Alle Jahre wieder: “Südwestdeutscher Kulturtag” 2013 angekündigt

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“Jugend ist Zukunft” lautet das Motto des diesjährigen “Südwestdeutschen Kulturtag” (SKT), der für den 13. April im Rhein-Main Gebiet angekündigt wird. Bereits seit 2010 organisieren südwestdeutsche Neonazistrukturen aus dem Umfeld der NPD-Parteijugend “Junge Nationaldemokraten” (JN) und aus dem Spektrum der Freien Kameradschaften dieses Event der völkischen NS-Szene.

 

Und auch wie in den Vorjahren wird den BesucherInnen ein völkisches Unterhaltungsprogramm angekündigt, dass unter anderem Volkstanzvorführungen, Laientheater, Trommler-/Fahnengruppen und einen Auftritt des Liedermachers “Tobias” beinhalten soll.

 

Als Redner werden der mehrfach vorbestrafte Geschichtsrevisionist Udo Walendy aus dem nordrhein-westfälischen Vlotho und der derzeitige Landesvorsitzende der NPD-Niedersachsen Manfred Börm (Lüneburg) angekündigt. Der mittlerweile 86-jährige Walendy war unter anderem Vorsitzender des “Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten” (VRBHV), welcher an das “Collegium Humanum” (CH) angegliedert war. Das CH war ein geschichtsrevisionistischer Verein mit einer gleichnamige Tagungsstätte in Vlotho und wurde vom Innenministerium im Jahre 2008 verboten.
Börm weist ebenso eine lange Karriere in der extremen Rechten auf und trat unter anderem für die verbotene “Wiking-Jugend” und später als Leiter des Ordnungsdienstes der NPD in Erscheinung.
Als Moderator des SKT fungiert Thorsten Heise aus Fretterode (Niedersachsen), der sowohl im Bundesvorstand der NPD sitzt als auch in der militanten Szene der Freien Kameradschaften aktiv ist.

 

In der Bewerbung zum diesjährigen “Kulturtag” findet sich neben NPD und Freien Kameradschaften auch das Logo der “Europäischen Aktion”, die von dem schweizer Neonazi Bernhard Schaub im Jahre 2012 ins Leben gerufen wurde und sich als “Bewegung eines neuen europäischen Selbstbewusstseins” versteht. Dieser Versuch einer europäischen Vernetzung der extremen Rechten befindet sich nach eigenen Angaben noch im Aufbau. Als Kontaktmöglichkeit einer “Informationsstelle Rhein-Main” wird Dr. Claus Herzberg aus Mainz genannt. Dieser ist in der Vergangenheit auf Spendenlisten der NPD aufgetaucht.

 

Der SKT erinnert in seiner inhaltlichen Ausrichtung und Ästhetik stark an Veranstaltungen der verbotenen “Heimattreuen Deutschen Jugend” (HDJ).
Nachdem die HDJ im Jahre 2009 verboten wurde, ist für den völkischen Flügel der NS-Szene eine wichtige Instanz weggebrochen. Schon seit Jahren weisen antifaschistische Initiativen und Journalist_innen darauf hin, dass sich ehemalige HDJler in (südwestdeutschen) Strukturen der Jungen Nationaldemokraten (re-)organisieren. Auch die diesjährigen Referenten Udo Walendy und Manfred Börm weisen Verbindungen zur HDJ auf.
So referierte Walendy schon 2001 auf dem “Märkischen Kulturtag” der HDJ und auch Börm, dessen Sohn Alf Börm als “Einheitsführer” der HDJ in Niedersachsen aktiv war, wurde auf einem Pfingstlager der HDJ 2007 in Eschede gesichtet.

 

Nachdem der erste “Kulturtag” 2010 in Ludwigshafen stattgefunden hat, wichen die OrganisatorInnen in den letzten beiden Jahren ins benachbarte Frankreich aus. So sollte sich vor staatlicher Repression, aber auch vor möglichen antifaschistischen Protesten und einer kritischen Berichterstattungen geschützt werden.
Dass der Kulturtag wirklich im Rhein-Main-Gebiet stattfinden wird, nachdem die Neonazis in den letzten beiden Jahren ins Ausland ausgewichen sind, ist unwahrscheinlich. In jedem Fall gilt es aber, die Organisierung dieser völkisch-neonazistischen Parallelwelt offenzulegen und unmöglich zu machen.

 

Links:

Der “Südwestdeutsche Kulturtag” 2012
http://recherche-nord.com/article/Kulturtag_der_JN/#/one

“Mit heimattreuen Grüßen”. Die Jungen Nationaldemokraten versuchen nach dem Verbot der HDJ die entstandene Lücke zu schließen. Artikel von Felix Hansen und Michael Weiss im monitor, Rundbrief des apabiz e.V., NR. 49, März 2010, S. 4-5
http://www.apabiz.de/publikation/monitor/Monitornr49_web.pdf

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Der Ort wird erst am 13.4 kurz vorher bekannt gegeben. Dafür haben die Nazis eine Telefonnumer geschaltet. 0176 71972265

 

npd-nahelandNAZIPAGE.de/index.php/menue/24/thema/225/ansicht/archiv/Veranstaltungen.html

 

Geht also in eine Münz-Telefonzelle (nicht um die Ecke), verstellt eure Stimme, gebt euch als Nationalsozialist_in aus, die / der auch noch Kinder hat, in dem ihr mit "Ich grüße Dich Kamerad_in" anfängt und wirkt nicht aufgeregt.
Dazu braucht es sehr viele mutige Antifas, damit die Nazis nicht erfahren, wo deren "Kulturtag" ist.

- Wer viel Geld hat, kann auch mal ständig dort anrufen. Dann kommen die Nazis kaum durch.
- Nummer unterdrücken geht zwar auch, aber bei dem "Telefonterror" kann es dann doch irgendwann mal zur Anzeige gegen "Unbekannt" kommen.

Wer den Ort herausgefunden hat, leitet die Info weiter, um dem faschistischen Treiben verstärkt etwas entgegenzusetzen!

 

Pro Kind gibt es ja 2 Euros Ermäßigung. Theoretisch könnte jemand ja mit allen Kindern aus einer KiTa kommen und nachdem das Geld eingesteckt wurde, wieder gehen. Bei einem zahlendem Erwachsenen heißt das:

8 Kinder mitgebracht = 1 Euro Verlust für die NPD

9 Kinder mitgebracht = 3 Euro Verlust für die NPD

usw.

 

Wer die Adressen von den angekündigten Nazis hat, kann ja auch darüber nachdenken, genau an dem Tage eine Spontankundgebung vor dem jew. Haus / Wohnung zu veranstalten.

 

Der Termin ist im Übrigen ziemlich bescheuert gewählt, denn während dort "gefeiert" wird, dürfte höchstwahrscheinlich für den 13.4. in Plauen (Vogtland) in Sachsen ein Trauermarsch von den Nazis angemeldet werden. Ok, waren letztesmal nicht mal 150 Faschos, welche Geschichte verdrehen wollten, aber ausfallen lassen?

http://agv.blogsport.de/ behauptet, der findet statt.

 

Kann die Taktik nur sein: Trauermarsch wegfeiern. "Kulturtag" auch verhindern.

 

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