Der alternative Verfassungsschutz der autonomen Antifa Freiburg

Die Autonome Antifa Freiburg räumt auf

Ein Aktivist der autonomen Antifa Freiburg wird interviewt - und gibt eine gute Übersicht darüber, was Antifaschismus wohl so bedeutet. Auf die Frage, was für ihn ein Nazi sei, wird stichhaltig geantwortet: "Das fängt bei Leuten an, die andere zusammenschlagen und ermorden, weil sie nicht in ihr faschistisches Weltbild passen, bis hin zu Leuten, die Naziideologie verbreiten. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen." (1) Man höre und staune also - Ein Faschist ist ein Faschist ist ein Faschist.

 

Nachdem das also geklärt wäre, erklärt der Antifaschist aus Freiburg noch die Grundsätze der autonomen Nazijäger: "Ein Grundsatz unserer Öffentlichkeitsarbeit ist: Wir lügen nicht." (1) Man kann also beruhigt sein: "Wenn etwas in unseren Kommuniqués steht, dann kann man sicher sein, dass wir das für richtig halten." (1) Ob es richtig ist, mag der mitdenkende Leser sagen, steht ja trotzdem noch mal auf einem anderen Blatt. Aber: "Wir bemühen uns sehr, keine Fehler zu machen." (1). Erstaunlich was man hier so über Antifaschisten erfährt - sie schreiben in ihren Texten was sie Richtig finden und nicht was sie falsch finden und versuchen auch nicht absichtlich Fehler zu machen.

So bitterernst sollte man die ersten Aussagen des Antifaschisten aber vielleicht gar nicht nehmen, weil Tautologien und Allgemeinplätze ja durchaus unterhaltsam sein können, und lachen tut auch der Antifaschist gerne einmal: "Wenn jemand als Nationalist nicht mal die deutsche Rechtschreibung beherrscht, dann teilen wir das gerne mit. Warum soll man nicht auch mal über Nazis lachen? " (1) Ja, warum eigentlich nicht ein weiteres mal Nazis nicht kritisieren, sondern auf die bereits existierenden Vorurteile gegen Nazis bauen und einfach hoffen, dass die Leserin und der Leser nicht merken, dass gar keine Argumente gegen sie geliefert werden? Warum eigentlich nicht über die großen und kleinen Schwächen irgendwelcher Dorfnazis polemisieren anstatt den Faschismus zu kritisieren?

Über Faschisten zu lachen ist dabei ein Stück gelebter Antifaschismus, weil die Kameraden beim Lachen gerne mal mit einstimmen wenn aus dem Nähkästen geplaudert wird: "Etwas Zersetzung ist natürlich mit dabei. Aber wir erfinden nichts, sondern teilen nur Dinge mit, die wir belegen können." (1) Was außer einer Rechtschreibschwäche kann hier wohl noch gemeint sein? Die Vorliebe für Damenunterwäsche oder der heimliche Homofreund? Man möchte lieber nicht wissen, was die spießigen deutschen Nachbarn so zum lachen bringt wenn sie es über die Nazinachbarn aus dem ersten Stock in einem Kommunique der Antifa erfahren.

In einem lichten Moment fällt selbst der Taz auf: "Sind Sie der bessere Verfassungsschutz?" (1)

"Der Vergleich ist abwegig." finden die Antifaschisten: "Wir sind Anarchistinnen und Anarchisten und kämpfen gegen Nazis. Der Verfassungsschutz verteidigt das System und betreibt eine absurde Gleichsetzung von links und rechts." (1) Der Vergleich sei also abwegig, weil der Verfassungsschutz andere Zwecke verfolgt als die Autonomen - was natürlich nichts daran ändert, dass die Antifaschisten um ihre Zwecke zu verfolgen nichts anderes machen als der Verfassungsschutz. Diese alternative Straßen- und Internetpolizei hält ihre Stadt und ihr Land sauber von faschistischen Elementen und träumen weiter von einer wahren Demokratie, in der Faschisten nichts zu suchen haben.

"Wenn am Wohnort eines Nazis warnende Flugblätter an die Nachbarn verteilt werden, finden wir das ausdrücklich gut." (1) denn so wissen die tapferen Ritter für Gerechtigkeit, Faschismus kann hier keiner Leiden. Das die Nachbarn die Aufgrund ihres Outings mit Franz K. oder Sarah L. oder wie der Nazikader eben heißt, den man per Kommunique blosstellt, nicht mehr redet, ändert nichts daran, dass er wohl selbst findet, dass der wirtschaftsstandort Deutschland vorangebracht werden muss. Den Nationalismus demokratischer Prägung, welcher in der Krise der Nation auch der Ausgangspunkt für den Faschismus sein kann wird dabei nicht kritisiert - die Antifaschisten nennen das "Bündnisfähigkeit".

Die alte Lüge, Antifaschismus dieser Sorte ginge mit kommunistischer Agitation zusammen lebt von der Vorstellung der demokratischen Ideologie, es gebe einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Nationalismus der Faschisten und dem patriotischen Nationalismus der hisigen Demokratie-Fans. Das diese jeden Ausländer ebenfalls der Prüfung unterziehen, ob er tauglich ist für Deutschland oder nicht, wird vergessen über ihr anderes Urteil: Das durchaus der Eine und die Andere zu gebrauchen ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland und seinem Bedarf nach Humankapital.

Wer die Demokratie immerzu vor den Faschisten schützen will kommt dann Konsequent auch zu einer der gängigsten Verharmlosungen des Faschismus: "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen." (1). Verbrechen sind ja bekanntlich Handlungen gegen geltendes Recht - womit der Faschismus einfach mal als ein Betriebsunfall des Nationalismus und der hier gängigen Rechenart heruntergespielt wird statt als deren - mögliche - blutige Konsequenz. Dabei war Judenvernichtung und Kommunistenhatz eben kein Verbrechen, sondern Staatliches Programm. Es bleibt eben dabei, dass Kommunismus ein Verbrechen ist - und das auch in einer Stadt, die von der autonomen Antifa noch so gut sauber gehalten wird.

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(1) http://www.taz.de/!127412/

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Zunächst einmal muss ich dem Schreiber von dem Artikel Recht geben, dass die Aussagen der Autonomen Antifa Freiburg teilweise eher ungenau waren, was unter Umständen zu Missverständnissen führen kann. Gerade solche Aussagen in die Richtung wie "dass wir das für richtig halten" halte ich auch für sehr gefährlich. Nur weil die das für richtig halten heißt das noch lange nicht dass dies auch richtig ist.

Das ist mir selbst im Übrigen beim Lesen des Artikels bei der Taz auch direkt aufgefallen.

Auch im dritten Absatz muss ich dem Schreiber des Artikels Recht geben. Es gibt wirklich viele Argumente gegen Nazis die man hätte bringen können, warum müssen es dann solche Klischees vom "Dorfnazi" sein?

Beim vierten Absatz muss ich etwas Unrecht geben: Es könnten eventuell tatsächlich Fakten sein, durche welche die braunen Kameraden sich untereinander nicht mehr so gut verstehen. Diese sollten dann auch genutzt werden.

Die Aussage dass die Autonome Antifa Freiburg nichts anderes mache als der Verfassungsschutz bzw die gleichen Ziele verfolgt halte ich hier für schlichtweg falsch. Der Verfassungsschutz hat ja das Bekämpfen von Nazistrukturen nur als Scheinaufgabe, in der Vergangenheit haben sie diese jedoch mehr aufgebaut als bekämpft oder ausspioniert. Dies ist mir von der Autonomen Antifa Freiburg nicht bekannt.

Zum zweiten Absatz des zweiten Teils: Dass die Nachbarn dann eventuell nicht mehr mit den Nazis reden ist doch aber trotzdem noch ein Fortschritt! Es ist doch gewollt, dass die Nazis sich in ihrer Nachbarschaft nicht wohlfühlen. Des weiteren kann dann da durch verhindert werden dass der Nachbar sich einer faschistischen Organisation anschließt. Natürlich muss auch das Weltbild von diesem bekämpft werden, wenn ich allerdings nicht alles sofort mit einem Schlag bekämpfen kann, so heißt das noch lange nicht, dass ich es nicht trotzdem bekämpfen sollte.

Zum Spruch "Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen": Ich handle nicht, weil es mir ein Staat vorschreibt sondern ich handle so wie ich es für richtig halte. Dabei schaue ich nie ob das was ich nun tue i wie gegen geltendes Recht verstoßt. Wir als Linke richtigen uns hoffentlich generell nicht danach, was irgendein Staat für ein Verbrechen hält, sondern nur danach, was wir selbst für richtig und falsch halten. Faschismus halten wir generell für falsch, somit bleibt Faschismus also gezwungener Maßen ein Verbrechen.

Des weiteren hat der Spruch denke ich auch noch den Hintergrund den Bürgerlichen die meinen, dass mensch den Nazis gestatten müsste zu demonstrieren, usw., wegen Meinungsfreiheit und so, schnell etwas entgegensetzen kann was sich ja auch begründen lässt.

die sagen damit doch nur: wir lügen nicht bewusst. das ist nicht selbstverständlich. antifas wird oft vorgeworfen, dass sie doch nur propagandalügen verbreiten würden.

Der Autor dieser bissigen Polemik scheint das nicht zu erkennen, wozu auch, er möchte offenbar nicht in die Diskurse der Mehrheitsgesellschaft intervenieren. Ich würde schon sagen, er vermag es auch nicht, auf bestehende Diskurse einzugehen, ohne den Rahmen oder das Gegenüber zu verfehlen. Er erhebt schließlich die "Reine Lehre" zum Maß seiner Kritik, ohne Widersprüche und praktische Feinheiten und Schwierigkeiten der Vermittelbarkeit. Nur so ist es möglich, auf die Aussagen eines Interviews(!) mit solch einer bitteren Polemik zu reagieren. Das geht exakt so lange gut, wie er den eigenen widerspruchsfreien Szenekosmos nicht verlässt. Das genaue Gegenteil von Politik.

"Reine Lehre" gegen Bündnis-Praxis

 

Wohin soll es aber führen wenn wir uns den praktischen Feinheiten und Schwierigkeiten der Vermittelbarkeit ergeben und "Politik" machen? Politik heißt immer nur Verwaltung des Elends. Sobald die radikalen Forderungen, die Zerschlagung aller Verhältnisse in denen der Mensch ein geknechtetes Wesen ist, der Wunsch nach Revolution, wegfällt - um eben auf praktischen Feinheiten, wie beispielsweise die Weltsicht von Bündnispartnern, einzugehen. Wenn es soweit ist, dann kannst du auch zur Linkspartei oder den Grünen gehen und "Politik machen".

Polemik ist sicherlich nicht "produktiv", wirkt manchmal eher so als wäre der/die Autor_in frustriert wegen der beschissenen Realität. Irgendwann sollte der radikalen Linken mal was besseres einfallen als Polemik, Ohnmacht und "reiner Lehre". Aber bis dahin ist Polemik allemal besser als Scheiße unkommentiert zu lassen. Nicht so sehr auf das Interview bezogen, eher allgemein...

Also wenn dein Kommentar nicht komplett offtopic sein sollte: Welches Bündnis in Bezug auf die Autonome Antifa Freiburg meinst du?

Dass die Aussagen des "Wir lügen nicht bewusst", "Wir bringen nicht leichtfertig Fehlinformationen in Umlauf" vom Autor derart abschätzig dargestellt wurden, zeigt doch, dass er sich um gängige Diskurshegemonien nicht schert, oder sie im besten Fall einfach nicht wahrnimmt. "Die Antifa lügt" oder "Aber da könnte doch jeder am Pranger stehen" sind absolut gängige und immer wieder reproduzierte Vorurteile bzw. recht erfolgreiche Abwehrstrategien, um antifaschistische Kritik zu diskreditieren. Deshalb macht es im Rahmen eines breit publizierten Interviews Sinn ihnen auf gleicher Ebene zu begegnen. Der Autor der Kritik hingegen zeigt für derartige "Tautologien und Allgemeinplätze" nichts als Häme und scheint ihre diskursive Wirkung nicht einschätzen zu können. Dass sie bestenfalls überzeugen und Hegemonien aufweichen, spielt für ihn keine Rolle, weil es eben nicht seiner Theorie der Reinen Lehre entspricht. Ein solch diskursorientiertes Vorgehen hat gemeinhin wenig mit der Aufgabe eigener Postionen zu tun.

 

.. ansonsten nochmal als Einwurf, um kein Missverständnis aufkommen zu lassen, oder mal mit einem beliebten Missverständnis aufzuräumen: Wer hat behauptet, Antifa führe unmittelbar zur Revolution? Hat das jemand in jüngster Zeit? Die Erkenntnis, die hier bei einigen, die noch nicht ganz von Raum und Zeit abgekoppelt sind, erhalten geblieben ist, ist doch bloss, dass sich in Nationalbefreiten Zonen nicht gut von Utopien träumen lässt. Und anbei, wenn man sich die heutige Paralysierung und Vereinzelung "emanzipatorischer Kräfte" anschaut, dann ist mir ein "Revolutionärer Antifaschismus", als "gescheiterter" Sammlungs- und Organisierungsansatz der 90er Jahre noch allemal lieber, als der sektiererische, selbstreferenzielle Zirkus, der sich heute radikale Linke nennt. Wenigstens das Problem bringt Lila_Fee ohne Weiteres auf den Punkt. ;)

Eine solche Polemik wirkt im Lesekreis sicher unsagbar radikal, doch was bewirkt die Diffamierung antifaschistischer Abwehrkämpfe darüber hinaus? Noch dazu wenn sie nichts anderes als der alte Wein in neuen Schläuchen ist. Der Text hat zwei Kernaussagen. Die eine ziemlich explizit, die andere eher implizit. Zuerst: Antifa ist nicht revolutionär, als Zweites: die Antifa Freburg ist doof (man entnehme dies der dargebotenen Polemik). Während letzteres hochprofessionellen Arbeit, welche unter hohem persönlichen Einsatz seit Jahren durch die Antifa Freiburg geleistet wird, eines jeden Kommentars entbehrt, bleibt für alle, die ersteres noch nicht auf der Uhr hatten, nur ein schallendes "Guten Morgen!"

 

Natürlich ist Antifa nicht "revolutionär" und trotzdem werden antifaschistische Abwehrkämpfe weiter geführt werden, auch und gerade durch Revolutionäre. Warum fragt sich das der besserwisserische Theoriezirkel? Simpel: Wenn herrschender Dirkus, sowie "Straßen und Land", erstmal in der Hand "faschistischer Elemente" sind, ist der Traum vom Kommunismus vor allem eines: lebensgefährlich. Genauso verhält es sich unter derartigen Bedingungen mit allem anderen, was der konformistischen Revolte zuwiderläuft. Wer in relativ privilegierten Verhältnissen theoretisch daran arbeitet, die Verhältnisse umzuwerfen und gleichzeitig relativ praktisch sich dabei gefällt, den Totengräber der Antifa zu spielen, sollte das mal in Osteuropa versuchen. Viel Glück.

ich finde diesen Artikel mehr als überflüssig. Es scheint mir, dass sich hier mal wieder die Kritik der Kritik der Reflexion der Kritik selbst in den Schwanz beißt. Vollkommen daneben!

"Ein Akivist"? Wieso "er"? Wieso gehst du automatisch davon aus, das Antifaschist_innen männlich sein müssen? Da solltest du dich mal selbst hinterfragen.

Abgesehen von der ziemlich schwammigen Kritik die hier versucht wird zu äußern (und auch noch unter den Deckmantel linker Politik gesteckt wird), werde ich nur ein paar Akzente beleuchten:

Ja ich denke, dass "Die Antifa" das preisgibt, was sie für richtig hält. Zu schreiben, dass es das richtige wäre, wäre ein wissenschaftlicher Fauxpas ohne gleichen.

Gibt es denn eine objektive Wahrheit und 'Richtigkeit' derer sich die/der Autor_in dieser Kritik sicher fühlt? Alle Texte sind immer die Meinung der Autor_innenschaft! Es gibt kein richtig oder falsch.

Die Verbrechensproblematik greift nur mit einem verkürzten Blickwinkel. Vielleicht haben ja Anarchist_innen auch gewisse Regeln und Normen (keine Gesetze!), nach denen etwas als unrecht oder Verbrechen empfunden werden kann. Das muss nicht zwangsläufig heißen, dass Anarchist_innen wie hier beschrieben darauf pochen, dass Faschismus ein Verbrechen nach BRD Auslegung ist.

Macht weiter AAF eure Arbeit ist wichtig und nach meiner Ansicht richtig.

Weshalb definiert der Autor "Verbrechen" als staatliches Kriterium? Es gibt nicht zufällig die viel bessere Definition des "Verbrechens gegen die Menschlichkeit" und was wäre Faschismus anderes?

auch das "verbrechen gegen die menschlichkeit" ist von staaten eingeführt und - aber nur wenn es ihnen denn passt - exekutiert. 

Es ist ja gut, wenn man auf Faschistische Umtriebe in seinem Umland aufmerksam macht! Aber, sind viele der (Dorf)Nazis nicht einfach nur mitläufer, die perspektivlos in die Falle der braunen Rattenfänger gegangen sind? Wenn jemand geoutet wird, wird er in der rechten Szene meißtens noch hoch gefeiert, was ihn dann noch tiefer in diesen Sumpf treibt. Wäre es nicht auch antifaschistische Arbeit, solche Individuen direkt zu kontaktieren und ihnen mal in Gesprächen vor Augen zu führen, was füe einem Blödsinn da nachgeeifert wird?So gräbt man den braunen Rattenfänger auch das Wasser ab! Wäre vielleicht mal ein Ansatz zum Nachdenken!

Nazis sind keine verblendeten Hascherl, denen man nur mal die Augen öffnen muss.

wenn du mit dem persönlich stellen,die letzte Aktion in Berlin meinst,das war doch korrekt.Wenn du damit das persönliche Gespräch meinst dann mach es doch mal,du wirst schon sehen was du für (K)einen Erfolg damit hast.Und Hut ab vor der Arbeit der Menschen in Freiburg

Vermutlich haben die letzten drei linken StudentInnen das Buch von Freek Huisken "Der demokratische Schoß ist fruchtbar...: das Elend mit der Kritik am (Neo)Faschismus" gelesen und sich gedacht, dass sie ihren Meister der sinnverdrehenden Polemik und Denunziation mit pseudolinksradikalen Geschwafel übertrumpfen müssen.

Bei dem von dir kritisierten Text handelt es sich um ein Interview in einer überregionalen Zeitung und nicht um einen Theorietext für selbstgefällige Marxisten. Du ätzt mit unsolidarischer Polemik und verlierst kein Wort über den Inhalt der Communiqués (mit "C", genau wie dein Communismus): https://linksunten.indymedia.org/de/user/42/blog

Ich mag nicht die ganze Kritik wiederholen, die bereits an deinem Text geübt wurde. Aber ich will deinen Angriff auch nicht unkommentiert stehen lassen und antworte dir deshalb auf einen Absatz, zu dem glaube ich noch niemand etwas geschrieben hat:

 

"Der Vergleich ist abwegig." finden die Antifaschisten: "Wir sind Anarchistinnen und Anarchisten und kämpfen gegen Nazis. Der Verfassungsschutz verteidigt das System und betreibt eine absurde Gleichsetzung von links und rechts." (1) Der Vergleich sei also abwegig, weil der Verfassungsschutz andere Zwecke verfolgt als die Autonomen

 

Genau so ist es. Wenn eine Organisation andere Ziele verfolgt als eine andere, dann ist ein Vergleich ihrer Ziele offensichtlich abwegig. Und ein Vergleich der Methoden ohne eine Betrachtung der Ziele ist ebenfalls abwegig. Aber gut, vergleichen wir doch mal die Handlungen:

 

was natürlich nichts daran ändert, dass die Antifaschisten um ihre Zwecke zu verfolgen nichts anderes machen als der Verfassungsschutz. Diese alternative Straßen- und Internetpolizei hält ihre Stadt und ihr Land sauber von faschistischen Elementen

 

Der Verfassungsschutz hat keine exekutiven Befugnisse. Er ist also keine Polizei und hält schon per definitionem keine Straßen oder gar das Internet "sauber von faschistischen Elementen". Falls du seit dem 4. November 2011 nicht unter einem Stein gelebt haben solltest, sollte dir eigentlich auch klar sein, dass der Verfassungsschutz mitnichten Straßen "sauber von faschistischen Elementen" hält. Im Gegenteil.

 

und träumen weiter von einer wahren Demokratie, in der Faschisten nichts zu suchen haben.

 

Wie kommst du drauf, dass die Autonome Antifa Freiburg "von einer wahren Demokratie" träume? Aus dem Text kannst du es nicht haben, denn die Gruppe bezeichnet sich als anarchistisch. Im weiteren Verlauf des Textes unterstellst du der AAF Bündnisfähigkeit mit Nationalisten, Schutzversuche der Demokratie und Verharmlosung des Nationalsozialismus. Das ist nicht nur sehr dumm von dir, das ist eine Frechheit.

 

Vermutlich hast du bereits eingesehen, dass deine Polemik ein Fehler war. Mach nicht auch noch den Fehler, trotzig daran festzuhalten und zu schweigen.

Furchtbar schwammige Kritik an einer der Gruppen die die beste Antifa-Arbeit machen. Die Genoss_innen aus Freiburg sind in ihrer Recherche immer sauber, bei ihren Veröffentlichungen immer prägnant und in der Motivation ehrlich: "Wir wollen Nazis natürlich schaden, so gut es geht." Und das machen sie gut.

also...autonome antifa freiburg...macht weiter wie bisher....ihr legt nazistrukturen offen, holt sie aus der deckung, gebt ihnen keine chance sich aufzubauen und zu entfalten....meiner meinung nach auf jeden fall ein gutes stück revolutionäre antifa politik und bei weitem besser als dieses sinnlose theoriegelaber ohne bezug zur realität von gegen-kulter, gegenstandpunkt, lila_fee und sjd/die falken oder wie dieser ganze mischmasch auch heißen mag!

 

so eine destruktive und unsolidarische kritik habe ich noch nie gelesen und dass zu einer gruppe die die allerbeste recherche-arbeit leistet wie keine andere!

Beim Lesen fiel mir eines sofort auf: Inhaltlich mag über einige Kritikpunkte zu diskutieren sein, aber allein der Stil trägt spackeriahafte Züge - dieser selbstdarstellerische Narzissmus und die polarisierende Polemik, ohne weitere Anhaltspunkte für ein "Wie denn sonst?" zu liefern. Da möchte ich überhaupt nicht diskutieren, was vom Autor vermutlich auch nicht gewünscht ist.

Aufmerksamkeitsdefizit?

Von Linken wird sie gefordert und wer sie nicht liefert ist schnell unten durch: Kritik ja, aber bitte nur solidarisch und konstruktiv. Der folgende Text will aufräumen mit dem falschen Urteil, Kritik habe diese beiden Kriterien zu erfüllen. Wer konstruktive Kritik einfordert, will nichts anderes als das der Kritiker vor der Kritik sich bereits mit den Zwecken eben derjenigen solidarisch erklärt, die er sich eigentlich zum Objekt seiner Kritik gemacht hat. Damit lässt der Schrei nach solidarischer Kritik nur noch die Sorte Einspruch zu, die es im Grunde gut findet was man tut - und nur noch da und dort konstruktiv, also verbessernd eingreifen will.

 

Gothama, der Buddha, lehrte
Die Lehre vom Rade der Gier, auf das wir geflochten
sind, und empfahl
Alle Begierde abzutun und so
Wunschlos einzugehen ins Nichts, das er Nirwana nannte.
Da fragten ihn eines Tags seine Schüler:
Wie ist dies Nichts, Meister? Wir alle möchten
Abtun alle Begierde, wie du empfiehlst, aber sage uns
Ob dies Nichts, in das wir dann eingehen
Etwa so ist wie dies Einssein mit allem Geschaffenen
Wenn man im Wasser liegt, leichten Körpers, im Mittag
Ohne Gedanken fast, faul im Wasser liegt oder in
Schlaf fällt
Kaum noch wissend, daß man die Decke zurechtschiebt
Schnell versinkend, ob dies Nichts also
So ein fröhliches ist, ein gutes Nichts, oder ob dies dein
Nichts nur einfach ein Nichts ist, kalt, leer und
bedeutungslos.
Lange schwieg der Buddha, dann sagte er lässig:
Keine Antwort ist auf euere Frage.
Aber am Abend, als sie gegangen waren
Saß der Buddha noch unter dem Brotbaum und sagte den
andern
Denen, die nicht gefragt hatten, folgendes Gleichnis:
Neulich sah ich ein Haus. Es brannte. Am Dache
Leckte die Flamme. Ich ging hinzu und bemerkte
Daß noch Menschen drin waren. Ich trat in die Tür und
rief ihnen
Zu, daß Feuer im Dach sei, sie also aufforderend
Schnell hinauszugehen. Aber die Leute
Schienen nicht eilig. Einer fragte mich
Während ihm schon die Hitze die Braue versengte
Wie es draußen denn sei, ob es auch nicht regne
Ob nicht doch Wind gehe, ob da ein anderes Haus sei
Und so noch einiges. Ohne zu antworten
Ging ich wieder hinaus. Diese, dachte ich
Müssen verbrennen, bevor sie zu fragen aufhören.
Wirklich, Freunde
Wem der Boden noch nicht so heiß ist, daß er ihn lieber
Mit jedem andern vertauschte, als daß er da bliebe, dem
Habe ich nichts zu sagen. So Gothama, der Buddha.
Aber auch wir, nicht mehr beschäftigt mit der Kunst
des Duldens
Eher beschäftigt mit der Kunst des Nichtduldens und
vielerlei Vorschläge
Irdischer Art vorbringend und die Menschen lehrend
Ihre menschlichen Peiniger abzuschütteln, meinen, daß
wir denen, die
Angesichts der heraufkommenden Bombenflugzeug-
geschwader des Kapitals noch allzulang fragen
Wir wir uns dies dächten, wie wir uns das vorstellten
Und aus was ihren Sparbüchsen und Sonntagshosen werden
soll nach einer Umwälzung
Nicht viel zu sagen haben.

[Brecht]


Kritik ist weder in der Schule, noch in der Universität und erst recht nicht in alternativen Kreisen verboten, sondern sie ist ausdrücklich erlaubt und sogar erwünscht. Will sie allerdings ernst genommen werden, hat sie konstruktiv zu sein. Sie hat anzugeben, wie es besser geht. Allerdings: Was ist dieses Es, das besser gehen soll?


Das ist der demokratische Laden mit seiner kapitalistischen Ordnung in Schule und Universität, der deutsche Erfolg, und die falsche Behauptung, dass von diesem Erfolg doch jeder abhängt, auch die „Ausgegrenzten“ und „Prekären“. Sogar das Los dieser Verlierer kann man angeblich nur verbessern, wenn man erst einmal dafür sorgt, dass die Wirtschaft wächst, damit man dann aus dem Wachstum die Mittel fürs Helfen abzweigen kann. Wer den Erfolg des kapitalistischen Wachstums vor und bei aller Kritik voraussetzt, der kommt allerdings nie mehr darauf, dass Niedriglöhne, „Ausgrenzung“ und „Prekarisierung“ nicht Folge ausbleibenden Wachstums, sondern die Bedingung und die Konsequenz erfolgreichen Wirtschaftswachstums sind.

Aber es sind ja nicht nur die Lakaien von Staat & Kapital, die da einfordern, man solle konstruktiv kritisieren und Alternativen nennen. Ein ganzes Heer von Linken fordert eine Praxis zur Umgestaltung der Welt, bevor man sich überhaupt einig geworden ist in der Frage, was es eigentlich wie zu kritisieren gilt. Unter dem Stichwort der solidarischen Kritik wird alles abgewiegelt an Kritik, was sich nicht gleich mit den Zwecken der kritisierten Praxis einverstanden erklärt. Wer z.B. die antifaschistische Arbeit der Linksradikalen kritisiert, sieht sich daher schnell mit der Frage konfrontiert, wie man dann selbst die Nazis bekämpfen wolle.


Dabei ist die Frage an sich bereits zurückzuweisen. Erstens, da eine Kritik sich nur daran messen lassen muss, ob sie richtig ist oder falsch, ob sie in ihrem Inhalt also die Sache, die sie kritisiert, richtig bestimmt. Es ist der Sache nach also gar kein Teil der Kritik, eine Alternative zu nennen. Zweitens wird dem Kritiker damit auch ein Zweck untergeschoben, den er vielleicht gar nicht hat: So kritisierte ich im vorausgehenden Text die Praxis der autonomen Gruppe Freiburg nicht (siehe https://linksunten.indymedia.org/de/node/99990), weil ich es besser kann – sondern um zu zeigen, warum die Idee dieser Antifaarbeit falsch ist. Eine solche Kritik kann dem Inhalt nach gar nicht konstruktiv oder solidarisch sein.


Konstruktive Kritik indes ist die gängige Art, wie Kritik überhaupt zugelassen wird – und wie sie auch von Links und von Unten eingefordert wird. Wenn also Studenten protestieren gegen Hochschulreformen und Studiengebühren, dann wollen sie zeigen, warum gerade diese Reformen ihr Ziel, also den Bildungsstandort Deutschland für weitere Siege in der internationalen Konkurrenz fit zu machen, verfehlen müssen. Diese Studenten kommen so gar nicht mehr auf den Gedanken, Kritik am Zweck der Hochschulreform zu formulieren – diese Kritik wäre auch zwangsweise nicht konstruktiv, da sie keine Alternative bietet, deutsche Bildungspolitik voran zu bringen, sondern aufzeigt, dass manche Zwecke der Studierenden notwendig darunter leiden, wenn Deutschland sich voranbringen will.


So auch bei den Protesten gegen Stuttgart 21. Die Alternative K21 zeigt in hunderten Studien, Flugblättern und ganzen Büchern auf, warum der Kopfbahnhof, richtig saniert und zugerichtet, mehr Züge, mehr Profit und mehr Arbeitsplätze zu bieten habe als der geplante unterirdische Bahnhof. Diese Form der konstruktiven Kritik, welche eben nicht nur von oben verlangt, sondern auch willig von unten praktiziert wird, akzeptiert bereits den Zweck eines Bahnhofes im 21. Jahrhundert: profitabel zu sein.


Konstruktive Kritik funktioniert also, indem Verbesserungsvorschläge gebracht werden um die Zwecke zu realisieren, welche den Leuten von oben auf diktiert werden. Es (Hochschulreformen, neue Bahnhöfe, Profite, Staat etc.) könnte doch auch alternativ erreicht werden. Wer sich stattdessen gegen die Grundrechenart dieser Verhältnisse stellt, wird gar nicht zugelassen oder ernstgenommen und die Kritik reduziert auf ein: „Du kannst ja auch nur meckern, aber es nicht besser machen“.


Solidarische Kritik in der Linken funktioniert nach dem gleichen Prinzip, allerdings nicht staatlich gesetzt, sondern durch die reale Praxis linker Gruppen, welche einfordern, ihre Praxis solidarisch zu kritisieren, also im Sinne der Zwecke, die schon vorher feststehen. Wer also antifaschistische Arbeit kritisiert, ohne den Zweck zu teilen, diese Gesellschaft von Faschisten rein zu halten, wird als unsolidarischer Kritiker ignoriert.

Auch in dieser Kritik der konstruktiven Kritik steckt bereits, wie Kritik im Folgenden angewendet wird. Eine Kritik muss her, die ausspricht, dass es ein fundamentaler Fehler ist, sich beim Kritisieren darauf zu berufen, konstruktiv zu sein, weil man sich damit von vornherein darauf verpflichtet, dass die bestehenden Verhältnisse oder im Falle einer solidarischen Kritik die Richtung linker Praxis grundsätzlich in Ordnung gehen. Kritik muss erst einmal prüfen, ob das Kritisierte überhaupt verbesserungswürdig ist – oder ob man es nicht lieber wegschaffen will.


Will eine linke Kritik etwas anderes sein als eine Bereicherung der Alternativen um Es weiter zu betreiben – Profitmaximierung, nationaler Wirtschaftswachstum und Konkurrenz und Verschleiß von Mensch und Natur –, dann wäre es angebracht, Kritik nicht mehr mit der Forderung zu verbinden, sie müsse es dann besser lösen können. Eine zielführende linke Praxis ist damit unter anderem die Widerlegung des falschen Urteils, Kritik müsse konstruktiv sein.

 

1.1 Kritik als Fähigkeit


Alternative Linke, von der Ökobewegung über Hausbesetzer bilden sich viel ein auf ihre Kritikfähigkeit, was nicht zuletzt für viele Alternative auch der Kern ihrer Kritik an Medien und Schule ist: Dort würde man eben diese Fähigkeit der Schüler nicht genügend ausbilden. Dabei unterscheidet sich die Fähigkeit zu kritisieren überhaupt nicht von der Fähigkeit zu denken, und ist damit allen Menschen prinzipiell gegeben, welche zweites beherrschen.


Was daher als Kritikfähigkeit gehandelt wird und was gelernt sein mag, ist deshalb auch etwas ganz anderes. Es meint eine kritische Haltung gegenüber allem und jedem und unterscheidet gar nicht mehr zwischen Kritikablem und Akzeptablem. Wo auf diese Art alles einem Verdacht unterworfen wird, wird die je spezielle Kritik auch gar nicht mehr an ihrem Inhalt geprüft sondern damit abgewertet, dass es ja einfach sei, alles zu kritisieren, aber viel schwerer sei, Alternativen zu nennen.

Wer auf der Richtigkeit seiner Kritik beharrt und darauf besteht argumentativ widerlegt zu werden und sich nicht mit dem Hinweis zufrieden gibt, dass man es auch anders sehen könne, wird deshalb von dieser Sorte Kritikfähiger auch nicht als Kritiker gewürdigt. Wer von seiner Kritik erst abrückt, wenn sie widerlegt ist, wird daher zur Kategorie derjenigen gezählt, denen es an Selbstkritik mangelt, wegen fehlender Einsicht darin, dass auch der eigene Standpunkt und die eigene Kritik im Prinzip ja kritikabel sind.


Diese Kritikfähigkeit sieht also völlig ab von dem Inhalt des Kritisierten und dem der Kritik und würdigt das Kritisieren an sich. Damit zeigt der Kritiker dass er ja auch eine Kritik an den herrschenden Verkehrsformen der Gesellschaft hat – Kapitalismus und Demokratie –, dass ihn diese aber nicht dazu bringt, das positive Verhältnis zu diesen aufzukündigen.

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Du Trottel hast totalen Müll über die AAF verfasst und nennst das Kritik? Jetzt versteckst du kleines Opfer dich hinter einem trotzigen: "Man wird ja wohl noch unsolidarisch sein dürfen!" Klar, darf man! Du willst ja offensichtlich sowieso nur kritisieren und nichts verändern, also musst du auch nicht Rücksicht darauf nehmen, dass alle den Raum verlassen, wenn du ihn betrittst. Mit diesen beiden Texten hast du dich aus dem Kreis der ernstzunehmenden AutorInnen auf linksunten selbst ausgeschlossen. Wie kannst du nur so verblendet sein und jegliche auch inhaltliche Kritik einfach ignorieren? Ich glaube ich kenne den Grund: du bist ein Arschloch und auch noch stolz drauf.

Der Artikel wurde in einen Kommentar verwandelt und unter diesen Artikel verschoben, auf den er sich bezieht.

gute entscheidung. das vorgehen ist typisch für die huisken-jugend: wenn eine diskussion verloren ist, einfach eine neue aufmachen, um die diskurshoheit zurückzugewinnen.

Du nennst deine Polemik wirklich Kritik? Meinst du nicht, dass das übertrieben ist angesichts deines Frühstücksstammtischverrisses? Das nächste Mal trink doch bitte erst deinen Kaffee, zünde dir vielleicht noch einen Joint an und denke dann darüber nach, ob du nicht lieber in deine Küche als auf linksunten pisst.

schön, dass du deine Polemik selbst nicht Kritik nennst. Macht aber den Text nicht wirklich besser :(

Also: gibts noch irgendwas inhaltliches, das du an dem Text kritisieren willst oder willst du nur zu Protokoll geben, dass du ganz allgemein empört bist?

So wie der Autor halt, nä? Der hat ja schließlich auch nur rumgefrotzelt und freut sich nun darüber, dass ihn keiner mag.

falsch. Der Autor hat einiges zu konstruktiver Kritik geschrieben und einige Argumente aufgeschrieben, warum diese nichts taugt.

Wenn du die Argumente falsch findest, schreib halt was dich inhaltlich stört. Genau das hat der Autor auch getan... ;)

Spar dir dein Grinsen, Autor. Noch lachst du, aber das wird Konsequenzen haben. Nein, ich drohe dir nicht mit Schlägen, aber Konsequenzen wird das für dich haben.

Falsch. Der Autor hat nichts zur Kritik an seiner Polemik geschrieben. Er hat auch nichts zu den inhaltlichen Fehlern geschrieben, zu der desaströsen Wirkung seiner Polemik und auch nichts zu seinen logischen Fehlern. Mit anderen Worten: der Autor hat abgelenkt, statt sich der Kritik zu stellen. Damit (und nicht, weil er nicht solidarisch war), hat er jeden Anspruch auf Auseinandersetzung mit seinen Phrasen verloren. Weil er nicht solidarisch war, sollte er in Zukunft bestenfalls ignoriert werden, bis er seine Haltung ändert.

Grad die inhaltlichen Fehler, von denen du sprichst will ich endlich sehen! Ich habe bisher nur einen Kommentar gelesen, der zumindest ansatzweise gesagt hat, WAS er eigentlich falsch findet.

 

PS: scheint grad irgendwie zu missverständnissen zu führen: aber ich bin nicht der autor und kenne ihn auch nicht....

Das ist totaler Blödsinn, was du schreibst. Natürlich wurden diverse inhaltliche Fehler benannt: sein absurder Vergleich mit dem VS (schon in der Überschrift), sein ignorantes Lächerlichmachen von Argumenten gegen bekannte Stereotype wie der Übertreibung und der Verbreitung von Falschinfos, seine Unkenntnis von Polizei- und Geheimdienstgesetzen, seine logisch falschen Schlussfolgerungen aus seiner falschen Prämisse, bei der AAF handele es sich um (parlamentarische) Demokraten oder zumindest ihre Handlanger.
Mich stört an dem Text enorm, dass er Faschismus verharmlost. Wer Leute, die Flugblätter gegen Nazis verteilen, als "tapfere Ritter für Gerechtigkeit" verunglimpft, hat meinen Zorn sicher. Eigentlich sollte er dafür aber auch gemäß der Moderationskriterien zensiert werden.

Es ist sehr schade, dass du so unbelehrbar bist. Ich habe deine Texte auf linksunten geschätzt, aber dieser Text und vor allem die beleidigte Replik ist ein absoluter Tiefpunkt. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass derjenige, welcher der Unbelehrbarkeit bezichtigt wird, diese Kritik weder versteht noch annimmt.

Deine "Kritik" ist keine Kritik...du wirfst der autonomen antifa vor die demokratie so erhalten zu wollen obwohl im interview bereits erwähnt wurde, dass sie wohl eher anarchie wollen als das was jetzt demokratie genannt wird....und es wird noch perverser....du behauptest die autonome antifa wäre der "bessere" verfassungsschutz....und das versucht du uns klar zu machen anhand daran dass alles scheiße ist was die machen (selbst weißt du natürlich wie alles besser geht, erkennt man an dem arroganten ausdruck des textes) jedoch argumente bringst du keine...weder eine definition von faschismus (versuch das mal in einem kurzen knappen interview besser zu erklären) noch einen idee wie man das besser machen kann.

 

das einzige was du in deinem text gemacht hast war antifaschistische politik zu diskreditieren und das auch noch schlecht!

Die immer gleiche Soße, irgendwelche Demokraten (böse) herbeireden, die nicht begreifen würden, wie der Laden läuft. Was du vergisst, Kritik muss die richtigen Adressaten erreichen und verstanden werden. Hier hört es bei dem Kram schon auf, keine Resonanz, keine Weiterentwicklung. Denn: Was du nicht vergisst, sind die immer gleichen Versatzstück neu zusammenzurühren, was die Suppe ungenießbar macht.

Als ich Deine Auffassung las, Kritik müsse nicht konstruktiv sein, dachte ich, so bei mir: Nee, stimmt, ich hab den Masterplan und eine alternative Gesellschaftsstruktur auch nicht in der Tasche. Da kann dann auch schon eine einseitig negative Kritik kommen. Der Haken an Deinem einzigen Argument zur Verteiduigung der Art und Weise Deiner Kritik besteht allerdings darin zu sagen, dass eine Kritik auch nicht den Keim des Neuen enthalten muss. Aber gerade die Antifa Freiburg geht einen Weg, der nicht perfekt ist, teilweise in der Logik dieser Gesellschaft funktioniert und nicht immer super-radikal in den Aussagen ist. Dann würde ich doch behaupten, dass die Antifa sich praktisch auf den Weg gemacht hat, genau das umzusetzen, was sie für richtig halten- hoffentlich reflektiert und nach ihren Möglichkeiten. Für Kritik sind sie, denke ich, auch offen.

In meinen Augen kritisierst Du Leute, die ganz konkret und praktisch versuchen, in dieser Gesellschaft (denn davon sind wir Teil und vor allen Dingen geprägt) etwas "besser" zu machen. Jetzt unterlaufen ihnen da in einem Interview in einer Zeitung inhaltliche Fehler (das sehe ich auch so), die aber zu verschmerzen sind und unter diesen Umständen passieren. Die Leute darauf aufmerksam zu machen finde ich in Ordnung und wichtig, aber die Art und Weise finde ich zu konfrontativ. Als würdest Du der Antifa keine Besserung zutrauen oder sie als "unbelehrbar" wahrnehmen.

 

Ich selber war auch sehr lange in einer Antifa aktiv, sehe auch die Gefahr der unkritischen Wahrnehmung als "Anti-Nazi-Polizei" bei manchen Antifas, aber eigentlich nicht bei der Freiburger Antifa. Fakt ist leider, dass diese Arbeit in vielen Regionen notwendig ist und besser suboptimal getan wird als garnicht. Das ist oft kein theoretischer, sondern ein pragmatischer Umstand, der die Arbeit unersetzbar macht. Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, dass dann auch früher oder später die Theorie verstärkt in den Vordergrund rückt und auch die von dir kritisierte Rolle reflektiert wird. Auf den Vergleich mit dem Verfassungsschutz gehe ich nicht ein, das finde ich zu weit hergeholt.

 

Mit solidarischen Grüßen

In meinen Augen kritisierst Du Leute, die ganz konkret und praktisch versuchen, in dieser Gesellschaft (denn davon sind wir Teil und vor allen Dingen geprägt) etwas "besser" zu machen.

"diese Gesellschaft" - also konkret dieser Kapitalismus, der von dem deutschen Staat regiert wird - ist doch gerade die Instanz, die für alle die Schäden die die Leute hier erleben verantwortlich ist: Es wird Eigentum eingerichtet und staatlich geschützt, sodass alle Menschen, die nicht zufällig Produktionsmittel rumliegen haben davon abhängig sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Die daraus folgenden Schäden sind breit gefächert: Gesundheitsschäden (physische: Schadstoffbelastung etc. & psychische: Burnout, Depression etc.), keine Zeit für nichts, Armut ... ...

 

Das gilt es abzuschaffen. Um etwas gegen die Schädigungen zu tun muss man ihren Grund abschaffen: den demokratisch verwalteten Kapitalismus.

 

"diese Gesellschaft" zu verbessern ist aber ungefähr das Gegenteil davon.
Erstmal stellt sich die Frage, was eigentlich mit "besser" gemeint sein soll. In Diskussionen, in denen ich um konstruktive Kritik gebeten wurde, habe ich die Erfahrung gemacht, dass damit eigentlich immer sowas gemeint ist, wie "etwas das andere, effektivere/schönere/umweltfreundlichere, Methoden verwendet und am eingerichteten Kapitalismus nichts tut. Das ist doch gerade das, was die Politiker hierzulande zutun haben: uns den Kapitalismus so einzurichten, dass wir möglichst effektiv ausgebeutet werden aber gleichzeitig noch mitspielen!

 

Es gibt keine bessere oder schlechtere Ausbeutung. Es gibt Mitmachen oder Agitieren für eine Revolution - was dazwischen ist nie mehr als eine Abwandlung des Mitmachens...

Ist "Gesellschaft" jetzt mittlerweile auch schon genau so ein Schimpfwort wie "Reform"?

 

Als ich das letzte mal darüber nachgedacht habe, war "Gesellschaft" für mein Verständnis noch diese Menge von n Personen, die irgendwie zusammen leben. Zufällig tun wir das hier in einer kapitalistischen Demokratie (oder einer "sozialen Marktwirtschaft"... löl...). Aber Demokratie und Kapitalismus sind nicht die Gesellschaft. Sie sind nur die "Ordnung" (klingt irgend wie scheußlich...) die gerade für die Gesellschaft gilt.

 

Also ja: wenn wir was tun, dann tun wir es für die Gesellschaft. Denn wenn es nicht drum geht, dass es den Menschen besser gehen soll, was bitte ist dann die Legitimation? Selbstzweck?

 

...oh Moment... genau das ist ja immer meiner Kritikpunkt an den meisten Linken hier: Das es nur um sie selbst, ihr Profil und ihren Sturschädel geht. Da hab ich mich ja grade zufällig glatt selbst hergeleitet! :-D

"jeder Schritt wirklicher Bewegung ist wichtiger als ein Dutzend Programme" (Marx).


Auf so einen Quatsch-Text lasse ich mich nicht weiter ein und deswegen zerreisse ich ihn auch nicht in der Luft, obwohl ich und ich bin mir sicher hunderte andere das auch tun könnten.

Lenin (spar dir die Kommentare zu ihm!) hat mal sinngemäß gesagt: Wenn du wissen willst, wie gut ein Kommunist ist, schau ihm nicht auf den Mund, sondern auf die Hände.

Wenn man dir/euch auf die Hände schaut, sieht man außer Gelaber und Umsonstflohmarkt nix, aber auch absolut gar nix. Na gut, vielleicht mal noch eine Demobeteiligung in zwei Jahren.... herzlichen Glückwunsch.

Das Verhältnis zwischen Reform und Revolution vermagst du genauso gut einzuschätzen wie Angela Merkel.


Der Text ist mal wieder Geschichtsrevisionismus im großen Stil von dir.

Brecht wird dich hoffentlich in deinen Träumen verfolgen, quälen und wird sich rächen, weil du ihn missbraucht hast für deinen hochgradigen Unfug. Du bist ihm nicht würdig.

 

Mehr als Aufmerksamkeit und "Namen machen" willst du und deine Konsorten nicht in eurer tollen Welt, in der immer gleich von Revolution geredet wird, aber nichtmal ein offenes Treffen klappt. Sowas sollte man mal psychologisch begutachten... Wo sind denn jetzt die Leute der Frankfurter Schule, wenn man sie braucht?

Wie bereits schon oft in den Kommentaren gesagt: Koche du, deine Sozialdemokratenkinder, die du volllabern kannst und Pseudo-Revolutionäre, die gerade den nächsten Umsonstflohmarkt organisieren, eure Suppe alleine. Mit euch muss man umgehen, wie mit Antideutschen. Isolation und Ignoranz. Die Geschichte lehrt, dass ihr euch schneller selber zu Grunde richtet, wenn man dich und den Haufen um dich rum einfach ignoriert. Das wird Konsequenzen haben!

 

(Die polemischen Teile dieses Kommentars sind kursiv, damit keine Missverständnisse bei den falschen Leuten entstehen, z.B. bei denen, die Umsonstflohmärkte machen, aber trotzdem vernünftige Politik machen... solls ja geben ... ich glaub dran.)

 

PS: Jede weitere Aufmerksamkeit für den Autor und sein Umfeld schaden dir und deinen Nerven und vor allem deiner Politik. Ratschlag: Schließe den Tab und such dir was sinnvolles zu tun :)

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"Aus der Waffe der Kritik ein Mittel zur eigenen Entwaffnung zu machen, ist Teil der linken Misere, die es zu überwinden gilt."

Das folgende ist weniger sachbezogen als viel mehr ein Hinweis an die Linksunten-Profikommentatoren:

 

Es ist eigentlich unglaublich, aber auch typisch, dass es nach ca. 40 Kommentaren noch keine Seite (egal ob die "Gegner" oder "Verteidiger" der Polemik) geschafft hat eine Trennung hinzubekommen, zwischen antifaschistischem Selbstschutz und einer Faschismusanalyse (und nur aus der kann sich die "Bündnisfähigkeit" von Linksradikalen mit Demokraten erklären). Stattdessen wird einfach alles in einen Topf geworfen. Die einen meinen, weil in der Taz falsche Gedanken der Autonomen Antifa FR gelandet seien, dass sie die Demokratie für schützenswert und nicht kritisierenswert hält und deshalb auch ihre Praxis veruteilenswert sei. Dass die Theorie falsch ist kann sein, ich habe mich nicht sehr tief in die Staatsanalyse dieser anarchistischen Gruppe eingearbeitet, um darüber urteilen zu können. Dass eine solche demokratieverteidigende Praxis sich bei recht vielen, reinen Antifagruppen ausbilden kann und warum steht übrigens in dem in den hiesigen Kommentaren erwähnten Buch von Freerk Husiken - Der demokratische Schoß ist fruchtbar. Der AAF kann ich dies momentan nicht nachweisen. Was ich allerdings kritisieren würde ist die verpasste Möglichkeit in einer bundesweiten Publikation Argumente gegen den Nationalismus (der Taz-Leser?!) zu präsentieren.

Die andere Seite nimmt hingegen jede Kritik an den in der Taz präsentierten Gedanken der AAF als einen Angriff auf die praktische Arbeit der AAF bzw. auf den Nutzen dieser Arbeit. So als würde die Zurücknahme eines eventuell falschen Arguments das Aus des wirksamen antifaschistischen Selbstschutzes bedeuten. Mit einer tiefen moralischen Entrüstung und Überlegenheit ("weil man weiß" wie gefährlich die Nazis sind) wird das eigene bzw. das als gut erachtete Tun verteidigt, ohne, dass dafür ein Argument zur Widerlegung der Polemik angeführt werden braucht. Anstatt sich mit der Kritik inhaltlich auseinanderzusetzen, (partielle) Fehler nachzuweisen und auszuräumen (teilweise wurde das auch probiert) wird die eigene Unangreifbarkeit der eigenen Theorie durch die praktische Notwendigkeit des antifaschistischen Selbstschutzes gerechtfertigt.

 

Zu diesen zwei geistigen Verfahren ein Versuch der Klarstellung:

Antifaschistischer Selbstsschutz ist etwas völlig anderes als eine Kritik an Nationalismus, Nationalisozialismus, Demokratie, Staat und Kapital. Notwendiger Selbstschutz braucht keine Theorie; die Begründung für ihn steckt schließlich schon im Wort. Was es dafür braucht sind höchstens eine Gruppe schlagkräftiger Menschen, ein guter Selbstverteidigungskurs oder IT-Knowhow. Wird versucht den eigenen Selbstschutz und den der eigenen Strukturen zu theoretisieren geht dies nur moralisch, was im Endeffekt ziemlich sicher die heutigen Machtverhältnisse außer Acht lässt und dazu führt nicht mehr die aktuelle Herrschaft dafür zu kritisieren was sie ist, sondern nur noch dafür, zu was sie führen kann bzw. könnte. Die Tatsache, dass man sich in Freiburg recht ungestört von gewalttätigen Nazis bewegen kann, ist hingegen eine Folge des wirksamen antifaschistischen Selbstschutzes und das ist auch gut so. 

 

So Banane die Argumente der AAF in der Taz auch sein mögen, sie haben auf jeden Fall andere Ziele und Begründungen für ihr Tun als der Verfassungsschutz. Also noch eine Frage an Lila_Fee: Was soll eigentlich daran falsch sein den politischen Gegner auszuspionieren und dadurch Schaden zuzufügen? Regt sich da bei dir etwa ein kleinwenig grundrechtlicher Sachverstand ;) Selbstverständlich wären Attacken auf Arbeitsamt, Ausländebrehörde oder Medizinischen Dienst der Krankenkassen viel witziger; außerdem übertreffen deren Totenbilanzen bei weitem das Kontingent der hiesigen Nazis. Aber Zahlen sind natürlich auch kein Argument, außer für Statistiker ;)

"Was soll eigentlich daran falsch sein den politischen Gegner auszuspionieren und dadurch Schaden zuzufügen? Regt sich da bei dir etwa ein kleinwenig grundrechtlicher Sachverstand?"

 

Ich werde mich sicher nicht darüber beschweren, wenn Nazis geschadet wird. Das es dabei aber nicht um den von dir angeführten und auch richtig dargestellten Selbstschutz geht der auch keine Theorie benötigt scheint ebenso klar zu sein. Es geht hier also mehr um die falschen Begründungen der Notwendigkeit Nazis zu schaden als das es zwingend falsch wäre.

 

"Ansonsten besteht die Kritik da, wo sie inhaltlich wird, leider fast auch nur darin, dass die AAF nicht das kritisiert, was du meinst, was man kritisieren müsste. Vielleicht schon mal daran gedacht, dass es ein Antifa für das so ziemlich Absurdeste hält, den Faschismus überhaupt einer Kritik unterziehen zu müssen?"

Stimmt. Meine Ausgangspolemik geht in einem breiten Teil daneben, da der Faschismus für viele bereits an sich zu verurteilen ist und daher gar nicht mehr kritisiert werden muss. So ist der ganze Teil

 

"Ja, warum eigentlich nicht ein weiteres mal Nazis nicht kritisieren, sondern auf die bereits existierenden Vorurteile gegen Nazis bauen und einfach hoffen, dass die Leserin und der Leser nicht merken, dass gar keine Argumente gegen sie geliefert werden? Warum eigentlich nicht über die großen und kleinen Schwächen irgendwelcher Dorfnazis polemisieren anstatt den Faschismus zu kritisieren?"

 

ein Ausgehen davon, dass die Leserinnen und Leser meines Textes bereits die Kritik teilen würden, dass man Faschismus nicht ächten sollte, sondern erklären und kritisieren.

Was meinem obigen Text nicht zu entnehmen ist aber in den Kommentaren behauptet wurde ist eine Unterstellung meinerseits an die AAF sie wären keine Anarchisten. Mein Satz ist folgt: "
Diese alternative Straßen- und Internetpolizei hält ihre Stadt und ihr Land sauber von faschistischen Elementen und träumen weiter von einer wahren Demokratie, in der Faschisten nichts zu suchen haben." Damit wollte ich gerade darauf hinweisen, dass ein Kampf gegen Nazis eben kein Kampf gegen diese Gesellschaft ist, sondern das demokratische Vorurteil bedient, Nazis hätten in dieser Gesellschaft eigentlich nichts zu suchen. Tatsächlich wäre es albern der AAF abzusprechen, sie wäre anarchistisch.

Zur Hegemonie bzw:

 

"die sagen damit doch nur: wir lügen nicht bewusst. das ist nicht selbstverständlich. antifas wird oft vorgeworfen, dass sie doch nur propagandalügen verbreiten würden."

 

Das ist richtig. Eine Antwort darauf kann aber nicht sein die Lüge von sich zu weisen, sondern müsste eine Kritik des Argumentes sein. Was behaupten Bürgerliche eigentlich, wenn sie sagen: Die Antifa lügt? Sie unterstellen, es würde "der" Antifa nützen, in Flugblättern falsche Behauptungen aufzustellen - dabei wird ja gerade versucht, die eigenen Inhalte zu vermitteln. Da wäre es ja mehr als kontraproduktiv, den Leuten etwas zu erzählen das man selbst für Falsch hält. Den Vorwurf der Lüge so zu kritisieren würde vielleicht auch etwas mehr bringen - ist bei  der Erwiderung "wir lügen nicht" doch der Vorwurf weiterhin im Raum und die Leserin kann sich dann entscheidem, wem sie mehr glaubt - also immer der Seite, zu der sie schon vorher tendiert hat.


"Weshalb definiert der Autor "Verbrechen" als staatliches Kriterium? Es gibt nicht zufällig die viel bessere Definition des "Verbrechens gegen die Menschlichkeit" und was wäre Faschismus anderes?"


Das Verbrechen ist erstmal ein staatliches Kriterium. Weitet man den Begriff so, dass man damit nur noch meint, dass sich etwas nicht gehört, dann würde sich der Satz "Faschismus ist keine Meinung, sondern gehört sich nicht" anhören und hätte wohl nicht mehr die Bedeutung, die sich die Parolennutzer davon erhoffen - nämlich die Faschisten als Verbrecher darzustellen. Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist sachlich einfach falsch: Sind und waren die Faschisten doch Menschen. Auch in der Tat sind sie Menschen geblieben. Das ist auch insofern wichtig, um den Faschismus nicht dadurch der Kritik zu entziehen, dass er zum unmenschlichen und damit auch unsagbarem und damit eben auch unkritisierbarem wird - wenn man den Faschismus nur noch Verurteilen aber nicht mehr kritisieren kann, dann kann man auch nicht mehr auf den Nationalismus verweißen, als gemeinsamen Nennen des Kapitalismus und des Faschismus.


"Der Verfassungsschutz hat keine exekutiven Befugnisse. Er ist also keine Polizei und hält schon per definitionem keine Straßen oder gar das Internet "sauber von faschistischen Elementen". Falls du seit dem 4. November 2011 nicht unter einem Stein gelebt haben solltest, sollte dir eigentlich auch klar sein, dass der Verfassungsschutz mitnichten Straßen "sauber von faschistischen Elementen" hält. Im Gegenteil."


Deswegem ja auch die Formulierung des besseren Verfassungsschutzes. Sie machen das, was nach gängiger Ideologie eigentlich die Aufgabe der Polizei und des Verfassungsschutzes sein sollte: Die Bürger vor den Faschisten zu beschützen.

Am Ende noch kurz etwas zur Debatte: Es ist ein wenig befremdlich, dass bissige Formulierungen zu mehr Formbeschwerden führen als die inzwischen mehrfach gefallenen Androhungen von "Konsequenzen". Auch die "Unbelehrbarkeit" und Unfähigkeit zu Antworten kann ich nicht verstehen: Der Artikel ist vor 2 (!) Tagen erschienen und ich habe bereits eine sehr lange Antwort formuliert. Das nicht jede Debatte in zwei Tagen abgeschlossen werden kann liegt manchmal in der Sache - besonders wenn sich wie hier viele Leute beteiligten. Der Aufruf zur "ignoranz und ignorieren" kann sich auch gespart werden: Niemand wurde je vorher gezwungen einen Artikel zu lesen.

Nur auf die juristische Definition von "Verbrechen" zu rekorruieren, ist aber ebenso staatsgläubig wie die vermeintliche Ausrichtung des Antifaschismus der AAF.

Ich werde mich sicher nicht darüber beschweren, wenn Nazis geschadet wird.

 

Na das wäre ja auch noch schöner. Nein, du versuchst diejenigen lächerlich zu machen, die Nazis schaden.

 

Es geht hier also mehr um die falschen Begründungen der Notwendigkeit Nazis zu schaden als das es zwingend falsch wäre.

 

Wie du richtig festgestellt hast, werden in dem Interview keine Begründungen gegeben für die Notwendigkeit Nazis zu schaden. Das ist nach Auschwitz auch nicht nötig. Oder reichen dir 6 Millionen tote Jüdinnen und Juden nicht als Begründung?

 

Da wäre es ja mehr als kontraproduktiv, den Leuten etwas zu erzählen das man selbst für Falsch hält.

 

Nein. Es würde den Nazis manchmal durchaus schaden, wenn Lügengeschichten über sie erzählt würden. Sie könnten sich zerstreiten, hätten Hausdurchsuchungen, würden an sich selbst zweifeln, etc. Aber die Autonome Antifa Freiburg macht das eben nicht in ihren Communiqués und nichts anderes wird in dem Interview gesagt. Da du weder Ahnung von Antifa- noch von Pressearbeit hast, halt doch einfach mal dein dummes Maul.

 

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

 

Diese Parole wurde von der VVN-BdA geprägt. Sie besagt, dass Faschismus nicht durch Meinungsfreiheit gedeckt sein sollte, sondern als Verbrechen gelten sollte. "Verbrechen" wird allgemein nicht nur als "schwerwiegender Verstoß gegen Gesetze" verstanden, sondern auch als "schwerwiegender Verstoß gegen die Grundregeln menschlichen Zusammenlebens". Dein Vorgehen in diesem Fall: du definierst einen bereits besetzten Begriff in deinem Sinne, leitest daraus keineswegs zwingende Schlussfolgerungen ab und falls Leute gegen deine Schlussfolgerungen verstoßen, maßt du dir an, sie lächerlich zu machen. Das ist dumm, selbstgerecht und sehr, sehr unsympathisch.

 

Deswegem ja auch die Formulierung des besseren Verfassungsschutzes.

 

Du hast einfach keine Ahnung, worin die Aufgabe von Polizei und Verfassungsschutz besteht – weder laut Gesetz, noch in der Realität. Du schreibst Scheiße zusammen, wirst für deine offensichtlichen Fehler kritisiert und versuchst abzulenken. Gleichzeitig schreibst du ellenlange Elaborate, warum es in Ordnung ist, wenn du unsolidarische Scheiße schreibst. Ist es nicht.

 

Zusammenfassend möchte ich dir eigentlich nur sagen: Auf linksunten braucht niemand selbstgerechte Besserwisser, die zu keiner Selbstkritik fähig sind und die ihre Überheblichkeit an anderen Linken auslassen. Soll heißen: Verpiss dich!

Dem Autor/ der Autorin sollte man m. E. für die kurze aber schlüssige Kritik der Politik der AAF danken. Wenn auch gewisse Teile seiner/ ihrer Kritik etwas zu kurz kommen und auf deutsche Ideologien beschränkt bleiben, ist es doch im Ganzen völlig legitime Kritik an der richtigen Stelle. (Das war nun solidarische und konstruktive Kritik - so weit so langweilig). Eine Politik wie sie die AAF betreibt macht sich allenfalls zum radikalen Feigenblatt einer von Ressentimensts durchzogenen Gesellschaft, sie ist Stadthalter der Demokratie, wo koheränte Kritik nötiger täte. Da die losgetretene Dabatte über Antifaschismus, radikale Kritik und Revolution aber eigentlich interessant sein könnte (sofern sie nicht auf linksunten ausgetragen würde) sei a. d. S. auf ein paar "Klassiker" zum Thema verwiesen:

- http://www.wildcat-www.de/zirkular/50/z50dauve.htm

- http://www.antifaschistische-aktion.net/spip.php?page=antifa&id_article=... (der link birgt hier eine gewisse Ironie)

- http://lesekreis.blogsport.de/images/MaxHorkheimerTraditionelleundkritis...

Dem geneigten Leser/ der Leserin dürfte sicherlich auffallen, dass die Texte aus sehr unterschiedlichen Richtungen geschrieben wurden, vor allem ersterer fast die Problematik des "reinen Antifaschismus" dabei historisch sehr interessant und kritisiert diesen vor dem Hintergrund der sozialen Kämpfe. 

Kurz und schlüssig? Ungefähr so kurz und schlüssig wie dein Kommentar. Du stellst polemische Behauptungen auf, wo Belege nötig wären. Du machst dich damit zum Statthalter der Besserwisser (meist kommunistischer Prägung), die ihr Leben lang von der Tat predigen, von sozialen Kämpfen reden und die Klassiker rezitieren. Nur leider ändert das weniger als Nichts zum Besseren, du Klotz am Bein der Revolution.