Stuttgart gegen Deutschland

Stuttgart gegen Deutschland

Stuttgart. Linksradikale Gruppen wollen am 3. Oktober die offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Stuttgart mit zahlreichen Aktionen kritisch begleiten. Mit Demonstrationen und einem Kongress soll dabei auf die Widersprüche und Unerträglichkeiten von Staat, Nation und Kapital aufmerksam gemacht werden. 

 

Von Bundestag, Bundesrat bis Bundesländer wird dem vereinten Deutschland am 3. Oktober 2013 ein pompöses Fest in Stuttgart gewidmet. Dem Pöbel sollen durch Prominenz aus Politik und Kultur mannigfaltige Möglichkeiten geboten werden, um sich mit ihrem Staat und ihrer Nation zu identifizieren. Die Initiatoren aus Bund, der Bundesländern und der Stadt Stuttgart legen sich dazu mächtig ins Zeug: auf einer Ländermeile präsentieren sich die einzelnen Bundesländer mit Ständen und Geschenken, Bundespräsident und Bundeskanzlerin werden zu Gast sein, auf einer Kulturbühne pflichten Max Herre und die Orsons dem nationalen Spektakel bei und ein riesiges Polizeiaufgebot sorgt derweil dafür, dass die Stadt abgeriegelt und ruhig bleibt. 

Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, was am 3. Oktober in Stuttgart für andersdenkende Menschen geboten ist, dann folgt einfach diesen Links:

Anarchistisches/Antinationales Bündnis - http://oct3.net/ 
Antideutsch/kritisch-theoretisches Bündnis - http://danke-nein.org/ 
Marxistisches/Anti-Imperialistisches Bündnis - http://dritterzehnter.blogsport.eu/ 

Hashtag für Twitter: #oct3

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Im oct3 bündniss sind neben anarchistischen auch postmarxistische und rätekommunistische gruppen.

Zwei getrennte demos aufgrund unterschiedlichsten analysen hist sinnvoll und besser als wenn eine von beiden gar nicht existent ist

Hallo liebe Mods

Da das so aussieht, als ob es von allen Gruppen zusammen veröffentlicht wäre, würden wir uns sehr freuen wenn ihr die bezeichnung von unserer Konferenz von "Antideutsch/kritisch-theoretisches Bündnis", was nicht stimmt, zu "Kommunistisch/Anarchistisches Bündnis" wechseln könntet.

Vielen Dank.
Einer von Danke-Nein.

Das Nein-Danke Kongress-Bündnis ist weder anarchistischen, noch kommunistisch. Auf ihren Podien reden Vertreter der Bahamas, PDS-Sozialdemokraten, Gegenstandpunkt-Dogmatiker und Anhänger der kritischen Theorie. Die vorgeblichen Anarchist*innen aus Freiburg sind keine Anarchist*innen, denn wer würde sich als solche*r bezeichnen, wenn er*sie israelische Nationalisten anwirbt, die sich offen für militärische Angriffe auf den Iran aussprechen. Von daher trifft die Bezeichnung antideutsch/kT schon zu. Schließlich ist der Anarchismus/Kommunismus kein Wunschkonzert für verwirrte, kleinbürgerliche Lifestyleradikale.

Hat GegenKultur sich jetzt eigentlich endgültig zu Antid's entwickelt oder hat man nur zum Spaß führende Antid's eingeladen und diesen noch ihre Steckenpferde als Themenfelder gegeben. Letztlich läuft die Geschichte jedoch auf nen Antid-Kongress hin. 

Dann kann Herr Galow-Bergmann uns noch 10mal erzählen wie fies die Mullahs im Iran sind und das die Israel gar nicht leiden können, während er erklärt dass ja eigentlich eh alle Deutschen Schuld an der Schoah waren. 

 

Würde gerne mal wissen ob das aus Versehen war oder ob man hier bewusst versucht eine Antideutsche Kultur in Stuttgart zu fördern und sich als Teil dieser begreift?

Hysterisches Stampfen auf den Boden, beleidigtes Schmollmundziehen und immer wieder hysterische Aufschreie? Nein, ich spreche hier leider nicht von einem 4-6 Jährigen Kind in einem Supermarkt, welches keinen Schokoriegel bekommen hat.  Die Rede ist hier von der linken Szene Baden-Württembergs und eigentlich auch sonstwo. Da wird mit Leuten nicht über Inhalte gestritten, da reicht es sich das richtige adjektiv anzuheften.

VorwärtsNiederMIT!

 

Und außerdem GSP, Antideutsche alles das gleiche ...

Ach, was erwartest du? So und nur so kennt man doch uns Stuttgarter Steinzeitantiimps. Jeder Nicht-Maoist/Leninist muss ja schließlich Antideutscher sein und wie ja eh jeder weiß sind Antideutsche ja eh noch schlimmer als Nazis und wenn sie nicht wären, hätten wir längst unsere fortschrittliche Diktatur (über) das Proletariat errichtet und die bösen Antideutschen werden, wenn wir das doch mal erreichen sollten (aber dazu müssten wir ja arbeiten, aber wir sind ja faule Liliabhänger und keine dummen Prolls), raus aufs Land getrieben.

Nieder mit dem Kommunismus - für die antiimperialistische Steinzeit!

wir haben uns u.a. mit den Inhalten von Joachim Bruhn auseinander gesetzt, und halten vieles für verkehrt:

1.) Die Unbegreifbarkeit des Kapitalismus

Bruhns Ansicht, es wäre bereits Affirmativ den Kapitalismus verstehen zu wollen, weil ihm damit eine vernunftsfähige Struktur unterstellt wird, ist verkehrt. Man kann mit der Vernunft selbst nicht ihre Grenzen finden, da lohnt es sich mal Hegels Kritik an Kant genauer anzusehen.

2.) Die Unbegreifbarkeit von Auschwitz

Gleiche Kritik, ebenfalls grude Folgerungen: Wie ist denn etwas zu kritisieren, dass nicht begriffen wird?

3.) Die Linke Szene

Scheinbar fällt es den anderen Linken aber auch leicht, etwas zu kritisieren, dass sie nicht begriffen haben. Deswegen setzen sie sich mit Antideutschen, GSP und anderen gar nicht erst auseinander, weil das ja nur verwirren würde, und man Argumente bräuchte. Wer Angst hat das sich eine "antideutsche Kultur" in Stuttgart ausbreitet, hat scheinbar Angst, das Leute Argumente einleuchtent findet, die man selbst falsch findet. Daraus aber nicht den Schluss zu ziehen, die eigene Kritik zu schärfen um Leute zu agitieren, sondern eine Stadt hermetisch abriegeln zu wollen, ist so lächerlich wie falsch: 1.) geht es einfach nicht, was wohl ein paar Leute an unserer Konferenz merken sollten. 2) gibt es längst viele Antideutsche in Stuttgart. Nur weil bestimmte Leute eben nicht in den Wilhelmspalais zu den Veranstaltungen von Porth und Konsorten gehen, finden sie trotzdem statt. Aber die Vogel-Strauß Taktik ist ja bekannt: Kopf in den Sand, und man hofft die Außenwelt verschwindet.

Warum GEGEN_KULTUR "entgültig" bei den Antideutschen angekommen sein sollte, ist auch schleierhaft. Wird uns doch von dieser Seite seid unserem bestehen sogenannter "Klassenquatsch" vorgeworfen u.a. Gerne lass ich mich allerdings über unsere eigenen Inhalte aufklären. Was sind denn Antideutsche Positionen bei uns?

p.s.: ein Bündnis sorgt dafür, dass selten eine Gruppe alle inhaltlichen Inputs spannend findet. Ein GEGEN_KULTUR Kongress hätte sicher anders ausgesehen. Wo allerdings Inhalte nicht die unseren sind, kritisieren wir - und zensieren nicht.

4.) Pluralismus

Pluralismus ist eine Schwäche der Linken. Wo man sich nicht darauf einigen kann, was eine Sache ist, kann man sie auch nicht gemeinsam Kritisieren - oder wegschaffen. Aber sollange man sich nicht einig ist, kann man sich nur einig werden, in dem man sich gegenseitig Kritisiert. Pluralismus ist also kein Wert an sich, wir "freuen" uns nicht das wir so unterschiedliche Positionen haben auf der Konferenz. Sollange allerdings die Positionen da sind, müssen wir sie kritisieren lernen, und sollten nicht einfach die Augen vor ihnen verschließen um sich vorzulügen, es gäbe diese Unterschiede nicht. Wer so etwas daherschwätzt wie "denen noch eine Bühne bieten", glaubt tatsächlich das Bruhn und Co. OHNE UNS von weniger wahrgenommen werden würde. Dabei verhält es sich doch andersrum: Durch unsere Konferenz referiert er in einem Rahmen, in dem er auch mal fundierter Kritik ausgesetzt ist. Wenn er diese gut wiederlegen kann, dann haben wir doch etwas von ihm gelernt. Wenn nicht, dann lernen vielleicht einige Antid. etwas. Beides doch wünschenswert, oder?

Peter
GEGEN_KULTUR

Muss man das wirklich tun?

 

Klar sollte man sich mit Positionen auseinandersetzen und sie kritisieren. Jeden der was gegen Antid's hat als Stalino hinzustellen ist natürlich genauso falsch wie jeden der keine Palästina-Flagge hat als Antid hinzustellen. Zugespitzt - i know

Jedoch finde ich es ernsthaft fraglich, dass vor allem eine Strömung bei dem Kongress zu Wort kommt. Zudem könnte man unter dem Aspekt - eingeladen um zu kritisieren  ja zukünftig echt jeden einladen...

Denke, dass man in Bezug auf die Einheitsfeierl. bessere und geeignetere ReferentInnen hätte finden können, als welche die meinen man müsste als Linker bis zum erreichen der klassenlosen Gesellschaft "bedingungslos solidarisch mit Israel sein" (siehe Bergmann).

 

Es sollte wohl verständlich sein, dass nicht nur die RAS (bzw. warum eigentlich immer alles RAS?) Probleme mit der Ausrichtung des Kongresses hat. Zumal man sich gerade hier bei den Referenten (ja vor allem die zwei) fragen kann, ob man wirklich einen Diskurs mit Ihnen im Rahmen einer solchen (großen) Veranstaltung suchen muss. 

 

Überspitzt gesagt: würdet ihr auch mit der CDU diskutieren wollen? Bei diesen Protesten gibt es doch wohl wichtigeres oder nicht?

Zu den Aufrufen:

oct3: "Kurzaufruf". Treffende Bezeichnung. Nur gibt es offensichtlicht auch nicht mehr, denn ein Langaufruf ist nicht zu finden.

Danke Nein: Deutschland wird isoliert vom generellen Konstrukt der Nationalstaaten und vom Kapitalismus kritisiert. Führt natürlich zur üblichen psychoanalytisch verklärten Verschwörungstheorie. Immerhin wird mal Nationalismus als Pille gegen schlechte Verhältnisse erwähnt.

dritterzehnter: Die einzige Kritik an Deutschland ist, dass die die DDR geschluckt wurde. Das selbst dann schwachsinnig, wenn mensch die DDR abfeiert.

 

Warum will denn niemand Nationalismus und Kapitalismus einfach mal so kritisieren? Für nichts anderes stehen die Feierlichkeiten doch. Scheint allen mehr dran gelgen zu sein, sich mit den Aufrufen innerhalb der Linken zu positionieren, als linke Kritik zu formulieren.

 

 

Ihr seid doch alle sch****!

Und ich gehör dazu :(

Wir sehen uns in Stuttgart!

Es ist doch so: ein buntes Programm verschiedener Gruppen und Bündnisse wird aktiv und arbeitet selbstbestimmt an ihren Projekten. Implizipt ist man sich da schon einig, was die Frage von Kapital und Nation angeht. die Unterscheide bestehen wenn, dann in Nuancen. Es manifestiert sich bloß auf verschiedene Art und Weise und das ist doch gut so. Es ist wichtig, dass hier die Gruppen versuchen ihr Programm, ihre Kritik in eine Form zu gießen, die ihrer Theorie angemessen ist. Das ist keine Spalterei, sondern zeigt die Vielschichtigkeit der Stuttgarter bzw. Württembergischen Linken, wie mit dem Thema umgegangen wird. Wichtig ist doch, dass hier Gegenmacht aufgebaut wird und das die Menschen kreativ sind und solidarisch zueinander bleiben.

 

Positiv ist m.E. das hier Gruppen wie ZK in einem Bündnis sind, das explizit antinational und anarchistisch ist und sich somit auch positiv abhebt von den teilweise regressiven Tendenzen ihrer Genossen in Berlin und Magdeburg. Positiv ist auch, dass Gegenkultur versucht Podien zu ermöglichen, die verschiedene Meinungen zu Wort kommen lassen: Gewerkschafter, marxistische Ökonomen, Autonome und tja, auch Antideutsche. Gut ist auch, dass das RAS-Umfeld ihre Kritik auf spzeille Themen wie die soziale Frage und Militarismus fokusiert.

 

Sieht man das mal als Ausenstehender Linksradikaler, muss man zum Schluss kommen, dass in Stuttgart einiges geht. Die vorgeworfene nicht bestehende Einigkeit der Bündnisse muss nicht als Schwäche ausgelegt werden, sondern ist doch gerade eine Stärke dieser jungen Menschen, sich politisch zu entfalten und ihre Kriitk zu positionieren im Trubel des nationalen Wahnsinns.

Ich kann nur jedem raten, der sich negaitv auf Kapital und Nation bezieht, nach Stuttgart zu kommen. Denn es ist übrigens auch so - ungewollt zwar aber irgendwie unterbewusst doch manifestiert - das jeder alles besuchen kann. Also gebt euch einen Ruck und kommt nach Stuttgart. Zeigt diese Staat und seinen Ideologen und Herrschenden, dass ihr mit ihrem Überlegenselixier nicht einverstanden seid.