[B] Zwangsgeräumte Rosemarie F. gestorben

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Die am Dienstag, den 09.04. zwangsgeräumte Rosemarie F. ist zwei Tage später am 11.04. in einer Berliner Wärmestube verstorben.

 

Am 09.04.2013 wurde Rosemarie F. mit einen Großaufgebot von 140 Polizisten aus ihrer Wohnung in der Aroser Alle 92 in Berlin-Reinickendorf geräumt. Es war der dritte Anlauf obwohl ein Gericht erst letzte Woche durch ein fachärtztliches Attest bestätigt hatte dass, der schwerbehinderten und schwer kranken Rosemarie F. eine Wohnungsräumung unzumutbar ist.

 

Für Rosemarie F. bedeutete diese Räumung bei der sie selbst nicht anwesend war aufgrund ihres Gesundheitszustands die Obdachlosigkeit.

 

Für mehr Infos:

 

http://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/

http://de.indymedia.org/2013/04/343398.shtml

https://www.facebook.com/AufdieStrassen

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Die "Kältenothilfe" ruft nun zu einer Trauerkundgebung am 12. April um 18 Uhr auf, der Ort werden noch bekannt gegeben."
Quelle:
http://www.morgenpost.de/bezirke/reinickendorf/article115223147/67-Jahre-alte-Rosemarie-F-stirbt-nach-Zwangsraeumung.html

Auf You tube rief ein Typ der Kältenothilfe auf, das ein Rollstuhl gebraucht wird.  Und ob jemand eine Wohnung für Frau F hat. 500 Demonstranten, die gegen die Zwangsräumung waren, waren nicht in der Lage, einen Rollstuhl zu besorgen und hatten auch keine Wohnmöglichkeit für Frau F? Ich glaube, Frau F wurde vor euren Karren gespannt, mehr nicht.

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Es reicht doch nun wirklich. Was muss denn noch passieren, dass wir mal alle zusammen kollektiv ausrasten.

 

Lassens wir krachen, lassens wir krallen & dem Kapital in den Rücken fallen.

 

Wir sehen uns heut Abend.

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aroser allee 92 vor rosemaries haus

 

19 uhr

laut Tagesspiegel 18.00,wat denn nu?

Am Frei­tag, den 12. April, um 18:00 fin­det eine Trau­er­kund­ge­bung vor ihrem Zu­hau­se in der Aro­ser Allee 92 in Rei­ni­cken­dorf statt.

 

Quelle: http://wirbleibenalle.org/?p=512

Cornelia Derichsweiler, Madrid in der NZZ

 

 In ihrem Kampf gegen Zwangsräumungen haben Spaniens Bürgerinitiativen den Druck auf die Politiker erhöht: So werden die Aktivisten inzwischen nicht mehr nur vor den Büros, sondern auch direkt vor den persönlichen Domizilen der Abgeordneten vorstellig. Ausgerüstet mit Transparenten und Trillerpfeifen, marschieren sie vor den Wohnungen der Mitglieder der Konservativen Volkspartei auf. Die Organisation der Hypotheken-Geschädigten hofft, mit dieser Form des Protests zu verhindern, dass zahlungsunfähige Schuldner künftig zwangsweise aus ihren Wohnungen und so in den Ruin getrieben werden.

 

Vor wenigen Wochen hatte die Organisation eine von 1,5 Millionen Bürgern unterzeichnete Gesetzesinitiative ins Parlament eingebracht und dafür plädiert, dass Zwangsräumungen ausgesetzt und die Schulden mit Übergabe des Wohnungsschlüssels als abbezahlt gelten. Die mit absoluter Mehrheit regierende Volkspartei signalisierte allerdings, dass sie dies nicht zu unterstützen gedenkt. Bis zur Abstimmung wollen die Aktivisten nun vor aller Augen an das persönliche Gewissen der Abgeordneten appellieren. Die Idee dieser Form der öffentlichen Blossstellung, «escraches» genannt, stammt aus Argentinien. Dort wurde in den neunziger Jahren vor den Häusern von Militärangehörigen demonstriert, die als Folterer nach der Diktatur straffrei blieben.

 

Über die Legitimität solcher «Hausbesuche» wird in Spanien heftig debattiert. Ministerpräsident Mariano Rajoy bezeichnete die Kundgebungen als zutiefst undemokratisch: Niemand dürfe belästigt und eingeschüchtert werden. Die Aktivisten verteidigen ihr Vorgehen als friedlich. Sie kritisieren, dass die Regierung vor einem der drängendsten sozialen Probleme die Augen verschliesse, einem Problem, das so manchen verzweifelten Bürger in den Selbstmord treibe. Das Innenministerium hofft, dem Protest-Phänomen nun mit einer Massnahme zu begegnen, die das Versammlungs- und das Persönlichkeitsrecht in Einklang bringt: Bei Aktionen vor Politiker-Domizilen soll künftig ein Sicherheitsabstand festgelegt werden.

 

http://www.nzz.ch/aktuell/international/wenn-die-demonstranten-an-der-haustuer-klingeln-1.18062692

Bereits im Mai 2010 nahm sich Dieter Bernard, Aktivist beim Bündnis Sozialmieter das Leben, weil er "Die soziale Kälte" (s. Artikel unten) nicht mehr aushielt. Leider kam damals dazu praktisch nichts von den Gruppen, die zum Thema Stadtteil/Gentrifizierung/ Wohnungspolitik arbeiten. Bleibt zu hoffen,  dass es diesmal anders wird und nicht nur nach einer symbolischen Geschichte zur Tagesordnung und der nächsten Kampagne übergegangen wird.

 

Bericht auf de.indymedia damals :

 

http://de.indymedia.org/2010/05/281032.shtml

 

Tagessspiegel Artikel damals dazu:

 

http://www.tagesspiegel.de/berlin/suizid-mieteraktivist-nahm-sich-das-leben/1820774.html

Fassungslos stehen wir vor dieser sich bereits abzeichnenden Eskalation.

 

Trauer und Wut für Rosemarie.

 

Einfach widerlich ist aber das Verhalten des Berliner Landesvorsitzenden "Der Linken" (auf Lebenszeit?)  Klaus Lederer. seine Bigotterie und Verlogenheit ist nicht zu überbieten.

 

Er war, wie der gesamte Landesverband, unter rot roter Regierung an der Privatisierung und dem Verschenken von knapp 100 000 Wohnungen, an Zwangsräumungen, Zwangsumzügen durch Hartz IV, Sozialem Kahlschlag mitbeteiligt und hat das immer arrogant kommentiert. Wie der Spreeufer Grossinvestor Hinkel (bekannt durch die Zerstörung der East Side Galerie!) gehört er zur Boheme der Partei und scheisst auf die BerlinerInnen, auf die er herabschaut.

 

Jetzt spielt  sich der Yuppie - Anwalt neben anderen in der PdL als "Speerspitze der Mieterbewegung" (Zitat PdL) auf.

 

Wir verbieten uns Werbung und Auftreten dieser und anderer Gentrifizierungsparteien auf den Kundgebungen!

Die Sozialabbaukader, egal ob aus der "Linken" oder Grünoliv, sollten sich nicht wagen unsere Trauer und wut für ihre wahlkampfpropaganda zu funktionalisieren. Ihre Solidarität ist verlogen!

 

Es geht ihnen, wie der PDL - Landesvorsitzende Lederer schon zum Thema "Zusammenarbeit mit Sozialen Bewegungen"  gesagt hat, um "Wiedererlangung der (Regierungs-) Macht". Wie das aussieht konnte sich die BerlinerInnen 10 Jahre anschauen. Die PDL wurde vom Hof gejagt, in Kreuzberg marginalisiert.

 

Für uns alle hat die räumungsbedrohte KvU schon gesagt, dass mit diesen Sozialabbaukadern keine Zusammenarbeit läuft (für Auswärtige: nach dem Wahldebakel zog die PDL KEINERLEI Konsequenzen. Das Personal ist zu 100% indentisch mit der Senatsmannschaft. Sogar viele Basis - PDLerInnen rufen zum Wahlboykott der Anwaltsklique Lederer, Wawzyniak und den Millionarios wie Hinkel)

 

Wir lassen uns nicht funktionalisieren.

Gibt es genauere Information zu der Eigentümerin der Wohnung, Birgit Hartig (Anschrift usw...)?

Ist es die selbe Birgit Hartig, die mit ihrem Ehemann (?) auch eine Agentur für SynchronsprecherInnen und ähnliches betreibt?

Video von der

 

Trauerkundgebung zum Tod von Rosemarie Fliess

 

http://www.youtube.com/watch?v=fTDdeKyMBdU&feature=youtu.be