Grünes Licht für den Castor trotz erhöhter Strahlenwerte

Achtung Castor-Strecke

BI Umweltschutz erweitert die Strafanzeige gegen niedersächsischen Umweltminister

 

Gerade noch hatte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) an den niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) appelliert, den kommenden Castor-Transport nach Gorleben wegen der erhöhten Strahlenwerte abzusagen, da folgte postwendend dessen Ansage, der Transport könne stattfinden. Die Gorleben-Gegner haben mit Empörung auf die Genehmigung des nächsten Castor-Transports nach Gorleben reagiert. Sie erweitern die Strafanzeige, die sie gegen den Betreiber, die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) gestellt haben, jetzt gegen Sander.

 

Die BI kritisiert die Berechnungsmethoden des Ministeriums. Der Grenzwert für Radioaktivität in Gorleben könnte „nur mit Schmu und Betrug niedrig gehalten werden“, sagte die BI-Vorsitzende Kerstin Rudek. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hatte nach Messungen in Gorleben prognostiziert, dass der zulässige Strahlenwert von 0,3 Millisievert mit der Einlagerung weiterer 11 Behälter mit hochradioaktiven Abfällen überschritten würde. "Eigentlich ein klarer Fall, doch durch das Abziehen von Werten einer Hintergrundstrahlung, die erst nach der Einlagerung von bis zu 40 Castoren ermittelt wurden, rechnet Sander den Wert runter, bis es passt", kritisiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

 

Die Gorleben-Gegner, die wegen unerlaubter Freisetzung ionisierender Strahlen Strafanzeige gegen die GNS gestellt hatten, kündigten an, die Strafanzeige werde nun auf den Umweltminister wegen Beihilfe zu einer Straftat ausgedehnt.


Die BI sieht als Hintergrund für die Rechentricks das Bemühen, den vorerst letzten Castorkonvoi aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage Cap de La Hague durchzuwinken, obwohl das Castor-Konzept kläglich gescheitert ist. Mit in der Verantwortung stehe auch das Bundesamt für Strahlenschutz, das ursprünglich die Einlagerung von 420 Behältern genehmigt hat. "Nun zeigt sich, dass schon 102 Behälter reichen, um die Rechenkunststücke des BfS als Genehmigungsbehörde ad absurdum zu führen", sagte Ehmke.

 

Die Empörung über dieses durchsichtige, unlautere Treiben der Behörden sei ein Treibsatz für die Mobilisierung für die heiße Phase ab dem 24. November, dem voraussichtlichen Start des Transports in Frankreich. (Az 5101 Js 25256/11)

 

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
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buero@bi-luechow-dannenberg.de

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Umwelt (GreenGlobe)

Zur Entscheidung des niedersächsischen Umweltministers, den Castor-Transport nach Gorleben trotz überschrittener Grenzwerte rollen zu lassen, erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt: »Hans-Heinrich Sander trickst und täuscht die Öffentlichkeit, wie wir es in den letzten Jahrzehnten Gorleben-Geschichte immer wieder bitter erleben mussten: Was nicht passt, wird passend gemacht. Die zuständige Landesbehörde stellte fest, dass die Grenzwerte überschritten werden und jetzt wird die Strahlung einfach weggerechnet. Es drängt sich der Vergleich mit einer analogen Badezimmerwaage auf, bei der mit einem kleinen Rädchen der Nullwert verändert werden kann. So zieht Sander jetzt von den Messergebnissen in Gorleben überhöhte Werte für die natürliche Hintergrundstrahlung ab, so dass am Ende für Gammastrahlung nichts mehr übrig bleibt – ganz so, als wäre der Inhalt der Castor-Behälter gar nicht radioaktiv, sondern würde die natürliche Strahlung absorbieren.«

 

Die Glaubwürdigkeit von Behörden und Politik sei mit dieser Entscheidung auf einem neuen Tiefpunkt angekommen, so Stay weiter. »Entsprechend groß ist unsere Empörung. Und wir befürchten, dass der weitere Ausbau des undichten Salzstocks in Gorleben zu einem Atommüll-Endlager mit ähnlichen Tricksereien durchgesetzt werden soll Wir werden deshalb die nächsten Wochen nutzen, um mit aller uns zur Verfügung stehenden Kraft zur Großdemonstration am 26.11. nach Dannenberg und zu den Aktionen rund um den Castor-Transport zu mobilisieren. Nach Fukushima haben wir gesehen, was politisch möglich ist, wenn viele auf die Straße gehen. In Biblis, Krümmel und anderen Standorten gingen lang umstrittene AKW vom Netz. Jetzt wollen wir Gorleben kippen.«

 

Dem pflichtet Luise Neumann-Cosel, Pressesprecherin der Kampagne X-tausendmal quer, bei: »Die Landesregierung misst so lange, bis die Strahlenwerte niedrig genug sind und die Castoren rollen dürfen. Doch die Messwert-Mauschelei wird für  Widerstand gegen den Castor-Transport sorgen. Wenn die Behörden bei den Grenzwerten nur tricksen, vertuschen und schönrechnen, dann muss sich die Regierung nicht wundern, wenn viele Menschen aus Empörung auf die Straße gehen. Das Vertrauen ist verspielt. Die Informationspolitik in Niedersachsen ist um nichts besser als in Fukushima oder Tschernobyl: Wir sollen für dumm verkauft werden. Das lassen wir uns nicht gefallen. Aus dem Slogan der Anti-Atom-Bewegung der 80er Jahre 'Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht' wird nun 'Wenn Strahlung weggerechnet wird, wird Widerstand zur Pflicht'. X-tausendmal quer bereitet momentan mit Hochdruck eine große gewaltfreie Sitzblockade in Gorleben vor. Wenn der Castor-Transport trotz überhöhter Strahlenbelastung im Zwischenlager tatsächlich rollen sollte, sorgt das nicht nur für zusätzliche Brisanz im Streit um Gorleben, sondern auch für großen Zulauf zum Widerstand im Wendland. Wenn die Regierung keine Massenproteste riskieren will, muss sie den Atommüll-Transport absagen.«

toller text... aber wat solln die grünen da in dem bild?

was soll die castordurchprügelnde parteischeiße da oben?

bitte durch ein anderes ersetzen oder weg damit. so ne dreckige schleichwerbung braucht doch niemensch.

Das Bild habe ich eingestellt ohne wahr zu nehmen, dass Die Gruenen drin stehen.

Die Aussage zaehlt fuer mich, egal wer sie macht.

Nebenbei, solche Aussagen wuerden heute ueberhaupt nicht gemacht, wenn Die Gruenen nicht vor ugf 31 Jahren damit begonnen haetten.

Um Deine Ueberempfindlichkeit zu bedienen, wuerde ich das Bild austauschen, habe aber nicht die Macht dazu. Ich kann nur die Mods bitten, das zu tun.

Diet Simon

(frueher Kuesten im Wendland, jetzt Australien)

Ich habe als Kompromiss mal die Reihenfolge der Bilder umgedreht, so dass das andere das Startbild ist.

geht doch.

danke!

hey sorry, für das gepöbel.

aber daß du das übersehen hast halte ich für eine faule ausrede. und genauso deine ulkige begründung oder rechtfertigung...

"die grünen" die damals mit "den grünen" "damit" angefangen haben, vor allem die vor "ugf 31 jahren" (sic!) sind zum größtenteil heute - aus guten gründen - nicht mehr bei "den grünen" dabei oder waren es erst garnicht...! also holla die waldfee, immer schön langsam mit den jungen pferden, bitte, ja?!?

aber danke für das kompromißangebot, daß dann auch durchgesetzt wurde. sehr gut.

nur leider weiß ich echt nicht ob ich mit solchen leuten wie dir noch weiter klarkommen will, wenn dann dazwischen noch solche sätze gehauen werden wie "Die Aussage zaehlt fuer mich, egal wer sie macht."... das geht doch bitte man echt nich! (sorry, aber solches hippieskes gequatsche geht mir ma echt aufn nerv.)

mehr vorsicht bitte als nachsicht beim erstellen solcher wichtigen artikel. danke!