[S / LU] Militärpropagandasender BigFM mit Farbe markiert. Am 1. Mai auf die Straße - gegen die deutsche imperialistische Kriegspolitik!

Militärpropagandasender BigFM mit Farbe markiert

In der Nacht vom 28. auf den 29. April 2013 haben wir in Ludwigshafen und Stuttgart Gebäude, in denen sich Studios des Radiosenders BigFM befinden, mit Farbe markiert. Damit wollen wir darauf hinweisen, dass BigFM seine Werbepausen an das deutsche Militär verkauft und somit Kriegspropaganda ausstrahlt. Doch damit nicht genug, die Kooperation zwischen BigFM und der Bundeswehr geht noch weiter, so veranstalten beide gemeinsam Newcomerband-Wettbewerbe und BigFM ist sich auch nicht zu schade, auf seiner Webpräsenz die direkte Durchwahl zum Bundeswehr Karriereberater zu verbreiten.

BigFM ist ein attraktiver Werbepartner für die Bundeswehr, da dessen überwiegend junge Hörerschaft die Zielgruppe der Bundeswehr ist, die sie für ihre Kriege versucht zu gewinnen und bestenfalls auch zu rekrutieren.

 

Egal wie viel Geld es ist, für das BigFM seine größtenteils jugendlichen Zuhörerinnen und Zuhörer an das deutsche Militär verkauft, die Bundeswehr hat in der Öffentlichkeit nichts verloren und muss dort wo sie auftritt wieder zurück gedrängt werden!

Mit Werbeauftritten wie bei BigFM wird also einerseits versucht eine Karriere beim Militär attraktiv erscheinen zulassen und neue Rekruten zu finden. Andererseits soll so die deutsche Bevölkerung auf Kriegskurs gebracht und die Akzeptanz der Kriege erhöht werden. Die mittlerweile 13 Auslandseinsätze der Bundeswehr sollen nicht hinterfragt sondern als friedenserhaltend und -stabilisierend akzeptiert werden. Nur wenn die Bevölkerung hinter Kriegen steht, oder zumindest zu ihnen schweigt, sind diese langfristig durchführbar.

 

Die Notwendigkeit, für das aktuell herrschende System, Kriege zu führen um machtpolitische Einflüsse, Rohstoffquellen und Handelswege zu sichern, sowie neue Absatzmärkte für die nationale Wirtschaft zu schaffen, wird meist verschwiegen. Stattdessen wird von Medien propagiert, es handle sich bei den von Deutschland ausgehenden Kriegen um demokratiebringende Maßnahmen. Die ungeheuerliche Lüge, dass es der herrschenden Klasse um demokratische Rechte und nicht um ihren Selbsterhalt geht, wird all zu offensichtlich wenn wir uns die Folgen des immer noch andauernden Afghanistankrieges vor Augen führen, oder uns damit auseinandersetzen, dass hier vor Jahrzehnten erkämpfte demokratische und soziale Errungenschaften immer weiter eingeschränkt oder gänzlich abgeschafft werden.

 

Um so erstaunlicher ist die Tatsache, dass aktuell im Fall von Syrien selbst Teile der deutschen Linken von dem Grundsatz „der Hauptfeind steht im eigenen Land“ abweichen und sich nicht zu einer drohenden Militärintervention verhalten oder diese sogar befürworten.

Die bis zu 400 deutschen Soldaten und die Patriotraketen, die an der türkisch – syrischen Grenze stationiert sind, sind Ausdruck des machtpolitischen Zugzwangs den ein imperialistisches Land wie Deutschland hat, wenn es seine führende Rolle verteidigen will. So schreibt Kaim Markus schon im Frühjahr 2012 in dem richtungweisenden Eliteblättchen „Internationale Politik“: „Bundestag und Bundesregierung sollten sich darauf vorbereiten, dass die Frage einer deutschen Beteiligung an einem internationalen Militärengagement in Syrien von Partnerländern innerhalb wie außerhalb der NATO an sie herangetragen werden könnte, und bereits frühzeitig die deutsche Rolle dabei konkret festlegen. Ein schlichtes ‘Ohne uns‘ würde die moralische Glaubwürdigkeit deutscher Außenpolitik massiv unterminieren und die Partner der Bundesrepublik fragen lassen, welche Lasten Deutschland denn in der internationalen Politik zu schultern bereit sei.“

 

Auch im Fall von Syrien gilt es gegen die militärische Intervention der NATO und Deutschland zu arbeiten. Dabei dürfen wir weder Menschenrechtsverletzer wie Assad unterstützen, noch auf eine Solidarisierung und Unterstützung von Widerstandsgruppen setzen, in denen sich reaktionäre Gruppen und Ideologien befinden.

 

Die Kriege die Deutschland führt, sind also weder Friedenseinsätze noch ein Engagement für Menschenrechte, sie gehören zum kapitalistischen System dazu. Daher ist es wichtig, auch gegen Unternehmen wie BigFM etwas zu unternehmen - denn sie sind ein Teil des Systems, das beinhaltet, dass imperialistische Kriege rechtfertigt werden und Jugendliche die keine Perspektive für sich sehen, im Sinne des Kapitals als Kanonenfutter geworben werden sollen.

 

Deshalb rufen wir mit der Aktion auch dazu auf, am 1. Mai auf die Straße zu gehen - für eine Perspektive jenseits imperialistischer Kriege, Ausbeutung und Unterdrückung! Stehen wir für ein selbstbestimmtes Leben, das nicht nach den Interessen der herrschenden Klasse ausgerichtet ist, ein und zeigen dies auf der Straße!

 

Für den Kommunismus

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Dass BigFM ein scheiss Radiosender ist welcher Werbung für imperialistische Kriege macht steht ausser Frage. Jedoch finde ich bei solchen Aktionen immer wieder schade, dass die Vermittelbarkeit auf der Strecke bleibt.. Es bringt überhaupt nichts die Radiostation anzugreifen wenn nicht gleichzeitig zumindest die Anwohner über den Angriff (bspw Flyer) informiert werden. Das heisst, folgende Fragen der Bevölkerung gegenüber auch zu beantworten: Wieso haben wir das getan? Was steckt hinter diesem Angriff? Wieso ist dieser Radiosender scheisse? Und warum sollten alle anderen Menschen diesen Radiosender auch angreifen bzw anfangen verschiedene Zusammenhänge zu erkennen und Sachen zu hinterfragen?

 

Solange die Menschen über eure Aktionen nicht informiert werden, haben diese Sachen einen Wert von nahezu null. Die Nachbarschaft wird sich fragen und rumrätseln wieso der Radiosender angegriffen wurde, die Radio-ArbeiterInnen werden sich das Ganze genausowenig erklären können. Lediglich ein kleiner Teil von Menschen die auch linksunten verfolgen, werden, wenn sie denn diesen Artikel auch lesen, erfahren was/wieso das gemacht wurde. Und nur damit ein kleiner Teil von dieser Aktion mitkriegt, massenweise Repressionen in Kauf zu nehmen ist komplett irrational.

Man outet doch auch keine Nazis ohne die Menschen in der näheren Umgebung des geouteten darüber zu informieren. Das ist doch gerade der Sinn der Sache, dass man sachen nicht nur aus Prinzip tut sondern auch schaut dass meine Mitmenschen auch was davon mitbekommen damit Sie sich im besten Fall mit mir (uns) solidarisieren, vielleicht sogar irgendwann mitmachen wollen usw.

 

So etwas ist weder eine gute revolutionäre Praxis noch wird sie einem linken Anspruch an Vermittlung gewisser Inhalte gerecht.

Evtl wird das ja in der Presse aufgegriffen. Ansonsten hast du schon recht.

10.000 Schwarz-weiß Flyer in Briefkästen zu schmeißen hätte vielleicht mehr Leuten deutlich gemacht, was das für ein scheiß Laden ist.

Danke, dass jemand mal entsprechende Aktionen kritisch hinterfragt.  Ich habe oft das Gefühl, dass solche Krawallmacher ihre Ziele aus den Augen verlieren und nur mal gegen verhasste Repression irgendwie!! rebellieren wollen. Das macht die Welt nicht besser. Das ändert im vorliegenden Fall nichts an der Praxis von bigFM. (Die ich im Übrigen auch schrecklich finde) Aufruf an die AktivistInnen: Nutzt eure Energie für sinnvolle Aufklärungsarbeit und hört auf wahllos Sachen kaputt zu machen. Das schadet letztlich nur eurem eigenen Ruf, was dazu führt, dass man eure Aussagen nicht ernst nimmt, da können sie noch so richtig und wichtig sein!