Mannheim: Polizei greift kurdisches Festival an

Ausschreitungen bei Kurdenfest

Über 50 000 Kurd_innen aus ganz Europa versammelten sich heute auf dem Mannheimer Maimarktgelände zum 20sten kurdischen Kulturfestival und forderten Selbstbestimmung und ein Ende der Unterdrückung in der Türkei, Syrien, dem Iran und dem Irak. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei

 

Neben den Auftritten populärer kurdischen Musik- und Folkloregruppen war mit Transparenten, Fahnen und Redebeiträgen verschiedener Vertreter der kurdischen Bewegung und der sozialistischen Linken auch für einen explizit Charakter des kurdischen Kulturfestival gesorgt. So sprachen unter anderem der Co-Vorsitzende der Partei Frieden und Demokratie BDP (Nordkurdistan / Türkei), Selahattin Demirtas, der Vorsitzende der Partei der demokratischen Einheit PYD (Westkurdistan / Syrien) Salih Müslüm Muhammed sowie Aktivist_innen der Kampagne „Tatort Kurdistan“. Der KCK-Vorsitzende Murat Karayılan rief mit einer Videobotschaft aus dem Guerillahauptquartier zum Widerstand gegen die Vernichtungspolitik der AKP-Regierung auf.

 

Der politische Charakter des Festivals war jedoch der Mannheimer Polizei ein Dorn im Auge. Unter dem Berufung auf das in Deutschland geltene PKK-Verbot soll sie einen wegen dem Tragen verbotener Fahnen verhaftet haben. Daraufhin kam es zu militanten Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen Festivalteilnehmer_innen und der Polizei, die mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Festivalteilnehmer_innen vorging. Nach Polizeiangaben sind bei den Auseinandersetzungen bis zu 40 Beamte leicht verletzt und mehrere Einsatzfahtzeuge beschädigt worden. Die Polizei soll mehrfach versucht haben das Festivalgelände zu stürmen, mussten sich jedoch aufgrund des massiven Widerstandes kurdischen Jugendlicher immer wieder zurückziehen. Über Stunden habe man „keine Chance“ gehabt, die Lage zu beruhigen, sagte ein Polizeisprecher. Über 600 Beamte waren im Einsatz.

 

Schon in den Tagen zuvor war die Polizei immer wieder gegen ein „langen Marsch“ kurdischer Jugendlichen vom französischen Strassbourg nach Mannheim vorgegangen und hatte mehrere Jugendliche verhaftet, nachdem es zu Auseinandersetzungen mit türkischen Faschist_innen der „Grauen Wölfe“ gekommen war.

Die Veranstalter der Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland (YEK-KOM) erklärte zu den Ereignisse auf dem Festival:
"Die Verantwortung für den Ausbruch der Gewalt trägt in erster Linie die Polizei, die in den vergangenen Tagen vor allem die kurdischen Jugendlichen drangsalierte und zu provozieren versuchte. Am Freitag löste die Polizei in Mannheim den Marsch von ca. 100 kurdischen Jugendlichen auf, der in Straßburg gestartet war und wiederholt Angriffsziel türkischer Faschisten wurde. Mindestens zwei kurdische Jugendliche wurden nach bisherigen Erkenntnissen im Polizeigewahrsam Opfer von brutalen Misshandlungen. In einem Fall prügelten die Polizisten den Festgenommen mit Schlagstöcken auf Kopf und Rücken sowie durch Faustschläge ins Gesicht. Nach der Entlassung musste dieser Jugendliche bis Samstagmittag stationär im Krankenhaus behandelt werden. Der zweite verhaftete Jugendliche erlitt neben Prellungen eine Quetschung der Fußknöchel. Die Beamten entließen den verletzten Jugendlichen aus Frankreich trotz der Aufforderung einen Krankenwagen zu rufen.

Auslöser für die Auseinandersetzungen am Samstag war der Versuch der Polizei, einem 12jährigen Kind eine Fahne mit einem in Deutschland verbotenen kurdischen Symbol abzunehmen. Das Kind wurde dabei von den Beamten brutal behandelt und lief aus Angst in die Menge hinein. Drei Polizisten versuchten, das Kind zu ergreifen und wurden von anderen Teilnehmern aufgehalten. Zuvor wurden um ca. 14.30 Uhr 30 kurdische Ordnungskräfte der Veranstaltungsleitung von der Polizei gezwungen, sich aus dem Eingangsbereich zu entfernen. Hierdurch wurde das ausgearbeitete Sicherheitskonzept der Veranstaltungsleitung für den Eingangsbereich, die bis zu diesem Zeitpunkt die Sicherheit der friedlichen Veranstaltung gewährleistet hatte, von der Polizei bewusst sabotiert.

 

Daraufhin haben auf Grund der Hitze und der Auseinandersetzungen mit der Polizei tausende Teilnehmer versucht, das Gelände zu verlassen. Hierdurch entstand eine enorme Masse an Teilnehmern im Eingangsbereich. Die Teilnehmer fühlten sich von den Polizeikräften eingekesselt und wollten sich vom Gelände entfernen. Zahlreiche Teilnehmer wurden schließlich verletzt und konnten nicht behandelt werden."

 

 

Presserklärung der Veranstalter in vollem Wortlaut:

Demokratischer Dialog statt Gewalt: PKK-Verbot endlich aufheben


Wir bedauern die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und einigen kurdischen Jugendlichen am Rande unseres 20. Internationalen Kurdischen Kultur-Festivals. In der einseitigen Berichterstattung nicht erwähnt werden die etwa hundert durch Schlagstöcke und Tränengas der Polizei verletzten Veranstaltungsbesucher. Den Verletzten beider Seiten gilt unser Mitgefühl und wir wünschen ihnen rasche Genesung.

Am gestrigen Samstag feierten zehntausende Kurdinnen und Kurden aus Deutschland und weiteren europäischen Ländern zusammen mit internationalen Gästen ein friedliches Fest unter dem Motto „Freiheit für Öcalan – einen Status für Kurdistan“.

Die Verantwortung für den Ausbruch der Gewalt trägt in erster Linie die Polizei, die in den vergangenen Tagen vor allem die kurdischen Jugendlichen drangsalierte und zu provozieren versuchte.


Der türkische Unternehmer-Verband in Mannheim behauptete im Vorfeld des Festivals, es wären PKK-Anschläge auf türkische Einrichtungen geplant. Auch die Polizei unterstellte schon im Vorfeld, die erwarteten kurdischen Versammlungsteilnehmer seien grundsätzlich gewalttätig und ein Sicherheitsproblem. Durch diese Desinformationen der türkischen Lobby wurde die Sicherheitslage für die Veranstaltung bewusst gefährdet und kriminalisiert.

Am Freitag löste die Polizei in Mannheim den Marsch von ca. 100 kurdischen Jugendlichen auf, der in Straßburg gestartet war und wiederholt Angriffsziel türkischer Faschisten wurde. Mindestens zwei kurdische Jugendliche wurden nach bisherigen Erkenntnissen im Polizeigewahrsam Opfer von brutalen Misshandlungen. In einem Fall prügelten die Polizisten den Festgenommen mit Schlagstöcken auf Kopf und Rücken sowie durch Faustschläge ins Gesicht. Nach der Entlassung musste dieser Jugendliche bis Samstagmittag stationär im Krankenhaus behandelt werden. Der zweite verhaftete Jugendliche erlitt neben Prellungen eine Quetschung der Fußknöchel. Die Beamten entließen den verletzten Jugendlichen aus Frankreich trotz der Aufforderung einen Krankenwagen zu rufen.

 

Auslöser für die Auseinandersetzungen am Samstag war der Versuch der Polizei, einem 12jährigen Kind eine Fahne mit einem in Deutschland verbotenen kurdischen Symbol abzunehmen. Das Kind wurde dabei von den Beamten brutal behandelt und lief aus Angst in die Menge hinein. Drei Polizisten versuchten, das Kind zu ergreifen und wurden von anderen Teilnehmern aufgehalten.

Zuvor wurden um ca. 14.30 Uhr 30 kurdische Ordnungskräfte der Veranstaltungsleitung von der Polizei gezwungen, sich aus dem Eingangsbereich zu entfernen. Hierdurch wurde das ausgearbeitete Sicherheitskonzept der Veranstaltungsleitung für den Eingangsbereich, die bis zu diesem Zeitpunkt die Sicherheit der friedlichen Veranstaltung gewährleistet hatte, von der Polizei bewusst sabotiert.
Daraufhin haben auf Grund der Hitze und der Auseinandersetzungen mit der Polizei tausende Teilnehmer versucht, das Gelände zu verlassen. Hierdurch entstand eine enorme Masse an Teilnehmern im Eingangsbereich. Die Teilnehmer fühlten sich von den Polizeikräften eingekesselt und wollten sich vom Gelände entfernen. Zahlreiche Teilnehmer wurden schließlich verletzt und konnten nicht behandelt werden.

Eine Besucherin Berivan Ö. sagte gestern: „Wir sind vor der türkischen Polizei geflohen. Hier in Deutschland sollte es anders sein. Es sollte einen Unterschied zwischen den deutschen und türkischen Polizisten geben. Dies war heute hier nicht zu sehen. Wenn es um Kurden geht, handelt die Polizei genau gleich.“

 

Für Millionen Kurdinnen und Kurden ist die „Arbeiterpartei Kurdistans“ PKK eine legitime Vertretung ihrer demokratischen Rechte, die einen gerechten Kampf gegen Krieg und Unterdrückung führt. Deswegen lässt sich die kurdische Bevölkerung nicht verbieten, die Symbole der PKK öffentlich zu zeigen und sich zu ihr zu bekennen.
Wie auch in diesem Fall zu sehen ist, wird durch Verbotspolitik mit Gewalt, Beschlagnahmung und Festnahmen kein friedliches Zusammenleben ermöglicht.

Anstatt wie beim „Arabischen Frühling“ die völkerrechtliche Legitimität des Widerstands gegen lang anhaltendes Unrecht anzuerkennen, wird dieser im Fall der PKK von der Bundesrepublik willkürlich als Terrorismus diffamiert und kriminalisiert. Die staatliche Verbotspolitik und die Sicherheitsmaßnahmen der Polizei sind vor allem für die dritte Generation kurdischer Migranten in Europa nicht verständlich und nachvollziehbar. Dies führt immer wieder zur solchen Auseinandersetzungen wie in Mannheim, die wir als Veranstalter bedauern.

 

Wir verurteilen die Forderungen des baden-württembergischen Innenministers Gall und der Gewerkschaft der Polizei nach weiterer Einschränkung der Versammlungsfreiheit für Kurdinnen und Kurden. Eine weitere Einschränkung demokratischer Rechte der kurdischen Bevölkerung ist nicht hinzunehmen. Bei den bisher überwiegend in Nordrhein-Westfalen friedlich durchgeführten Veranstaltungen kam es zu keinerlei Ausschreitungen wie in Mannheim. Im Gegensatz zur Polizei verlief die Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim im Vorfeld äußerst kooperativ.

Als Veranstalterin fordert YEK-KOM als Konsequenz aus den Vorkommnissen am Rande unseres Festivals, das PKK-Verbot in Deutschland aufzuheben und die staatliche Repression und Kriminalisierung gegen politisch aktive Kurdinnen und Kurden einzustellen.

Die Bundesregierung muss darüber hinaus ihre Unterstützung für die türkische Regierung zurückziehen, solange diese weiter an Krieg, Verboten und Massenverhaftungen gegen die kurdische Opposition festhält.

 

Quelle: YEK-KOM – Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland e.V

 

http://www.arab.blogsport.de

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Wenigstens sind dieses Mal die prügelnden Bullenschweine, die immer wieder mit Kollaborationen mit Nazis negativ auffallen, nicht völlig ungeschoren davongekommen, wie sonst (leider) zu oft üblich. Das phantsievolle und engagierte Einsatzkonzept der Aktivisten scheint somit zumindest durch entschlossen durchgeführte Aktionen teilweise erfolgreich gewesen zu sein.

Gute Besserung den verletzten Aktivisten!

der deutsche staat und seine bullen -knechte stellten mal wieder unter beweis,dass sie als erfüllungsgehilfen des faschistischen türkischen polizeistaats auch vor der hatz auf kinder nicht zurückschrecken-weil der junge ein fähnchen trug,wird er von den robocops gejagt-sofort musste ich an die ermordung des halim dener denken-erschossen in den rücken wg. plakate-kleben von dt.polizist,1994.

würde der bullen-und gehemdienstapparat nur 1% dieses verfolgungswillen gegen die neonazis aufbringen,es gäbe kein faschoproblem in deutschland mehr!-aber -was früher nur vermutung war,die zusammenarbeit von bullen,vs und neonazis-spätestens jetzt,nach der aufdeckung des nsu-komplexes(das ausmass ist noch gar nicht zu überblicken) stelle ich fest, die bereits 1990 z b in wunsiedel auf der anti-hess - demo von mir mitgerufene parole"deutsche polizisten-mörder und faschisten" war vollkommen richtig!trotzdem erschreckend...

boykottiert den türkischen faschisten-staat!

Ich möchte die Presse durchaus kritisch lesen und alleine schon der Titel des Artikels: "Kurden außer Kontrolle" sagt viel über die Schreibenden aus.

Nun stelle ich mir trotzdem die Frage, ob die Meldung Sanitäter_innen seien angegriffen worden korrekt ist?

"Dann ist es ruhig - trügerisch ruhig. Unvermittelt explodiert erneut die Gewalt. Plötzlich skandieren junge Leute "PKK", schreien Parolen. Auf Polizisten wie auch Medienvertreter und Sanitäter hagelt es Steine, Wasserflaschen, Eisenstangen."

http://www.morgenweb.de/mannheim/mannheim-stadt/kurden-ausser-kontrolle-...

Sollte es stimmen und dort wurden Sanitäter_innen angegriffen, dann ist das mit der schönen Solidarität eine bisschen schwierig zu vertreten.

Sollte jemand dazu Erkentnisse haben: her damit!

Rechtfertigungen werden auch gern gelesen.

Medienvertreter und Sanis sollten sich nie unter die Bullen mischen, denn wenn akute Notwehrsituationen nach Artikel 20 (4) Grundgesetz ein entschlossenes, sofortiges Handeln erforderlich machen, um der immer offener naziunterstützenden und institutionalisiert-rassistisch auftretenden  und damit ganz eindeutig faschistischen Staatsgewalt deutlich Grenzen aufzuzeigen, kann es zu Unfällen kommen. Dies ist bedauerlich, doch kaum zu verhindern, sondern einzig dadurch, daß sich vorgenannte Personen weit weg von den staatlichen Schlägerbanden aufhalten.

 

Es überrascht nicht, daß die Medien natürlich für sich in Anspruch nehmen, explizit "Ziel" der Notwehrhandlungen geworden zu sein und dazu, um weiter Stimmung zu machen, nimmt man gleich die Sanis mit ins "Opfer-Boot". Diese volksverhetzerischen und nicht zuletzt Unbeteiligte vereinnahmenden (und damit die Sanis mißbrauchenden) Methoden sind spätestens seit der Zeit bekannt, als "Der Stürmer" noch "die Wahrheit" über "Volksschädlinge" unter die Menschenmassen streute. Daran hat sich nicht viel geändert, man hat lediglich die Begriffe ausgetauscht, um die geistige Nähe dieser, den Staatsterror verharmlosenden, Pressemeldungen zur schlimmsten Zeit, die die Geschichte der Menschheit zu bieten hat, zu kaschieren.

Was ist denn hier los? Völkische Folkloregruppen? Einen Status für Kurdistan? Nett umschrieben für: "Dem kurdischen Volk sein Nationalstaat!"

was ist bitte falsch daran eine reale Unterdrückung einer von den Unterdrückern konstruierten Gruppe anzuprangern? Was ist bitte falsch daran, dieser Gruppe als real unterdrückte Menschen zugestehen zu wollen, die Unterdrückung zu beenden? Nationalstaaten fördern Rassismus und bringen noch einige andere Scheiße mit sich. Aber deswegen den tatsächlichen Rassismus leugnen und denjenigen, die unter ihm leiden noch einen Vorwurf daraus zu machen? Die meisten kurdischen Strömungen wollen einen Staat, in dem sie als Gruppe nicht mehr tagtäglichen Misshandlungen ausgesetzt werden. Dass es in diesem Staat nur Kurd_innen geben darf ist eine Phantasie von dir und sollte Dir anlass geben deine eigenen Denkstrukturen mal zu reflektieren. Du betreibst Schuldumkehr und ordnest Menschen selber nach rassistischen Kriterien.

 

Davon abgesehen ist die krudische Bewegung in der Türkei in vielen Punkten um einiges emanzipatorischer als die deutsche Linke. Leider ist sie aber auch um einiges emanzipatorischer als linke kurdische Gruppen in Deutschland.

Für ein Kurdistan in dem Kurden ohne Angst leben können!

 

Für ein Israel in dem Juden ohne Angst leben können!

 

Kämpfe gegen Unterdrückung müssen verbunden werden!

 

Hoch die Internationale Solidarität!

@hmm: ja , was macht ein 12jähriger auf so ner veranstaltung? vielleicht war er m. seiner familie und freunden dort, weil sie flüchten mussten aus kurdistan,aus angst, vom türk, militär mit waffen aus deutscher produktion umgebracht zu werden-oder meinst du etwa,die sind auf urlaub hier-sone unglaubliche arroganz widert mich an

-ebenso der antideutsche verzapfer des "kommentars"völk. unfug.würde hier von israelischer folklore die rede sein,da wär dann nix mehr mit völkisch,stimmts?

Das ist eine dreiste Lüge, dass keine Krankenwagen durchgelassen wurden, bzw. Sanitäter_innen angegriffen wurden. Das Rote Kreuz war auch nach den Auseinandersetzungen noch auf dem Gelände und hat es nicht aus Angst verlassen. Die Leute haben selbstverständlich Platz gemacht.

Der Artikel von der ARAB ist trotzdem noch lückenhaf.

. Schön wäre gewesen ihr wärt selber vor Ort gewesen,ihr wurdet vermisst, mal wieder kaum Leute aus deutschen linksradikalen Zusammenhängen vor Ort gewesen.....

Was sucht bitte ein 12-jähriges Kind mit der Fahne einer verbotenen Gruppierung auf einer Demonstration? So ganz klar sieht der Artikel auch nicht aus. Andere Medien schreiben von einem 14-Jährigen, dem der Einlass verboten wurde und daraufhin die Polizei angegriffen wurde. Auch seien es 80 verletzte Polizisten gewesen, also doppelt so viele wie hier beschrieben. Ich bin irgendwie skeptisch gegenüber der These die Polizei sei der alleinige Auslöser dieser Ausschreitungen gewesen!

An anderer Stelle las ich von einer Frau die eine verbotene Fahne verschwinden lassen sollte. Hat sie unmittelbar auch, um sie ein wenig später wieder rauszuholen. Daneben verbotene Parolen. Rein rechtlich verlangt das ein Einschreiten, ohne auf die Legitimität einzugehen. Nun gilt sicher bei den Bullen schon eine Kleinigkeit als "verletzt". Es war aber angeblich auch einer dabei, dem mit einer Eisenstange mehrere Rippen gebrochen wurden. Gefühlt habe ich schon den Eindruck, dass die Bullen nicht  die Hauptschuld tragen. Die hatten gar kein Motiv das Kulturfest an sich platt zu machen.

wenn die polizei jemanden festnehmen will, dann weiß sie kaum, wie alt die  person ist.

was lassen die securitys von der veranstaltung eigentlich für leute aufs gelände, die verbotene fahnen tragen.

bei der schulung gespart!

die steinewüfe sind die schlechteste reaktion und zu verurteilen. wo kommen wir denn hin, wenn du gewalt mit gewalt von einem anderen tag versuchst, rechtzufertigen? das lässt sich viel besser auf juristischem wege lösen!

notwehr war der riot auf keinen fall!

pkk-verbot aufgrund des polizeieinsatzes aufheben?

polizeizahlen fälschen bringt keine glaubwürdigkeit ein.

wer in der pkk gewalt gegen personen nicht strikt ablehnt, muss aus der organisation raus.

"wo kämen wir dahin ,gewalt mit gewalt zu lösen?...das lässt sich auf juristishenweg besser lösen."

willkommen auf dem planet deutschland,neuer erdling!

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich mich ärgere nicht dabei gewesen zu sein. Ging aber aus Zeitgründen leider nicht.

Und nun zu den Ereignissen, wie ich Sie in den Medien erlebt habe. Am Samstag abend wurde in den Videotexten des Fernsehens und in der Berichterstattung des Fernsehens von 400 Angreifern auf kurdischer Seite gesprochen, 8 Beamte seien verletzt worden, davon einer schwer.

Im Bild sah man lediglich wie augenscheinlich Ordner Leute von den Bullen wegtreiben, die Bullen, vermutlich ein SEK in schwerer Montur filmen mit 2 an langen Stöcken befestigten Kameras.  Meine 1. Frage war, warum sieht man diese so entstandenen Aufnahmen nicht im Fernsehbericht. Wohl deswegen, weil sie zeigen würden, dass niemand angegriffen hat!

 

Und nun zum folgenden Tag, dem Sonntag, die Printmedien berichten bereits reisserisch von schweren Krawallen, dann aber kommt der Abend und um 19 Uhr ZDF heute Nachrichten, im Vorspann wird von 2000 Angreifern und 80 verletzten Beamten gesprochen, davon immer noch einer schwer.

 

Im eigentlichen Bericht, wenige Minuten nach dem Vorspann sind es dann schon 2500 Angreifer. Minister Gall empört sich. Am Montag schreibt der Mannheimer Morgen ähnlich dummes Zeug, berichtet aber auch davon, dass bei 40000 Besuchern, gerade einmal 23 unerlaubte Fahnen, 3 Messer und

ein Schlagring gefunden wurde. Geht mal auf ein Bundesligaspiel und untersucht 40000 Besucher, man würde staunen was da alles gefunden werden würde.

 

Und vielleicht noch einige Bemerkungen zum  Marsch der kurdischen Jugend, auch da wird gelogen, dass sich die Balken biegen, als der Marsch in Frankreich startete gab es dort überhaupt keine Probleme, weder mit den Bullen, noch mit faschistischen  Türken. Über die Grenze und die Probleme beginnen.

 

In Bruchsal greifen türkische Faschisten unter den Augen der Bullen die Kurden in ihrem Vereinsheim an. Die Polizei hat nichts besseres zu tun, als gegen die Kurden vorzugehen, die türkischen Faschisten bleiben unbehelligt.

 

Am Samstag löst die Polizei in Mannheim dann den Zug auf, weil angeblich eine Gefahr von den Marschierern ausging. In Wahrheit wurden auch hier die bis dato friedlichen Kurden von türkischen Faschisten in Autos bedrängt und provoziert. Angeblich wurden in einem Begleitfahrzeug des Marsches u.a. eine Machete gefunden. Kann man verstehen, wenn man ständig in der Gefahr ist, durch türkische Faschisten angegriffen zu werden ohne das die Bullen etwas dagegen tun.

Inzwischen will Innenminister Gall schon Verbote gegen Vereine aussprechen, mal sehen wann dieser Mensch, mal eine Verbot gegen die zahlreichen Nazibanden in Baden-Württemberg erlässt, da hätte er ein gutes Betätigungsfeld.

 

Nun aber zu den Reaktionen aus der linken Ecke in Mannheim. Bisher wie immer rein garnichts. Sowohl der AK Antifa, als auch "Mannheim gegen Rechts" haben keine Stellung zu den Übergriffen der Polizei bezogen. Auch Politiker jedweder Parteien, schweigen. Die Polizei wird schon Recht haben.

Ach da fällt mir noch ein, heute am Dienstag ist den Bullen noch ein zweiter Schwerverletzter eingefallen, die Kniescheibe sei kaputt, 2 Tage haben sie gebraucht um das zu merken.

Und nun liebe Mannheimer Linke, liebe kurdischen Vereine in Mannheim und Umgebung kommen wir zu einem Aufruf an Euch ALLE.

 

Am kommenden Samstag treffen wir uns ALLE um 17 Uhr am Mannheimer Paradeplatz, bringt Transparente, Megaphone, Fahnen und alle FreundInnen mit.

 

Wir wollen bei dieser Gelegenheit die Mannheimer Bevölkerung darüber aufklären, was wirklich am 8.09. auf dem Maimarktgelände abgelaufen ist.

 

Wir wollen keine Randale heraufbeschwören, rechnet aber damit, dass die Bullen da sein werden und eventuell auch türkische Faschisten.

Bleibt ruhig, damit die Mannheimer Bevölkerung sieht, dass es nicht die Kurden sind, die randalieren.

 

Die Mannheimer Polizei hat am 8.09. völlig versagt, in den letzten Jahren haben solche Veranstaltungen u.a. in Köln und Gelsenkirchen ohne jegliche Auseinandersetzungen stattgefunden, ohne das die Polizei die TeilnehmerInnen provoziert hätte.

 

Also nochmal

 

15.09. Mannheim Paradeplatz 17 Uhr

Kommt ALLE, sagt es weiter, bereitet Redebeiträge vor, es wäre toll, wenn Augenzeugen kommen würden, die darüber berichten was sie erlebt und beobachtet haben.

In diesem Sinne, der Wahrheit eine Gasse schlagen.

... (vor lachen) glaubt ihr eigentlich selbst was ihr schreibt?

Keine Ahnung wer du bist, der hier zu ner Kundgebung aufruft.

 

Keine Ahnung ob du auch nur ein Wort mit den kurdischen Genoss_Innen gewechselt hast, bevor du sie dazu aufrufst auf deine Kundgebung zu kommen die du gnädiger weise für sie organisierst.

 

Keine Ahnung ob die Kundgebung angemeldet ist oder ob man damit rechnen muss Bullenstress zu bekommen, wenn man auf die Kundgebung möchte.

 

Für mich klingt das nach ziemlich desorganisiertem blinden Aktionismus.

 

Lieber "antirassist", solange du diese Fragen nicht geklärt hast werde ich sicherlich nicht auf deine Kundgebung kommen. ICh habe keine Lust mich von Leuten wie dir verheizen zu lassen.

Ich bin gerne solidarisch mit allen Menschen die sich engagieren und bin sogar zu einem gewissen Gerad bereit Sachen zu unterstützen, die ich inhaltlich fragwürdig finde (was hier nicht der Fall ist).

Ich werd mich vielleicht am Samstag mal in der Nähe rumdrücken und je nach dem mich evtl. dazustellen. Schaun mer mal.

 

Ansonsten ist am Tag vorher das alljährliche Lechleiter Gedenken. 18:00 Uhr am LEchleiter-Platz

Für Apelle an die Mannheimer Linken ist das sicherlich der beste Ort.

Aufgrund des augenscheinlich mangelnden Interesses großer Teil der Mannheimer Linken an der Schaffung einer Gegenöffentlichkeit gegen die Berichterstattung über die Veranstaltung der Kurdischen Genossen, haben wir uns entschlossen unseren Aufruf zu einer Altion am Samstag am Paradeplatz in Mannheim hiermit zurückzuziehen.

Beschämend ist in diesem Zusammenhang, dass ein Hinweis auf diese geplante Veranstaltung in "politma.de" ohne Kommentar verweigert wurde!!!!

...ist euer blinder aktionismus, euer destruktives Verhalten und euer widerlicher Paternalismus.

 

Die "Mannheimer Linke" hat im Gegensatz zu euch interesse an tatsächlicher politischer Arbeit und interessiert sich nicht für Indy-Trolls!