Rechte Tagung in Kiel

Frank Schepke

Am vergangenen Samstag, den 10.10.2015, haben Anhänger des Finanztheoretikers Silvio Gesell in Kiel eine rechte Tagung ausgerichtet. Veranstalter war der Verein „Regionalgeld“ unter der Führung des ehemaligen NPD-Kaders Frank Schepke, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ein „Regionalgeld“ als alternative Währung in Schleswig-Holstein zu etablieren. Brisant an dieser Veranstaltung ist, dass auch der Gebietsrevisionist Walter T. Rix als Referent anwesend war.

 

Frank Schepke


Bereits vor zwei Jahren berichteten wir über Frank Schepke. Anlass war damals seine Kanditatur zur Bundestagswahl 2013. Schepke gehörte in den 60er Jahren zu den Führungskadern der niedersächsischen NPD. Seine Parteikarriere beendete Schepke nach eigener Aussage, als er merkte, dass die grasierende Inkompetenz der Kameraden die Umsetzung der „anfänglich [...] idealistischen Zielsetzungen“ der Partei verhinderten.


Er wandte sich den Lehren Silvio Gesells zu, der als Erfinder der Freiwirtschaftslehre gilt. Vielfach wird den Theorien Gesells, die vor allem das Zinssystem als Übel ausmachen, ein struktureller Antisemitismus attestiert. Da überrascht es nicht, dass Schepke nicht der erste (Neo-)Nazi ist, der Gefallen an den Ideen Gesells findet. Schon in den 30er und 40er Jahren paktierten viele Anhänger des 1930 gestorbenen Gesells mit den Nationalsozialisten. Seit Anfang der 2000er propagiert Schepke mit mässigem Erfolg die Einführung eines Regionalgelds in Schleswig-Holstein. Zwar wird die alternative Währung mittlerweile landesweit in einigen Geschäften akzeptiert, die erhofften Folgen, die von Vollbeschäftigung bis hin zum „Frieden unter den Völkern“ reichen sollen, lassen dennoch auf sich warten.


Schepke ist Mitglied des Landesvorstands der Kleinstpartei „Humanwirtschaft“, die eine Einführung einer „Freiwirtschaft“ nach Gesell zum Ziel hat. 2010 wurde der Partei der Parteienstatus aberkannt. Seitdem trägt sie den Zusatz „e.V.“ im Namen. Auch in Schleswig-Holstein ist der Landesverband weitgehend inaktiv.


Schepke ist in den letzten Jahren nicht durch Kontakte ins rechte Milieu aufgefallen. Offenbar waren aber weniger inhaltliche Differenzen, sondern vielmehr taktische Erwägungen der Grund. Mit Walter T. Rix zählt nun ein prominenter neurechter Publizist zu den Rednern seiner Tagung und zeigt, wessen Geistes Kind Frank Schepke noch immer ist.

 

Walter T. Rix


Auch über Walter T. Rix haben wir schon mehrfach berichtet. Rix ist ehemaliger Dozent der Literaturwissenschaften und Geschichte an der Universität Kiel und nimmt eine Schlüsselposition zwischen dem rechtskonservativen und einem offen neonazistischen Spektrum ein. Rix ist in verschiedenen Vertriebenenverbänden aktiv. Insbesondere im Umfeld der „Landsmannschaft Ostpreußen“ hat er sich engagiert. 2009 bekam er von dieser für seine „Verdienste“ für Ostpreußen das „Goldene Ehrenzeichen“ verliehen. Als Autor veröffentlichte er in verschiedenen rechten Publikationen, wie der „Nation & Europa“ (Vorläufer der „Zuerst“) oder dem rechtskonservativen Magazin „Criticón“. Rege Kontakte pflegt Rix aber auch zu einflussreichen Neonazis, wie beispielsweise dem Verleger Dietmar Munier, Inhaber des rechten Verlagshaus „Lesen & Schenken“ in Martensrade, der sich auch für die „deutsche Wiederbesiedlung“ ehemaliger deutscher Ostgebiete einsetzt. Rix wird vielfach als Referent geladen. Der rechte Think-Tank „Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft“ (SWG) aus Hamburg und der „Bund Junges Ostpreußen“ sind nur zwei Beispiele. Am Samstag hat Rix zum Thema „Silvio Gesell und die Räteregierung 1919 in München“ referiert.

 

Weitere Referent*Innen


Drei weitere Gäste waren angekündigt. Rainer Horn, Professor für Bodenkunde an der Kieler Universität hat über weltweite Bodenzerstörung referiert. Renate Hartwig aus Narsingen wurde durch ihr Engagement gegen die Sekte Scientology bekannt und hat sich mitterweile dem Kampf gegen ein vermeintlich ungerechtes Gesundheitssystem verschrieben, was auch ihr Thema auf Schepkes Veranstaltung war. Hilmar Juckel aus Hochheim hat unlängst ein Buch veröffentlicht, dass über die „Abzocke“ der Sparkasse aufklären soll. Als einziger der drei letzteren Referent*Innen wieß sein Vortrag mit dem Titel „Sparkassen, Mythen und Silvio Gesell“ einen direkten Bezug zu Gesell auf.


Auch wenn diese Referente*Innen bislang keine Verbindungen in ein rechtskonservatives oder neonazistisches Milieu aufweisen, müssen sie sich doch die Frage gefallen lassen, warum sie sich mit Frank Schepke und Walter T. Rix einlassen.

 

Als Veranstaltungsort diente das „Haus des Sports“ im Winterbeker Weg in Kiel. Bereits mehrfach fanden in dessen Räumlichkeiten rechte Veranstaltung statt. Auch der Verein „Regionalgeld“ um Frank Schepke nutzt das Lokal regelmäßig. Neben der Veranstaltung am vergangenen Samstag ist hier übrigens auch ein „Teilnehmertreffen“ des Vereins am 02.11.2015 geplant.


quimera.noblogs.org

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"vermeintlich ungerechtes Gesundheitssystem"

"über die "Abzocke" der Sparkasse

 

Ich freue mich das Ihr guckt, was passiert. Nur verstehe ich weder das "vermeintlich" und die " um Abzocke.

Wenn die Nazis wieder von der neuen deutschen Wissenschaft abrücken und sich der Naturwissenshaft widmen, wird das dann auch "Naturwissenschaft"?

 

Nur weil ein Idiot etwas sagt wird es nicht idiotisch. Fragt vllt. mal die denunzioerten Leute, ob sie von den revisionistischen, nationalistischen Umtriebe wussten?!

 

Zins und Zinseszins sind Bullshit. Das ist ganz unabhängig von Religion, Herkunft oder Überzeugung so. Antisemitisch wird es erst wenn er auf Semiten projeziert wird. Diese Verquickung dieser beiden Begriffe halte ich für einen Fehlschluss, grenzt an positiven Antisemitismus enthällt.

 

Ums deutlich zu sagen, positiver Rassismus meint in diesem Zusammenhang einen Menschen aufgrund seiner Herkunft und vermeintlichen "Rasse" besser zu behandeln.

 

Warum wird versucht die Verbindung zwischen Judentum und Zins aufrecht zu erhalten? Zinsen haben etwas mit Währungssystemen zu tun nicht mit Religionen!

 

Gegen die Reproduktion von Vorurteilen!

 

Gegen den Elitarismus der vermeintlich "Progressiven"

 

Für eine Gesellschaft in der der Mensch als Individuum wahrgenommen wird und nicht für Taten und Vorurteile einer Gruppe zu der er "vermeintlich" gehört.

 

Für eine konsistente Gesellschaftskritik und eine tatsächliche Veränderung der Zustände.

 

Gegen weißeoberschichtskinderspaßpolitikgesellschaft!

 

Ich freue mich mehr von der Veranstaltung zu erfahren!

Danke! Nochmal Danke wenn Ihr Eure Argumentation nochmal durchdenkt...

 

Und recherchiert wie der Schleswig-Holsteinsche Bankenskandal lief, wie sich Politik die Taschen voll gestopfthat und wie die NPDS-H aufgebaut und finanziert wurde.

 

Braune Esoterik das Klo runterspülen!

 

Sind die Hofläden zufällig anthroposphisch?

Ja, die Höfe sind überwiegend Anthroposophisch.

Bisher hat Demeter Nord noch nicht auf unsere Bitte,
die betroffenen Höfe über die rassistische Motivation
der Organisator*innen der"Regionalwährung" zu informieren, reagiert. Oder die haben vergessen uns von ihrer Reaktion
zu berichten.

Direkte Aktion statt[ergänzend statt statt]Kritik
                                                                     
http://anthrowiki.at/Anthroposophie-Kritik
                                                                                                                    
http://www.vordenker.de/anthroposophiekritik/anthroposophiekritik.htm