Zufrieden mit der FSB? Von Schönmalerei und statistischer Propaganda

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Im laufenden Jahr wurde im Auftrag der Freiburger Stadtbau (FSB) eine „repräsentative Umfrage“ zur Wohnsituation von etwa 1.000 Mietern und Mieterinnen durchgeführt. Diese „Studie“ kommt zu dem Ergebnis, dass fast sämtliche, also gut 85% der Befragten, mit der Stadtbauwohnung völlig zufrieden sind. Es handelt sich um einen propagandistischen Versuch, ein sozialpolitisches Essay sozusagen, der den Weg Ebnen soll, für gefühlte, breite Akzeptanz der jetzigen Wohnraumpolitik, und den hellen Schein einer Beteiligung der Mietabhängigen.

 

Die Stadtbau-Umfrage vermied es explizit über Mieten zu reden und verkauft nun das Resultat, dass nicht einmal jede fünfte Person irgendwie Unzufriedenheit geäußert hat, als klare Aussage: Alle sind happy. Nur etwa 4% hätten die Höhe der Miete bemängelt, aber direkt zu fragen „wäre Schwachsinn gewesen“, erläutert Stadtbauchef Klausmann. „Da hätte ja jeder gesagt: ist mir zu teuer“. Immerhin monierten zahlreiche Mietende den Zustand der Wohnungen.

 

Aber was nützt so eine Aktion? Soll das der vielgepriesene Dialog sein und wer wenn nicht die Stadtbau profitiert von Schlagzeilen wie „Wenn sich Mieter nicht über die Miete beklagen“(Sonntag 22.07.12.)“?

 

Die Umfrage war in sich eine pseudo-wissenschaftliche Frechheit. Dass es bei nicht einmal 15% befragter Haushalte mit breiter Enthaltung eine ernstzunehmende Aussagekraft geben soll, ist an sich fraglich. Zwei drittel der Befragten haben nur mangelhaft auf die Fragen geantwortet. Tatsächlich hat die Stadtbau etwa 5% der Mieterinnen und Mieter ihrer 8.000 Wohungen erreicht; so viele wie laut ihrer „repräsentativen“ Studie „tatsächlich unglücklich sind“.

 

Statistiken dienen der Propaganda der herrschenden und sind nur ein manipulatives Machtinstrument zur Steuerung der abhängigen Arbeitenden und Erwerbslosen. Selbst angenommen es wäre nur so ein „geringer Anteil“ der Mietenden unzufrieden - wäre es in Ordnung, diese einfach zu ignorieren?

 

Minderheiten sind in einem Geschäft der Mehrheiten, Anteilsklüngeleien und Salomon-Mafia kein ernstzunehmendes Problem, solange sich die Mehrheiten in geschönten Statistiken und cleverer Medienwäsche wiederfinden. Grundsätzlich handelt es sich bei der Aktion um das eindeutige Bestreben, eine breite Zustimmung für Freiburgs Wohnraumpolitik zu simulieren. Hierbei geht es auch darum, von den sich häufenden Protesten und organisiertem Widerstand gegen unsoziale Wohnraumpolitik in der Region und darüber hinaus abzulenken.

 

Auch kann gefragt werden, ob Menschen vielleicht durch solche Umfragen eher eingeschüchtert werden, da Sie sich dem Vermieter gegenüber als zufrieden darstellen wollen, um keinen Ärger zu bekommen. Was würdest Du antworten, wenn die für deine Wohnung zuständige Wohnungsgesellschaft - die auch für Zwangsräumungen, Mobbing und Verdrängung sozial Schwächerer bekannt ist - an deine Tür klopft, um zu fragen: „Hey, sind Sie eigentlich zufrieden mit uns?“?

 

Freiburg bleibt eine Spielwiese der Immobilien-Zockerinnen und Zocker. Die Freiburger Stadtbau und ihr arroganter Häuptling Klausmann sind Strategen der Augenwischerei und fügen sich damit bestens in den grün-kapitalistischen Mainstream ein, der durch Salomons Öko-Atzen-Bande und die Hodeige-Medien vorgegeben wird. Doch die FSB wird trotz dieses weiteren Versuchs sich sozial und zukunftsbewußt zu profilieren im Fokus der Kritik bleiben.

 

Es ist wichtig die Stimmungsmache der städtischen Unternehmen und Medien im Blick zu behalten.Wenn eine solidarische Stadt unser Ziel sein sollte, dann muss es um ALLE gehen, die hier leben. Und es muss Schluss sein, mit der Badischen Lügenschleuder und den feigen Clans der bürgerlichen Parteien. Die Stadt muss übernommen und verändert werden, Stück für Stück. Die Häuser, die Medien, die Kohle, Alles. Fangt endlich an dem Trug zu trotzen!

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