Feuer in Munitionsfabrik gibt Rätsel auf

    Ein Feuer bei Rheinmetall (ehemals Nico) in Trittau führte am Sonntagmorgen zu einem Großeinsatz der Feuerwehren. Foto: Jens Burmester
Erstveröffentlicht: 
08.11.2011

Trittau – Das war knapp. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn der 56-jährige Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Steinburg bei einem Rundgang die Flammen in den Rheinmetall-Fabrikräumen nicht bemerkt hätte. Doch bei aller Genugtuung darüber, dass es auf dem Werksgelände nicht zu einer Katastrophe gekommen ist, gibt das Feuer Rätsel auf, die die Polizei noch nicht lösen konnte: Warum brannte es an zwei weit voneinander entfernten Stellen gleichzeitig?

 

Es war Sonntagmorgen gegen 5.30 Uhr, als der Wachmann im dichten Nebel Feuerschein in einer Pulvermischanlage der Firma Rheinmetall Waffe Munition GmbH bemerkte. Dann, so erklärte der Mann den LN, lief alles routinemäßig ab. Er setzte den Notruf zur Feuerwehr ab und informierte die Werksleitung.

 

Ein Mitarbeiter der Firma traf fast gleichzeitig mit den ersten Kräften der Freiwilligen Feuerwehr Trittau ein. Was dann ablief, war ein Feuerwehreinsatz höchster Präzision und unter Beachtung aller für diesen Fall vorgesehenen Sicherheitsvorschriften.

 

Zunächst ging Trittaus Gemeindewehrführer Clemens Tismer mit zwei Mitarbeitern auf das Gelände, um sich ein Bild vom Ausmaß des Feuers und der Örtlichkeit zu machen. „Wir haben einen Plan vom Gelände, in dem ersichtlich ist, in welchen Objekten explosive Stoffe lagern oder wo diese verarbeitet werden. Und wir haben mit der Geschäftsleitung seit Jahren eine Vereinbarung, dass wir im Ernstfall nicht ohne Rücksprache mit der Firma vorgehen“, erklärt Tismer.

 

Der Einsatzleiter fuhr langsam mit einem Mitarbeiter vor und erkundete vorsichtig aus der sicheren Entfernung die Brandstelle. „Wir mussten mit explosiven Stoffen rechnen und so führte ich ein Fahrzeug nach dem anderen langsam in Richtung Brandstelle vor und lies zusätzlich die Feuerwehr Lütjensee nachalarmieren.“

 

Erst jetzt schickte der Einsatzleiter die ersten Trupps unter Atemschutz vor. Die bewegten sich äußerst vorsichtig im Kriechgang vorwärts und fanden zwei Feuerstellen in etwa zehn Meter Abstand zueinander vor. Bei einer Feuerstelle schlugen Flammen aus dem Dach, bei der anderen seien die Flammen an der Gebäudefront gewesen.

 

Die Lütjenseer Feuerwehrleute hatten inzwischen einen Wasserriegel aufgebaut, um andere Gebäude mit explosiven Stoffen vor den Flammen zu schützen. Da nach Auskunft des Abteilungsleiters keine Explosionsgefahr bestand, konnten nun die Löscharbeiten beginnen. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge lagerten zum Zeitpunkt des Brandausbruchs nur Verpackungsmaterialien in den betroffenen Parzellen. Ob das Landeskriminalamt in Kiel die Ermittlungen an sich ziehen wird, ist noch offen. Die Brandstelle bleibt beschlagnahmt. Der Schaden beträgt nach Angaben der Werksleitung eine halbe Million Euro.

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Folgendes Bekennerschreiben wurde auf directactionde.ucrony.net veröffentlicht:

 

Brandsätze für Rheinmetall - War starts here!

 

"Remember, remember the fifth of November

Gunpowder, treason and plot

I know of no reason why gunpowder treason

Should ever be forgot."

 

In der Nacht des 5. November 2011 traf es nicht das Londoner Parlament sondern eine Niederlassung von Rheinmetall Waffe Munition. Mehrere Brandsätze entfachten Feuer auf dem Gelände der Produktionsstätte in Trittau bei Hamburg.

Rheinmetall ist als einer der größten europäischen Rüstungskonzerne seit mehr als einem Jahrhundert ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Ausbeutung und Mord für hübsche Bilanzen sorgen. Im Kapitalismus keine Besonderheit, weil nicht menschliche Bedürfnisse (oder gar humanistsich 'demokratische' Werte) im Mittelpunkt stehen, sondern ein möglichst hoher Profit, die Konkurrenzfähigkeit des nationalen Standortes und die mit staatlicher Gewalt durchgesetzte Aufrechterhaltung der marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

 

Für Rheinmetall zeigen sich nach den Aufständen Anfang des Jahres nun auch in Algerien neue Geschäftsmöglichkeiten. So ist geplant, gemeinsam mit MAN eine Panzerfabrik zu bauen, um Fuchspanzer und andere Militärfahrzeuge zu montieren. Die einzelnen Komponenten kommen weiterhin aus Deutschland, hergestellt in Orten wie Trittau. Der Krieg beginntt eben hier und kann auch hier sabotiert werden. Dazu sind wir bereit, in Solidarität mit jenen Aufständischen weltweit, die für ein selbstbestimmtes Leben und eine freie Gesellschaft kämpfen.

 

Für den Bruch mit der mörderischen Normalität durch Sabotage und Angriff.

 

Für den Aufstand.

 

Autonome Gruppen