[B] Antimilitaristische Aktion trifft BVG-Bus

In einer spektakulären Aktion haben am Montag Abend antimilitaristische Aktivist_innen die Bundeswehr-Werbung des BVG-Bus der Linie140 am Mariannenplatz (Kreuzberg) markiert.

 

Augenzeug_innenberichten zufolge stoppten um kurz nach halb acht zunächst zwei Menschen den Bus mit Hilfe eines Transparents mit der Aufschrift „Keine Zukunft für Berufsmörder – Armeewerbung stoppen“. Die Aufschrift ist eine Anspielung auf die Bundeswehr-Werbung, die seit geraumer Zeit die Fahrgäste der Linie 140 belästigt.

Kurz darauf rannten von verschiedenen Seiten mehrere Aktivist_innen an den Bus, und markierten ihn – wie in der antimilitaristischen Szene üblich – mit pinker Farbe und Plakaten für das GÜZ-Camp (nähere Infos dazu auf den einschlägigen Seiten im Internet). Zudem wurden Flugblätter an die umstehenden Menschen am Mariannenplatz verteilt, die alle mit Klatschen, Jubel und aufgeschlossenem Interesse das Geschehen verfolgten.

In einem vor Ort aufgefunden Selbstbekenner_innenschreiben erklärten die „antimilitaristischen Erdbeeren“, wie sich die Aktivist_innen nannten, sie wollten mit der Aktion keinesfalls die Fahrgäste verängstigen, im Vordergrund stehe vielmehr die Wut über den Versuch, Werbung für´s Morden und Kriegen gesellschaftsfähig zu machen. Dem Schreiben zu folge ist seit geraumer Zeit Bundeswehr-Werbung im öffentlichen Nahverkehr zu beklagen, weswegen die Aktion auch eine klare Absage an die Werbepolitik der BVG darstelle. Kriegspolitik müsse mit allen Mitteln gestoppt werden, eine befreite Gesellschaft, in der niemand beherrscht und ausgebeutet werde, sei möglich.

Die BVG war für ein Statement zu der Aktion leider nicht zu erreichen.

Ein Anwohner des Mariannenplatzes, der Aktion aus seinem Fenster beobachten konnte teilte mit „Endlich, dass diese Werbung ungeschoren durch Kreuzberg fuhr war für mich wirklich ein Skandal! Und das in den Zeiten, in denen wir leben: Deutschland führt Krieg – nach innen und nach außen. Das darf die Bevölkerung auf keinen Fall akzeptieren“.

Alle Aktivist_innen entkamen, im weiteren Verlauf stand der BVG-Bus noch eine Weile am Mariannenplatz, bis die Polizei antraf und den Schaden aufnahm.

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Heute am Gesundbrunnen auch ein BVG-Bus mit dem Bundeswehrschrott gesehen. Fährt scheinbar durch Mitte auf der Brunnenstr. Richtung Wedding.