[Essen] Proteste gegen NPD-Kundgebung am morgigen Freitag

Das Areal an der Lohstraße (Quelle: WAZ)

+++ Der Essener NPD-Kreisverband hat für den kommenden Freitag eine Kundgebung gegen die provisorische Flüchtlingsunterkunft in Essen-Frintrop angemeldet. +++ Nazi-Gegner rufen zu Protesten auf. +++ Gestern fand eine Bürgerversammlung in Bedingrade statt, bei der zahlreiche Anwohner_innen rassistische Stimmungsmache gegen die Roma aus Serbien und Mazedonien betrieben. +++

 

Dazu eine aktuelle Pressemitteilung der Antifa Essen Z:

 


 

Flüchtlingsheim: Protest gegen NPD-Kundgebung in Essen-Frintrop

Die Essener NPD hat für den kommenden Freitag eine Kundgebung gegen die provisorische Flüchtlingsunterkunft in Essen-Frintrop angemeldet. Nazi-Gegner rufen zu Protesten auf.

 

Unter dem Motto „Nein zur Unterbringung von Flüchtlingen“ hat die NPD für kommenden Freitag, den 19.10.2012, eine Kundgebung gegen die provisorische Flüchtlingsunterkunft im Essener Stadtteil Frintrop angemeldet. Die Veranstaltung soll um 18.00 Uhr beginnen, der Veranstaltungsort ist bislang noch nicht bekannt.

 

Die NPD greift damit eine von Teilen der Anwohnerschaft getragene Kampagne gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in Essen-Frintrop auf. Auf einer von der Ortsgruppe der CDU einberufenen Bürgerversammlung, die gestern in der Gaststätte „Große Segerath“ in Frintrop stattfand, kursierten Unterschriftenlisten gegen die Flüchtlingsunterkunft, die bereits seit Anfang der Woche von Anwohnern verteilt und ausgelegt werden. Auch Aktivisten der Essener NPD waren bei der Versammlung anwesend.

 

„Es ist nicht verwunderlich, dass die NPD nun bereits am Freitag zu einer Kundgebung gegen die Flüchtlingsunterkunft aufruft“ so Tessa Kuijer Pressesprecherin der Antifa Essen Z. „Die rechtsradikale Partei verfügt im Essener Nordwesten traditionell über ein großes Mobilisierungspotenzial. Die Frintroper Anwohnerinitiative bietet der NPD mit ihrer Stimmungsmache nun eine willkommene Steilvorlage“.

 

Die Antifa Essen Z ruft dazu auf, am kommenden Freitag nach Frintrop zu kommen und den Protest gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auf die Straße zu tragen. „Wenn sich Anwohnerinitiativen und rechtsradikale Parteien gegen die Schwächsten der Gesellschaft wenden, ist Solidarität dringend notwendig“ so Kuijer. „Wir hoffen deshalb, dass am Freitag viele Menschen nach Frintrop kommen, um ein Zeichen gegen die Ausgrenzung und Stigmatisierung von Flüchtlingen zu setzen.“

 


 

Deshalb rufen wir alle Antirassist_innen und Antifaschist_innen dazu auf, mit uns gegen die geplante NPD-Kundgebung zu protesiertren und Solidarität mit den Geflüchteten zu zeigen! Wir treffen uns deshalb am morgigen Freitag, dem 19. Oktober, um 17:30 Uhr an der Haltestelle "Am Kreyenkrop". Diese befindet sich in direkter Nähe zu der ehemaligen Hauptschule an der Lohstraße, wo die Geflüchteten seit Mittwoch untergebracht werden. 

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In den letzten Tagen hetzten die Medien über die Flüchtlinge. In Essen sind seit heute dreissig Flüchtlinge angekommen. Ein Flüchtling, stammend aus Nigeria ist von den Strapazen der Flucht verletzt und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Neunundzwanzig Flüchtlinge befinden sich an der ehemaligen Anne-Frank Schule in der Lohstrasse 136, 45359 Essen-Bedingrade. Heute schaute Pro Asyl und Mitglieder der Stadtverwaltung nach den Flüchtlingen.

 

Am Mittwoch, 17. Oktober 2012 fand in der Essener Gaststätte Große Segerath, Lohstrasse 83, 45359 Essen eine Bürgerversammlung statt. Es befanden sich ca. dreihundert Personen in der Gaststätte. Es sprachen zum einen Veranstalter Klaus Dieckmann von der CDU Essen und Peter Renzel, CDU Essen, Sozialdezernent der Stadt Essen. 

 

Die Grundstimmung war offen feindlich. Es wurden der CDU Veranstalter Dieckmann und auch der Gast und Referent Renzel unterbrochen, beleidigt. 

An einer Stelle sagte eine männliche Person aus der Masse das er den Gedanken hat mit einem Benzinkanister und Feuer für ein Ergebnis zu sorgen. 

 

Dies war selbst den beiden CDU Herren zu peinlich, baten die Flüchtlinge als Menschen zu betrachten, die Rechtsstaatlichkeit zu wahren und hoben hervor das unter den Flüchtlingen mehrere Säugline sind. 

 

Dies liess die Masse kalt. Es herrscht bei den Leuten in Essen-Bedingrade eine tatsächliche Mörderstimmung. Es besteht der berechtige Grund zur Sorge um das Leben und die Gesundheit der Flüchtlinge. 

 

Besonders brisant ist das die NRW NPD, dessen NRW Landeszentrale sich in der Marienstrase 66a, 45309 Essen-Kray befindet, am Freitag, 19. Oktober 2012 eine Veranstaltung am Wasserturm in Essen-Frintrop in der Zeit von 18 - 20 Uhr abhalten will, um ihre Menschenverachtung zu verbreiten. 

 

Deshalb organisiert euch, kommt in entschlossenden Massen nach Essen und beschützt mittels Demonstration, schützende Mahnwache (auch bei Nacht) die Flüchtlinge!