Wir sind Besetzer aus den Niederlanden. Wir rufen Euch auf, uns zu unterstützen bei unserem Kampf gegen das Verbot der Squats in den Niederlanden. Zwei Demonstrationen finden diese Woche statt, am 1. Oktober in Amsterdam und am 2. Oktober in Nijmegen. Diese Woche verkündete der Amsterdamer Bürgermeister, dass in den kommenden Monaten 200 Squats in der Stadt geräumt werden würden!
Falls Ihr nicht 
in die Niederlande kommen könnt, so organisiert bitte lokal einen 
Protest oder eine Aktion gegen das Verbot, dass am 1. Oktober in Kraft 
tritt. 
Demo in Amsterdam am 1. Oktober: 
http://indymedia.nl/nl/2010/09/69650.shtml 
Demo in Nijmegen am 2. Oktober (englischer Text im 2. Kommentar): 
http://indymedia.nl/nl/2010/09/69622.shtml 
Aufruf des Kollektivs "Geist der Einheit": 
An
 alle Gegner des Squatverbots, an alle Ex-Besetzer, an alle 
Jugendlichen, die besetzen möchten, an alle Freunde und Sympathisanten 
der Besetzer, an alle politischen Aktivisten, an alle antifaschistischen
 Aktivisten, an alle Künstler, die in den Squat Werke kreieren, an alle 
Bandmitglieder oder DJs, die in Squats gespielt haben, an alle, die 
Partys und Konzerte in den Squats geniessen, an alle Reisenden, die 
Squats besuchen und dort übernachten und an alle, die nicht erwähnt 
wurden. 
Wie ihr vielleicht schon wisst kommen düstere Tage auf 
die niederländische Besetzerbewegung zu. Das niederländische Parlament 
stimmte für ein Verbot von Squats. Das heisst, dass Leute, die 
versuchen, leere Häuser zu besetzen, als Kriminelle und Delinquenten 
betrachtet und bestraft werden. Die Sanktionen sind beträchtlich - 
zwischen ein und zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis! Denkt bitte 
daran, dass dieses Repressionsgesetz ohne die Unterstützung 
rassistischer und fremdenfeindlicher Abgeordneter wie Geert Wilders 
nicht zustande gekommen wäre. 
Es ist eine ernsthafte Bedrohung! 
Wir können es nicht zulassen, dass die Politiker die Besetzerbewegung 
und die Bewegungsfreiheit in den Niederlanden zerstören! Wir können 
nicht und nicht mehr warten! Wir müssen jetzt handeln! 
Die 
Zukunft der niederländischen Besetzerbewegung liegt in unseren Händen, 
was auch eine grosse Verantwortung darstellt. Wir müssen Respekt zeigen 
für jede und jeden, die/der es möglich gemacht hat, dass eine grosse 
Besetzungsbewegung in den Niederlanden möglich geworden ist. Sie haben 
viel Zeit und Energie für uns geopfert. Wir sollten auch an alle junge 
Leute denken, die die Möglichkeit haben möchten in Zukunft in einem 
Squat zu leben. 
Die Medien und die Politiker sagen, dass wir nur
 wenige sind, aber unser Geist ist stärker als dieses faule und 
inhumane, von Politikern kreierte Gesetz! Wir sind bereit, Politiker und
 Polizeikräfte zu treffen, um ihnen unsere Entschlossenheit in Sachen 
Recht auf Wohnen zu zeigen und ihnen den Mangel an günstigem Wohnraum in
 den Niederlanden zu beweisen. Ein kleines Zimmer in Amsterdam 
beispielsweise kostet mittlerweile zwischen 300 und 550 Euro per Monat! 
Die
 Massenmedien und der Politbetrieb behaupten, wir seien gewalttätig, die
 Christen aber der CDU (Christlich-Demokratische Partei), der CU 
(Christliche Union) und des PSC (Orthodoxe Protestantische Partei) 
hätten diese Bezeichnung eher verdient. Für sie sind leere Häuser 
wichtiger als Menschen, die eine Wohnung suchen. Und diese "Christen" 
haben entschieden, dass die Polizei uns verhaften muss, falls wir nach 
dem 1. Oktober versuchen, ein Haus zu besetzen. 
Wir sind stolz 
auf unsere Art zu leben und bereit, unser Recht, leere Häuser zu 
besetzen, zu verteidigen. Wir werden den Kampf nicht aufgeben! Einige 
von Euch erinnern sich vielleicht an die stolzen und wütenden 
Jugendlichen von Kopenhagen, die fürs Ungdomshuset und die Würde 
kämpften. Einige von Euch unterstützten sie in ihrem Kampf. Falls nötig,
 sind wir bereit den jugendlichen Geist Dänemarks und Griechenlands in 
unsere Strassen zu tragen! 
Die Politiker lassen uns keine andere
 Wahl! Ab dem 1. Oktober haben wir die Wahl zwischen "obdachlos" oder 
"kriminell". Diese Wahl wollen wir nicht! Wir werden weder auf der 
Strasse, noch in ihren Gefängnissen leben! Wir sind menschliche Wesen 
und verdienen Respekt! Wir werden für unsere Würde kämpfen! 
Es 
gibt Hunderte von Squats in den Niederlanden. Wir können uns nicht 
erlauben, diese enorme Infrastruktur zu verlieren! Es gibt Wohnhäuser, 
autonome Zentren, Kulturzentren. In all diesen von uns belebten Gebäuden
 versuchen wir, unsere politischen Ideen voranzubringen. Wir benutzen 
diese Orte, um unabhängige Kunst und Untergrund-Konterkultur zu fördern,
 im Gegensatz zur Mainstream-Pop-Kultur. 
Seien wir ein bisschen 
sentimental. Für viele von uns ist besetzen eine Lebensart. Viele von 
uns verbrachten die besten Momente ihres Lebens in einem Squat. Wir 
erlebten unvergessliche Abenteuer zusammen. Wir haben viele wertvolle 
Erfahrungen, seien es selbstorganisierte Gemeinschaften oder 
Wohnkollektive. Viele von uns trafen ihre besten FreundInnen in Squats, 
für uns auch ein Grund, gegen das Verbot zu kämpfen! 
Reagieren wir auf die Bedrohung, statt auf die Knie zu gehen! Benutzt Eure Phantasie, öffnet Eure Augen, steht auf und handelt! 
Unser
 Kampf ist derjenige für eine Welt ohne Kapitalismus, ohne Sexismus, 
ohne Rassismus, ohne Patriarchat, ohne Homophobie, ohne Hierarchien, 
ohne Armut und ohne Krieg! 
Wir sind sehr dankbar für Eure Unterstützung. Die Solidarität ist unsere Waffe 
Spirit of Unity collective

