach Substanzielles, bisher gibt es nur Hinweise, die in die richtige Richtung geben... 

 

Die AnarchosyndikalistInnen

 

Der Anarchosyndikalismus setzt an der Machtstruktur an und ist unterstützendswert, wenn er ein Kampfmittel des Anarchismus ist. Verliert er das eigentliche Ziel aber aus den Augen und ist Sammelbecken für frustierte GewerkschaftlerInnen (die Gewerkschaft als Fetisch), verwässert er zu bedeutungslosen Theoriezirkeln  oder bringt sogar eigene Machstrukturen hervor ist er von vorneherein gescheitert. Er sollte sich auch nicht von anderen Strömungen loslösen oder über Menschen stellen, die sich für einen anderen Weg entschieden haben. So  hat sich in Spanien die CNT vor Jahren z.B. von ihrer Jugendorganisation getrennt, die ihnen zu insurrektionalistisch (nicht nihilistisch) in Erscheinung trat.  Als Konsequenz hat die CNT sehr an Attraktivität für junge Ungestüme eingebüßt, zu einer Zeit wo die alten Gefährten noch ihre Knarren zu Hause versteckt hatten und von alten Bürgerkriegszeiten schwärmten, während die Jungen die eine oder andere 'Bank" entglasten. Mit mehr Toleranz wäre dem Anarchismus oft besser gedient.

 

"Die Autonomen"

 

Vorneweg. Auch ich unterstütze  z.B. Vegetarismus (besser noch Veganismus) und erwarte, dass bei unseren Events kein Fleisch offiziell angeboten wird. Es ist wichtig aufzuzeigen, dass es auch ohne geht und in bestimmten Gesellschaften ist Fleisch absolut verzichtbar. (während Andere darauf angewiesen sind) Nur neigen die Menschen, die sich immer noch als Autonome bezeichnen oft zu einem gewissen Dogmatismus , den ich ablehne. Außerdem haben sie, wie das Beispiel "Verzicht auf Fleisch" oft ihre bestimmten Themenfelder, die eigenständigeres Denken ersetzen. So muss es auch eine gewisse Toleranz geben, damit es nicht zur Selbstzerfleischung kommt. Es ist richtig zu eigenen Überzeugungen zu stehen und viele Selbstverständlichkeiten für Autonome sind zu unterstützen. , dennoch ist es wichtig sich auch darum zu bemühen, andere zu überzeugen und nicht nur vor dem Kopf zu stoßen.  Vor allem ist es eine Grundvorrausetzung sich eigene Gedanken machen zu dürfen und keinesfalls auf VordenkerInnen zu setzten.Selbstbewusste AnarchistInnen wären z.B. niemals anfällig für Probleme (wie z.B. Antideutsche oder ähnliche Gruppen durch ihre Hetzkampagnen) leider auch seit Jahren in die anarchistische Bewegung bringen. 

 

Es gab schon immer sympathische "Autonome" und Menschen, die wir schon vor mehr als zwei Jahrzehnten als "Automaten" bezeichnet haben. Auch haben sich AnarchistInnen innerhalb ihrer eigenen "autonomen Gruppe" organisiert. Ich vertrete die Ansicht, dass diese Gruppen immens  an Bedeutung verloren haben, dennoch stehe ich Menschen, die sich als autonom und anarchistisch bezeichnen erst einmal positiv gegenüber. Von ihnen ist dann auch heute noch zu erwarten, dass sie z.B. langjährig besetzte Häuser (AZs) mit Leben füllen, während viele Alte sich inzwischen entnervt oder in ihrem Sinne "erwachsen geworden"  mehr oder weniger entnervt zurückgezogen haben.

 

Was auch für Menschen gelten sollte, dich sich als Antifa mit anarchistischem Background organisieren. Die Antifa war und ist für viele ein Einstieg und eine Zeit, in der sie sich mit anarchistischen Themen auseinandersetzten. Wenn der antifaschistische Kampf dann ganz praktisch und ohne Maulheldentum  auf der Straße geführt wird, ist noch jede anarchistische Antifa begrüßens- und unterstützenswert. 

 

Also, Für die soziale Revolution! Torten für die, die sie sich verdient haben. 

Sehr guter Beitrag, ich stimme dir zu. Nicht vergessen sollten wir auch, dass er auf einer anarchistischen Webseite steht. Sicher, linksunten ist strömungsübergreifend, aber die Mods haben nie einen Hehl aus ihrer anarchistischen Überzeugung gemacht. Ich würde sogar sagen, dass die Seite nur strömungsübergreifend ist, weil das Projekt anarchistisch ist.

Strömungsübergreifend bedeutet für mich aber etwas anderes. Zu viel Offenheit kann auch bedeuten auf die notwenige Abgrenzung zu Ideen zu verzichten, die mit dem Anarchismus unvereinbar sind und Verwässerung. Deshalb würde ich nicht sagen, dass Linksunten eine anarchistische Webseite ist, aber immerhin auch unseren Ideen eine Plattform bietet. Ein wirklich anarchistisches Indymedia würde uns weiter nach vorne bringen, wenn wir die Energie, das Selbstbewusssein und den Undogmatismus hätten, so etwas gemeinsam zu gestalten. Es würde eindeutigere Vorstellungen über Wege und Ziele bedeuten. Möglicherweise würde solch ein Projekt aber auch kläglich scheitern und Linksunten ist der bestmögliche Komprommiss. Bei diesem Projekt vetrete ich schon die Meinung, dass Menschen es gestalten, die etwas bewegen können und wollen..

Ich glaube im Text steht schon einiges an (Selbst)-ironie, Anprangerung und vor den Kopf stoßen und eingebettet innerhalb eines dicken Abschlussreaders hätter er evtl. seine  Berechtigung. Nur hier ist er missverständlich, schwer zu analyisieren und bietet nichts Inhaltliches. Er zeigt aber auch wieder mal, dass die eigene grundsätzliche Aufgabe der  vernünftigen Berichterstattung wieder mal den herrschenden Massenmedien übertragen wird. Eigentlich müssten (nicht nur hier) substanzielle Inhalte von einzelnen BesucherInnen und beteiligten Gruppen des anarchistischen Treffens auftauchen. Also rege ich mich weniger über die VerfasserInnen dieser Zeilen auf, sondern über all die BesucherInnen die jetzt schweigen. 

was bitte soll dieses ganze palawer von "insurrektionalisten"? kein mensch nennt sich so. immer diese dogmatischen ideologiezuweisungen. schubladendenken ist wohl unkomplizierter.

zum glück war ich nicht dort, denn was man bisher gesehen hat in zeitungsartikeln, fernsehn, etc. ist doch mal sehr peinlich. aber wenigstens können sich jetzt wohl ein paar vollbärtige typen als die erben bakunins feiern...

humor habt ihr wohl auch keinen hier. gruss an den autor, der text hat mich gut amüsiert!

 

ciao ciao :-)

 

ps: lieber nihilistische jugendliche die einem polizisten die fresse einschlagen statt politische "anarchisten" und "plattformisten"

Insurrektionalismus = aufständiger Anarchismus ist bestimmt kein Palawer oder dogmatische ideologiezuweisung, genau wie der Theoretiker Bonnao lebendig ist und seine Ideen auch schon mal praktisch umsetzt.... einfach mal nachlesen.. 

 

der Text hat Humor, nur ist er hier isoliert schwer zu verstehen!

ich meinte nicht, dass das was man unter aufständischem anarchismus versteht, palawer ist, sondern dass diese in den raum geworfenen wörter (insurrektionalismus) erstmal überhaupt nichts bedeuten und deshalb nur inhaltsloses geschwafel sind. aufstand ist ein konzept und keine ideologie. menschen die auf einen aufstand/revolte, etc. hinsteuern, haben (zu recht) meist eine harsche kritik an ideologien vorzubringen und nennen sich selbst nicht "insurrektionalisten".

die einzigen, die das wort "insurrektionalisten" in den mund nehmen, sind journalisten und andere cops.

 

ps: bonanno schreibt man übrigens so

Ich glaube nicht, dass nur Cops und JournalistInnen   dieses Wort in den Mund nehmen, weil ich es eben getan hab. (Ja, er hat Jehova gesagt!) Nennen wir  sie meinetwegen "Los Insurgentes"

 

Auch der Schwarze Block hat sich zunächst nicht so genannt, dann hieße es für alle hinein in ihn...  Wörter sind also erst einmal nicht wichtig und die Begrifflichkeit beschreibt schon den Kern: den Aufstand im Hier und Jetzt... .

 

Eine immense Bedeutung hat die Diskussion und die Abgrenzung zum Nihilismus. Auch der Aufstand braucht Reflektion, kritische Auseinandersetzung ... und Selbst(Besinnung). 

Lass mal deine dumme Anpöbelei. Ich war noch nicht mal beim Treffen, halte die Aktion so wie du sie beschreibst, auch für Scheiße, bin trotzdem der Meinung, dass Fleischverzicht Sinnn machen kann und hätte mit Sicherheit mit dir darüber diskutiert. Deine Meinung zu Handy usw. teile ich, aber auch du selbst sitzt gerade an einem Computer. Außerdem gab´s auf dem Treffen wohl keinen Handystand, oder? Lass doch mal deine Belehrung, wenn am Ende nur bleibt, dass  wir alle an der Ausbeutung beteiligt sind. Das sollte uns klar sein, dass es kein richtiges Leben im falschen gibt, was dennoch kein Grund für Fleischkonsum sein sollte oder sich gleich von jeder Emanzipartion abzuwenden oder gleich die Fahne verschämt einzurollen. . . . Das sollte alleine dazu führen auch auf anderen Feldern sensibel zu reagieren und nicht nur Modethemen (z.b. Veganismus) über alles erheben. Schreibe dem Arbeiter nicht die Bildung ab , halte dich nichz für den großen Kickboxer, und ja ja die Pazifisten, neigen auch schon mal dazu, gerne mal die Faust sprechen zu lassen. Pazifist zum Vermumten: EY. Ich bin Pazifist. Lass die Polizei in Ruhe, sonst hau ich dir eins in die Fresse. Wie kann ein Pazifist "Lust haben" Menschen zu verprügeln, auch wieder paradox aber so ist es manchmal mit den Pazifisten. Ich bin aber auch keiner und bestimmt kein Freund von verbalem Rumgebolze und Paradoxien.. ....

 

Deine Reaktion halte ich für ein Teil des Problems, nicht nur Aktion der von dir als "Hosenscheißer" bezeichneten titulierten jungen Leute.. ..

 

Und zum Schluss, ja wichtig wäre eine vernünftige eigene und unabhängige Presse. Die Arbeit ist viel wertvoller, als wenn bestimmte Personen als PressesperecherInnen fungieren und im Glauben sind im Namen eines anarchistischen Treffens reden zu können. Zugegeben ist die Einrichtung einer eigene Bericherstattung viel zeitintensiver,  als sich als Interviewpartner zur Verfügung zu stellen... Aber auch nicht jeder ist gewillt, sich ins Rampenlicht zu stellen, es sind häufig immer die selben Leute, die den Anarchismus zur Selbstdarstellung benutzen, ob mit oder ohne Bart.. Das jetzt mal unabhängig davon, ob es so etwas wie einen Pressesprecher, eine Pressesprecher bei diesem Treffen wirklich gab, mein Misstrauen jedenfalls hätte er...

das kann ganz schön bum machen. Eben, die Diskussion hat mir gefählt. Abgesehen davon, warum muss sollte ich kein Fleisch essen dürfen, zerstreitet sich die Bewegung ums Fleisch und alles andere hat hinten anzustehen? Wie ging das Parteilied in der SED, die Partei hat immer Recht....oder so. Sorry, aber nicht mit mir! Das ist mir defintiv zu fundamentalistisch, aber doch ein Teil der Bewegung und ich hab keine Mühe damit. Kennst du den Arbeiter...ich schon und weiss was er weiss...ein super netter Kerl und eine einfache ehrliche Seele. Ich neige nicht meine Faust sprechen zu lassen, aber was da abgelaufen ist macht wütend und ohmächtig und die Stricke können dann schon mal reisen. Sind sie aber nicht! Es geht um den Schabernack der schwachsinning war und äusserst gefährlich, du warst nicht mittendrin, die Gewalt ging von den Andern aus. Nötigung, ist für mich Gewalt!

 

Meine Reaktion ist nicht Teil des Problem, du scheinst es nicht verstanden zu haben, aber in solchen Situationen wird jeder irrational. Übrigens, hab ich heute erfahren, dass die Jungen an einem Podiumsgespräch eingebracht haben, mein Kumpel und ich hätte da Geld verdient bzw. wären Angestellte des Espace......Pustekuchen, keiner von uns hat nur einen Franken gesehen, wir haben nur die Arbeit gesehen, die zu machen ist. Also, man sucht kein Gespräch, hat völlig falschen Infos und riskiert die Gesundheit andere Menschen um Tiere zu schüzten....sorry, aber da könnte ich noch lange rumbolzen, sowas hat in meinem Kopf keinen Platz.

 

Ich gebe dir recht, eine vernüftige unabhängige eigene Presse wäre mir sehr recht und äusserst willkommen. Ich habe heut schon bemängelt, dass im Abschlussbericht kein Wort über die Vorfälle (Belästigung von Frauen, einer der Ausgetickt ist und den Grill.....) zu finden ist, ich hätte es reingenommen. Vielleicht noch dazu, dass die böse Polizei verhindert hat, dass Faschos mit Messern und Pfefferspray in ihrem Auto angehalten und weggewiesen wurden.

 

Nun was Michel anbelangt. Seit 25 Jahren ist er einer und der beständigste Garant, dass wir das Espace Noir haben. Der Mann hat viel geleistet und er kennt die Geschichte und die Leute der Region in und auswendig. Was hat er denn schon grosses gesagt, ausser erklärt warum und wofür die Veranstaltung steht. Jeder andere hätte das Gleiche erzählen können, aber Michel ist durch sein Engagement hier bekannt wir ein bunter Hund. Er hat das Verdienst das Espace erhalten zu haben, trotz Widrigkeiten viel Akzeptanz in der Region für unsere Anliegen erreicht. Zudem haben hier viele Junge Leute die Möglichkeit sich auszutoben, mit Konzerten, die sie selber organisieren, Theater etc. Ohne Espace würden wir hier oben vor Langeweile sterben. Und, Rampenlicht hin oder her, wer hätte jetzt noch eine zeitintensive Berichterstattung machen sollen, bist du dir eigentlich im Klaren wie zeitinteinsiv das Organiserien einer Veranstaltung dieser Grössenordnung ist? Und das es perfekt gelaufen ist und nichts zu verbessern wäre, war nie die Rede. Für mich ist ein Lernprozess und interessant dazu. Für's nächste Mal werde viele Fehler sicher nicht mehr zu finden sein.

Ich denke, ein einfaches Dankeschön wär an dieser Stelle auch nett! Oder ist Höflichkeit keine Anarchistische Tugend?

Vielen, vielen Dank und das ist ernst gemeint. Ich kenne durchaus die Mühen solche Veranstaltung vorbereitet, wenn aber nur im kleineren Rahmen. Dieser Erahrung reicht aus einzuschätzen, was ihr geleistet habt. Zum Thema Fleisch: Du darfst es schon essen, nur gibt es schon gute Gründe, dass wir hier in unsreren Breiten darauf verzichten und ich freue mich wenn auf unseren Events die Leute auch von den Alternativen überzeugt werden können. Ich ärger mich dann schon über Stände mit Fleischangebot, nehme sie aber zähneknirschend hin... Eine Toleranz, die das Zusammenleben erleichtert.....

 

Das mit der Polizei verstehe ich nicht, der Satz ist auch etwas schwer verständlich. Die Faschos scheinen mir etwas lebensmüde gewesen zu sein und welche Rolle hatte die Polizei genau?...

 

Wäre es nicht vom Vorteil, wenn Michel dann zur Berichterstattung über das Treffen beiträgt. Fände ich jedenfalls interessanter als egozentrische, nervtötende  Berichte von Spiegel-Redakteuren lesen zu müssen.

 

Aber die Berichterstattung müsste nicht von euch als VeranstalterINnnen geleistet werden und ich halte es auch nicht so günstig. Bei 3000 AnarchistInnen sind doch bestimmt einige darunter, die etwas verfassen könnten. Linksunten bietet doch auch hier genügend Möglichkeiten.......  Das verstehe ich dann unter "Be the Media"

Am Samstag wurde von der Polizeit ein verdächtiges Auto gestoppt, 4 Personen drin mit Pfefferspray und Messern. Die Personen haben ein sogn. Rayon Verbot erhalten und dürfen nicht mehr nach St-Imier. Übringens, die Präsenz der Polizeit war während der Veranstaltung fast gleich Null. Wir sind halt in einem kleinen Kaff. Die Behörden haben offenbar Vertrauen zu ihren Anarchisten....Gute Idee, fürs nächste Mal könnte man eine Gruppe Medien bilden, die sich um eine offene Infomationspolitik bemüht. Werde daran denken, zumal es mir ein echtes Bedürfnis ist. Ich hab diese Woche noch ein Treffen, mal gucken was ich noch erfahren werde. Ua. bin ich auch am übersetzen von Kritiken/Berichten, aber bisher hab ich nichts übles gelesen.

 

An dieser Stelle, dein Dank tut gut! Merci bien.

Ach ja, ich spreche übrigens nicht von der "bösen" Polizei, die Exekutive ist Herrschaftsinstrument des Staates, den ich als Anarchist ablehne. Das heißt dann aber auch, dass ich mich bei Faschoüberfällen nicht auf die Polizei verlassen kann. Sonst wäre die Forderung nachher, noch mehr Polizei, um besser geschützt zu sein. Nein, es ist eher so, so lange es die Polizei gibt und einen Überfall mitbekommt, wird sie entweder ihren Job machen oder aber auch, wie so oft wegsehen oder drangsalieren. Deshalb ist für mich die Diskussion um Aristride Pedrazza so wichtig. Wie steht er heute zur Polizei. Hat er die Seiten gewechselt, ist einer von uns und hat komplett mit seiner Vergangenheit gebrochen oder relativiert er die Rolle der Polizei?

"Deine Meinung zu Handy usw. teile ich, aber auch du selbst sitzt gerade an einem Computer."

ok, dann sitz dein gegenüber an einen computer, na und?

es gibt immerhin programme für einen saven online-umgang, tor online, pgp, etc.

Die Diskussion über Insurrektionalismus ist absolut lesenswert und notwendig, zeigt diese doch auf, dass es in der, gerade in Mitteleuropa, selbst unter "Linken" und Autonomen eher marginalisierten, herrschaftskritischen Szene arge Probleme "untereinander" bzw. "nebeneinander" gibt. Gerade Flanken zum Nihilismus und zur Fetischierung von Gewalt sollten in (nicht nur) insurrektionalistischen Kreisen reflektiert und vermieden werden..

 

Der Ursprungsbeitrag dagegen wirkt für mich wie ein stumpfes Trollen (Zu erkennen am Anti-D-Gehabe in der Zeile "Zu viele Palitücher" bzw. am Abschnitt mit dem "Fleisch"), welches mit "linker" Dogmatik bzw. entsprechenden Diskursen spielt und erinnert an die Polemikversuche vom Nobordercamp vor einigen Wochen. In meinen Augen sollte derartiger Trollerei, gerade auf Linksunten, wo es ja noch nicht so "schlimm" ist wie im "Open Posting" auf ".de.Indymedia", sollte da vielleicht auch eher mal "draufgesehen" werden.

Ich glaube, dass er sich genau diesem Blödsinn ironisch annimmt und mit einigen Debatten "abrechnet" und keine einfache Trollerei ist. Nur sollte er schon zwischen Blödsinn und ernsten Problemen trennen.

"Zu erkennen am Anti-D-Gehabe in der Zeile "Zu viele Palitücher" bzw. am Abschnitt mit dem "Fleisch" "

genau! weil mensch ein_e unkrautler_in ("antideutsche_r") sein muSZ um symbole wie das pali zu kritisieren und wenn mensch unkrautler_in ist, muss sie_er auch fleisch essen, genau. nichts über ein einfaches weltbild, dass strukturiert den tag! ;)

hallo "ich"

 

schön, dass du deine eigenen schlüsse selbst gezogen und selbst einstimmig verabschiedet hast.

 

auf dem anarchismustreffen in st imier, auf dem ich gewesen bin, gab es keine gemeinsame schlusserklärung.

 

meine persönlichen schlüsse ensprechen in keiner weise den deinen.

 

es wäre nett, wenn du denmächst deutlicher machst was deine meinung ist und was du "stellvertretend" für andere menschen sagst, damit so eine  einseitige darstellung nicht unbedingt an exponierter stelle zu finden ist und vielleicht irrtümlich für die meinung mehrerer gehalten wird.

 

und da ist noch etwas, was ich mich frage:

 

wie stellst du selbst dir das zusammenleben in der anarchie vor?

Solch ein ironischer Text hätte gut in eine Broschüre als Randbemerkung gepasst (die hoffentlich einmal erscheint), hier auf Linksunten bräuchten wir Substanzielles....

Kommt da noch was von BesucherInnen des Treffens? Oder wurde ich durch die herrschenden Medien bereits umfassend informiert?

Was mich wundert und mir unverständlich ist, ist weßhalb mensch bei einem runden Tisch mit offenem Mic zum Mittel des Tortenschmeissens greift. Versteht mich bitte nicht falsch, Torten haben ihren Platz. Aber doch bitte dort wo eine Kommunikation auf Augenhöhe nicht möglich ist. Beim runden Tisch im Grand Salle de Spectacle (und ein Spektakel ist dann ja auch gewesen) konnte jede_r, der_dem danach war ihre_seine Meinung einbringen. Warum dann nicht Aristide auf seine Vergangenheit ansprechen? Warum nicht seine (angebliche?) Distanzierung von Gewalt diskutieren?


Es scheint, mir jedenfalls, dass der Tortenschmeißer zu einer Diskussion nicht in der Lage war. Die Angaben, die auf dem Flugi gemacht wurden, sind bisher, soweit ich sehen kann, nicht belegt wurden. Manche von ihnen wurden widerlegt, wie zum Beispiel, dass Aristide Polizeichef gewesen sei.

Pedrazza war kein Bullenchef. Bullenchef des Kantons Waadt war ein Stalinist und Mitglied der DKP-Bruderpartei PdA, Josef Zysadis. Der ist ein alter Jugendfreund von Pedrazza. Pedrazza hat ihn in dieser Funktion beraten. Ob offiziell oder nur informell, weiss ich nicht. Das ist in der schweizer Szene aber schon seit Jahren bekannt. Das die OSL nicht darüber redet ist auch klar. Stolz sind sie darauf ja nicht grad.

Josef Zisyadis wurde in Istanbul als Sohn von griechischen Eltern geboren. Schon bald zog seine Familie nach Athen. 1963 kam er in die Schweiz, nach Lausanne, wo er das Gymnasium absolvierte und anschliessend Theologie studierte. Im Anschluss ans Studium, das er 1979 mit dem Lizentiat abschloss, verbrachte er vier Jahre als Pastor in Belleville bei Paris.

Von 1983 bis 1994 arbeitete er als Kantonalsekretär des Parti Ouvrier Populaire des Kantons Waadt, von 1994 bis 1996 als Sekretär der Mutterpartei PdA Schweiz. Seit 1998 ist er politischer Sekretär beim POP Waadt.

1996 bis 1998 war er Staatsrat des Kantons Waadt und leitete das Justiz-, Polizei- und Militärdepartement.

Seit den Wahlen 1999 sass er für die Partei der Arbeit im Nationalrat, dem er schon von 1991 bis 1996 angehörte. Bei den Wahlen vom 21. Oktober 2007 wurde Josef Zisyadis abgewählt, da aber die gewählte Parteigenossin Marianne Huguenin auf ihren Sitz verzichtete, rückte Zisyadis nach. Vier Jahre später, bei den Schweizer Parlamentswahlen 2011, trat er dann nicht mehr an und schied aus dem Nationalrat aus.

Um gegen das neue Steuergesetz des Kantons Obwalden zu klagen, hat er am 27. Februar 2006 in Sachseln Wohnsitz genommen. Da dann doch drei Obwaldner gefunden wurden, die die Klage führten, zog er am 1. Mai 2006 wieder in den Kanton Waadt zurück.

Zisyadis war an der Gründung der Alternativen Linken beteiligt und wurde ab 2010 als deren Nationalrat geführt.

die pda waad war wohl vielleicht mal vor tausen jahren stalinistisch, seit ich lebe, und das sind doch immerin 51 jahre, ist das eine offen marxistisch orientierte partei. du solltes dich mal informieren. zb. werden städte in der region von den kommunisten regiert, und das seit langen jahren. was denkst du, dass heute die welschschweizer ein stalinisten wählen. also echt....mich kackt das an. ich bin hier weg....

Wie bekloppt, weltfremd. arrogant und überheblich muss mensch eigentlich sein, eine solche Diskussion im Zusammenhang mit diesem Treffen zu führen. Wie wenig realistisch muss unsere Selbsteinschätzung sein. Wir, der kleinste Pups im Universum, haben nichts besseres zu tun als in historischer Regelmäßigkeit uns selbst zu zerfleischen und unsere unwichtigen kleinbürgerlichen Scheißereien so in den Mittelpunkt zu stellen, wenn es darum geht ein derartiges Treffen zu bewerten. Wie wenig Verantwortung zu unserer Sache zeigen wir wenn wir es nicht schaffen die motivierenden und positiven Aspekte eines solchen Treffens in den Vordergrund zu stellen. Wir befinden uns nicht im Vakuum. Wir können nicht ohne jede Strategie und ohne jedes Empfinden zu Außenwirkungen durch unsere selbstkonstruierte Welt trampeln. Wir haben jedes Jahr 365 Tage Zeit, 24 h täglich, unsere unwichtigen Auseinandersetzungen zu zelebrieren und unsere Probleme zu regeln. Warum muss da ein solches Treffen herhalten. Wir verzichten auf eine gemeinsame Abschlusserklärung und damit auf eine starkes Signal mit Außenwirkung und führen jetzt solche Diskussionen. Ohne genau zu wissen wer oder was genau zu der Kritik geführt hat ist es ganau deren Sieg. Ich fand alles super, ätsch. Es muss eine großartige Leistung sein ein solches Treffen zu organisieren. Es ist toll, dass so viele Leute da waren. Für viele war es sicher nicht einfach anzureisen. Ich habe tolle Leute getroffen und tolle Gespräche geführt. Ich empfand das Treffen als sehr motivierend. Und all das was da nicht gut gelaufen ist machen wir das nächste Mal besser. Für den Anarchismus

Ich schliesse mich dem an. Danke!!!!!!

Die Linke ist und bleibt die grösste Gefahr für sich selber!