Bad Segeberg: Kein Raum für Neonazis!

Nazis machen sich zum Affen

Für Samstag, den 15.12.2012 meldete der Vorsitzende des Kreisverbandes der NPD Segeberg-Neumünster Daniel Nordhorn [1] einen Infotisch in der Segeberger Innenstadt an

Kurz nach 10.00 Uhr traf Daniel Nordhorn mit vier weiteren Kameraden in seinem voll besetzten Opel-Astra [2] auf dem Marktplatz am Wendehammer ein. Dort angekommen wurden sie bereits von antifaschistischem und bürgerlichem Protest empfangen. 
Die anwesende Polizei reagierte überfordert, schien die Situation nicht im Griff zu haben und konnte das Zusammentreffen von Neonazis und den GegenprotestlerInnen nicht verhindern.

 

Schnell wurden die Neonazis davon überzeugt, dass ihr Infotisch Materialschwächen aufwies.
Die Polizei reagierte mit Faustschlägen, sowie Pfefferspray gegen anwesende AntifaschistInnen und  versuchte den Protest zu kriminalisieren, in dem sie Platzverweise aussprachen und Personalien aufnahmen. Aufgrund der überforderten Bullen und der unübersichtlichen Situation, veranlasste der diensthabende Einsatzleiter Herr Hirner alle verfügbaren Einsatzkräfte aus Bad Segeberg und weitere Einheiten aus Bad Oldesloe und Lübeck, nach Bad Segeberg um die Neonazis zu schützen.
Mit der „deutschen Pünktlichkeit“ nahmen die Neonazis es an diesem Samstag nicht so genau und so trudelten nach und nach weitere Kameraden ein, wie zum Beispiel das NPD-Mitglied Andreas Knüppel mit seiner Lebensgefährtin, die sich hochschwanger der Öffentlichkeit präsentierte. [3]
Insgesamt beteiligten sich neun Neonazis, zusammengesetzt aus NPD-, und Kameradschaftsstrukturen an dem Infotisch in Bad Segeberg. Nach knapp drei Stunden, die einer Farce glichen, zerrissenen NPD-Flyern und geklauten Schulhof-CDs, bauten die Neonazis ihren Infostand ab und traten unter Polizeibegleitung die Heimreise an.

Seit Anfang des Jahres hielt der NPD-Kreisverband Segeberg-Neumünster 17 Infotische, sowie Kundgebungen ab. Der Hobby-Infotischanmelder Daniel Nordhorn war der Einzige, der als Handlager des NPD-Landesverbandes Schleswig-Holstein, hörig genug war sich dafür ausnutzen zu lassen, jede dieser Propaganda-Aktivitäten anzumelden.
Heute musste Nordhorn feststellen das sein Propaganda-Müll aufgrund des starken anwesenden Gegenprotestes in die Schranken gewiesen wurde.

Für Bad Segeberg wird es zukünftig schwerer werden gegen Menschenfeinde wie Nordhorn und seine extrem rechtspolitische Folgeschaft anzugehen, wenn SPD-Bürgermeister Schönfeld daran arbeiten konsequent alternative linkspolitische Projekte zu kriminalisieren und Jugendarbeit aus Bad Segeberg fern zu halten. Der heutige Tag verdeutlichte, dass vorwiegend junge Menschen Gesicht gegen rechte menschenverachtende Propaganda und Ideologien zeigen und bereit dazu sind sich diesen entgegen zu stellen.
Konkret bedeutet das für die Stadt Bad Segeberg, dass linkspolitische Freiräume wie das Hotel am Kalkberg (HaK) eminent notwendig sind um antifaschistischen Widerstand auf die Straße zu tragen und theoretische sowie pragmatische Arbeit zu leisten im Kampf gegen Rassistische Verhältnisse.[4]

Der heutige Tag hat die Notwendigkeit linkspolitischen Protests verdeutlicht.
Skurril zu betrachten ist jedoch die Tatsache, dass nach Schließungen von linken Freiräumen sowie Treffpunkten nicht rechter Jugendlicher, Neonazis Raum für die Verbreitung menschenverachtender, rassistischer und diskriminierender Propaganda geboten wird.
Das Bad Segeberger Stadtbild zeigt, dass sich bereits eine rechte Subkultur bildet, was sich anhand von neonazistischer Graffitis und Stickern belegen lässt. [5] Und vor allem Infotische wie der heutige ziehen ideologisch nicht gefestigte Jugendliche an und geben ihnen die Möglichkeit sich in ihrer menschenverachtenden Meinung zu festigen und sich in der rechten Subkultur auszuleben, sowie Zuspruch zu finden.
Aufgrund dieser Unverhältnismäßigkeit sollte sich SPD-Bürgermeister Schönfeld die Frage stellen, ob er bei der Wahl seiner Partei die richtige Entscheidung getroffen hat.
Dieter Schönfelds Handeln fördert, dass sich rechte Strukturen in Bad Segeberg festigen und ausweiten können.

Für uns kann das nur konsequent bedeuten:

Antifaschistische Freiräume erkämpfen und verteidigen !
Rassistische Verhältnisse angreifen !
Neonazis offensiv entgegentreten !

 

 



[1] https://linksunten.indymedia.org/de/node/72536
[2] siehe Bild „PKW“
[3] siebe Bild  „Knüppel“
[4] http://stayhak.blogsport.de/2012/12/05/350-menschen-fuer-neues-alternati...
[5] siehe Bild „Graffiti“

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einersteits wird sich hier selbst auf die Schulter geklopft, da der Info-Stand (glücklicherweise) zur Farce verkam, andererseits jedoch völlig sinnfrei wieder einmal der Bogen zum HaK gespannt. Ich frage mich, wie man es diesmal ohne HaK geschafft hat, nach Meinung des Autors ja offensichtlich zukünftig nicht möglich...

Nu laß mal gut sein....Ein ausführlicher Bericht mit einem solidarischem Wink ans HaK.Was ist daran verkehrt.Mensch weiß,daß es immer besser ist wenn antifaschistische Zusammenhänge Räumlichkeiten zur Verfügung hat!

Auch nach dem Abhalten vom Infostand sollen noch einige Nazis (und auch Bullen) in hektische Situationen gekommen sein.

 

Auch in der Provinz können Nordhorn und seine "Kameraden" nicht sicher sein!

Genau so muss es auch sein. In einem Landstrich, wie Segeberg, wo der Bürgermeiter Schönfeld konkurrenzlos seine Klüngel betreibt, Jugendzentrum, Skatebowl und das Bergschlösschen ersatzlos abreissen lässt, muss langsam der Widerstand auch für die braven Bürger sichtbar und spürbar werden.

 

AUF DASS BAD SEGEBERG ETWAS FARBE GEWINNT ;-)