[HH] Der Weg durch die Instanzen und warum sie nur verlieren können

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Gestern musste die Polizei Hamburg eine erneute Niederlage vor Gericht einstecken. Die von ihr ausgerufene Demoverbotszone ist – im Bezug auf das Protestcamp im Stadtpark – nicht rechtens. Über die weiteren Klagen gegen die blauen Zone (vom Gängeviertel und der Großdemo am Samstag) wird noch im Laufe dieser Woche entschieden. Wir sind optimistisch, dass hier ähnliche Entscheidungen fallen werden.

Trotz dieser mehr als verdienten Ohrfeige für die Polizei Hamburg bleibt die Polizei und allen voran Innensenator Andy Grote dabei, dass es keine Camps in Hamburg geben darf. Schon seit Monaten versuchen sie den Protest auf jede auch nur erdenkliche Weise zu verhindern, erst Hinhaltetaktik, dann Grünflächenverordnung, jetzt blaue Zone Mal schau‘n, was sie sich als nächstes ausdenken.

 

Denn es geht um die Einschränkung linker Politik – um jeden Preis. Es sind noch knapp 2 Wochen bis zum Gipfel. Inzwischen haben Politik und Polizei längst gemerkt, dass sie es nicht schaffen werden, den Gipfel als klaren Erfolg für sich feiern zu können. G20 als Prestigeprojekt für Hamburg? Nicht mit uns. Da sie ihre Fehlkalkulation natürlich nicht eingestehen können, versuchen sie es jetzt mit Abschreckung, Drohungen und Verboten. Ihre Panikmache, sie könnten Versammlungen nicht ausreichend schützen und müssten sie deshalb verbieten (so die Allgemeinverfügung) ist natürlich leicht als Farce zu erkennen. In sich schon unlogisch aber Einsatzleiter H. Dudde lässt es sich natürlich auch nicht nehmen, fast täglich zu verkünden, er habe die Lage voll im Griff und es sei nicht mal mit Verkehrschaos zu rechnen – das hat auch das Gericht erkannt und kritisiert.

Wir sagen: Wenn ihr den Gipfel, die Delegationen oder die Demonstrant*innen tatsächlich nicht schützen könnt: Sagt die Veranstaltung ab. Aber, wenn ihr sie schon durchführen wollt, haltet euch wenigstens an eure eigenen Spielregeln!

 

Wir rechnen damit, dass uns weiter Steine in den Weg geworfen werden.Wir werden dies nicht hinnehmen. Wir planen weiter und werden ab Montag mit euch allen zusammen ab 9:00 im Stadtpark aufbauen!

 

Die Verfahren

 

Bisher haben wir alle Verfahren gewonnen, da die Gegenseite aber Beschwerde eingelegt hat, laufen die beiden Verfahren weiter. Der aktuelle Stand sieht im Moment so aus:

 

Verfahren 1 – Das Camp als Versammlung:

Die Versammlungsbehörde hat unser Camp nicht als politische Versammlung eingestuft und deshalb das Bezirksamt für zuständig erklärt. Das Bezirksamt hat uns die Nutzung des Stadtparks für ein Protestcamp mit Verweis auf die Grünflächenverordnung verboten. Dies kann sie bei einer politischen Versammlung nicht tun, da das Versammlungsrecht, welches die freie Wahl des Ortes garantiert, die Grünflächenverordnung überwiegt.

Diesen Prozess haben wir am 08.06 vor dem Verwaltungsgericht Hamburg gewonnen. Das Gericht hat uns als politische Versammlung eingestuft und die Versammlungsbehörde für zuständig befunden.

Gegen diese Entscheidung wurde Beschwerde vorm Oberverwaltungsgericht eingelegt. Ein Urteil erwarten wir noch diese Woche. Wir rechnen auch hier mit einem Sieg, der dann endgültig wäre. Im Falle einer Niederlage bleibt uns noch der Gang vors Bundesverfassungsgericht.

 

Verfahren 2 – Die Blaue Zone:

Einen Tag nach dem Urteil im ersten Verfahren veröffentlichte die Polizei ihre Pläne für die sogenannte „blaue Zone“. Diese ist eine 38qkm große Zone in der vom 07.07 06:00 bis 08.07 17:00 keine Versammlungen durchgeführt werden dürfen. Nach dem Urteil des VG vom Vortag sind wir eine politische Versammlung und somit von der blauen Zone betroffen.

Auch hiergegen haben wir vorm VG geklagt und diesen Prozess gestern gewonnen. Das Gericht hat erkannt, dass so eine große Demoverbotszone nur mit einem sog. polizeilichen Notstand zu begründen wäre. Dies konnte oder wollte die Polizei bisher jedoch nicht. Die Versammlungsbehörde hat erneut angekündigt in die nächsthöhere Instanz zu gehen. Hier gilt genau wie bei Verfahren 1: Wenn wir gewinnen sind wir endgültig durch, falls wir verlieren, ziehen wir vors BVG.

 

Und jetzt?

 

Auch, wenn wir vor Gericht gewinnen, werden sie sich einen neuen Grund suchen, um uns Steine in den Weg zu legen. Doch gemeinsam und entschlossen werden wir auch diese zu überwinden wissen. Die Unsicherheit ist scheiße – für uns alle. Egal, ob mensch schon fleißig am vorbereiten ist oder die Fahrt nach Hamburg plant, wir alle wissen nicht, was kommt. Doch genau das ist ihr Plan.

Denn – und es ist wichtig, sich das immer wieder bewusst zu machen – egal, was sie tun, sie tun es um den Protest gegen ihr kapitalistischen Scheißsystem zu verhindern. Sie wollen die Menschen davon abhalten, nach Hamburg zu kommen und ihren Protest auf die Straßen, Plätze und Wiesen zu tragen. Sie wollen uns den Mund verbieten. Wollen wir das hinnehmen? Wollen wir uns abschrecken lassen?

Nein!

 

Wir als Vorbereitungsgruppe werden ihnen diesen Gefallen nicht tun. Wir werden durch alle Instanzen gehen und mit euch zusammen noch darüber hinaus.

 

Wir sehen uns Sonntag auf dem Plenum oder Montag im Stadtpark.

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Es gibt wohl zwei Parks in Hamburg, einmal den Stadtpark und einmal den Volkspark.

Wird es in beiden Parks Camps geben oder nur in einem von beiden?

 

Gerne mit Link antworten :)

 

Man sieht sich in HH!

Der obige Text bezieht sich auf das Camp im Stadtpark.

Mehr Infos dazu findest hier: www.g20camp.noblogs.org

 

Das Volkspark Camp hat versucht eine Sondernutzung zu bekommen, diese wurde ihnen jedoch verwehrt und sie klagen dagegen. Haben jedoch zusätzlich noch eine politische Versammlung angemeldet. Der Volkspark liegt außerhalb der blauen Zone.

Mehr Infos dazu gibts auf www.g20-camp.de

Das Camp ist Stadtpark ist von undogmatischen antikapitalistischen und autonomen Gruppen.

Der Stadtpark versteht sich als antikapitalistisch und explizit politische Versammlung. Stadtpark hat zudem ein Awareness-Team und Vereinbarung das Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und Homophobie nicht erwünscht sind. Der Stadtpark hat bisher zwei Auseinandersetzungen vor Gericht gewonnen und der Aufbau findet am 26.6. statt.

https://g20camp.noblogs.org/

 

Das Camp im Volkspark ist von Attac, IL und antiimperialistischen Gruppen wie G20-Entern.

Es ist als zweites Camp gegründet worden aufgrund von vorbehalten gegenüber der inhaltlichen Ausrichtung und Vereinbarungen des Camps im Stadtpark.

Das Camp im Volkspark ist nicht explizit antikapitalistisch, sondern allgemein gegen G20. Der Volkspark wurde jetzt erst als Versammlung angemeldet, da er vorher auf eine Erlaubnis des Bezirkes und Unterstützung der Stadt für ein Camp als "Kulturveranstaltung" gehofft wurde. Der Aufbau ist zu einem späteren Zeitpunkt geplant.

www.g20-camp.de

Um nochmal eines klar zu stellen: egal wieviel Prozesse die Schweine noch durchführen und egal wer gewinnt (und wir sind uns ziemlich sicher das wir die Prozesse gewinnen werden, das Versammlungsrecht ist ein Grundrecht das hoch über allen anderen Rechten steht) kommt nach Hamburg! Jeder von euch wird einen Schlafplatz finden! Ob das in der Badewanne sein wird, in der Flora oder direkt bei uns im Bett! Wir werden euch alle unterbringen, inklusive Frühstück mit Krabbensalat und Abends ein feistes Astra! Wir haben schon jetzt eine ellenlange Liste an Schlafplätzen für den Notfall!

 

Kommt nach Hamburg und helft uns die Verhältnisse zum tanzen zu bringen! Der G20 in Hamburg wird das Woodstock der Autonomen! Wer nicht dabei war wird es sein ganzes Leben bereuen!

 

G20 angreifen!

Altmark- Wendland- Konvoi nach Hamburg

Auf auf zum Camp in Hamburg gegen den G20!

Los gehts am Montag, den 26.06. um 10.00 Uhr ab Gasthof Meuchefitz (Wendland). Wir wollen mit möglichst vielen Menschen und Fahrzeugen im Konvoi zum Campaufbau fahren. Wie angekündigt startet der Aufbau um 9.00 Uhr im Hamburger Stadtpark.

Schließt Euch dem Treck an! Unterstützt das Camp! Auf nach Hamburg! Shutdown G20!

Achtet auf aktuelle Ankündigungen unter https://g20camp.noblogs.org/

Plenum am sonntag wann genau und wo?

Spread this english version to all your friends all over the world:

 

Things are moving fast in hamburg, the g20 summit is coming closer and the police & other officials are trying everything to prevent the protest from happening. Over the last couple of weeks we have spent the most time preparing, building and fighting (legal) battles with the authorities

 

This text should give you a brief summary of the latter and how the authorities are trying to limit protest - at any cost.

 

First things first: So far we have won both of the cases and we‘re very optimistic that we‘re going to win the objection too.

 

The cases

 

Case 1 – the camp as a political assembly

 

The city of Hamburg is trying to deny us the nature as a political assembly. By German law a political assembly generally has the freedom of assembly when- and wherever wished. Which means the police doesn‘t need to approve the camp but needs to give valid reason to prohibit it.

By denying the nature of the camp as a political assembly we would be bound to the same rules as an open air concert which needs to be confirmed.

The first court ruled that our camp in fact is a political assembly and the administrative authority has to treat us according to their own rules.

As expected the administrative authority objected. If we win the objection, we have won the case. If we don‘t then we can and will go to the supreme court and beyond.

We expect the verdict by the end of this week.

 

Case 2 – the blue zone

 

Just one day after the court declared us as a political assembly the police published a so called „Allgemeinverfügung“ ( general ruling) which ruled that in a 38 km² area all political assemblies will be prohibited from Friday July 7th 7am until Saturday July 8th. Our camp is part of this so called ‘blue zone‘. So we went to court against this blue zone – and yesterday we won again.

Although the verdict was a resounding slap for the administrative authority they objected again.

It‘s the same as above: If we win we‘re done and if not we‘ll have to go to supreme court and beyond.

 

The why

 

If we win both cases – which we all expect - they will be looking for new obstacles that can be pushed in our way.

 

The reason for this is – and it‘s important to bring this to mind again and again – they want to prevent criticism of their capitalist bullshit. They want to stop all of us from coming to Hamburg.

Are we going to let this happen? Are we going to let them intimidate us?

No!

We as the preparation group will go through the courts and together with you we‘ll go beyond.

 

We will see you on our last preparation meeting on Sunday or at the setup from Monday on!

"Das Oberverwaltungsgericht hat entschieden, dass das Protestcamp keine grundrechtlich geschützte Versammlung ist."

http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Oberverwaltungsgericht-verbiete-G2...

 

Damit werden die Proteste in Hamburg zum Abschluss freigegeben und eine dramatische Eskalation gestartet. Ein deutliches Zeichen das die Stadt und Behörden vorhaben den Protest zusammen zu knüppeln. Lasst euch trotzdem nicht einschüchtern. Kommt nach Hamburg und organisiert den Protest.

Diese ganzen Polizist_innen und Staatsgäste wie Erdogan, Trump und co. werden in sämtlichen hamburger Hotels untergebracht (vielleicht auch noch durch unsere Steuergelder) und wenn eine_r protestieren will, soll er_sie doch zusehen wo er_sie bleibt. Das ist also Demokratie?

Und wenn die Allgemeinverfügung der Polizei fällt, dann fällt auch die Entscheidung des OVG.

das OVG hatte zu entscheiden ob das Camp eine "Versammlung" im rechtlichen Sinn ist.

Das wurde erstinstanzlich festgestellt nun zurückgenommen.

Gegen die Allgemeinverfügung wurde auch erfolgreich geklagt als es noch als Versammlung angesehen wurde und somit unter die Allgemeinverfügung gefallen wäre (Stadtpark ist in der grün-blauen Zone).

Ohne Status als Versammlung verboten, als Versammlung wohl auch Fr/Sa..hoffen wir, dass das Bundesverfassungsgericht das bald im Sinne des Camps entscheidet!

Hier herrscht ja schon der Wahnsinn, mehrere Hundertschaften lungern im Viertel und im Speziellen bei ner "voll gefährlichen" Wasserschlacht (dort auch mit Pferden, WaWes u Räumpanzer), voll ätzend!

Als nächstes geht es vors Bundesverfassungsgericht.

Acht auf Ankündigungen der Organisator*innen zum Aufbau des antikapitalistischen Camps!