Nazigewalt in Rosenheim nicht verharmlosen

nazigewalt stoppen

In den letzten Tagen gab es mehrere Nazi-Überfälle auf Menschen, die nicht in deren beschränktes Weltbild passen. So prügelten Medienberichten zufolge, am Montagabend die Neonazis im Alter von 18 bis 30 Jahren auf offener Straße mit einem Schlagstock zwei Jugendliche (darunter „ein 14 Jahre alter Jugendlicher aus der Türkei“1 ) krankenhausreif2. Ein weiterer, in den Lokalmedien wenig beachteter, Naziübergriff ereignete sich bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag (06.04.13). Eine Gruppe Neonazis überfiel vermummt und bewaffnet eine Rosenheimer Wohngemeinschaft.

 

Der infogruppe rosenheim sowie weiteren Medien liegt eine eMail vor, in der der Vorfall wie folgt beschrieben wird:

 

„Am Samstagmorgen (ca. 4:30 Uhr) hat eine Gruppe vermummte und mit Holzlatten und Messer bewaffnete Nazis die Wohnungstüre einer Rosenheimer Wohngemeinschaft eingetreten. Ziel des Naziübergriffes war es offensichtlich die Bewohner zu verprügeln. Die Täter konnten zwar von den Bewohnern aus der Wohnung vertrieben werden, (...) auch bei diesem Angriff gab es (...) Verletzte. Beispielsweise wurde einem auf dem Boden liegenden Betroffenen von den Nazis mit einer Holzlatte auf den Kopf geschlagen, dieser erlitt unter Anderem eine leichte Gehirnerschütterung.“ und weiter heißt es, dass: „in der folgenden Nacht erneut rechte Angreifer versuchten in die Wohnung einzudringen.“

Da es sich um eine Wohngemeinschaft von Punks handelt, versuchen einige Medien und das Polizeipräsidium Oberbayern die brutalen Übergriffe als Auseinandersetung „Rechte gegen Linke Extremisten“ zu inszenieren. Die Punks werden der umstrittenen, weil Neonazis verharmlosenden, Extremismustheorie folgend als „Linksextremisten“ verunglimpft. Auch dies wird von den Verfasser_innen der eMail kritisiert:

 

„Mit dieser Darstellung wird der Eindruck erweckt, als seien der Neonaziüberfall nicht so schlimm, oder als würden die Bewohner gar eine Mitschuld tragen. Auch vermittelt der Artikel den Eindruck als seien die Bewohner an einer Auseinandersetzung zwischen Punks und Neonazis im März beteiligt gewesen, dies ist nicht richtig. Ob es diesen Märzvorfall überhaupt gegeben hat, oder er von den Nazis erfunden wurde ist nicht bekannt.“

 

Für die infogruppe rosenheim zeigen die Vorfälle, dass es immer noch ein „Naziproblem“ in der Region Rosenheim gibt, welches nicht verharmlost werden darf. „Die Brutalität und Dreistigkeit mit der Neonazis in den vergangen Tagen zugeschlagen haben zeigt nicht nur, welche Gefahr von rechten Schlägern ausgeht, sondern auch, wie sicher sich Nazis in Rosenheim offenbar fühlen. Es wäre nun wichtig, entschlossen und von allen Seite dagegen vorzugehen und sich nicht die Aussagen von Nazis ungeprüft zu eigen zu machen. Extremismustheorien sind hier vollkommen unangebracht und lenken vom wirklichen Problem ab,“ so Michael Kurz ein Sprecher der infogruppe rosenheim.

 

1http://www.sueddeutsche.de/bayern/rosenheim-zwei-neonazi-ueberfaelle-in-zwei-tagen-1.1645099

2„Beide Angriffsopfer wurden wegen ihren Verletzungen im Anschluss im Krankenhaus ambulant behandelt.“, http://www.rosenheim24.de/rosenheim/rosenheim-stadt/rosenheim-rechte-sch...

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Könnt ihr das eMail nicht komplett veröffentlichen?

Es wirkt als würde nur gewise infos veröffenlicht werden

-------- Original-Nachricht --------
Betreff:     Naziübergriffe in Rosenheim
Datum:     Wed, 10 Apr 2013 21:49:31 +0100 (BST)
Von:     XXX
An:     XX
Kopie (CC):     XXX
infogruppe-rosenheim@riseup.net <infogruppe-rosenheim@riseup.net>,
XXX


In den letzten Tagen gab es mehrere Nazi-Überfälle von zum Teil bewaffneten und vermummten Neonazis auf Menschen, die nicht in deren beschränktes Weltbild passen. Der Naziüberfall welcher sich bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag (06.03.13) ereignete wird im XXX nur verkürzt, verharmlosend und zum Teil falsch dargestellt. Im XXX heißt es:

„Wie die Polizei zudem mitteilt, waren zwei der vier Festgenommen auch an einem Überfall auf einen Linksextremen am vergangenen Samstag beteiligt. Dabei wurde jedoch niemand verletzt. Hintergrund dieser Tat dürfte sein, dass ein linker Punker im März einen Rechtsradikalen mit einer Bierflasche angegriffen hat.“

Diese Darstellung ist in dieser Form nicht richtig, wir bitten sie daher folgende Gegendarstellung (vgl *Art. 10, **BayPrG)*zu veröffentlichen:

Am Samstagmorgen (ca. 4:30 Uhr) hat eine Gruppe vermummte und mit Holzlatten und Messer bewaffnete Nazis die Wohnungstüre einer Rosenheimer Wohngemeinschaft eingetreten. Ziel des Naziübergriffes war es offensichtlich die Bewohner zu verprügeln. Die Täter konnten zwar von den Bewohnern aus der Wohnung vertrieben werden, doch auch bei diesem Angriff gab es entgegen der Behauptung des OVB durchaus Verletzte. Beispielsweise wurde einem auf dem Boden liegenden Betroffenen von den Nazis mit einer Holzlatte auf den Kopf geschlagen, dieser erlitt unter Anderem eine leichte Gehirnerschütterung.

 

Die Bewohner der angegriffenen WG sehen sich als Punks und beziehen durchaus eine klare ablehnende Position gegen rechter Idologie, die Verunglimpfung als angebliche „Linksextremen“ ist jedoch nicht richtig und dient in diesem Fall zur Verharmlosung von Neonazigewalt. Mit dieser Darstellung wird der Eindruck erweckt, als seien der Neonaziüberfall nicht so schlimm, oder als würden die Bewohner gar eine Mitschuld tragen. Auch vermittelt der Artikel den Eindruck als seien die Bewohner an einer Auseinandersetzung zwischen Punks und Neonazis im März beteiligt gewesen, dies ist nicht richtig. Ob es diesen Märzvorfall überhaupt gegeben hat, oder er von den Nazis erfunden wurde ist nicht bekannt. In dem OVB-Artikel wird des weiteren Verschwiegen, das in der folgenden Nacht erneut rechte Angreifer versuchten in die Wohnung einzudringen.

Ich stehe für etwaige Rückfragen unter dieser Emailadresse gerne zu Verfügung


Mit freundlichen Grüßen

XXX
im Namen der Bewohner der betroffenen Wohngemeinschaft

Ich war im uebrigen die zweite Betroffene Person die ebenfalls mit einer Latte verziert mit grossen Gusseisenscharnieren verpruegelt wurde. Erwaehnt werde ich nicht, dennoch habe ich die besagten Personen angezeigt, da ich kein denunziant aber zusaetzlich auch noch weiblich bin, und mir dies zu weit geht das Menschen, die in einer zahlreichen Gruppe auf zwei nichtsahnenden Menschen die ihren weg kreuzen losgehen. Ich distanziere mich von beiden genannten Szenen und bin auch nicht bereit mich fuer so eine hetze nutzen zu lassen, dennoch moechte ich mein Statement abgeben, da ich schon so viel Schwachsinn gelesen hab was diesen Fall betrifft.

 

LG

Nun das passt ins Bild. Die Rosenheimer Polizei ist ja auch schon des öfteren durch Prügelattacken in die Schlagzielen geraten. Jetzt werden halt von denen Nazis mit Linken / Punks gleichgesetzt. Die Bullen sind Teil des Problems.

Kenner der Rosenheimer "Punk-Szene" wissen aus Beobachtung und persönlicher Erfahrung daß diese rechtsradikal ist. Also handelt es sich hierbei durchaus um eine Prügelei zwischen rivalisierendern Jugendgangs innerhalb der rechtsradikalen Suff-Szene des oberbayrischen Nests. Politisch unterscheidet man sich im Weltbild kaum, einzig die Wahl der Frisur scheint innerhalb derlei Grüppchen für Erregung zu sorgen.

Ganz wie bei den Müttern und Vätern der Bauernkinder.