Aktionschoreographie 2.0 gegen den NATO-Gipfel

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Nach ersten Auswertungen der Aktionskonferenz Mitte-Februar steht eine beeindruckende Protestchoreographie im Raum. Nicht nur der lang angekündigte Gegengipfel, auf dem wohl in erster Linie das Verhalten linker Parteien, Gewerkschaften und NGO'S gegenüber den Fragestellungen von Kapitalismus und Krieg diskutiert werden, wird auch effektive Praxis die Proteste gegen den 60. Geburtstag der NATO am Rhein kennzeichnen. Diverse Gruppen kündigen radikalen Widerstand an: Der Gipfel soll lahmgelegt werden! Neben zahlreichen Demos im Vorfeld sollen bei Aktionen diverse Aspekte der sogenannten Sicherheitspolitik und die Krise des Kapitalismus, sowohl als auch Grenz- und Asylpolitik im Vordergrund stehen. Durch die Begrenzung auf ein Widerstandscamp in Strasbourg und der angekündigten Schließung von Grenzen drängt sich das Thema Bewegungsfreiheit umso stärker auf, beteiligt sich die NATO doch aktiv an einer autoritären und rassistischen Migrationspolitik der kapitalistischen Staaten. Vous-rappelez-vous du no-border?

 

In Strasbourg selbst wird es für uns erst am 1. April losgehen, da soll das Camp mit einem Festival eröffnet werden. Natürlich sind jede Menge helfende Hände und Köpfe willkommen auch im Vorfeld mit zu wirken... An den folgenden Terminen sollte sich soweit nichts mehr ändern, es könnten noch einige hinzukommen.

 

Eine Art warm-up wird die jährliche Bombspotting Aktion am 21. März beim NATO-Hauptquartier in Brüssel darstellen. FriedensaktivistInnen haben eine Schließung des Hauptquartiers nahe der EU-Metropole angekündigt.

 

In Freiburg wird es ab dem 25. März ein Convergence-Center und ein Medienzentrum geben.

Am Wochenende vor dem geplanten Gipfel in und um Strasbourg und Baden-Baden wird auch mit Blick auf den kommenden G20-Gipfel in London gegen den Kapitalismus demonstriert: In Berlin (12 Uhr, rotes Rathaus) und Frankfurt (12 Uhr, Hauptbahnhof und Bockenheimer Warte) rufen linke Gruppen und Netzwerke für den 28. März zu Demos unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise!" auf.

 

Am 30. März, zu Beginn der Gipfelwoche wollen linke Organisationen und Gruppen aus Freiburg gegen die NATO und Innere&Äußere Sicherheit unter dem Motto "Make Militarism History!" protestieren. Nach einer angemeldeten Kundgebung des Anti-NATO-Plenums im Stadtgebiet beginnt um 18 Uhr eine nicht angemeldete Demo am Bertoldsbrunnen.

 

AktivistInnen in Großbritannien haben den diesjährigen 1. April zum financial fools day deklariert und werden ab 12 Uhr auf den Trppen der Bank of England in London eine knallbunte Reclaim-The-Streets gegen den G20-Gipfel durchziehen. Zeitgleich ist Camperöffnung mit Festival in Strasbourg und ein erster Aktionstag zur "Europäischen Sicherheitsarchitektur" geplant. Am 2. April findet in London das G-20 Gipfeltreffen satt, Demonstrationen und Blockaden werden erwartet. In Elsaß und Baden steht der Tag unter dem Motto "Krieg und Krise".

 

Und dann geht's auch schon los: Am 3. April beginnen die Blockaden gegen das NATO-Treffen in Baden-Baden. Ab 11 Uhr wird nahe des Bahnhofes im Orsteil Oos eine Demo des Anti-NATO-Bündnisses beginnen. An diesem Tag beginnt auch der Gegenkongress, vermutlich an der Uni in Strasbourg.

 

Am 4. April beginnen um 6 Uhr Blockaden und andere Aktionen zivilen Ungehorsams rund um den Nato-Tagungsort in Strasbourg. Der Gipfel, der in der Mittagszeit im Musik- und Kongreßpalast beginnen soll, beinhaltet ein Gruppenfoto der Staats- und Verteidigungschefs in Kehl in den Morgenstunden. Um 13 Uhr beginnt in Strasbourg, vermutlich am Place de la Bourse die internationale Großdemo. Zudem sind am selben Tag die Ankunft der Friedenslok aus NRW und Ostermarsch in Kehl nach Strasbourg geplant. In Istanbul gibt es ebenfalls eine Anti-NATO Demonstration.

 

Abschließend werden die Gipfel-GegnerInnen am 5. April eine Anti-Knast-Demo zum Gefängnis in Strasbourg machen.

 

Sabotiert den NATO-Gipfel; den KapitalistInnen den Schlaf rauben!

 

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Zum 1. April rufen mehrere Klimazusammenhänge zum zweiten Mal zum internationalen 'Fossil Fools Day'. Gerade in London soll der Fossil Fools Day im Zeichen des Protests gegen G20 stehen,.

Das britische Klimacamp im Sommer 2009 will ebenfalls das Wirtschaftssystem ins Visier nehmen.