[G20] Dreckig bleiben!

Flora bleibt unverträglich

Am heutigen Donnerstag hat eine unbekannte Gruppe sich mit fundamentalistischen Symbolen wie Friedenstauben und Olivenbäumen an der Roten Flora in Szene gesetzt. Wir kennen den Hintergrund und die Motive der Gruppe nicht und diese sind uns auch egal. Wer sich von außen mit dem Kran aufs Dach hieven muss, sind jedenfalls weder Aktivist*innen der Roten Flora noch Menschen, die für das Projekt sprechen. Wir bewerten die Aktion als offensichtlichen Gag oder Satire und das willkommene Aufgreifen in den Medien als beispielhaft für unreflektierte Propaganda gegen die Rote Flora und die G20 Proteste insgesamt.

Die Proteste gegen den G20 Gipfel waren nach Einschätzung aller politischen Spektren vor allem anderen ein politischer Erfolg. Es ist gelungen, hunderttausende Menschen zu mobilisieren und weltweit steht das System der Gipfelpolitik in Frage. Die politisch Verantwortlichen für die Ereignisse während des G20 Gipfels sitzen im Hamburger Senat.

 

Wir suchen mit vielen anderen Initiativen die inhaltliche Auseinandersetzung mit Anwohner*innen und Aktivist*innen über die Proteste und deren politische Bewertung. In diesem Zusammenhang hat die Stadtteilversammlung mit über 1000 Menschen im Millerntor stattgefunden und an diese Praxis knüpfen wir in den nächsten Wochen und Monaten weiter an. Wir pflegen dabei eine respektvolle Diskussionskultur und einen solidarischen Umgang. Auch und insbesondere mit allen Betroffenen der Polizeigewalt und Repression. Wir halten auch eine politische Diskussion über die gesellschaftlichen Rahmenbedingen für wichtig, innerhalb derer Auseinandersetzungen wie am 7. Juli im Schanzenviertel entstehen.

 

Die Rote Flora steht dabei jedoch weder im Zentrum dieser Diskussion, noch ist sie der einzige oder ein zentraler Ort für die kritische Aufarbeitung der Ereignisse. Sie lässt sich in feindlichen Umarmungen auch nicht zu einer Arena der Entpolitisierung und pauschalen Hetze gegen Protestierende machen. Den humanitären Einsatz von Friedenstauben im Hamburger Schanzenviertel halten wir angesichts von Kriegen in weiten Teilen der Welt allerdings für eine völlig falsche Symbolik.

 

Kampagne „Flora bleibt unverträglich“

http://florableibt.blogsport.de

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"Olivenbäume und Friedenstauben vor der Roten Flora"
http://www.abendblatt.de/hamburg/hamburg-mitte/article211381787/Olivenba...

Mit den Krawallen hätten die Randalierer "uns alle in den Dreck gezogen", erklärte die Initiatorin der symbolischen Aktion.

Aktivisten der Roten Flora haben sich bei einer öffentlichen Aktion unter dem Motto "Pflanzen statt Pflastersteine" von den gewalttätigen Ausschreitungen während des G20-Gipfels distanziert. Mehr als ein Dutzend Menschen kamen vor dem umstrittenen linksautonomen Kulturzentrum zusammen, um weiße Tauben als Symbol des Friedens vom Dach des alten Theaters steigen zu lassen. Auch zwei Olivenbäume wurden auf das Dach gesetzt. "Viele von uns schämen sich für das, was an G20 passiert ist. Damit haben die Randalierer uns alle in den Dreck gezogen", sagte Initiatorin und Aktivistin Jamila Hassan (25).

Nicht dabei waren Andreas Blechschmidt, Sprecher der Roten Flora, und Andreas Beuth, rechtlicher Vertreter des linksautonomen Zentrums. Beide seien nicht in die Planung involviert gewesen und haben sich auch im Vorfeld nicht zu dem Vorhaben geäußert. Dennoch werde die Aktion von den meisten Aktivisten unterstützt. "Wenn jemand etwas dagegen hätte, wäre er hier und hätte Randale gemacht. So sehe ich das", äußerte sich Hassan weiter.

Die Rote Flora war nach den Ausschreitungen während des G20-Gipfels in die Kritik geraten. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), Innensenator Andy Grote (SPD) sowie CDU-Fraktionsvorsitzender André Trepoll geben den Flora-Aktivisten eine Mitschuld an den Krawallen, die die Gipfeltage begleitet hatten. Bei den Gewaltexzessen waren unter anderem Autos in Brand gesetzt und Geschäfte geplündert worden.

... will sich da die "Aktivistin Jamila Hassan (25)" ein bisschen wichtig machen. Ziemlich lächerliche Aktion aber bestimmt toll für ihr ego^^.

genau solche Menschen brauchen wir: Statt gegen Missstände vorzugehen einfach mal gegen die eigenen Leute demonstrieren. Jamila Hassan kommt sich jetzt wohl ganz toll und wichtig vor. Und dann auch noch unter Zuhilfenahme kirchlicher Symbolik. Nenene. Aber was solls, gönnen wir ihr eben diese 5 Minuten zweifelhafte Aufmerksamkeit. Wenn mensch sich eben nur wichtig machen kann indem mensch sich gegen die eigenen Gruppe wendet, dann hat sie eh nie wirklich dazugehört. Spätestens übermorgen interessiert sich keiner mehr für diese mehr als  schwachsinnige Aktion.

Nur mal so als Wink. Und den ollen Böhmermann gäbs ja auch noch...

Die MoPo schreibt dazu die Flora (Blechschmidt) bestätigt diese Aktion die Gruppe sie Teil der Flora:

 

http://www.mopo.de/hamburg/mit-olivenbaeumen-und-friedenstauben-schraege...

 

Merkwürdig dabei nur, das gleichzeitig ein Werbebanner eines Pflanzenversands angebracht wurde!

 

Wir fordern eine Stellungnahme des Flora-Plenums! Wir glaube es nicht, aber wenn das stimmt was die MoPo behauptet ist das Mass für Blechschmidt voll!

Denkt doch mal selber nach Leute, glaubt nicht alles was in den Medien steht und geht nicht der Satire von extra3 oder Böhmermann genauso dusselig auf den Leim wie Mopo und Co.

 

Eine Stellungnahme gibts schon oben. Mehr ist nicht zu sagen!

Warum eigentlich "wir"? Wieviele bist du? Und was passiert schlimmes, wenn dein blödes Maß voll ist, du anonymer Maulheld?

In der letzten Zeit ist so viel Mist geschrieben worden, so z. B. auch, der Leiter der Welcome to hell Demo hätte die Polizei gebeten, ein Spalier an der Demo aufzuziehen. Wir sollten nicht auf jede Äußerung in der Presse oder  Aktion wie der o.g. aufspringen, diese als wahr unterstellen oder sogar Genossen anzudrohen, dass das Maß jetzt voll sei. Es hat in den Tagen nach dem Gipfel viel zu viel Distanzierungen von Aktionsformen, Genoss*innen gegeben.  Dem muss ein Ende gesetzt werden. Vergessen wir nicht, es sind noch über 30 Genoss*innen in den Knästen, die brauchen unsere Solidarität. Wir brauchen eine Diskussion über die Gipfeltage, gerade auch über die Ereignisse Freitag nacht, ohne Distanzierung und ohne die Fokussierung darauf, was alles nicht gut war. Bisher ist uns das nicht gelungen, in allen Stellungnahmen ist der Blick auf den gesellschaftlichen Background viel zu kurz gekommen. Lasst uns die Diskussion beginnen, solidarisch und respektvoll.

Völlig richtig, wir dürfen uns nicht in internen Kämpfen und Vorwürfen aufreiben, sondern sollten der Reaktion und ihren Schergen gemeinsam die Stirn bieten! Der Widerstand gegen die herschenden Verhältnisse ist gerechtfertigt unser Kampf gegen die G20-Verbrecher war in weiten Teilen erfolgreich! An diesen Erfolgen gilt es anzuknüpfen und das schliesst den proletarischen Masseneinkauf ausdrücklich mit ein!

 

Wir dürfen aber auch nicht vergessen das hier richtig etwas kaputt gegangen ist und damit meinen wir nicht die Fensterscheiben in der Schanze oder die Bonzenkarren an der Elbchaussee! Die Namen Beuth und Blechschmidt sind ein deutlicher Ausdruck dessen! Eine deutliche und unmissverständlich militante Positionierung tut not! Wir warten!

https://jungle.world/artikel/2017/30/eine-neue-querfront

"Sich vor diesem Hintergrund und angesichts der Kräfteverhältnisse weiter auf eine offene militante Konfron­tation mit dem Staat zu versteifen, ist offensichtlich unsinnig. Der Zweck­optimismus der Interventionistischen Linken, die von einem »Aufstand der Hoffnung« spricht, wird der Lage auch nicht gerecht. Walter Benjamin schrieb einmal, es gelte, »den Pessimismus zu organisieren« – dies gilt auch angesichts der derzeitigen weltweiten ­Enthemmung staatlicher und parastaatlicher Gewalt.

In diesem Sinne sollte sich die radikale Linke, wo sie überhaupt noch handlungsfähig ist, nicht selbst viktimisieren, sondern sich bewusst sein, dass die derzeit gegen sie gerichtete Hass- und Repressionskampagne seit Jahren, mit vergleichsweise schlimmeren Konsequenzen, gegen Geflüchtete läuft. Anstatt sich nun zu einer großen Antirepressionsgruppe zusammenzuschließen, sollte die radikale Linke die aggressiven Ausformungen der organisierten Gewalt gegen Geflüchtete, Juden und andere Feinde des völkischen Kollektivs – zu denen auch sie zählt – ins Auge Fassen.

Ob gegen den Putzmob im Schanzenviertel oder gegen die, die eine Geflüchtetenunterkunft in Blankenese verhindern wollen, ob gegen Bautzener Bürger oder Wurzener Nazis: Es gilt, die wenigen verbliebenen Reste der Humanität zu verteidigen."

.. nix gegen Walter Benjamin. Er hat angesichts der Aussicht, nach seiner Flucht über Frankreich doch wieder den Nazis in die Hände zu fallen, seinen Pessimismus dergestalt organisiert, daß er den Freitod vorgezogen hat. Das, also übertragen auf die radikale Linke, den Widerstand sozusagen suizidal aufzugeben kann aber nicht unser Maßstab sein.