B: Bezirksamt behindert Weisestraßenfest

Straßenfest Weisestraße

Morgen soll in der Neuköllner Weisestraße zum zweiten Mal ein Straßenfest unter dem Motto "Wir bleiben alle hier" stattfinden. Die Vorbereitungen laufen seit Monaten. Es werden sich daran verschiedene Initiativen beteiligen und vorstellen. Am Abend finden Konzerte statt. Dieses selbstorganisierte Fest soll nun offenbar von Seiten des Bezirksamtes verhindert werden. Bis heute weigert sich die Genehmigungsbehörde die Bestätigung abzugeben und zieht sich dabei auf fadenscheinige Begründungen zurück, wonach "versicherungstechnische" Unterlagen fehlen sollen. Die organisierende Initiative läßt sich davon aber nicht abschrecken und hat in einer Pressemitteilung erklärt, daß ein im Raum stehendens Verbot des Weisestraßenfestes auf gar keinen Fall hingenommen wird.

 

Im Berliner Bezirk Neukölln rattern die informellen Rädchen wieder einmal mächtig. Die stadtteilpolitischen Akteure verkriechen sich in ihren Hinterzimmern und verschärfen den Druck auf engagierte Träger der Jugendarbeit und selbstorganisierte Initiativen. Im Juni war es die Veranstaltungsreihe "Dein Block mein Kiez" im Tristeza, die zu spüren bekam, daß in Neukölln keine_r ungestraft das Bezirksamt kritisieren und den politischen Akteuren Rassismus vorwerfen darf. Mengelkoch und Buschkowsky höchstpersönlich sollen interveniert haben. Trotzdem wurde über die gentrifizierungskritischen 48h plus Vorspiel in einigen Zeitungen berichtet. Ganz im Gegenteil übrigens zum offiziellen 48h Kunst- und Kulturmarathon.

 

Genauso wenig hat die breite Öffentlichkeit das vom Quartiersmanagment Schillerpromenade organisierte Okerstraßenfest interessiert. Was aber auch kein Wunder ist, schließlich fand es von 14-18 Uhr statt. Übrigens ist das Büro des QM seit Monaten in die Anonymität verschwunden. Das Büroschild des Vorortbüros der Brandenburgischen Stadterneuerungsgesellschaft mbH - bekannt als QM Schillerpromenade - wurde nämlich abmontiert.


Nach derartigen Mißerfolgen für die staatlichen Kunst-, Kultur und Stadtteilfeste soll nun offenbar vom Bezirksamt das selbstorganisierte und erfolgreiche Weisestraßenfest verhindert werden. In einer Presseerklärung (siehe http://weisestrasse.blogsport.de/2011/08/12/neukoellner-bezirksamt-blockiert-selbst-organisiertes-mieter_innen-fest) macht die organisierende Initiative darauf aufmerksam, daß einen Tag vor dem Fest immer noch keine Genehmigung vorliegt und diese vom Bezirksamt aus fadenscheinigen Gründen vorenthalten wird. Das Fest findet aber in jedem Fall statt! Entweder genehmigt oder ohne Anmeldung - wie das Schanzenfest in Hamburg!

Mehr Infos siehe http://weisestrasse.blogsport.de
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Die Einwohner_innen Neuköllns sind nicht nur mit der brachialen Repression von Polizei und Ordnungsamt konfrontiert sondern auch mit der niedrigschwelligen von BEQUIT. Niedrigschwellig war auch unsere Intervention bei BEQUIT.

 

 BEQUIT besteht aus Schlägern, die im Rahmen einer MAE- Stelle in Neukölln linke Plakate von den Wänden reißen, Aktivist_innen im Schillerkiez bedrohen und sich selbst als Informanten der Polizei verstehen. Koordiniert werden die Einsätze von BEQUIT von der TASK FORCE OKERSTRASSE, einem Quartiersmanagment.

Wir haben am 7.August die Scheiben beim BEQUIT Büro in der Jonas Staße zerstört und am 12.August das BEQUIT Büro in der Kirchofstr. entglast, beide in Neukölln.