Radikaler queerfeministischer Widerstand

Radikaler queerfeministischer Widerstand

Wir haben in der Nacht von Donnerstag auf Freitag dem eintönigen, tristen und langweiligen Alltag des Einhorns, einen bunten und strahlenden queerfeministischen Anstrich verpasst. Unser Banner zur Ankündigung des radikalen queerfeministischen Widerstands in Darmstadt wurde zeitnah von der Polizei wieder entfernt. Wir lassen uns von dieser Schikane nicht einschüchtern – getreu dem Motto aus Hamburg schreien wir voller Wut: Ganz Darmstadt hasst die Polizei!

 

Unser Alltag ist geprägt von verschiedenen Diskriminierungen. Geschlechterrollen diktieren unser Verhalten, Sexismen bedrohen unsere Freiheit, die Einteilung in Männer, die Frauen begehren und Frauen, die Männer begehren bestimmt wie wir  unsere Identität zu verstehen haben. Nicht vergessen dürfen wir, dass Frauen*  auch andere Formen der Ausgrenzung und Unterdrückung, wie z.B.  Rassismus, tagtäglich erleben müssen.


Wir haben diese patriarchalen Verhältnisse satt!!!
Unser Widerstand war, ist und bleibt radikal.

Aktuell werden queerfeministische Errungenschaften in Frage gestellt und angegriffen.
Der Erfolg der Neuen Rechten verstärkt das Zurückdrängen in alte Traditionsmuster. Diese zeichnen sich durch patriarchale Werte, Lebensweisen und Taten aus.

Querfeminst*innen und ihre Freund*innen haben gekämpft für das Wahlrecht, Zugang zu Bildung und Berufen der öffentlichen Sphäre und die Selbstbestimmung über den eigenen Körper.

Aber Moment!!! Lasst uns nicht nur an die Kämpfe weißer Frauen* denken.

Marsha P. Johnson war eine schwarze Transfrau, die in den 1960er in New York gelebt hat.
Armut und zeitweise Wohnungslosigkeit machten das Erfahren von Transdiskriminierung und Rassismus nicht gerade einfacher. Wut und Verzweiflung brachte sie dazu, ein Glas in Richtung Polizist*innen zu werfen. Damit gab sie den Startschuss für einen der radikalsten, queeren Widerstände. Als sich daraufhin die queere Szene geformt hat, war sie es, die dafür kämpfen musste nicht von einer weißen, schwulen Dominanz ausgegrenzt zu werden. Trotz der Angriffe aus allen Richtungen, hat sie nie den Mut verloren, weiter für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen.

Genauso wie Angela Davis, Sylvia Rivera, Sakine Czanzi u.v.m.  Sie alle waren uns bei dieser Aktion ein kämpferisches Vorbild und  auch in der heutigen queeren Bewegung dürfen sie auf keinen Fall in Vergessenheit geraten. Lasst uns Mehrfachdiskriminierungen sichtbar machen und mitdenken!

Lasst uns Darmstadt radikal, widerständig und queerfeministisch zurückerobern.


Radikaler queerfeministischer Widerstand muss auch in Darmstadt Praxis werden.

Colour the unicorn and purplize Darmstadt.

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Ihr schleicht euch nachts raus, setzt einer Statue ein Horn auf, sprüht es bunt an und verkauft das dann als den großen queeren Widerstand gegen eure ach so mächtige patriarchale Weltverschwörung?

Was ist nur aus der linken Szene geworden? Lächerlich.

 

"Geschlechterrollen diktieren unser Verhalten"

-nein ihr selbst könnt euer Verhalten bestimmen. Schon jetzt. Kein scheiß. Ihr drängt euch selbst in eine völlig unnötige Opferrolle.

 

"Nicht vergessen dürfen wir, dass Frauen auch andere Formen der Ausgrenzung und Unterdrückung, wie z.B.  Rassismus, tagtäglich erleben müssen."

-Männer können keinen Rassismus erleben? Ist das die nächste Stufe eurer männerfeindlichen queeren Ideologie?

 

"Unser Widerstand war, ist und bleibt radikal."

-Nein euer Widerstand ist nichts als eine kleine Jugendrebellion gegen von euch selbsterdachte Mikroaggressionen.

analysiert.

Ohje. Was eine antifeministische geschwurbelte scheiße.

Die Aktion ist sicherlich alles andere als super radikal, aber du disqualifizierst dich selbst mit deinem offensichtlichen Wahn.

 

Dass gesellschaftliche Geschlechterrollen ein reales Moment der nterdrückung sind ist erstmal nciht abzustreiten. So zu tun als ob man ganz nach seinem Willen sich einfach anders verhalten könnte ist bürgerlicher Mumpitz und Idealismus in Reinform.

 

Wie du in den Satz über rassistische Unterdrückung von Frauen reinlesen kannst, dass Männer angelblich nciht von Rassismus betroffen wären ist mir auch schleierhaft. Dass du Queerfeminismus als "männerfeindliche Ideologie" bezeichnest zeigt aber sehr deutlich woher der Wind weht.

 

Ich wünsche dir 20 queer-radikale Gruppen an den Hals, die dich mit Einhörnern und flausch traktieren, bis du es verstanden hast. Und ich wünsche dir tatsächlich noch viel mehr, dass du mit deinem Gemacker keine älteren Feminist*innen auf dich aufmerksam macht. Die sind mit so Typen wie dir noch ganz anders umgegangen.

In welcher Entwicklungsphase seid ihr eigentlich hängen geblieben, dass ihr nur so mit “Scheisse“ und deren Steigerung, der “Kackscheisse“, (verbal) um euch werft? Soll das irgendwie besonders hart, stark oder taff sein? Ich verstehe es nicht.

 

PS: Und nein, ich bin nicht der Meinung, dass sich “Mädels“ besonders blumig ausdrücken sollten. Aber euer gefluche wirkt etwas aufgesetzt.

fällt dir echt nix besseres ein?

Bei manchen Sachen reicht es eben, sie als scheiße zu bezeichnen. Zum Beispiel bei deinem Kommentar.

Wenn sich jemensch hier selbst disqualifiziert, dann leider die*der Schreibende selbst. Alleine schon die Androhung körperlicher Vergeltung für eine polemisch-solidarische Kritik (bis auf die Sache mit der "männerfeindlichen Ideologie", da hat die*der ursprünglich Schreibende sich tatsächlich ein Jahr Toilettendienst im Communismus eingehandelt). Das ist noch nicht mal mehr ein Umgang miteinander, sondern nur noch eindimensionale Spektakelkacke.

 1. Wenn von der Unterdrückung der "gesellschaftliche[n] Geschlechterrollen" die Rede ist, was heist das? Erstmal überhaupt nichts. Ünterdrückung ist in diesem Kontext nur ein Buzzword, eine leere Hülle, ein <Inhalt einfügen>, ein leerer Signifikant. Unterdrückung "nicht abstreiten" zu können, wie du es sagst, stellt nicht klar, sondern ist nur eine Setzung und Zuschreibung von letztlich der Opferrolle. Und ein Opfer im politischen Sinn hat durch seinen Status als Opfer qua Definitionem das verwirkt, was die politische Sphäre ausmacht: Handlungsmacht, sprich die Möglichkeit sich selbst zu repräsentieren, für dich selbst zu sprechen. Möchtest du das damit sagen, möchtest du dich selbst derart zuschreiben, dir selbst derart das nehmen, was dich als autonomen Menschen in Interaktion mit und unter Gleichen ausmacht?

 

2. Die Wirkmächtigkeit von Heteronormativität, die Art und Weise wie sie die Körper anruft, be-schreibt und formt, die Art und Weise, wie sich derartige Diskurse in die Körper und Institutionen einschreiben, soll hier nicht angezweifelt werden (denn das wäre antifeministisch). Aber was das für den Willen der*des Einzelne*n heist, das sehr wohl. Zu behaupten, dass nach dem eigenen Willen zu handeln "bürgerlicher Mumpitz und Idealismus" sein, ist schrecklich verkürzt (es sei denn, mensch ist das "Opfer" [s.o.], dann ist es absolut wahr). Jede*r (!) Mensch kann sich immer und überall entscheiden, hat immer und überall die Wahl und ist dementsprechend Tragende*r ihres*seiner Verantwortung. Nichts auf der Welt kann jemals daran etwas ändern, selbst beim Blick in den Mündungslauf einer Waffe hat dieser Grundsatz noch seine Gültigkeit, muss er haben: weil nur das, nur der freie Wille und das Verlangen nach einem freien Willen, nach dem daraus sich ergebenen Streben nach Freiheit für mich als Person, wie nach dem Streben nach Freiheit für mich als Gattungswesen "Mensch", nur das kann die Grundlage für auch nur den Schimmer Hoffnung nach einer Gesellschaft sein, in welcher es kein Sex und auch kein Gender mehr geben wird (zugespitzt: die einzige sexuelle [queere] Identität, welche es zu erhalten gilt ist jene, welche sich selbst auflöst)

 

3. Dass das alles nicht so einfach ist, sei einmal dahin gestellt. Dass sexuelle Zuschreibungen nicht nur sozialen Konformitätsdruck produzieren, sondern tagtäglich für die stärker Betroffenen tödlich enden (sei es sich selbst körperlich zerstört oder vom (in)direkten Umfeld, Stichwort: Femizid), soll in keiner weise verharmlost werden. Nur sind diese Zuschreibungen nicht einmalig, sondern reproduzieren sich in jedem Moment neu, nie "sind" sie, immer nur "werden" sie. Es stellt sich als die Frage nach der "Reproduktion der (heteronormativen) Reproduktionskräfte". Das Patriachat "ist" nicht, es "wird" jeden Tag wieder neu, schreibt sich jeden Tag erneut in die Subjekte ein. Und genau weil das so ist, weil es nie "Macht" hat, sondern immer nur "Macht" behauptet, wird der Kampf dagegen in jedem zwangsvergeschlechtlichten Körper, an jeden Tag, zu jeder Sekunde neu ausgefochten.

 

4. Das Private ist politisch (oder?). Im Politischen treten wir uns als politische Subjekte gegenüber, sprich, wir behaupten Handlungsmacht, behaupten auf der Möglichkeit der potentiellen Entscheidung, welche wir besitzen Herr*in über uns selbst zu sein, sagen jeder Fremdbestimmung den Kampf an, schließlich gibt es nur etwas zu gewinnen, nichts zu verlieren (es sei denn, wir bevorzugen die Opferrolle, s.o., dann haben wir automatisch verloren). Wir kämpfen gegen die Zuschreibungen, gegen das zuweisen von Rollen, welche wir uns bestimmt nicht ausgesucht haben, kämpfen gegen Normen und "Werte", die nicht die unseren sind, kämpfen gegen unsere eigenen Körper und die Bedeutung, welche wir ihnen vermeintlich zuschreiben müssten, kämpfen gegen die "Wahrheit" und das uns betreffende medizinische, psychologische, neurologische usw. "Spezialwissen", welches immer über, aber nie von oder mit uns spielt; und in diesem Kampf können wir sehr wohl unser eigenes Verhalten bestimmen, können sehr wohl wählen entweder still zu halten und die sexistische Kackscheiße über uns ergehen lassen oder anfangen, jeden Tag aufs neue diese verfluchte Welt in Trümmer zu legen. Politik der ersten Person, Zerstörung der ersten Person.

 

5. Wenn du dich daran nicht beteiligen möchtest, dann ist das ok. Aber damit hast du zweierlei verwirkt: Zum einen jeglichen Anspruch auf Selbstbestimmung (s.o. unter Opferrolle) und zum anderen jeglichen Anspurch auf einen "radikalen Feminismus". Das Erste kannst behalten, das Zweite gibtst du bitte zurück.

 

 

P.s: ne Statue bunt zu machen ist nicht mehr und nicht weniger als das. Eine bunte Statue.

Kann in dem Kommentar keine Androhung körperlicher Vergeltung erkennen. "Einhörner und Flausch" klingen für mich sehr harmlos und der Hinweis darauf, dass die feministische Bewegung schon mal ne andere Gangart ggü. Mackern hatte ist auch keine Androhung von Gewalt. Wo es schon so sehr um die Konstruktion von Opferrollen geht, sollte nicht unerwähnt bleiben das diese Behauptung dazu auch gerne genutzt wird.

Wenn jemand sich rassistisch äußert kriegt die Person ne Ansage, die mehr nach "Fuck You" klingt als nach "lass uns drüber reden". Ich wüsste nicht warum man mit so nem antifeministischen Rumgemacker anders umgehen sollte.

 

Du machst es dir insgesamt zu einfach. Du definierst, dass sich eine Opferrolle konstruiert wird und versuchst das am Begriff "Unerdrückung" fest zu machen ohne dafür auch nur ein nennenswertes Argument zu liefern. Warum sollte der Begriff "Unterdrückung" als Platzhalter fungieren und eine Opferrolle konstruieren?

Ich glaube die Antwort, warum das für sich so ist, kann man weiter unten in deinem Kommentar finden. Du gehst von einem atomisierten und individualisierten Subjekt aus. Gesellschaft ist für dich ein rein diskursives Phänomen, dass Macht "nur behauptet", während einzig das Individuum Handlungsmacht haben kann, sofern es sich als politisch begreift. Das von der Position aus der Begriff "Unterdrückung" als weinerliche selbst-viktimisierung erscheint verwunder überhaupt nicht. Damit ist man aber näher an Margaret Thatchers "there is no society"als an einem kritischen Begriff von Gesellschaft (ob er materialistisch, poststrukturalistisch oder postmodern ist, ist dabei erstmal egal). "Du kannst alles, wenn du nur willst" ist zurecht das Mantra neoliberaler HR-Coaches und nicht der radikalen Linken.

Ohne einen kritischen Begriff von Gesellschaft, der einen Unterdrückung da erkennen lässt wo sie ist, ist aber eine radikale Praxis möglich. Dann bewegt sich dein "radikaler Feminismus" im Rahmen von Selbstfindung, Selbstoptimierung und feel-good-Aktivismus.

Natürlich können wir uns mittlerweile sehr weitgehend selbst definieren. Das ist aber das Ergebnis Jahrzehntelanger Kämpfe und nicht einfach der Erkenntnis geschuldet, dass wir uns selbst definieren können. Die möglichkeit das überhaupt zu denken ist das Resultat veränderter Strukuren und diese sind das Resultat von Kämpfen (gegen Unterdrückung). Erst wenn ich erkenne, dass das wogegen ich Kämpfen muss eben nicht nur ich selbst bin sonder mir Schranken von außen gesetzt werden, die zwar veränderbar und in ihrem Ursprung diskursiv sind, mir aber durchaus mit einer Festigkeit entgegentreten, die ich nicht einfach so mit meinem Willen durchbrechen kann, eröffnet sich überhaupt die möglichkeit politisch aktiv zu werden, da das politische nie allein auf das Subjekt bezogen ist sondern überhaupt erst da entsteht, wo intersubjektive Prozesse die Einzelnen binden und beschränken (und ihnen gleichzeitig auch Handlungsmöglichkeiten eröffnen, die sie als Einzelne nicht haben). Das ist der Ort an dem Unterdrückung entsteht und an dem sie bekämpft werden muss. Selbstbestimmt und Handlungsmächtig.

 

Kurz: Ich weise deinen Vorwurf der Opferrollen-Konstruktion entschieden zurück. Nicht das es das garnicht gäbe oder das nicht auch ein Problem wäre. Aber am Begriff der "Unterdrückung" allein kann man sie nicht fest machen. Am ursprünglichen Artikel auch nicht. Dazu gibt er nicht genug her. Die Vorwürfe und Interpretationen in den Kommentaren hier sagen deshalb auch mehr über die Kommentierenden und ihre Vorstellungen und Feindbilder aus als über den Artikel oder die radikalen Queer-feminist*Innen aus Darmstadt.