B - SpOnTi gEgEn dIe mItTe iN MiTtE

DiE ScHeIbE KlIrRt, DiE SpOnTi kIcHeRt, HoFfEnTlIcH AlLiAnZ-VeRsIcHeRt.

 

hEuTe, ZwEi jAhRe nAcH DeR RäUmUnG DeR LiEbIg14 wOlLtEn wIr aN DiE ZeIt uM DiE RäUmUnG AnKnüpFeN In dEr eS GrOßE TeIlE DeR SzEnE ScHaFfTeN, eIgEnE AkTiOnEn zU PlAnEn uNd dUrChZuFüHrEn. WiR WoLlEn aN DiE UnGlAuBlIcHe vIeLfAlT UnD DiE EnTlAdUnGeN DeR SpAnNuNgEn iN DeN NäChTeN ErInNeRn. DeShAlB HaBeN WiR UnS EnTsChLoSsEn nIcHt iN DeN BuLlEnKeSsEl nAcH FhAiN Zu wAnDeRn uNd uNs sTaTtDeSsEn uNkOnTrOlLiErT Um dEn bAhNhOf iN DeR FrIeDrIcHsTrAßE Zu vErSaMmElN. cA. 30 LeUtE KaMeN So zUsAmMeN UnD GeMeInSaM GiNg eS LaUtStArK UnD MiT EtWaS PyRoTeChNiK In rIcHtUnG OrAnIeNbUrGeR ToR LoS. hInTeR DeM FrIeDrIcHsTaDtPaLaSt hAbEn wIr uNs eNtScHlOsSeN DiE PaRoLeN SeIn zU LaSsEn uNd eInEn sPoNtAnEn fAhRpLaNwEcHsEl vOrGrNomMeN, EiNiGe sChIcKe sChAuFeNsTeR MuSsTeN AuF DeM WeItErEn wEg In rIcHtUnG ToR DaBeI DrAn gLaUbEn! 
 
uNs gEhörT DeR TaG UnD ErSt rEcHt dIe nAcHt, IhR HaBt eUrE PlänE OhNe uNs gEmAcHt!
 

 

lInIe, köpI UnD RiGaEr vErTeIdIgEn!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Schöne Sache und sicherlich besser als die Farce von einer Demo...

Aber bitte bitte... nächstemal nicht die Groß/Kleinschreibung so durchmischen, ist echt anstrengend

 

sonst mehr von solchen Sachen!

Nein! Schreibweise beibehalten! Das ist doch voll autonom und militant und so!

Und kaputte Scheiben bewirken auch soooooo viel mehr als die "Farce einer Demo", die Menschheitsgeschichte ist voll von Beispielen bei denen die herrschende Klasse aufgrund kaputter Scheiben eingeknickt ist!

 

 

Ernsthaft: Lächerliche Aktion, lächerliches Schreiben, mal wieder ein (kleiner) Rückschlag für die Bewegung...

Mods und LeserInnen,

 

kann verstehen, dass dieser Kommentar eingeklappt wurde, aber er eignet sich auch sehr gut, mal ein paar Worte zu der darin offenbarten Denke abzulassen.

 

"Kaputte Scheiben" stehen in diesem Falle sicherlich nicht für eine ultimative Herausforderung an die herrschende Klasse, sondern für die Traute einer militanten Grenzüberschreitung, für die Chuzpe mal nicht nur anzuklagen, zu appellieren oder im Kessel zu wandern. Also garantiert mal nichts falsches.

 

Die "Farce einer Demo" steht ebenfalls für die Grenz- bzw. Gesetzesüberschreitung, die eine nichtangemeldete Demonstration, egal welcher Grösse, nunmal mit sich bringt. Also für ein Demokonzept jenseits der Wanderkessel. Gestern in München hätte dieses Kleingruppen - Konzept sicher eine Alternative zu einer Demo eingepfercht zwischen Hamburger Gitter und RoboCops gebracht. Also durchaus auch etwas Überlegenswertes.

 

Ausserdem gab es ja auch noch eine Demo mit mindestens 500 Menschen, Aktionen vor der L 14 und was mehr. Warum du das verschweigst oder trennst ist nicht nachvollziehbar. Denke mal im Kontext, nicht in Spaltung und gegeneinander.

 

Die "Menschheitsgeschichte ist voll von Beispielen von Beispielen bei denen die herrschende Klasse aufgrund auch kaputter Scheiben eingeknickt ist". Wahrlich ist sie dies, wenn es auch oft mehr als "ein paar kaputte Scheiben" waren.

 

Bleiben wir erstmal klein, dann haben die Barrikaden am Hafen damals einiges bewirkt und die Barrikadentage in der Mainzer zwar nicht die Häuser durchgesetzt, aber Vertragsverhandlungen für viele andere Häuser (Dazu kann man stehen, wie man will, aber Fakt ist Fakt!). Auch spielt der militante Faktor in der Antifa (von Reps in der Berliner Hasenheide bis Kameradschaften in Dresden) und der Anti - AKW - Bewegung (Schottern u.a.) eine nicht zu unterschätzende Rolle.

 

Viele dieser kleinen Grenzüberschreitungen zu einem Termin oder Fokus, nennt man dann revolutionären Prozess. Findet z.B. gerade in Griechenland und stärker noch in Ägypten statt. Betreff Ägypten, die natürlich viel weiter sind, als unsereins, ist deine Argumentationsweise zur L 14 ähnlich der Springers und Spiegels zu den momentan laufenden militanten Aktionen in Ägypten.

 

Zum Thema Militanz in seiner ganzen Bandbreite empfehle ich dir Klaus Viehmann zu selbigen Thema zu lesen und zu, wie aus wenigen viele werden, die immer noch aktuellen "Ton Steine Scherben"  zur Frustbewältigung zu hören.

 

Die Aktion war also mitnichten "lächerlich", das Schreiben in seiner Typographie letztendlich Kunst (lies mal Geisslers "Kamalata" ohne Interpunktion und Kleinschreibe) und warum "ein Rückschlag für die Bewegung", dein kleines Geheimnis.

 

Weiter gut dazu zu lesen Domenico Losurdos Buch zur weinerlichen, angeblich erfolglosen revolutionären Linken und, weil du alte K - Gruppen Argumentationsweisen gegen Antiautoritäre streifst und hinklotzt, Isaac Deutschers "Stalin". Nein nicht wegen Stalin, sondern, weil man aus diesem Buch wunderbar Lenins Afinität für militante Kleingruppen - Aktionen im revolutionären Kontext  herauslesen kann. (Leider sind diese Texte und Gesprächsprotokolle viel zu wenig veröffentlicht).

 

Und zu guter Letzt seien dir Marx und Engels Texte zur "Irland - Frage" empfohlen. Daraus kann man wunderbar Formen revolutionärer Kritik an gewaltafiner militanter Politik herauslesen. Sie waren keine Freunde der Politik der Fenier, aber waren im Gegensatz zu dir fähig, dies in solidarische Worte zu kleiden.

 

Lieber mal einen guten Text, ein gutes Buch lesen, wie solch ein unsolidarisches Spam...

Danke für deine ausführliche Antwort auf meinen "unsolidarischen Spam"!

 

Zunächst einmal vorneweg: Ich habe weder ein Problem mit spontanen, nichtangemeldeten Demonstrationen, egal ob in Klein- oder Großgruppen.

Ebenso bin ich absolut einverstanden mit "militanter Grenzüberschreitung"!

 

Aber: Diese "militanten Grenzüberschreitungen" müssen auch taktisch und im Hinblick auf ihre Aussenwirkung durchdacht sein.

Und das sind sie, meiner Meinung nach, leider viel zu selten. Denn es gibt einen großen Unterschied ob durch Schottern ein Castortransport aufgehalten wird oder durch Barrikaden oder andere Aktionen ein Aufmarsch von Faschos blockiert wird und dem einfachen Einwerfen von Schaufenstern.

 

Für mich geht es da irgendwo halt um die Frage, ob wir endlich mal größere Teile der Bevölkerung ansprechen wollen oder uns an einem unüberlegten Aktionismus erfreuen und uns danach auf indymedia selber feiern.

Denn was denken denn deiner Meinung nach Menschen (außerhalb der "Szene") die dieses "entglasen" live miterlebt haben?

Meinst du die werden durch eine solche Aktion irgendwas positives über Hausprojekte oder Freiräume denken?

 

Aber vielleicht unterscheidet sich da einfach mein Verständnis unserer Bewegung und von dem einiger GenossInnen, denn ich sehe unser größtes Problem momentan darin, dass wir es nicht schaffen unsere Anliegen und Ideen über die "Szene" hinaus zu transportieren.

Da kann man jetzt Marx, Engels, Lenin, Bakunin oder sonstwen zitieren, die hatten aber nie das Problem (zumindest in diesem Ausmaß) vor dem wir stehen: Dass wir einen Promilleanteil der Gesamtbevölkerung darstellen!

 

Womit ich auch zum aktuellen Fall komme und warum mich diese Aktion vom 2.2. besonders ärgert:

Wir stehen zur Zeit vor der Möglichkeit, die Kämpfe um Freiräume/Hausprojekte mit einem allgemein aufkommenden Bewusstsein gegen Gentrifizierung und den Aktionen gegen Zwangsräumungen zu verbinden und damit linksradikale Inhalte wirksam zu vermitteln. Wir könnten zeigen dass geräumte Hausprojekte, zwangsgeräumte Wohnungen die Nutzung von Flächen ohne Mitbestimmung der AnwohnerInnen Teil des gleichen Problems sind.

Das wird sich aber mit von einer Kleingruppe eingeworfenen Scheiben kaum vermitteln lassen, daher für mich: Ein (kleiner) Rückschritt für die Bewegung.

 

Zusammengefasst: Wir alle sollten uns dringend mal Gedanken machen und Diskussionen starten ob wir Bewegung sein wollen und damit irgendwann tatsächlich etwas ändern wollen, oder ob wir Szene bleiben wollen und uns immer mehr in die Defensive drängen lassen.

Denn alle militante Rhetorik, alles Verfluchen der Medien kann nicht drüber hinwegtäuschen das wir uns im Grunde nur selber ins Abseits stellen.

 

 

 

P.S: Wenn wahllose Benutzung von Groß- und Kleinschreibung im ursprünglichen Beitrag Kunst war, dann nehme ich natürlich alles zurück.

Aber auch hier: Vllt sind Texte auf einer Seite wie Indymedia, die Informationen schnell übermitteln sollen, nicht der richte Ort für sowas.

Denn die leserlichkeit leidet unter dieser Kunst doch sehr...

Deine Replik unterscheidet sich doch positiv von dem Rumgepoltere zuvor...

 

Wichtig ist mir aber anzumerken, dass die Aktion nicht im Berliner Wedding oder Friedrichshain stattfand, sondern ich denke die AktivistInnen haben sich bewusst die Friedrichsstrasse als Shopping - Meile für die Upper - class und Touri - Flaniermeile ausgesucht. Denen gehen unsere Anliegen so ziemlich hintenrum.

 

Ich möchte jetzt nicht als Touri - feindlich interpretiert werden. Tourismus gibt es schon tausende von Jahren, mit all seinen positiven und negativen Seiten. Hier in Berlin sind wir momentan aber mit einem ballermannschen Tourismus auf dem Rücken der EinwohnerInnen konfrontiert. Den Nutzen haben nur die VermarkterInnen der Tourismusindustrie und die von ihr geschmierte Politikerkaste. Der Partymeister Woworeit faselt inzwischen nicht mehr nur von den bisherigen 10 - 15 Millionen TouristInnen, sondern von 30 Millionen im innerstädtischen Ballungsraum.

 

Eine Bedienung in einem Edelcafe oder eine Putzkraft einer Nobelherberge an der Friedrichstrasse verdient dabei nicht mehr, wie die studentische Tresenkraft in Friedrichshain.

 

Die Friedrichstrasse steht also erstmal für einen ausufernden Tourismus mit all seinen negativen Auswirkungen (Zeitarbeitsfirmen, Ferienwohnungen in Wohnhäusern, sexuelle Ausbeutung in der nahen Oranienburger Strasse etc.)

 

Der Ort ist also richtig gewählt. So wie vor 90 der Kudamm. Auch dort kam es desöfteren zu Entglasungsaktionen als Reaktion auf Aktionen der Herrschenden (Hungerstreik, Kaus - Jürgen Rattay, Norbert Kubat...).

 

Also war der Ort sicher wohl gewählt. Es war diese kleine Grenzüberschreitung. Vielleicht auch im Rahmen "Wenn ihr uns räumt...".  Dazu ist nichts einzuwenden. Die Leute dort interessieren unsere revolutionären Konzepte aus beschriebenen Gründen eher wenig.

 

Aber betrachten wir mal andere ähnlich gelagerte Kämpfe in Berlin. Vor ein paar Jahren began in Berlin die Kampagne gegen Ferienwohnungen im innerstädtischen Wohnbereich. Von Anfang an auch militant. Heute gibt es dazu einen breiten Konsens. Sogar rot - schwarz ist genötigt auf Druck - verschiedenener Art - dem einen Riegel vorzuschieben. Geschadet hat es also nüscht und die in der Vergangenheit vielbeschriebene "klammheimliche Freude" bei manch klandestiner Aktion ist deutlich zu spüren.

 

Natürlich gibt es bessere Aktionen zur Vermittlung. Dafür gibt es die Demos zum Spreeufer und Kotti & Co und deren Protestcamp, Stille Strasse, Aktionen gegen Zwangsräumungen, KvU - Aktionen, Besetzung Zola - Haus und vieles mehr.

 

Und, seien wir doch ehrlich, grosse Teile der Bevölkerung sind leider noch Meilen von uns entfernt. Für die ist jede Grenzüberschreitung kriminell, illegal, die Inkarnation des Bösen. Die machen keinen Unterschied zwischen klirrenden Scheiben, Verhinderung einer Zwangsräumung oder Hausbesetzung. Die Vorurteile sind da meist sehr langlebig. Ich hör seit den Achzigern den "die Besetzer nehmen uns unsere Wohnung weg" - Scheiss.

 

Auch die Atomreaktoren - Flop oder Top - Meinungen und die widerlichen, hier in den letzten Wochen zu lesenden, Versammlungen zu neuen Flüchtlingsunterkünften, die eher an NPD - Veranstaltungen erinnern, stimmen mich da zur Zeit nicht gerade positiv.

 

Wir können zur Zeit zu bestimmten Themen punktuell grösser mobilisieren, von revolutionärer Perspektive sind wir aber leider weit entfernt.

 

Also bleibt es bei einer kleinen, wütenden Grenzüberschreitung, die nicht überbewertet werden sollte.

 

Das was die Berliner Zustände aber zum Kochen bringt sind Kotti & Co, Verhinderung von Zwangsräumungen, "Fangt die Spekulanten" und andere Aktionen gegen die Gentrifikation. 2012 wurden die Grundsteine gelegt: Besetzung und (partielle) Durchsetzung von Stille Strasse und Zola - Haus, erste Verhinderung von Zwangsräumung, zaghafte Mieterhöhungsstops durch die Aktionen von Kotti & Co, Stop des zügellosen Ausbaus von Ferienwohnungen. 2013 geht es dann ans Eingemachte.

 

PS: Hierzu sehr lustig die Einschätzung des VS hier im Pressearchiv dazu.

 

Also nicht verzagen!