[FfM] Über 500 Menschen bei "Wir nehmen uns was wir brauchen" Demo

"Wir nehmen uns was wir brauchen" Demo

Über 500 Menschen bei Demonstration für die Schaffung von selbstverwalteten Zentren und demokratischen Wohnprojekten. Zusätzlich wurde die Verteidigung der linken Wohnprojekte IVI und Haus Mainusch in Mainz in vielen Redebeiträgen betont. Die Demonstration skandierte die Schaffung neuer Zentren, jedoch ist die Frankfurter Häuser- Lage momentan von der drohenden Räumung des sozio- kulturellen Zentrums IVI angeschlagen. Dies war auch an der Demonstration spürbar. Hierbei wurde laut Angabe der Polizei niemand verletzt.

 

Weiterhin bleibt die Lage des IVI bedroht und weiterhin ist das Bedürfniss nach Räumen in Frankfurt ein brennendes Thema, welches uns weiterhin beschäftigen wird. Wenn das Thema Wohnungsnot und Häuserkampf diese Menge von Menschen auf die Straße kriegt, dann sollten  wir uns eigentlich das nehmen können was wir brauchen. Dazu kam es leider nicht.  Die Räumlichkeiten im Kettenhofweg und das Mainzer Hausprojekt werden sich nicht von alleine ersetzen, wenn die staatlichen Repressionsbehörden uns die Räume nehmen muss ihnen bewusst gemacht werden, dass wir uns trotz eines Rückschlags immer wieder organisieren. Die Räume, die von denen benötigt werden die Kritik an den herrschenden Verhältnissen üben, sind essentiell, sodass eine Gegenpraxis zum Bestehenden entwickelt werden kann. Das heißt das wir uns neue Räume schaffen werden!

 

Neben dem starken Polizeiaufgebot war die Presse verhältnismäßig zurückhaltend bei der Berichtserstattung über die Demonstration durch das Bahnhofs und  Bankenviertel und durch den Prestigestandort der Stadt, dem Westend. Neben dem Mangel an Wohn- und Freizeitprojekten für kulturelle Teilhabe und den drohenden Räumungen der besetzten Projekte in Mainz und Frankfurt wurde die neoliberale Umgestaltung der Stadt und der Hochschule kritisiert.

Der größteilige Abriß des Bockenheimer Campus und die Umsiedlung auf den IG Farben Campus, desaströse Konsequenzen für die Entwicklung der Frankfurter Uni in Zukunft, belastet jetzt schon das Verhältnis der Studierendenschaft zu den Repräsentanten der Hochschule. Die Kramer Bauten am Bockenheimer Campus können nicht in ihrem Wert ersetzt werden, dies zumindest muss  dem Präsidium durch Demonstrationen wie diese deutlich gemacht werden.

 

Bedauerlich blieb der eher ruhige Charakter der Demonstration, der zwar dezidiert kämpferisch wirkte, im gesamten aber eher flau blieb.  Auch der  geringfügige Aktionismus nach den angemeldeten Veranstaltungen war ein Ausdruck von Unentschlossenheit, den es gilt durch dezentralisiertere Organisations Strukturen abzuwenden. (Eine Spontane Versammlung unter freiem Himmel konnte gegenüber den Ordnungsbehörden nicht durchgestezt werden.) Der eher spontan scheinende Gedankengang, die griechische Botschaft aufzusuchen, um dort auf die authoritären Prozesse in Griechenland aufmerksam zu machen, kam nicht zustande. Dies ist zusätzlich enttäuschend, da erneut die effektv Inhaltsübergreifende Praxis versagte. Die eher bunt aufgestellte Masse, ermöglichte jedoch ein eher klares Zeichen gegen die Überzogene Reaktion der Polizei der Stadt Frankfurt (mindestens 2 Hundertschaften) und der Paranoia des Universitären Präsidiums.

 

Die Demonstration zeigte dass das Potenzial auf eine überregionale Vernetzung zum Thema Wohnsituationen und Hausprojekten Wirklichkeit werden kann. Hierdurch können die Bedürfnisse der geographisch versprengten Gruppierungen kommuniziert werden und untereinander sich stützen. Die Aktionsbezogene Ebene muss nun organisiert werden, sodass 1,2,3 IVIs entstehen können. Denn, "Bockenheim ist überall."

 

Gebettet war die Demonstration in zwei  Kampagnen;  des AStAs der Universität Frankfurt ( "Mieten! Ja wat denn?") und der Autonomen Antifa [f] (Es wird kalt... - antikapitalistisches "warm up" - Herbst 2012). 

 

Für französische Verhältnisse bei denen ein besetztes Haus zur Nebensächlichkeit wird!

 

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/demonstrationen-in-frankfurt-gegen...

http://asta-frankfurt.de/artikel/aufruf-zu-demonstration-am-13-oktober

http://ivi.copyriot.com/pressemitteilung-vom-12102012

http://frankfurt.umsganze.de/index.php?option=com_content&view=article&i...

http://www.linksnavigator.de/node/3043

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Das seit 2003 in einem leerstehenden Institutsgebäude der Universität Frankfurt bestehende Institut für vergleichende Irrelevanz ist derzeit akut von Räumung bedroht. Die Universität Frankfurt am Main hat den Kettenhofweg 130 in dem sich das IvI befindet im Januar 2012 an das Immobilienunternehmen Franconofurt AG verkauft.

Die Franconofurt AG ist in Frankfurt am Main seit Jahren für ihre schikanösen Praktiken gegenüber Mieter_innen bekannt. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert Wohnhäuser zu kaufen, sanieren und weiter zu verkaufen. Mieter_innen welche sich höhere Mieten nicht mehr leisten können werden unter Ausnutzung aller legalen Mittel aber auch illegaler Druckmittel zum Verlassen ihrer Wohnungen gedrängt.

Um Mieter_innen und Geschäftspartner_innen der Franconofurt über die Praktiken des Unternehmens informieren zu können

haben wir euch Liegenschaften der Franconofurt AG in Frankfurt am Main aufgelistet. Unten befindet sich ein Verweis auf Projekte einer der zahlreichen Tochterfirmen der Franconofurt AG, die derzeit Luxuswohnungen im Frankfurter Westend, Nordend und der Innenstadt entwickelt

Liegenschaften der Franconofurt AG in Frankfurt am Main:

Bockenheim:
Hamburger Allee 60

Bornheim:
Hartmann-Ibach-Straße 69
Ringelstraße 17

Eschersheim: 
Haeberlinstraße 48
Kurhessenstraße 50
Nußzeil 57-79

Holzhausenviertel:
Fürstenberger Straße 1

Innenstadt: 
Fahrgasse 15-19 / Kannengießergasse 1
Hainer Hof 3a
Hochstraße 27

Niederrad:
Gerauer Straße 79

Nordend:
Bornheimer Landstraße 16
Bornwiesenweg 81
Böttgerstraße 18
Brahmsstraße 18
Burgstraße 8
Glauburgstraße 68
Günthersburgallee 96
Keplerstraße 4

Sachsenhausen:
Kaulbachstraße 50
Kranichsteiner Straße 27
Launitzstraße 4

Westend:
Auf der Körnerwiese 3
Körnerstraße 10
Leerbachstraße 43

Quelle: www.franconofurt.de
Stand 05/2012. Die Daten sind mittlerweile von der Homepage genommen worden.

Informationen zu Luxuswohnprojekten der OperaOne AG einer Tochterfirma der Franconofurt AG: 

 "Zurzeit befindet sich im Frankfurter Westend das Wohnprojekt "Westend Suites" in der Umsetzung. Das hochwertig zu revitalisierende Wohngebäude, welches 43 Apartments und fünf Penthäuser mit einer Gesamtwohnfläche von rund 4.250 Quadratmetern enthält, erstreckt sich parallel zur Bockenheimer Landstraße von der Mendelssohnstraße bis zur Arndstraße. Die Fertigstellung und anschließender Globalverkauf der Westend Suites werden für das erste Quartal 2012 angestrebt." (operaone.de)
Der Verkauf soll laut einer Mitteilung des Unternehmens nun im Quartal 02/12 durchgeführt werden. Weitere Projekte des Unternehmens werden derzeit in der Westendstraße und in Frankfurt Sachsenhausen "entwickelt". 

Wie kommt ihr auf nur 500 Teilnehmer_innen?

Selbst die FNP spricht von 800:

 

Unweit davon, im Kaisersack, formiert sich gegen 15 Uhr die größte Demo des Tages. Etwa 800 Menschen, hauptsächlich Studenten, junge Linke und Autonome, demonstrieren für mehr bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt und für den Verbleib im angeblich "akut von einer Räumung betroffenen" Institut für vergleichende Irrelevanz (IVI) im Kettenhofweg 130 im Westend.

Sie nehmen ebenso die Route durch die Innenstadt. Am Roßmarkt beklagt Anja vom Asta Frankfurt, dass es mittlerweile einem Lotteriegewinn gleiche, wenn Studenten in Frankfurt eine bezahlbare Wohnung finden. "Nur 3 Prozent der Studenten bekommen noch einen Platz im Wohnheim", sagt Anja.

Vor der Alten Oper droht die Demo mit der Besetzung des Gebäudes. Die Polizei sichert hastig den Haupteingang und wird genarrt. Vor der Messe fordern die Teilnehmer erneut zur Besetzung auf. Diesmal lässt sich die Polizei nicht verschaukeln. Gegen 18.30 Uhr läuft die Abschlusskundgebung vor dem Bockenheimer Depot. Eine zuvor von der Alten Oper gestartete Fahrrad-Demo, Teil von "Global Noise 13O", schließt sich den noch verbliebenen knapp 100 Teilnehmern an. Um 21 Uhr macht der harte Kern des wütenden Promilles Schluss vor der Paulskirche. (bki)

ultralustiger Ankündigungstrailer für Freiburger Recht auf Stadt Demo: http://youtu.be/8kMPMpW3bK4

Bezahlbarer Wohnraum ist die halbe Miete- Eine Stadt für Alle. 10.11.12 13 Uhr