Nbg: Das NSU-Netzwerk Staat und Nazis Hand in Hand - Fakten und Hintergründe

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Broschüre zur Ausstellung "Das NSU-Netzwerk Staat und Nazis Hand in Hand - Fakten und Hintergründe" jetzt Online. Nachdem die Ausstellung schon im Stadtteilladen Schwarze Katze, auf dem Fight Back Festival und dem Unspoken Words Festival gezeigt wurde, gibt es sie nun zum Download: Ausstellung Das NSU-Netzwerk

 

In Nürnberg begann am 9. September 2000 die Mordserie des NSU-Netzwerkes und 2 weitere Morde wurden hier verübt. Bereits am 23. Juni 1999 explodierte in der Gaststätte „Sunshine“ in Nürnberg ein Sprengsatz, der ebenfalls dem NSU-Netzwerk zugeordnet wird und bei dem ein 18-Jähriger an Gesicht und Oberkörper verletzt wurde. Auch wir, das Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg, haben diese Taten damals nicht mit Neonazis in Verbindung gebracht. Das ist für uns Ansporn und Verpflichtung zugleich, niemals zu vergessen und heute mehr denn je, aktiv gegen RassistInnen, FaschistInnen und Menschenverachtung einzustehen. Aus dieser Verpflichtung heraus entstand eine Ausstellung mit insgesamt 8 Tafeln, auf denen wir das NSU-Netzwerk und seine Hintergründe darstellen.

 

PDF: Ausstellung Das NSU-Netzwerk


Falls ihr die Ausstellung ausleihen möchtet oder ihr Anmerkungen habt wendet euch an uns unter der E-Mail-Adresse: 

aabnbg (äät) web.de

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Seite 10: "Weitere Ermittlungen verhinderte dann das hessische Innenministerium. Daher dürfen die von Temme geführten Nazi-V-Leute – bis heute – nicht vernommen werden"

Stimmt nicht. Gärtner wurde sowohl im Prozess in München befragt (mit vom VS bezahlten Anwalt) als auch vom hessischen Untersuchungsausschuss (ohne Anwalt). Gebracht hat leider beides nix.

Zumindest was BaWü angeht, ist der Text leider sehr schlecht. Hier nur einige Beispiele:

 

Beispiel S. 14

2009 verbrennt Arthur Christ, ein in Baden-Württemberg aktiver Neonazi, in seinem Auto

Arthur Christ hatte nichts mit der Neonaziszene zu tun.

 

Beispiel S. 14

 

Der Vorgesetzte Kiesewetters, der ihren Dienstplan für den Tag ändert, ist Mitglied des Ku-Klux-Klan

Der Zugführer von Kiesewetter 2000 bis 2001 Mitglied im EWK KKK, der Mord in Heilbronn war 2007. Außerdem wurde bisher nirgendwo bekannt, dass der Zugführer den Dienstplan geändert haben soll.

 

Beispiel S. 15

 

Sowohl Florian Heilig als auch V-Frau "Krokus" berichteten vor Bekanntwerden des NSU von einer lokalen Nazigruppe namens "Neoschutzstaffel" (NSS).

Heilig hat von der NSS (glaubt man dem UA und diversen investigativen Journalisten) im Januar 2012 berichtet, also nach Bekanntwerden des NSU. "Krokus" hat sowieso mit dem ganzen Heilig/NSS-Kram erst nach dem Tod von Heilig angefangen, und der war 2013.

Quellen dazu wären sehr schön, beim zweiten Beispiel lässt sich nämlich schonmal sagen, dass der Dienstplan geändert wurde, insofern bleibt nur offen warum er geändert wurde.

Interessanter wäre wohl, die (schlechten) Quellen des Textes aus Nürnberg zu erfahren. Der Dienstplan wurde nicht "geändert", sondern Kiesewetter hat sich freiwillig zum Dienst gemeldet und sich ihren Streifenpartner selbst gewählt.

 

Der Tauschpartner von Kiesewetter hat das im NSU-UA BaWü auch geschildert:

 

"Michèle Kiesewetter habe ihn ein paar Tage vor dem Tattag angerufen. Es könne eine Woche, auch zwei Wochen oder am Wochenende vorher gewesen sein. Sie habe gefragt, ob er für sie die Nachtwache vom 25. auf den 26. April 2007 an der Einlasspforte der Bereitschaftspolizei übernehme, sie würde dann nach Heilbronn gehen. Warum sie den Tausch gewollt habe, habe sie nicht gesagt. Er habe zugesagt." (UA Bericht BaWü S. 296)