G20: Schwarzer Block & undifferenzierte Berichterstattung

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In den letzten Tagen wird viel über den Schwarzen Block berichtet. Dabei wird meistens suggeriert, der Schwarze Block sei eine geschlossene Gruppe, die eine einheitliche Strategie habe. Während einige Medien dies geziehlt machen, um Zerstörung generell als unpolitisch zu diffarmieren, ist nicht davon ausgehen, dass alle Medien, dies bewusst machen, sondern auch eine mangelnde Reflektion dahinterstehen kann.

 

So werden Menschen, die Banken, Handelsketten, Maklerbüros zerstören in einen Topf geworfen, mit Menschen, die Läden zerstören, obwohl sich diese Läden mit den Demonstrant*innen solidiarisieren und das durch Schilder in ihren Läden deutlich machen. Es kann davon ausgegangen, dass der allergrößte Teil der Menschen, die sich schwarz vermummen, letzeres nicht für die richtige politische Strategie halten.

 

Es gibt Menschen, die keine Sekunde mehr das weltweite Massensterben, Umweltzerstörung im planetaren Ausmaß und die Ausbeutung von Mensch und Tier akzeptieren (Im Gegensatz zu vielen Menschen, die sich an dieses Elend gewöhnt haben und mit einem Schulterzucken reagieren, aber "entsetzt" sind, wenn Banken, Handelsketten und Autos brennen). Menschen, die davon ausgehen, dass friedliche Demonstrationen in diesem Kontext nicht ausreichen, um eine Veränderung der ökonomischen und zwischenmenschlichen Strukturen zu ermöglichen. Das es keine Frieden geben darf, solange es soviel strukturelle, lebensverachtende Gewalt gibt. Das ein Frieden nur den Status Quo aufrecht erhalten wird...

 

Mit Menschen, die eine solche Überzeugung haben, kann mensch sich solidarisieren (unter Umständen auch, wenn es vielleicht nicht die eigene Strategie ist) oder sich davon (scharf) distanzieren. Eine pauschale Kategorisierung solcher Menschen mit Begriffen, wie "unpolitisch" oder "Chaoten", "Randalierer" ist aber schlichtweg falsch.

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Sinnlose Gewalt oder Krieg in den Städten

 

www.perspektive-online.net/2017/07/krieg-in-den-staedten/

Autos von Menschen anzuzünden, die nicht der Elite angehören, sondern der Mittelschicht und darunter, halte ich für äußerst dämlich und nicht zielführend. 

Das sieht der Innensenator zu seinem Bedauern ganz anders:

 

 

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) appelliert an friedliche Demonstranten und die Bevölkerung, sich von Gewalttätern zu distanzieren. Es habe in den vergangenen Tagen immer wieder eine große Unterstützung von Schaulustigen für Randalierer gegeben. Wer keine Gewalt wolle, müsse Abstand zu Gewalttätern halten, sagt Grote.

 

PS: Warst du schon mal an der Elbchaussee? 

ok, friedliche Demonstrationen werden die Welt nicht retten. Aber warum sollten es extreme Demos dann tun? (das ist eine ernst gemeinte Frage, ich will  nur eure Meinung verstehen)

Die Französische Revolution war alles andere als friedlich, hat aber einiges verändert?

Es war eine Revolution, keine Demonstration.

Hier und da eine Barrikade macht noch keine Revolution.

Die Französische Revolution war eine Endmachtung der Obrigkeit. Hamburg war ja noch lange kein Putschversuch;) Was wäre denn die gewünschte Reaktion auf krasse Demos wie beim G20 Gipfel? Klar machen dass man eine andere Meinung hat und wütend ist, schon klar, aber was wäre der gewünschte Effekt? Die Politik zum Einlenken bewegen oder mehr Menschen für die Sache gewinnen oder was würdet ihr euch als Reaktion darauf wünschen/realistisch erwarten?

Zünden in Kurdistan, Syrien, Lybien, Yemen, Ägypten,.... nicht nur die Autos "der Mittelschicht" an. Sie zerfetzen sie, foltern sie, bombadieren sie, verweigern ihnen Nahrung...mal darüber ein Wort verloren??? Krieg ist für leute wie dich, wenn "die Bombe ins Müsli fällt"/RADIKAL irgendwann  80er...

Und das soll jetzt abfackeln und kaputtkloppen von allem was so gerade da ist legitimieren? "Krieg" führen des "Krieges" willens? Militanz, Anarchie, Emanzipation verstehe ich anders. Zum Glück bin ich autonom und kann das gestern einfach auch mal scheisse finden.

Du hast offensichtlich nicht verstanden, was der_die Autor_in des Artikels oben kritisiert hat. Du packst Leute, die "abfackeln und kaputtkloppen von allem was so gerade da ist" und ""Krieg" führen des "Krieges"" wegen, in einen Topf mit Leuten, die ebenfalls schwarz tragen und gezielte militante Aktionen durchführen, die größere Sachbeschädigung beinhaltet...