Berlin: Erklärung zum Farbbeutelangriff auf das Jobcenter Neukölln

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Wir haben in der Nacht vom 27. zum 28. April das Jobcenter Neukölln in der Mainzer Straße mit Farbeuteln attackiert. Desweitern haben wir die Parolen „Heraus zum 1.Mai“, „Hartz 4 abschaffen“ und „Klasse gegen Klasse“ an die Wände des Arbeitsamtes gesprüht.

 

Mit dieser Aktion wollen wir unser Wut auf die miserable Situation von Hartz 4 – BezieherInnen zum Ausdruck bringen. Gerade in Berlin ist die Armut deutlich sichtbar. Der Druck auf die Hartz 4 - BezieherInnen hat sich immer weiter erhöht. Sie sollen dazu gezwungen werden Niedriglohnjobs anzunehmen oder werden von einer Maßnahme in die Nächste gesteckt. Zu dem Terror auf dem Amt kommt noch die Hetze gegen Hartz 4 – EmfängerInnen in den Medien.

Weg mit Hartz 4! Nein zu Niedriglohn, Leiharbeit und 1 – Euro – Jobs!

Wir rufen dazu auf am 1.Mai gegen die Schikane der Jobcenter auf die Straße zu gehen!

Heraus zum revolutionären 1.Mai! Klassen gegen Klasse! Für den Kommunismus!

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Gute Aktion, aber welcher Klassenkampf, bitte? Hier wird von irgendwelchen Klassen gesprochen, die es vielleicht mal zu Marxs oder Lenins Zeiten gab. Aber die Situation hat sich bis heute radikal geändert. Redet doch mal mit ArbeiterInnen. Davon sind 70% oder mehr bekennende RasstistInnen und würden am liebsten alle Ausländer raus haben wollen, weil sie ihnen ja ihre beschissene Arbeit wegnehmen würden. Einfach mit ein paar ArbeiterInnen einige Gespräche führen und dann könnt ihr ja noch einmal über Klassenkampf schreiben. Auf die Erkenntnis bin ich dann gespannt.

 

Fuck authority!

 

Viva la Anarchia!!!

Schon traurig, aber das is so, weils nunmal einfacher ist altbackene Gesellschaftskritik zu übernehmen statt eine vernünftige, der heutigen Situation entsprechende Kritik zu entwickeln! Und obwohl meine Kritik daran solidarisch (da wir ja eig im Grunde das selbe Ziel vor Augen haben) gemeint ist, darf ich mich dann hinterher oft anhören ich sei ein "Spalter" oder "antid"...

Als wenn es vor 150 Jahren weniger Nationalisten gegeben hätte als heutzutage!

In umliegenden Strassen gab es übrigens zwei ähnliche Sprühereien. Ich hoffe, die Aktivisten und Aktivistinnen haben sich beim Spühen dieser vermummt, da mindestens eins dieser Objekte Kameraüberwacht wird.

 

Ich schreibe das hier so offen, weil in der Nacht bzw. am  Morgen des Jobcenter-Anschlags das Beamte in zivil aufgenommen haben. Sie standen vor meiner Haustür und haben telefoniert. (Ich wohne eine Ecke (vielleicht 300m Luftlinie) von Jobcenter entfernt.)

 

Die Macher und Macherinnen haben anscheinend gewusst, dass der vordere Bereich des Jobcenters kameraüberwacht wird, was bei vorigen Menschen, die dort Farbbeutel geworfen haben, nicht der Fall war. Denn diesmal war nur die fordere Front von Sprühereien und Farbklecksen betroffen. Die Tür in der forderen Front gleich rechts ist übrigens die Tagelöhner und -löhnerinnenagentur des Jobcenters.