[B] Gestern in Neukölln – Lärm gegen steigende Mieten

Mieten stopp im Schillerkiez

Gestern, am 20. Mai 2012, fand auf dem Tempelhofer Feld eine Feier zur 2-jährigen „freien Nutzung“ des ehemaligen Flughafengeländes statt. Stadt und Politiker loben sich für die Erschaffung einer „beeindruckenden Freifläche“, die zum Spaß, Spiel und Erholung genutzt wird. Was die zahlreichen Besucher eher nicht wussten: Das Feld wird in den nächsten Jahren einer „behutsamen Umgestaltung“ in eine Parklandschaft unterzogen, mit Luxuswohnblocks bebaut und als Ausstellungsgelände genutzt.


Gestern, am 20. Mai 2012, fand auf dem Tempelhofer Feld eine Feier zur 2-jährigen „freien Nutzung“ des ehemaligen Flughafengeländes statt. Stadt und Politiker loben sich für die Erschaffung einer „beeindruckenden Freifläche“, die zum Spaß, Spiel und Erholung genutzt wird. Was die zahlreichen Besucher eher nicht wussten: Das Feld wird in den nächsten Jahren einer „behutsamen Umgestaltung“ in eine Parklandschaft unterzogen, mit Luxuswohnblocks bebaut und als Ausstellungsgelände genutzt. Das heißt im Klartext: Das Gelände wird nicht mehr frei nutzbar sein, die ohnehin rasant steigenden Mieten im angrenzenden Schillerkiez werden in die Höhe schießen und Sanierungen und Zwangsumzüge werden auf die Tagesordnung rücken. Denn: Luxuswohnungen gehören in einen Luxusbezirk. Jetzt schon stehen viele Häuser im Schillerkiez leer und warten auf einen lukrativen Verkauf, während Familien, die seit Jahren im Kiez wohnen, wegziehen müssen, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen können.

Dagegen haben gestern Mittag etwa 350 Menschen lautstark protestiert – mit Kochtöpfen, Trommeln und Parolen wie „Was macht den Vermietern Dampf? Klassenkampf!“ und „Hohe Miete, Zwangsumzug – davon haben wir genug!“ wurde auf die Mietensituation aufmerksam gemacht. Die Lärmdemo startete am Herrfurthplatz und zog an der Weisestraße zur Hermannstraße entlang. Zum Schluss erreichte der Zug das Tempelhofer Feld und die zahlreichen Anwohner, die das Feld zum Grillen, Spielen, das schöne Wetter Genießen nutzten. Dort schallte der Lärm der Demo vermutlich auch bis zur 2-Jahre-Feld-Fete der mächtigen Damen und Herren, die dem in den nächsten paar Jahren ein Ende setzen wollen.

Die völlig friedliche Demonstration wurde von einem unverhältnismäßigen Polizeiaufgebot begleitet und im Vorfeld wurden auch Taschen- und Personenkontrollen durchgeführt. Wir wissen – Protest gegen Wohnraumspekulation und Senatspläne ist unerwünscht. Erst vor Kurzem ist eine Hausbesetzung, die auf spekulativen Leerstand in der Weisestraße hinweisen sollte, auf eigene Faust brutal von der Polizei geräumt worden. Doch Widerstand ist wichtig und nötig – denn wenn wir uns nicht wehren, werden wir den Kampf um unseren Kiez, unseren Bezirk, unsere Stadt verlieren. Deswegen ist es in unseren Augen zwingend notwenig, sich zu organisieren, um dem Elend kollektiv entgegentreten zu können und gemeinsam auch tatsächlich handlungsfähig zu sein. Es geht dabei um feste, nachhaltige, von staatlichen Institutionen völlig autarke Strukturen. Denn es ist schlussendlich ein gesamtgesellschaftlicher Kampf gegen ein System, das für alle Negativentwicklungen in unseren Stadtteilen verantwortlich ist. Erst eine Gesellschaft nach dem Ende des Kapitalismus wird Forderungen wie eine „Stadt für Alle“ und „Mieten Stopp“ Wirklichkeit werden lassen können.

Informiert und wehrt euch gegen Verdrängung, Mieterhöhungen und Ausverkauf des öffentlichen Wohn- und Lebensraums! Organisiert euch mit revolutionärer Perspektive!

Mehr Infos zu Nord-Neuköllner Verdrängungsprozessen und Protesten gibt es unter anderem hier.

http://zk-berlin.bplaced.net/

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- Seit Jahren wird von verschiedenen Gruppen in Berlin Stadtteilarbeit organisiert.

Dazu gehören Stadtteilversammlungen, Kiezspaziergänge, Informationsveranstaltungen, Vernetzungsarbeit...

So auch im Schillerkiez. ZK war nie ein Teil dieser Arbeit in Berlin.

 

Als das Haus in der Weisestrasse besetzt wurde und die Bullen anrückten, stand ZK und Co in Sichtweite 100 m daneben, hat sich aber einen Scheissdreck für die prügelnden Bullen und die Besetzung interessiert, das einzige Interesse war zu diesem Zeitpunkt ihre Vorbesprechung der späteren Angriffe gegen die "Befreiungsparade" von "antideutschen" Zusammenhängen anlässlich der Befreiung Neuköllns durch die alliierten Truppen.

 

-die Angriffe von ZK werden gerade sehr heftig diskutiert, einige Zusammenhänge haben schon ganz praktische Konsequenzen gezogen, die aus  gutem Grund nicht auf indy diskutiert werden. Das es immer noch einige Leute gibt, die aus teilweise berechtigter Kritik an Teile der "antideutschen  Strömumg" nicht mit dem gewalttätigen und vulgärkommunistischen ZK ganz brechen wollen, ist bedauerlich.

 

-Das außergewöhnliche der Aktion am Samstag war eben, dass es gelungen ist, viele Leute außerhalb des Szenesumpfes zu mobilisieren. Sich der Aktion mit nem guten dutzend Leuten anzuschliessen und sich hinterher mit solch peinlichen politischen Positionierungen via indy als wesentliche Kraft in der Stadtteilarbeit darzustellen, ist durchsichtig und peinlich.

 

-Außer der Veröffentlichung von kruden Texten und Gewalt gegen andere Linke besteht die Praxis von ZK im Stadteil in Aktionen wie am Mittag des 1. Mai, als sie mit nem 15 Leuten  und einem Transparent 5 Min durch die Weisestrasse gelaufen sind.  

 

- Erinnerungen an die Situation mit der RIM in Berlin Anfang der Neunziger werden wach.  Damals haben Zusammenhänge wie die "Autonomen KomunistInnen" und türkische K- Gruppe sich geweigert, diese Sekte politisch zu isolieren. Dev Sol hat sich dann später auch (an anderen Fragen) gespalten und sich in der Folge gegenseitig massiv mit Steinen, Knüppeln, Messern und auch scharfen Waffen angegriffen. Dabei gab es auch einen Toten am türkischen Zentrum Halkevi am Kottbusser Damm.

 

Geschichte wiederholt sich als Tragödie oder Farce (Karl Marx)

Um all diese Themen...und mehr...

geht es auch am kommenden Wochenende (25./26. Mai 2012),

denn in Berlin ist KrassNIX!

 

www.krassnix.de

 

KrassNIX? Eine gesamtberliner Vollversammlung zur Politisierung, Radikalisierung und mehr, für Studierende, Schüler_innen, Kritische Menschen, Alternative, Blockierer_innen, Demonstrierer_innen, Autonome, Emanzipative, Empörte, Bewegende, Bewegte und alle, die sich von unseren Inhalten angesprochen fühlen und diese mitgestalten und erweitern wollen.

 

Repression und Depression, nix, garnix, KrassNIX und wo sind die unterm Pflaster liegenden Strände 2012?

 

Alles Kacke?! Wir machens jetzt selbst - nachdenken, zusammentun, selbst ermächtigen, planen, träumen, gemeinsam Fragen stellen...