Mumia trotz Lebensgefahr zurück im Knast

MUMIA - You'll Never Walk Alone!

Am Montag dieser Woche brach der kämpfende Gefangene Mumia Abu-Jamal im SCI Mahanoy Gefängnis (Pennsylvania, USA) zusammen und wurde in einem ungewöhnlichen Vorgehen in das Schuylkill Krankenhaus gebracht. Dort wurde festgestellt, dass er einen Zuckerschock erlitten hatte und kurz vor einem medizinischen Koma stand. Trotz lebensbedrohlicher Lage brachte ihn die Gefängnisbehörde inzwischen jedoch zurück in die Krankenstation des SCI Mahanoy, obwohl es dort keine ausreichende medizinische Versorgung gibt.

 

An ein Krankenhausbett mit Handschellen an Armen und Beinen gefesselt verbrachte Mumia knapp drei Tage im Schuylkill Krankenhaus, in denen sich zwar seine Zuckerwerte besserten, er aber weiterhin unter extremen Schmerzen litt. Er hat einen Nierenschaden erlitten und offene Wunden durch eine Dermitis, die durch den jahrzehnte währenden Mangel von Sonnenlicht in der Isolationshaft ausgelöst und durch die Diabetis erschwert worden ist. Während der gesamten Zeit wurde er von Gefängniswärtern und Polizisten abgeschirmt, die direkt vor seinem Raum in der Intensivstation postiert waren. 


Angehörige wurden lediglich nach massiven Protesten innerhalb des Krankenhauses sowie weltweiter Fax- und Anrufkampagnen an die Gefängnisbehörde von Pennsylvania durchgelassen. Mumias Sohn Jamal Hart berichtete gestern, dass er seinen Besuch nach 10 Minuten abbrechen mußte, da sein Vater unter sehr starken Schmerzen litt. 


Mumias Verteidigung hat bis jetzt keinen Zugang zu ihm erhalten, obwohl ebenfalls am Montag der erste Prozesstag im Verfassungsstreit um das neue Gefangenen-Knebel-Gesetz in Pennsylvania stattfand, in dem Mumia neben vier anderen Gefangenen und Prison Radio  der Hauptkläger ist.  


Während es beinahe schon als "normal" akzeptiert ist, dass das Gefängnissysten der USA nicht nur die Gefangenen sondern auch ihre Angehörigen brutaler Behandlung aussetzt, alarmierte die Abschottung der Verteidigung jedoch viele Menschen in den USA. Der kämpfende Gefangene Phil Africa war erst vor wenigen Wochen in einem anderen Gefängnis von Pennsylvania unter Kontaktsperre in eine Gefängnis-Krankenstation verlegt worden und auf bisher ungeklärte Weise ums Leben gekommen. Er stand mit Mumia in Kontakt und war unter seinen Mitgefangenen respektiert, da er sich unermütlich für die Rechte aller Gefangenen eingesetzt hatte.  


Als wäre das alles nicht schon ignorant genug, überraschte die Gefängnisbehörde am späten Mittwoch Abend (Ortszeit) damit, dass sie Mumia in die Krankenstation des SCI Mahanoy zurück verlegen liess, selbstverständlich wieder, ohne Angehörige oder Verteidigung zu informieren. Mumia liegt nun schwer krank in einer Station, die es in den letzten drei Monaten übersehen hat, dass er an Diabetis erkrankt ist und der zu seinen Hauterkrankungen nichts weiteres einfiel, als ihm Kortisonsalben zu verabreichen, die seine Haut inzwischen "zu der eines Elefanten" gemacht haben (Zitat Mumia Abu-Jamal, Mitte März 2015).


Ca. 80 Berliner*innen bewiesen heute, dass sie nicht aus Zucker sind, wenn es darum geht, gefangene Genoss*innen in einer lebensbedrohlichen Situation zu unterstützen. Inmitten eines Hagelsturms verlangten sie vor der US Botschaft am Brandenburger Tor, dass Mumia Abu-Jamal endlich ungehinderten Zugang zu seinen Angehörigen und seiner Verteidigung erhält. Letztere fordert auch die Konsultation durch eine unabhängige medizinische Fachkraft, um ein verlässliches Bild von Mumias Gesundheitszustand zu erlangen und Transparenz zu schaffen.


Suzanne Ross von der New Yorker Free Mumia Coalition sagte in einem Telefonanruf an die Berliner Kundgebung, dass diese Vorgänge beinahe nach einer "Hinrichtung durch die Hintertür" aussähen und rief dazu auf, die zuständigen Behörden mit Anrufen, Faxen und E-Mails zu überziehen. Genau wie in den vielen Jahren zuvor, als Pennsylvanias Justiz Mumia noch hinrichten wollte, scheuten sie in letzter Konsequenz immer wieder die internationale Öffentlichkeit.


Wichtigster Adressat dabei ist der Leiter des SCI Mahanoy, John Kerestes.


SCI Mahanoy: www.cor.pa.gov/Facilities/StatePrisons/Pages/Mahanoy.aspx#.VRq_3f2LE3Q 

Telefon: 001-717-728-2573 

(E-mail) Superintendent:  John Kerestes  ra-contactdoc@pa.gov


Am Freitag, der in Pennsylvania kein Feiertag ist, wird die Mumia-Solidarität der USA vor dem Büro von John Wetzel demonstrieren, der als ausführender Sekretär der Gefängnisbehörde von Pennsylvania vorsteht. Auch er freut sich über Protest E-Mails:   ra-crpadocsecretary@pa.gov


Mumias gesamtes Verfahren seit 1982 ist eine Farce - es mehren sich die Stimmen, die seine fortgesetzte Haft nicht länger hinnehmen wollen.


Knapp 34 Jahre Haft haben Mumia einen großen Teil seines Lebens geraubt. Sie haben ihn politisch jedoch nie korumpiert oder gebrochen. In all diesen Jahren hat Mumia sich nie gebeugt und sich immer für andere Gefangene und Unterdrückte eingesetzt. Nun bedrohen die Haftbedingungen ernsthaft seine Gesundheit. Es ist Zeit, ihn endlich rauszuholen. 

  

Unbent - Unbought - Unbroken:

MUMIA - You Will Never Walk Alone! 

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Aktion Faxe & E-Mails an den Gouverneur von Pennsylvania, Thomas Wolf!


Gouverneur Thomas Wolf:


GOV. OFFICE BY PHONE: 001-717-787-2500
GOV. OFFICE BY FAX: 001-717-772-8284
GOV. OFFICE BY EMAIL: governor@pa.gov

 

Bücher, CDs und Filme

http://mumia-hoerbuch.de/buecherfilme.htm

 

umfangreicher Indymedia Artikel mit vielen faktischen Ergänzungen von 2007:

„Mumia Abu-Jamal - 26 Jahre Kampf um Freiheit“

http://de.indymedia.org/2007/11/200552.shtml


neue FREE MUMIA Wandzeitung (März 2015)

http://www.freiheit-fuer-mumia.de/material.htm#wandzeitung2015

 

Amnesty International charakterisierte Mumia Abu-Jamals Verfahren im Jahr 2000 als "hoffnungslos von Rassismus und Politik durchzogen" und "einen Bruch internationaler Mindeststandards für die Sicherung fairer Verfahren"

http://www.amnesty.org/en/library/asset/AMR51/001/2000/en/0987a185-dfd3-11dd-8e17-69926d493233/amr510012000en.pdf

 

Das verlinkte Amnesty International Dokument hat 0 Bytes.

USA: A life in the balance - the case of Mumia Abu-Jamal
By Amnesty International, 17 February 2000, Index number: AMR 51/001/2000
https://www.amnesty.org/en/documents/amr51/001/2000/en/

und die deutsche Übersetzung hier:
ein Amnesty International Report
A Life in the Balance - Ein Leben in der Schwebe
http://www.mumia.de/special/aialitb.html

Prison Radio startet heute eine Spendenkampagne mit dem Ziel, in 31 Tagen 20.000 US-Dollar ausschließlich für Mumias medizinische Versorgung aufzubringen.Diese Kampagne verfolgt das Ziel, kompetente medizinische Hilfe einzuholen, aber auch, seiner Familie Besuche zu ermöglichen:

https://www.indiegogo.com/projects/mumia-abu-jamal-needs-medical-care-now

Mumia Abu-Jamal Needs Medical Care NOW!
https://www.indiegogo.com/projects/mumia-abu-jamal-needs-medical-care-now

 

Prison Radio baut in Windeseile eine externe Gesundheitsversorgung für Mumia auf. Wenn der öffenltiche Druck in den nächsten Tagen hoffentlich die verschlossenen Türen öffnet, stehen vertrauenswürdige Mediziner*innen bereit.

 

Beteiligt euch an den Protestanrufen, Faxen und Mails an die Gefängnisbehörde und organisiert Spenden für Mumias externen Gesundheits-Fond!

 

Flutet den Knast mit Postkarten und Briefen - wünscht Mumia gute Besserung:

 

Mumia Abu-Jamal

#AM 8335 SCI Mahanoy

301 Morea Road Frackville,

PA 17932

USA

 

more Info

http://mumia-hoerbuch.de/bundnis.htm#SchreibtMumia 

Die Probleme mit Mumias Haftbedingungen, die seine Gesundheit schädigen, sind nicht neu. Mumia selber hatte uns aus der Solibewegung zwar immer gebeten, sie nicht an die große Glocke zu hängen. Aber jetzt können wir nicht anders: Es stehen wieder einmal Mumia-Notfallproteste an: das Knast-System bringt ihn um.

 

Besonders betroffen macht uns dabei, wie sein Knast auf die ersten Symptome seiner Zuckerkrankheit reagiert hat. Zunächst wurde er bestraft, weil er morgens nicht mehr zackig zum Appell aufgesprungen ist, s.

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/90214https://linksunten.indymed...

 

Gleichzeitig gaben sie ihm möglichst viel mit Kortison zur Heilung der Hautprobleme: Resultat war das diabetische Koma. Alles in Allem können wir nur erkennen, dass sie einfach versuchen, Mumia zu schweigen oder besser noch zu atmen zu bringen, ohne, dass seine internationalen Supporter*innen es merken.

 

Wir müssen neue Wege finden, um Mumia zu helfen und neue Ziele definieren, um ihn zu befreien.

(jW) Druck zeigt Wirkung (2.04.2015) https://www.jungewelt.de/2015/04-02/035.php

(Verdi.de) Weltweit Sorge um die Gesundheit von Mumia Abu Jamal (2.04.2015) https://mmm.verdi.de/aktuell-notiert/2015/weltweit-sorge-um-die-gesundhe...

(SF Bay View) Mumia’s son says, ‘My father is in pain,’ as Mumia sent back to prison (April 2, 2015) http://sfbayview.com/2015/04/mumias-son-says-my-father-is-in-pain-as-mum...

(jW) Solidarität mit Mumia Abu-Jamal (4.04.2015)

https://www.jungewelt.de/2015/04-04/060.php

(jW) Hinrichtung durch die Hintertür (3.04.2015)

https://www.jungewelt.de/2015/04-04/001.php

(nd) Mumia Abu-Jamal zurück im Gefängnis (03.04.2015)

http://www.neues-deutschland.de/artikel/966866.mumia-abu-jamal-zurueck-i...

 

In dem Artikel geht es auch um den 1. Prozesstag über das Gefangenen-Knebel-Gesetz in Pennsylvania.

„Wir brauchen richtige Doktoren, die reingehen können – unverzüglich!“ (Suzanne Ross von der New-Yorker Mumia-Gruppe)


In der Kampagne zur Befreiung des wichtigsten und prominentesten politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal stehen die Zeichen seit 30.3. auf Sturm. Der afro-amerikanische Journalist, der seit 1982 in der Todeszelle eingesperrt war und dessen Hinrichtung 2011 (nicht zuletzt aufgrund internationaler Proteste) höchstrichterlich aufgehoben wurde, der (so Amnesty International) nie ein faires Verfahren hatte, auf dem die inzwischen erwiesenen Beweise für seine Unschuld eingeführt werden konnten, soll jetzt wohl doch sterben. Bewerkstelligen tun das die Mediziner*innen in seinem Knast.

 

weiter auf  http://www.redside.tk/cms/2015/04/05/wird-mumia-abu-jamal-jetzt-im-knast...